DE9420696U1 - Gurtung für eine mit Spundbohlen erstellte Spundwand - Google Patents
Gurtung für eine mit Spundbohlen erstellte SpundwandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gurtung für eine mit Spundbohlen erstellte Spundwand, wobei mehrere Spundbohlen über Schlösser
verbunden sind und die Profile der so verbundenen Spundbohlen sog. Täler und Berge bilden, mit mehreren zumindest einseitig
und im wesentlichen in einer Höhe an der Spundwand befestigten Gurtungselementen, wobei sich die einzelnen Gurtungselemente
zumindest über die Länge eines Tales erstrecken.
Spundwände werden im Tiefbau bei geeignetem Baugrund als vertikaler
Baugrubenabschluß eingesetzt. Neben der Verwendung als Umschließung von Baugruben können Spundwände aber auch für Kaimauern
mit großen Tiefen und im Rahmen umfangreicher Wasserbauanlagen, wie z.B. Schleusen, eingesetzt werden. Spundwände bestehen
in der Regel aus stählernen Walzprofilen, den sog. Spundbohlen, die über seitlich an den Walzprofilen angeordnete
Schlösser miteinander verbunden sind. Das Einbringen einer Spundwand bzw. der Spundbohlen in den Baugrund erfolgt meist
durch Rammen oder Einvibrieren. Eine Spundwand kann aber auch segmentweise in einen vorgefertigten Schlitz eingestellt werden
.
Spundwände, die als vertikaler Baugrubenabschluß eingesetzt werden, müssen die Belastungen aus Erd- und Wasserdrücken aufnehmen
und an evtl. Abstützungen sowie an den passiven Erddruck unterhalb der Baugrubensohle abgeben. Eine Möglichkeit der Sicherung
einer Baugrube besteht darin, den Baugrubenverbau mit Hilfe von Erdankern bzw. Verpreßankern im angrenzenden Baugrund
rückzuverankern. Dabei werden die freiwerdenden Erddruckkräfte meist über eine horizontale Gurtung in die Ankerköpfe eingeleitet.
Bekannt sind Gurtungen für Spundwände in Form von lastverteilenden
Balken zur Aufnahme der Ankerkräfte. Die Balken bilden einen steifen Gurt zur Linienstützung, über den die Lastvertei
lung der Erdanker, deren Ankerköpfe auf den Balken aufsitzen, auf die Spundwand erfolgt. Bei den Balken handelt es sich in
der Regel um Profilbalken in Form von Stahlprofilträgern oder Stahlbetonbalken, die einseitig, nämlich baugrubenseitig, fortlaufend,
im wesentlichen in einer Höhe an der Spundwand montiert sind. Die einzelnen Balken übergreifen dabei mehrere
Spundbohlen.
Die bekannte Gurtung ist in der Praxis problematisch, da sowohl die Balken der Gurtung als auch die darauf montierten Ankerköpfe
auf die Spundwandbohlen aufgesetzt sind und also aus der Spundwandebene hervortreten. Dadurch· wird der Freiraum innerhalb
der Baugrube erheblich eingeengt. Außerdem ist sowohl die Gurtung selbst als auch jeder Ankerkopf besonders exponiert und
daher anfällig gegen mechanische Beschädigungen. Schließlich wächst auch das Unfallrisiko für Personen im Bereich der Baugrube
durch die exponierte Anordnung der bekannten Gurtung mit den aufsitzenden Ankerköpfen.
Erwähnt sei an dieser Stelle noch eine zweite aus dem Stand der Technik bekannte Variante zur Stabilisierung einer als vertikaler
Baugrubenabschluß dienenden Spundwand, bei der keine Gurtung eingesetzt wird, sondern jede Spundbohle bzw. jedes Spundbohlenpaar
für sich mit einem eigenen Erdanker bzw. Verpreßanker im angrenzenden Baugrund rückverankert wird. Dieses Verfahren
ist aufgrund der großen Zahl der benötigten Erdanker besonders aufwendig.
Ausgehend von der bekannten Gurtung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gurtung für eine mit Spundbohlen erstellte
Spundwand der in Rede stehenden Art anzugeben, die einerseits eine hinreichende Aussteifung der Spundwand gewährleistet
und andererseits möglichst wenig Raum innerhalb der Baugrube einnimmt.
