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Lehren -Vorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Lehren-Vorrichtung
für ein Lehrenmeßgerät. Es sind Lehrenmeßgeräte bekannt, die auswechselbare Lehren-Vorrichtungen
als Meßkopf benutzen, um die Abmaße eines Körpers zu messen. Vorzugsweise können
die Lehren-Vorrichtungen zwecks einfacher Auswechslung auf einem Revolverkopf angeordnet
sein.
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Lehrenmeßgeräte besitzen im allgemeinen gegeneinander verschiebbar
einen Meßfinger und einen Bezugsfinger, deren relative Verschiebung die Längen-Dimensionen
des zu messenden Gegenstandes charakterisiert. Gemäß einem anderen Vorschlag des
Erfinders ist ein Lehrenmeßgerät derart ausgebildet, daß es einen in den Meßfinger
der Lehren-Vorrichtung auslaufenden verschiebbaren Träger und einen in den Bezugsfinger
desselben auslaufenden ebenfalls verschiebbaren Träger besitzt, wobei der letztgenannte
Träger am Gerätesockel und der erstgenannte Träger gegen Federkraft verschiebbar
auf dem zweiten Träger angeordnet ist, und ferner je ein die Steuermittel des Anzeigegerätes
tragendes weiteres Tragorgan besitzt, von denen das eine Tragorgan gegen Federkraft
parallel verschiebbar auf dem in den Bezugs-
finger auslaufenden
Träger und das andere auf dem erstgenannten Tragorgan angeordnet ist; dabei sind
ferner Anschlagmittel vorgesehen, gegen welche die genannten Tragorgane unter Federkraft
mit den in den Meßfinger bzw. den Bezugsfinger auslaufenden Trägern gehalten werden.
Die Steuermittel, welche das Anzeigegerät steuern, bestehen zweckmäßigerweise aus
zueinander beweglichen Variometerkernen. Das Anzeigegerät selber kann dabei aus
einer von den genannten Variometern gesteuerten Wechselstrombrücke bestehen.
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Die Erfindung betrifft eine als Meßkopf für derartige Lehrenmeßgeräte
sich besonders eignende Lehren-Vorrichtung. Sie besitzt besondere Vorteile in bezug
auf Einstellbarkeit.
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Eine Lehren-Vorrichtung gemäß der Erfindung besitzt eine Bezugsbacke
und eine relativ zu derselben beweglich angeordnete, durch Federn getragene Meßbacke
und ist dadurch gekennzeichnet, daß auf einer gemeinsamen Sockelplatte die Bezugsbacke
sowie die Halterungsorgane der Tragfedern der mittels Schrauben an einem von den
Federn getragenen Blockteil befestigten Meßbacke angeordnet sind, daß der genannte
Blockteil einen Flanschansatz besitzt, der sich unter- das hinterdrehte Halterungsorgan
erstreckt, und daß die Meßbacke bzw. ihr tragender Blockteil durch die Federn frei
tragend gehaltert sind, aber durch den unter das hinterdrehte Halterungsorgan sich
erstreckenden Flanschansatz gegen Verdrehen bei Einstellen der auf das Meßwerk einwirkenden
an der Meßbacke angeordneten Einstellschraube gesichert ist.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung und um die Art ihrer Durchführung
zu veranschaulichen, wird auf die Zeichnungen verwiesen. Hierin ist Fig. 1 eine
Draufsicht auf eine Lehren-Vorrichtung, Fig. 2 ein Schnitt nach Linie II-II der
Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht entsprechend Fig. I und Fig. 4 eine schaubildliche
Darstellung einer Einzelheit der in den übrigen Figuren gezeigten Vorrichtung.
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In Fig. 3 ist die Lehren-Vorrichtung auf einer Revolverhülse 86 angebracht
dargestellt, wo sie mitels eines Spannklotzes 127 auf der Schwalbenschwanzleiste
126 befestigt ist. Die Revolverhülse s6 sitzt auf einem Revolverzäpfen (nicht gezeichnet).
Der Spannklotz 127 ist so geformt, daß -er bei I28 genau auf die Schwalbenschwanzleiste
paßt, und mit einem beweglichen Spannglied I29 versehen, um die andere Seite der
Schwalbenschwanzleiste zu übergreifen. Der Spannklotz I29 kann mittels Befestigungsschrauben
I30 gelpckert oder angezogen werden. Die obere Seite des Spannblockes I27 hat einen
Sockel I3I, der mittels Schrauben I32 darauf befestigt ist. Ein Block I33 ist mittels
Schrauben I34 am S-ockel I3I befestigt.
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Eine breite, flache Quernut I35 ist im Block I33 zur Aufnahme eines
Hebels I36 angebracht. Der Hebel ist bei I37 am Grund der Nut schwenkbar gelagert
und weist eine Nase 138 auf, die zur Anlage an einem Anschlagstift 139 gebracht
werden kann. Zur Unterbringung des Anschlagstiftes 139-weist der Grund der Nut I35
bei I40 eine Au&-nehmung auf. Eine Blattfeder 141 legt sich auf den Hebel I36
und ist ständig bestrebt, ihn im Uhrzeigersinn zu bewegen (Fig. I). Der Block I33
besitzt zwei seitliche Vorsprünge 142 und 143. Ein Begrenzungsstück I44 ist am Vorsprung
I42 unter Zwischenlage des einen Endes einer Blattfeder I45 befestigt. Ein zweites
Begrenzungsstück I46 ist an dem anderen seitlichen Vorsprung I43 befestigt, ebenfalls
unter Zwischenlage des einen Endes einer Blattfeder 147.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der Block I33 unterschnitten, mit
Ausnahme eines Längsstreifens, der von dem seitlichen Vorsprung I43 bis zum anderen
I42 verläuft. Im Profil sieht daher der Block I33 L-förmig aus.
