DE2222884C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Reliefdruck-Erzeugnissen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Reliefdruck-ErzeugnissenInfo
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Description
α η Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren bzw.
me Vorrichtung anzugeben, mit denen eine störungsfreie automatische Verfahrensführung bei großer Quaitäts'konstanz
im Hinblick auf die Relkfhöhe und Sauberkeit möglich ist, und bei denen das Verhältnis von s
haftendem zu entferntem Puiveranteil möglichst groß Ferner soll die Vorrichtung ohne Hochspannung
und Sauganlage ausgeführt und äußerst kompakt gehalten werden, so· daß sie in kleineren Betrieben
und/oder für kleinere Stückzahlen und Formatgrößen wirtschaftlich eingesetzt werden kann, aber auch in
Verbindung mit entsprechenden Druckmaschinen, z. B. »Heidelberger Tiegel« für größere Stückzahlen
nd/oder Formate einseitzbar ist. Schließlich soll auch
der nicht auf der Druckfarbe haftende und das Relief bildende Pulveranteil nach Möglichkeit vollständig zurückgewonnen
werden.
Die gestellte Aufgabe wird gemäß d°r Erfindung dadurch
gelöst, daß bei dem eingangs angegebenen Verfahren die Drucksachen in einer gegen die Horizontale
geneigten Lage auf einer Schwingfördervorrichtung unterhalb einer Pulveraufstäubvorrichtung entlangge
führt und bestäubt werden, wobei die Zeit für die Bestäubung nur einen Teil der Verweilzeit für den Transport
auf der Schwingfördervorrichtung ausmacht. Während der Bestäubung belädt sich die noch frische
Druckfarbe mit dem relieferzeugenden Pulver, das natürlich zunächst auch den nicht bedruckten Anteil des
Papiers oder Kartons bedeckt. Infolge der Schräglage und unter der Wirkung der Schwingungen gleitet der
überschüssige Puiveranteil nach dem Verlassen der Aufstäubzone von der Drucksache ab und sammelt sich
auf der Schwingfördervorrichtung, auf der er zusammen mit den Drucksachen weiterbewegt und schließlich
einer Auffangvorrichtung zugeführt wird. Das Maß der Schräglage läßt sich durch Verbuche leicht bestimmen,
es liegt erfahrungsgemäß zwischen 20 und 60 Grad zur Horizontalen.
Außer den bereits im Zusammenhang mit der Aufgadruck gebräuchlichen Farben. Das Verfahren ist sogar mit Stempelfarbe durchführbar. Auch Leuchtfarben sind verwendbar; sie werden durch die Schicht der Reliefmasse hervorragend geschützt
Außer den bereits im Zusammenhang mit der Aufgadruck gebräuchlichen Farben. Das Verfahren ist sogar mit Stempelfarbe durchführbar. Auch Leuchtfarben sind verwendbar; sie werden durch die Schicht der Reliefmasse hervorragend geschützt
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung ist gemäß der weiteren
Erfindung gekennzeichnet durch eine Schwingfördervorrichtung und eine im Bereich des Abnahmeendes
der Schwingfördervorrichtung angeordnete Pulverauffangvorrichtung,
wobei die Länge der Schwingfördervorrichtung so bemessen ist, daß sie in Transportrichtung
gesehen über die Pulverstäubvorrichtung hinausragt. Das Abnahmeende steht dabei zweckmäßig mit
einem nachgeschalteten Schmelzer für das relieferzeugende Pulver in einer solchen Verbindung, daß die fertig
bestäubten Drucksachen selbsttätig an den Schmelzer abgegeben werden. Dazu genügt es, wenn das Förderband
des Schmelzers bis unter das Abgabeende reicht.