Die erfindungsgemäße Gurtung löst die voranstehende Aufgabe
durch die Merkmale des Schutzanspruches 1. Danach ist die eingangs
genannte Gurtung derart ausgebildet, daß Laschen als erste Gurtungselemente jeweils zumindest ein Tal überbrückend,
kraftschlüssig mit den dem Tal benachbarten Bergen verbunden sind.
Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, daß eine aussteifende
Wirkung nicht notwendigerweise ausschließlich von den einzelnen Gurtungselementen bzw. der Gesamtheit der Gurtungselemente
ausgehen muß, sondern durchaus auch durch das Zusammenwirken der Spundbohlen mit einzelnen Gurtungselementen erzielt
werden kann. Es ist ferner erkannt worden, daß eine insgesamt hinreichende Aussteifung der Spundwand nicht notwendigerweise
mit einer fortlaufenden, zusammenhängenden, sich über die gesamte Länge der Spundwand erstreckenden Gurtung bewirkt
werden muß, sondern daß sich eine hinreichende Aussteifung auch mit einzelnen gezielt angeordneten Gurtungselementen realisieren
läßt. Erfindungsgemäß ist schließlich erkannt worden, daß die Tragwirkung einer durchgehenden Spundwand auch erhalten
bleibt, wenn anstelle der Balken Laschen eingesetzt werden, wobei diese erfindungsgemäß zumindest ein Tal der Spundwand überbrücken
sollen und kraftschlüssig mit den dem Tal benachbarten Bergen verbunden sein sollen. Derartige Laschen sind im Gegensatz
zu den bekannten Balken flach und bilden daher keine Vorsprünge an der Spundwand. Wesentlich ist, daß bei der erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Gurtung die aussteifende Wirkung auf die gesamte Spundwand nicht allein von den Gurtungselementen
ausgeht, sondern hier durch das Zusammenwirken der Laschen mit den Spundbohlen erzielt wird.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung und Montage der Laschen im Rahmen der erfindungsgemäßen Gurtung.
Bewährt haben sich Laschen aus Stahlblech, vorzugsweise aus 1 cm dickem Flachstahl, wegen ihrer hohen Belastbarkeit und Beständigkeit.
Diese Art der Laschen sollte je nach Belastung, bedingt durch die speziellen Randbedingungen des Einsatzortes
mindestens 3-100 cm breit sein. Als besonders vorteilhafte weil besonders stabile kraftschlüssige Verbindung zwischen Laschen
und Spundwand hat sich das Verschweißen der Laschen mit den Spundwandbohlen erwiesen.
Wie bereits angedeutet tritt die aussteifende Wirkung der erfindungsgemäßen
Gurtung schon bei gezielter Anordnung einzelner Laschen, d.h. bei gezielter Überbrückung einzelner Täler der
Spundwand auf. Unabhängig davon kann es aber aufgrund der speziellen Gegebenheiten einer Baustelle auch sinnvoll und erforderlich
sein, die Laschen fortlaufend an der Spundwand zu befestigen, so daß sie eine durchgehende Lasche bilden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Gurtung werden neben ersten Gurtungselementen in Form von Laschen auch zweite Gurtungselemente in Form von Druckkeilen
verwendet, die in zumindest einem Teil der Täler jeweils formschlüssig mit den beiden Flanken des Tales angeordnet sind.
Derartige Druckkeile verstärken und ergänzen in vorteilhafter Weise die versteifende Wirkung der Laschen. Auch diese Druckkeile
tragen nicht zusätzlich auf, da sie in den Tälern der Spundwand angeordnet sind. Insgesamt ragen also weder die
Laschen noch die Druckkeile als erste und zweite Gurtungselemente über die durch die Berge der Spundwand gebildete Ebene
hinaus bzw. in die Baugrube hinein.
Auch für die Ausgestaltung und Montage der Druckkeile gibt es verschiedene vorteilhafte Möglichkeiten. Aus fertigungstechnischen
Gründen besonders vorteilhaft ist die Verwendung von aus Beton gefertigten Druckkeileir. Dazu werden die entsprechenden
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Spundwandtäler einfach bereichsweise ausbetoniert. Je nach Belastung
der zu gurtenden Spundwand sollten die Druckkeile mindestens 10 cm breit sein. Außerdem ist es oftmals vorteilhaft,
Mittel zur Lagesicherung der Druckkeile vorzusehen. Dazu werden Bewehrungsstäbe vorgeschlagen, die in der entsprechenden Höhe
im Bereich der Täler an den Spundbohlen festgeschweißt sind.