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Die freien Enden der Blattfedern 145 und I47 sind jeweils an den
Enden eines beweglichen Blockes I48 befestigt. Der Block I48 weist bei I49 eine
Öffnung und einen seitlichen Vorsprung 150 auf, der unter den unterschnittenen Teil
des Blockes I33 paßt. Der Flansch I50 trägt den Anschlagstift I39, während an der
Vorderseite des Blockes I48 eine bewegliche Meßbacke 151 mittels Schrauben I52 befestigt
ist. In die bewegliche Backe 151 ist in ein darin vorgesehenes Gewindeloch die Schraube
I53 eingesetzt. Eine Gegenmutter I54 ermöglicht die Feststellung der Schraube 153.
Der Kopf der Schraube I53 ist gewölbt und zur Übertragung von Meßbewegungen geeignet.
Eine Rundkopfschraube I55 ist am Sockelblock I3I zu dem Zweck befestigt, einen Bezugspunkt
für die Schraube I53 zu schaffen. Eine Bezugsbacke I56 ist auf dem Sockelblock mittels
Schrauben I57 befestigt. Am Sockelblock kann auch eine Anzeigeplatte I58 angebracht
werden, die (wie durch die eingravierte Zahl »5« angedeutet) die mit Hilfe der Lehre
zu prüfende Abmessung anzeigen soll. Die Platte ist vorzugsweise durchsichtig und
verdeckt eine Tabelle der für die fraglichen Abmaße zulässigen Toleranzen.
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Beim Gebrauch der oben beschriebenen Vorrichtung wird ein Werkstück
eingeführt, indem die Backe 151 nach rechts bewegt wird. Diese Bewegung erfolgt
mit Hilfe des Hebels 136 von Hand.
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Wenn letzterer entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird, trifft
die Nase 138 auf den Stift I39 und bewegt den Block 148 nach rechts. Dies bewirkt
unmittelbar, daß die Backe 151 nach rechts bewegt wird, wobei die Federn 145 und
I47 entsprechend durchgebogen werden. Wenn das Werkstück eingeführt ist, wird der
Hebel 136 losgelassen und kehrt in die in Fig. I gezeigte Stellung zurück.
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Soll die Lage des Schraubenkopfes IS3 in bezug auf die bewegliche
Backe 151 eingestellt werden, wird die Gegenmutter I54 gelockert. Daraufhin wird
die Schraube I53 gedreht, bis sie die gewünschte Stellung erreicht, und die Gegenmutter
wird wieder angezogen. Dieser Vorgang könnte an sich zu einer Verdrehung der beweglichen
Backe I5I führen; sie ist jedoch auf dem Block mit dem seitlich vorspringenden Flansch
I50 befestigt.
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Dieser Flansch ist zwischen dem übergreifenden Teil des Blockes I33
und des Sockels I3I geführt.
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Der Flansch I50 verhindert daher eine unerwünschte Verdrehung, so
daß die Blattfedern I45 und I47 nicht in schädlicher Weise verzogen werden.
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Die bewegliche Backe 151 und die Bezugsbacke I56 sind leicht von
der Vorrichtung lösbar eingerichtet, so daß sie entsprechend den Erfordernissen
des zwischen ihnen auf Lehrenhaltigkeit zu prüfenden Werkstückes- ausgebildet werden
können. In Fig. 4 ist bei I60 das geformte Ende der beweglichen Backe 151 ersichtlich.
Der damit zusammenwirkende geformte Teil 161 der Bezugsbacke 156 ist ebenfalls dargestellt.
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Es ist wichtig zu bemerken, daß die Blattfedern I45 und I47 den Block
I48 und die Meßbacke 151 in schwebender Lage halten, so daß diese beiden weder mit
dem Sockel 131 noch mit den Begrenzungsflächen der Nut im Block I33 in reibende
Berührung kommt. Es ist ferner zu bemerken, daß die Nase I38 gegenüber dem Anschlagstift
I39 Bewegungsspiel hat und die Meßstellung der Meßbacke nicht beeinflußt, ausgenommen
wenn der Hebel I36 betätigt wird.
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PATENTANSPROGHE: I. Lehren-Vorrichtung mit Bezugsbacke und relativ
zu letzterer beweglich angeordneter, durch Federn getragener Meßbacke, dadurch gekennzeichnet,
daß auf einer gemeinsamen Sockelplatte (I3I) die Bezugsbacke (156) sowie die Halterungsorgane
(I33; 144, I46; I42, I43) der Tragfedern (I45) der mittels Schrauben an einem von
den Federn (145, I47) getragenen Blockteil (I48) befestigten Meßbacke (151) angeordnet
sind, daß der genannte Blockteil (I48) einen Flanschansatz (150) besitzt, der sich
unter das hinterdrehte Halterungsorgan (I33) erstreckt, und daß die Meßbacke (I5I)
bzw. ihr tragender Blockteil (148) durch die Federn (I45, 147) frei tragend gehaltert
ist, aber durch den unter das hinterdrehte Halterungsorgan (I33) sich erstreckenden
Flanschansatz (I50) gegen Verdrehen bei Einstellen der auf das Meßwerk einwirkenden,
an der Meßbacke angeordneten Einstellschraube (I53) gesichert ist.