Um eine einwandfreie Trennung der Drucksachen vom überschüssigen Pulveranteil zu gewährleisten,
wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Schwingfördervorrichtung mit einer Transportrutsche ausgestattet ist.
wobei in der Transportrutsche Durchbrüche angeordnet sind, unter denen sich die Pulverauffangvorrichtung
befindet. Die Durchbrüche sind wesentlich kleiner als die Drucksachen, so daß nur das Pulver hindurchrieseln
kann, während die Drucksachen über sie hinweggefördert werden. Vorzugsweise haben die Durchbrüche die
Form von quer zur Transportrichtung liegenden Schlitzen im horizontalen Teil der Transportrutsche. Die
Durchbrüche sollen eine solche Lage aufweisen, daß in Transportrichtung gesehen hinter den Durchbrüchen
noch eine Teillänge der Transportrutsche vorgesehen ist, auf der sich wegen der Abtrennung des Pulvers an
den Durchbrüchen kein loses Pulver mehr befindet, so daß die Drucksachen sauber an den Schmelzer übergeben
werden können.
Die Pulveraufstäubvorrichtung besteht zweckmäßig
benstellung angegebenen Vorteilen stellen sich durch 40 aus einem trogförrr.igen Gehäuse mit einer im Boden-
dieses Verfahren noch weitere Vorteile ein: Die benö- ' :l
>-*--»■->--- -">« <■■··■- j~- λ.,,.,..;., j« ρ,,ι.
tigte Energie dient einzig und allein dem Antrieb der Schwingfördervorrichtung; der Energiebedarf ist erfahrungsgemäß
vernachlässigbar klein. Dabei kann auf konventionelle Antriebselemente zurückgegriffen werden,
die sehr gedrängte Abmessungen haben.
Schließlich erlaubt die Anwendung der erfindungsgemäßen Lehre aber vor allem eine kontinuierliche Verfahrensführung
von der Druckmaschine bis zur Ablage der fertigen Reliefdruck-Erzeugnisse, wobei durch entsprechende
Maschineneinstellung eine Anpassung aller Einzelgeräte ohne weiteres möglich ist. Das erfindungsgemäße
Verfahren erlaubt sogar den Einsatz solcher Druckmaschinen, die gleichzeitig mehrere Drucksachen
ablegen. Bei manueller Arbeitsweise könnten diese nicht gleichzeitig weiterverarbeitet, d. h. bestäubt
werden. An dieser Stelle würde eine Dehnung der Arbeitsabläufe um das Mehrfache erfolgen. Die durch die
Erfindung automatisierbare Verfahrensführung gestattet den Einsatz bei allen vorkommenden Druck- und 6^.
Vervielfältigungsverfahren, so insbesondere auch beim Druck mittels der »Heidelberger Tiegel«-Druckmaschine.
Die Produktionsleistung kann auf 3000 Drucksachen pro Stunde gesteigert werden.
Als relieferzeugende Pulver sind farbige und farblose (neutrale) Pulver geeignet, wie sie konfektioniert im
Handel zu erhalten sind. Die zu verwendenden Druckfarhen
entsprechen den üblichen, im Buch- und Offsetbereich befindlichen Öffnung für den Austritt des Puivers.
Ihr kann eine drehbare Walze mit einem eigenen Antrieb zugeordnet sein, durch welche die Pulvermenge
dosiert wird. Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich jedoch dann, wenn die Pulveraufstäubvorrichtung
lediglich aus einem Gehäuse mit einer Bodenöffnung besteht, welches an der Schwingfördervorrichtung
befestigt ist. Der Pulveraustritt erfolgt dann selbstätig unter der Wirkung der Schwingungen und in Abhängigkeit
von der Amplitude, so daß auf einen besonderen Antrieb verzichtet werden kann. Eine Dosiermöglichkeit
ergibt sich dann, wenn die Größe der Öffnung verstellbar ausgebildet ist, was mittels einer Exzenterwalze
oder eines Schiebers leicht bewirkt werden kann.
Aus der Pulverauffan^vorrichtung soll das Pulver zum Zwecke der Schließung des Kreislaufs wieder in
die Pulveraufstäubvorrichtung zurückgefördert werden. Ein Umfüllen des Pulvers wird vermieden, wenn
die Gehäuse der Pulveraufstäubvorrichtung und der Auffangvorrichtung identisch und austauschbar ausgebildet
sind. Sie werden von Zeit zu Zeit einfach ausgehängt und ausgetauscht, wodurch ein halbkontinuierlicher
Betrieb ermöglicht wird. Ein vollkontinuierlicher Betrieb ist durchführbar, wenn zwischen der Pulverauffang-
und -aufstäubvorrichtung eine Pulverrückführvorrichtung angeordnet ist, die beispielsweise als Wendelförderer
ausgebildet sein kann. In diesem Fall muß
lediglich von Zeit zu Zeit der auf der Druckfarbe haftende, geringe Pulveranteil nachgefüllt werden.