In einer besonders vorteilhaften Variante der erfindungsgemäßen
Gurtung werden Druckkeile und Laschen insofern kombiniert eingesetzt als Druckkeile zusätzlich in von Laschen überbrückten
Tälern, hinter den Laschen angeordnet sind.
Wie bereits eingangs angedeutet gibt es verschiedene Möglichkeiten,
wie Spundwände in den Boden eingebracht werden können. Nach einem dieser Verfahren werden Spundwände in bereits vorbereitete
Schlitze eingestellt. Dazu werden ganze Wandsegmente, die bereits aus mehreren zusammengefügten Spundbohlen bestehen,
in den Schlitz eingestellt, so daß die Spundwand praktisch segmentweise erstellt wird. Im Rahmen dieses Verfahrens kann die
erfindungsgemäße Gurtung besonders vorteilhaft aus beidseitig
an der Spundwand angeordneten Gurtungselementen bestehen. Die Gurtungselemente werden dann nämlich an den Spundbohlen befestigt,
bevor die Spundwand bzw. die einzelnen Wandsegmente in den Schlitz eingestellt werden. Bei geeigneten Baugrundverhältnissen
kann die erfindungsgemäße Gurtung auch beidseitig an Spundwänden angeordnet werden, die durch Einrammen oder Einvibrieren
in den Boden eingebracht werden. Dazu werden die einzurammenden Spundwandsegmente vorab zumindest einseitig, nämlich
an der der Baugrube abgewandten Seite, mit Gurtungselementen versehen. Baugrubenseitig werden die Gurtungselemente erst
nach dem erforderlichen Voraushub montiert.
Besonders vorteilhaft ist der Einsatz der erfindungsgemäßen
Gurtung in Verbindung mit im-hinter der Spundwand befindlichen
Baugrund verankerten Spundwänden. In diesem Falle ist die Spundwand derart mit Hilfe von Erdankern verankert, daß die Ankerköpfe
der Erdanker im wesentlichen in einer Höhe, in nicht benachbarten Tälern angeordnet sind. Es ist dann besonders vorteilhaft,
wenn die Laschen als erste Gurtungselemente zumindest die unverankerten Täler auf der Höhe der Ankerköpfe überbrücken.
Die Laschen fangen so die auf die nicht verankerten Täler wirkende Zugbelastung auf, die durch die Anordnung der
Erdanker bzw. Verpreßanker bedingt ist. Es ist daher wichtig, daß die Laschen auf der geodätischen Höhe der Ankerköpfe angeordnet
sind.
Vorteilhaft in diesem Zusammenhang ist es, wenn zusätzlich Druckkeile in den verankerten Tälern im Bereich der Ankerköpfe,
vorzugsweise geringfügig unterhalb der Ankerköpfe angeordnet sind. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die
Druckkeile etwa 10 cm unterhalb der Ankerköpfe anzuordnen.
Zusammenfassend ergeben sich im wesentlichen vier vorteilhafte Varianten der erfindungsgemäßen Gurtung für verankerte Spundwände,
wobei die Gurtungselemente jeweils lediglich einseitig oder auch beidseitig an der Spundwand montiert sein können:
1. In Frage kommt eine Gurtung, mit der lediglich die unverankerten
Täler mit Laschen als erste Gurtungselemente überbrückt werden.
2. Diese Gurtung kann derart durch weitere Laschen ergänzt werden, daß auch die verankerten Täler durch Laschen überbrückt
werden und sich insgesamt eine durchgehende Lasche als Gurtung ergibt.
3. In einer dritten Variante werden Laschen als erste Gurtungselemente
zur Überbrückung der unverankerten Täler in Kom-
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bination rait Druckkeilen verwendet, die lediglich in den verankerten
Tälern im Bereich der Ankerköpfe angeordnet sind.