Von Bedeutung ist noch die Ausbildung der Transportrutsche. Es muß gewährleistet sein, daß die Drucksachen
auf ihrem Transport während und nach der Bcstäubung eine gewisse Schräglage einnehmen. Dies geschieht
gemäß der weiteren Erfindung dadurch, daß die Transportrutsche einen im wesentlichen kantigen,
U-förmigen Profilquerschnilt aufweist, dessen horizontal ausgerichtetes Joch schmaler ist als die kleinste Abmessung
der zu verarbeitenden Drucksachen. Die Drucksachen sind dadurch gezwungen, auf einem der
hochgestellten Schenkel der Transportrutsche zu gleiten. Eine Transportrutsche mit einer Jochbreite zwischen
3 und 5 cm ist in überraschender Weise sogar für dip Be- und Entstaubung von Briefbogen im Format
DIN-A 4 geeignet, dann nämlich, wenn nur ein Ende, beispielsweise der Briefkopf im Rclicfdnjfkverfahreri
bestäubt werden soll. In einem zweiten Durchgang und nach Drehung des Bogens um 180 Grad kann sogar zo
auch die Unterseite des gleichen Bogens bestäubt werden. Bei der Verarbeitung von Bögen, die das Maß der
Transportrutsche wesentlich übersteigen, ist es lediglich erforderlich, dieser eine Führung in Form eines
ortsfesten Gestells oder einer Gleitschiene zuzuordnen. Die Praxis hat gezeigt, daß die Bögen einwandfrei parallel
zu ihrer Ausgangslage transportiert werden.
Es ist zweckmäßig, die Transportrutsche auf einem großen Teil ihrer Länge mit Durchbrüchen zu verse
hen, damit das. überschüssige Pulver möglichst sofort entfernt wird. Die Durchbrüche sollen daher vorzugsweise
schon in dem Bereich der Transportrutsche angeordnet sein, der unterhalb der Pulveraufstäubvorrichtung
liegt. Da an dieser Stelle meist kein Platz für die Pulverauffangvorrichtung ist und das Pulver somit
noch über eine gewisse seitliche Distanz gefördert werden muß, wird weiterhin vorgeschlagen, die Transportrutschc
unterhalb der Durchbrüche mit einem doppelten Boden zu versehen, in dem mindestens eine Austrinsöffnung
so angeordnet ist, daß sie mit der Auffangvorrichtung zusammenwirkt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zum Zwekke des beidseitigen Bedrückens und Bestäubens auch
mit einer Wendevorrichtung für die Drucksachen ausgestattet werden, wobei die Bestäubung nach dem
Wenden fortgeführt oder neu begonnen wird. Dazu dient entweder eine zweite oder eine entsprechend lange
Pulveraufstäubvorrichtung. Es ist dann lediglich zusätzlich erforderlich, auch den Schmelzer so abzuwandeln,
daß eine zweiseitige Beheizung möglich ist. Bei- so spielsweise kann an Stelle eines Förderbandes eine
Greif- und Transportvorrichtung für den senkrechten Transport der Drucksachen eingesetzt werden, wobei
zu beiden Seiten des Transportweges Heizvorrichtungen angeordnet sind.
Damit die Drucksachen am Ende ihres Weges auf der Schwingfördervorrichtung in horizontaler Lage an
den Schmelzer abgegeben werden, wird schließlich noch vorgeschlagen, daß der eine der beiden nach oben
hochgestellten Schenkel der Transportrutsche — und zwar derjenige, auf dem die Drucksachen gleiter. — an
seinem, dem Abnahmeende zugekehrten Ende eine in Richtung auf das Joch abgeschrägte Gleitkante besitzt
Unter »Schwingfördervorrichtung« soll im vorstehenden Sinne jede Fördervorrichtung verstanden wer-
den, bei der einer horizontalen Bewegungskomponente eine Vibration Oberlagert ist Beispielsweise könnte
auch ein Förderband eingesetzt werdea welches über eine vibrierende Unterlage geführt wird.
Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Vorrichtungen seien nachfolgend an Hand der F i g. I und 2
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer vollständigen Vorrichtung mit an der Schwingfördervorrichtung
befestigter Pulveraufstäubvorrichtung und
Fig.2 einen teilweisen Vcrtikalschnitt durch den
Gegenstand nach F i g. I längs der Linie l-l, jedoch mit
der Variante, daß die Pulveraufstäubvorrichtung einen eigenen Schwingantrieb besitzt und zudem ortsveränderbar
ausgebildet ist.
In F i g. 1 ist mit 1 eine Schwingfördervorrichtung bezeichnet, die aus einem Schwingantrieb 2 und einer
damit angetriebenen Transportrutsche 3 besteht. Die Frequenz des Schwingantriebs beträgt 50 Hz, seine
Amplitude ist mittels eines Drehknopfes 4 veränderbar. Aufbau und Wirkungsweise eines solchen Schwinganiricbs
sind Stand der Technik, so daß auf die Wiedergabe
weiterer Einzelheiten verzichte· werden kann. Der Schwingantrieb überträgt seine Bewegung zunächst auf
die Montageplatte 5, auf der die Transportrutsche 3 mittels der Pratzen 6 befestigt ist Im Betrieb führt die
Transportrutsche hin- und hergehende Bewegungen aus, deren horizontale Komponente durch den Doppelpfeil
7 angegeben ist.
Die Transportrutsche 3 besntzt ein Aufgabeende 8 und ein Abnahmeende 9. Sie besteht aus einem im wesentlichen
kantigen U-förmigen Profil mit einem in der Regel horizontal ausgerichteten Joch 10 und zwei
rechtwinklig nach oben hochgestellten Schenkeln 11 und 12. Der vordere Schenkel 11 besitzt an seinem dem
Abnahmeende 9 zugekehrten Ende eine in Richtung auf das Joch abgeschrägte Gleitkante 13, deren Funktion
weiter unten noch näher beschrieben wird. Im Joch 10 sind vier schlitzförmige Durchbrüche 14 angebracht,
die sich über die gesamte Breite des Jochs erstrecken. Die Anordnung der Durchbrüche ist so getroffen, daß
sie in Transportrichtung gesehen vor dem Punkt liegen, an dem die Gleitkante 13 in das Joch 10 übergeht. Die
Transportrichtung ist durch den Pfeil 15 angegeben.
An der Transportrutsche 3 bzw. an der Montageplatte 5 ist mittels einer Montageplatte 16 eine Pulveraufstäubvorrichtung
17 befestigt, die aus einem länglichen,
trogförmigen Gehäuse 18 mit keilförmig nach unten gerichtetem Boden besteht. In der Schneide des Keils,
die parallel zur Transportrichtung ausgerichtet ist, befindet sich eine schlitzförmige öffnung 19 für den Austritt,
des Pulvers 20. Die Breite der öffnung 19 und damit die pro Zeiteinheit austretende Pulvermenge ist
mittels eines Einstellknopfes 21 veränderbar. Durch den Knopf kann entweder eine in der Öffnung befindliche Exzenterwalze oder ein Schieber betätigt werden.
Unterhalb der Durchbrüche 14 befindet sich eine Pulverauffangvorrichtung 22 in Form eines kastenförmigen Behälters. Dieser steht in seinem unteren Teil
mit einer Pulverruckführvorrichtung 23 in Verbindung,
die beispielsweise wie in der Zeichnung dargestellt als Wendelförderer ausgebildet ist. Dieser besitzt einen
Auslauf 24. der in die Pulveraufstäubvorrichtung 17 mündet Das Pulver tritt aus dieser in Form eines feinen
Vorhangs 25 aus und trifft hierbei auf die Drucksache 26. Unter dem Einfluß der Schwingungen der Transportrutsche 3 wird derjenige Teil des Pulvers, der nicht
auf der frischen Druckfarbe haftet, wieder »abgerüttelt« und fällt auf die Transportrutsehe zurück. Der auf
der Transportrutsche liegende Pulveranteil 27 bewegt sich ebenso wie die Drucksache 26 in Richtung des
Pfeils 15, füllt dann jedoch im Gegensatz zur Drucksache
durch einen der Durchbrüche 14 in die Pulverauffangvorrichtung
22. Der Pulverkreislauf ist in bezug auf den nicht auf der Drucksache haftenden Pulveranteil
geschlossen. Der Austritt des Pulvers 20 aus der Aufstäubvorrichtung 17 erfolgt unter der Wirkung der
Schwingungen des Schwingtüriebs 2. Wird dieser abgestellt,
so kommt auch der Rieselvorgang bzw. die Bildung des Vorhangs 25 zum Stillstand. Wird die Amplitude
der Schwingungen durch Verstellen des Dreh knopfes 4 verändert, so verändert sich im gleichen Sinne
auch die Transportgeschwindigkeit der Drucksachen 26 und die pro Zeiteinheit austretende Pulvermenge.
Dieser Zusammenhang isi zur Regelung des Vorgangs äußerst erwünscht.
Der Be- und Entstäubungsvorgang läuft wie folgt ab: Die Drucksachen 26 werden von der nicht dargestellten
Druckmaschine auf das Aufgabeende 8 der Transportrutsche 3 abgelegt, und zwar im Takt der Druckmaschine.
Die Drucksachen wandlern nun kontinuierlich in Richtung des Pfeils 15 unter der Pulveraufstäubvorrichtung
17 entlang und werden dabei Krstaubt. Nach Verlassen der Aufstäubzone wird der überschüssige
Pulveranteii unter d?r Wirkung der Schwingungen in der oben angegebenen Weise wieder entfernt und in
den Kreislauf zurückgegeben. Die Drucksachen befinden sich zunächst wegen der geometrischen Ausbildung
der Transportrutsche 3 in einer schrägen Lage, gleiten d,.nn jedoch über die Glcitkante 13 in eine horizontale
Lage ab und gelangen nunmehr auf das Abnahmeende 9. Von dort gelangen sie — immer noch unter
der Wirkung der Schwingungen — über die Kante 28 der Transportrutsche 3 auf ein Förderband 29. welches
Teil eines Schmelzers für das Pulver ist. Das Förderband wird über Rollen 30 geführt, von denen in der
Zeichnung nur die dem Erfindungsgegenstand am
nächsten gclcpene dargestellt ist. Der Schmelzer ist
nicht Gegenstand der Erfindung, so daß auf weitere Einzelheiten verzichtet werden kann.
Das Aufgabeende 8 der Transportrutsche 3 kann noch mit besonderen Einrichtungen zur Führung der
Drucksachen versehen werden, insbesondere dann, wenn Drucksachen eines Formats verarbeitet werden
sollen, die die Abmessungen der Transportrutsche wesentlich übersteigen. Hierfür kommt beispielsweise eine
schiefe Ebene oder auch nur ein Teil derselben in Form von schräg angeordneten Gleitschienen in Frage, wobei
der Anstellwinkel in etwa dem der Schräglage der Drucksachen in der Transporirutsche entspricht..
In K i g. 2 sind gleiche Teile wie in F i g. 1 mit gleichen
Bezugszeichen versehen. Zusätzlich ist jedoch s folgendes dargestellt bzw. zu erkennen:
Die Pulveraufstäubvorrichtung 17 ist oberhalb der Transportrutsche 3 an einem eigenen Schwingantrieb
32 befestigt, dessen Amplitude und damis die pro Zeiteinheit geförderte Pulvermenge mittels des Potentiomelerknopfes
33 einstellbar ausgebildet ist. Mittels einer Spindel 34 und einer Spindelmutter 35 ist eine
horizontale Verstellung möglich. Bei Verwendung eines entsprechenden Kreuzantriebs ist auch eine Höhenverstellbarkeit
zu erreichen. Das Pulver fällt auch hier in Form eines feinen Vorhangs 25 auf die gestrichelt dargestellten
Drucksachen 26a bzw. 26b, die unterschiedliche Größe und Schräglage aufweisen. Dies wird — in
Abhängigkeit von deren Format — durch eine Reihe von Anschlägen 36 erreicht, die sich in Form dünner
Leisten parallel zur Transportrichtung (bzw. senkrecht zur Zeichenebene) über die gesamte Länge der Transportrutsche
3 erstrecken.