4. Schließlich ist es auch möglich, zusätzliche Druckkeile hinter den Laschen in den unverankerten Tälern anzuordnen.
An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäße Gurtung in Verbindung mit unterschiedlichst
verankerten Spundwänden eingesetzt werden kann. In der Regel werden die Erdanker immer reihenweise in einer Höhenlage der
Baugrube montiert. Dabei sind oftmals mehrere Ankerlagen übereinander, d.h. in unterschiedlicher Tiefe, je nach Aushub
der Baugrube erforderlich. Dementsprechend können auch mehrere Gurtungen in unterschiedlicher Höhenlage an einer Spundwand
montiert sein. Je nach den Gegebenheiten des umliegenden Baugrundes kann es erforderlich sein, jedes zweite Tal der Spundwand
zu verankern. In Verbindung mit der erfindungsgemäßen Gurtung sind aber auch andere Ankerabstände, bspw. Abstände von
drei und mehr Tälern der Spundwand denkbar.
Schließlich läßt sich die erfindungsgemäße Gurtung auch in Verbindung
mit Baugrubenaussteifungen einsetzen, wobei in diesem Falle die Laschen zumindest einen Teil der freien Täler vorzugsweise
auf der Höhe der horizontalen Steifen überbrücken.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Schutzanspruch 1
nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der
Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der
Zeichnung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
die einzige Figur eine Aufsicht (von oben) auf eine mit einer erfindungsgeitiäßen Gurtung versehene Spundwand.
Die Figur zeigt einen Ausschnitt aus einer Spundwand 1, die aus mehreren U-förmigen Spundbohlen 2 bis 6 erstellt worden ist.
Die seitlichen Kanten der Spundbohlen sind beidseitig jeweils als Schloß 7 bis 10 ausgebildet. Über diese Schlösser 7 bis 10
sind die U-förmigen Spundbohlen derart wechselweise verbunden, daß die Spundwand 1 insgesamt sog. Täler 11 und 12 und Berge
bis 15 aufweist. Die Gurtung umfaßt mehrere einseitig und im wesentlichen in einer Höhe an der Spundwand 1 befestigte Gurtungselemente
16 und 17, wobei sich die einzelnen Gurtungselemente 16 und 17 zumindest über die Länge eines Tales 11 oder
erstrecken.
Die dargestellte Spundwand 1 dient als Geländesprungsicherung beispielsweise als vertikaler Baugrubenabschluß. Die Täler 11
und 12 der Spundwand 1 sind dementsprechend baugrubenseitig geöffnet, so wie die Gurtungselemente 16 und 17 baugrubenseitig
angeordnet sind.
Erfindungsgemäß dienen Laschen 16 als erste Gurtungselemente.
Die in der einzigen Figur dargestellte Lasche 16 ist erfindungsgemäß kraftschlüssig mit den dem Tal 12 benachbarten Bergen
14 und 15 verbunden und überbrückt auf diese Weise das Tal 12.
Die Lasche 16 ist aus Stahlblech gefertigt. Bevorzugt wird
hierzu 1 cm dicker Flachstahl verwendet. Die Dimensionierung der Lasche hängt in erster Linie von den zu erwartenden Beanspruchungen
der Lasche und also von den speziellen baugrubenabhängigen Randbedingungen ab. Vorgeschlagen wird die Verwendung
von mindestens 15 cm -breiten Laschen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Lasche 16 mit den die entsprechenden Berge 14 und 15 bildenden Spundbohlen 4 und
6 verschweißt. Diese Art der kraftschlüssigen Verbindung ist hinsichtlich des Materials von Spundbohlen und des verwendeten
Stahlblechs besonders vorteilhaft.
Ergänzend zu der Lasche 16 als erstes Gurtungselement wird in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein zweites Gurtungselement in Form eines Druckkeils 17 eingesetzt, welcher formschlüssig
mit den beiden Flanken 18 und 19 in dem Tal 11 angeordnet ist. Es handelt sich hier um einen aus Beton gefertigten
Druckkeil 17, einen sog. Betondruckkeil. Die Abmessungen, insbesondere die Breite dieses Druckkeils 17, sind auf die Lasche
16 abgestimmt. Die Breite des Druckkeils 17 beträgt dementsprechend
mindestens 15 bis 20 cm. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Druckkeil 17 seitlich an den
Flanken 18 und 19 des Tales 11 an. Außerdem sitzt der Druckkeil
17 auf den beiden Schlössern 7 und 8 auf und wird insofern bereits
in seiner Lage stabilisiert. Zusätzlich sind aber noch Mittel zur Lagesicherung des Druckkeils 17 vorgesehen, und zwar
Bewehrungsstäbe 20, die an den Spundbohlen 2 und 4 im Bereich der Schlösser 7 und 8 festgeschweißt sind.