Der eine Schenkel 11 der Transportrutsche 3 ist mit
einem schräg stehenden Fortsatz 37 versehen, dessen Anstellwinkel etwa dem der Drucksache 26a entspricht,
die am gegenüberliegenden Schenkel 12 anliegt. Eine solche Lage würden alle Drucksachen einnehmen, die
ein größeres Format als das der Drucksache 26a aufweisen.
Unterhalb des mit den Durchbrüchen 14 versehenen Jochs 10 der Transportrutsche 3 befindet sich ein mit
ihr verbundener «doppelter Boden« 31, ebenfalls in Form einer U-förmigen Rinne. Dieser doppelte Boden
verhindert, daß das durch die Durchbrüche 14 fallende Pulver 20 sofort nach unten fällt. Das Pulver wird vielmehr
auf Grund der auch dem Boden aufgezwungenen Schwingungen horizontal (bzw. senkrecht zur Zeichenebene)
fortbewegt, bis es durch eine nicht besonders dargestellte Austrittsöffnung als Vorhang 38 in die darunter
befindliche Auffangvorrichtung 22 rieselt. Die Austrittsöffnung kann beispielsweise auch durch da;
Ende des doppelten Bodens gebildet sein. Die in einei Vielzahl vorhandenen Durchbrüche verleihen dem Jod
10 die Wirkung eines Siebs, das das Pulver sofort voi den Drucksachen 26a bzw. 26b trennt, so daß der Gleit
Vorgang nicht behindert wird, selbst wenn die Auf bzw. abgestäubte Pulvermenge sehr groß ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
609639/1
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Reliefdruck-Erzeugnissen
durch Aufstäuben eines relieferzeugenden Pulvers auf frischbedruckte Drucksachen, Entfernen
des nicht unter der Wirkung der Druckfarbe festgehaltenen, überschüssigen Pulveranteils und
nachfolgendes Schmelzen des festgehaltenen Pulveranteils, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drucksachen in einer gegen die Horizontale ge- ίο
neigten Lage auf einer Schwingfördervorrichtung unterhalb einer Pulveraufstäubvorrichtung entlanggeführt
und bestäubt werden, wobei die Zeit für die Bestäubung nur einen Teil der Verweilzeit für den
Transport auf der Schwingfördervorrichtung ausmacht.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Schwingfördervorrichtung (1), eine oberhalb derselben angeordnete Pulveraufstäubvorrichtung (17)
und eine im Bereich des Abnahmeendes (9) der Schwingfördervorrichtung angeordnete Pulverauffangvorrichtung
(22), wobei die Länge der Schwingfördervorrichtung so bemessen ist, daß sie in Transportrichtung
gesehen über die Pulveraufstäubvorrichtung hinausragt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingfördervorrichtung (1) mit
einer Transportrutsche (3) ausgestattet ist, wobei in der Transportrutsche Durchbrüche (14) angeordnet
sind, unter denen sich die Pulverauffangvorrichtung (22) befindet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulveraufstäubvorrichtung
(17) aus einem Gehäuse (18) mit einer im Bodenbereich befindlichen öffnung (19) besteht und an der
Schwingfördervorrichtung (1) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der öffnung (19) verstellbar
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuse (18) der Pulveraufstäubvorrichtung
(17) und der Pulverauffangvorrichtung (22) identisch und austauschbar ausgebildet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Pulverauffangvorrichtung
(22) und Pulveraufstäubvorrichtung (17) eine Pulverrückführvorrichtung (23) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportrutsche (3) einen
im wesentlichen kantigen, U-förmigen Profilquerschnitt aufweist, dessen horizontal ausgerichtetes
Joch (10) schmaler ist als die kleinste Abmessung der zu verarbeitenden Drucksachen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der beiden nach oben hochgestellten
Schenkel (11) der Transportrutsche (3) an seinem dem Abnahmeende (9) zugekehrten Ende
eine in Richtung auf das Joch (10) abgeschrägte Gleitkante (13) besitzt.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportrutsche (3)
unterhalb des mit Durchbrochen (14) versehenen lochs (10) ein doppelter Boden (31) mit einer Aus-Irittsöffnung
zugeordnet ist, welche oberhalb der Pulvcrauffangvorrichuing (22) liegt.
Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zur Herstellung von Reliefdruck-Erzeugnissen
durch Aufstäuben eines relieferzeugenden Pulvers auf frischbedruckte Drucksachen, Entfernen des nicht unter
der Wirkung der Druckfarbe festgehaltenen, überschüssigen Pulveranteils und nachfolgendes Schmelzen
des festgehaltenen Pulveranteils.
Die vorbekannten Reliefdruckverfahren bestehen zu einem hohen Anteil aus rein manuellen Arbeitsgängen.
So werden z. B. wegen der Forderung, daß die Drucksachen frisch sein müssen, etwa 30 bis 50 Bögen oder
Karten im Buchdruckverfahren vorgedruckt und dann von Hand einzeln mit relieferzeugendem Pulver eingestäubt.
Die Bögen liegen dabei auf einer stark geneigten Unterlage, so daß das Pulver über die Drucksache
rieselt. Alternativ können kleinere Drucksachen, z. B. Visitenkarten, auch in Puder eingetaucht werden.
Durch rückseitiges Klopfen und/oder Aufstoßen auf eine der Kanten der Drucksachen werden diese vom
überschüssigen Pulver befreit, d. h. von dem Pulveranteil der nicht auf der frischen Druckfarbe haftet. Die
Drucksachen werden nachfolgend durch einen kontinuierlich betriebenen Schmelzofen geführt, wo das Pulver
aufgeschmolzen wird und den für Reliefdrucksachen cha-akieristischen Glanz bei leicht gewölbter Oberfläche
erhält. Der für geringe Auflagen vorgesehene Reliefdruck kommt dadurch hinsichtlich seines Aussehens
nahe an den nur bei großen Stückzahlen wirtschaftlichen Stahlstichdruck heran.
Sowohl die Buchdruckmaschinen als auch der Schmelzofen werden in der Regel automatisch bzw.
kontinuierlich betrieben, so daß das manuelle Pulverauf- und -abstäuben eine höchst unwillkommene Unterbrechung
und Verzögerung des Arbeitsablaufs darstellt. Abgesehen davon ist das manuelle Auf- und Abstauben
in hohem Maße von der Geschicklichkeit des Bedienungspersonals abhängig, wobei aber trotz allem keine
gleichbleibende Qualität erziel' werden kann. Wegen der unvermeidbar unterschn 'liehen Dosierung beim
Aufstäuben und den unterschiedlichen Kräften beim Klopfen oder Aufstoßen der bestäubten Drucksachen
schwankt die Menge des auf der Druckfarbe haftenden Pulveranteils beträchtlich. Damit gehen naturnotwendig
starke Schwankungen der Reliefhöhe einher.
Ferner ist die Druckleistung und damit auch die Rentabilität der vor- und nachgeschalteten Aggregate von
der Geschwindigkeit der Handarbeit abhängig und auf etwa 500 bis 600 Drucksachen pro Stunde beschränkt.
Ständig steigende Löhne setzen dabei eine weitere Grenze. Drucksachen im Format über DIN A 4 sind infolgedessen
gegenüber anderen, einfacheren Druckverfahren nicht mehr konkurrenzfähig.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, den Pulverauf- und -abstäubvorgang zu automatisieren. So wurde
schon vorgeschlagen, den Abstäubvorgang unter dei gleichzeitigen Wirkung einer elektrostatischen Spitzenentladung
und einer Saugluftströmung durchzuführen Damit wurden zwar überraschend gute Ergebnisse erzielt,
jedoch ist der apparativ zu treibende Aufwanc wegen der benötigten Hochspannung, der entsprechen
den Sicherheitsmaßnahmen gegen Berührung unc Überschläge und wegen des erforderlichen Gebläse:
mit Filtereinrichtung so beträchtlich, daß die erforderli chcn Investitionen nur in größeren Betrieben und ii
Verbirvdung mit leistungsfähigen Druckmaschinen unc bei großen Stückzahlen gerechtfertigt sind.
Der Erfindung lirgt die Aufgabe zugrunde, die dei
bekannten bzw. vorgeschlagenen Lösungen anhaften
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DE2222884A1 DE2222884A1 (de) | 1973-11-22 |
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