Bei der in der einzigen Figur dargestellten Spundwand 1 handelt es sich um eine verankerte Spundwand, d.h. um eine Spundwand 1,
die mit Hilfe von Erdankern 21 im rückwärtigen Baugrund verankert ist. Die Ankerköpfe 22 der Erdanker 21 sind im wesentlichen
in einer Höhe, in nicht benachbarten Tälern angeordnet. Die Figur zeigt lediglich einen Ausschnitt der gesamten Spundwand
1, so daß hier lediglich das Tal 11 verankert ist. Die Spundwand 1 könnte bspw. in jedem zweiten oder jedem dritten
Tal verankert sein. Möglich wären ggf. auch noch größere Abstände zwischen den verankerten Tälern.
Besonders vorteilhaft ist es nun, wenn, wie beispielhaft an der Lasche 16 dargestellt, die Laschen 16 die unverankerten Täler
12 auf der Höhe der Ankerköpfe 22 überbrücken. Zusätzlich ist in den verankerten Tälern 11 im Bereich der Ankerköpfe 22 bzw.
geringfügig unterhalb der Ankerköpfe 22 jeweils ein Druckkeil 17 angeordnet. Anstelle des Druckkeils 17 oder auch zusätzlich
zu dem Druckkeil 17 kann eine zusätzliche Lasche vor dem verankerten
Spundwandtal 11 angeordnet werden. Diese Lasche wird dann im Gegensatz zu der Lasche 16 hauptsächlich auf Druck beansprucht,
während die Lasche 16 hauptsächlich auf Zug beansprucht wird, was auf die Anordnung der Erdanker 21 zurückzuführen
ist.
Andererseits ist es auch denkbar einen zusätzlichen Druckkeil in dem unverankerten Tal 12 hinter der Lasche 16 anzuordnen.
Weiche der vorgeschlagenen Varianten der erfindungsgemäßen Gurtung
letztendlich zur Anwendung kommen soll, entscheidet sich im wesentlichen nach den speziellen Gegebenheiten des Anwendungsfalls.
In jedem Fall wird hier die aussteifende Wirkung auf die Spundwand durch das Zusammenwirken der einzelnen Spundbohlen
mit den Gurtungselementen, d.h. den Laschen und/oder den Druckkeilen, erzielt. Bei verankerten Spundwänden ist es daher
zweckmäßig vor der Verankerung zunächst die Gurtungselemente zu montieren, damit die Ankerkräfte in geeigneter Weise angreifen
können.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die beanspruchte Erfindung
keinesfalls auf das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt ist. Im Rahmen der Erfindung liegt
bspw. auch die Realisierung einer Gurtung mit zweiseitig an der Spundwand angeordneten Gurtungselementen.
Claims (16)
1. Gurtung für eine mit Spundbohlen (2 bis 6) erstellte Spundwand (1), wobei mehrere Spundbohlen (2 bis 6) über Schlösser
(7 bis 10) verbunden sind und die Profile der so verbundenen Spundbohlen (2 bis 6) sogenannte Täler (11, 12) und Berge
(13 bis 15) bilden, mit mehreren zumindest einseitig und im wesentlichen in einer Höhe an der Spundwand (1) befestigten Gurtungselementen
(16, 17), wobei sich die einzelnen Gurtungselemente (16, 17) zumindest über die Länge eines Tales (11, 12)
erstrecken,
dadurch gekennzeichnet, daß Laschen (16) als erste Gurtungselemente jeweils zumindest ein Tal (12) überbrückend,
kraftschlüssig mit den dem Tal (12) benachbarten Bergen (14, 15) verbunden sind.
2. Gurtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (16) aus Stahlblech bestehen.
3. Gurtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (16) mindestens 3-100 cm breit sind.
4. Gurtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen (16) mit den Spundwandbohlen (4, 6) verschweißt sind.
5. Gurtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen fortlaufend an der Spundwand befestigt sind, so daß sie eine durchgehende Lasche bilden.
6. Gurtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß Druckkeile (17) als zweite Gurtungselemente in
zumindest einem Teil der Täler jeweils formschlüssig mit den beiden Flanken (18, 19) des Tales (11) angeordnet sind.
7. Gurtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkeile (17) aus Beton gefertigt, vorzugsweise gegossen,
sind.
8. Gurtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkeile (17) mindestens 10 cm breit sind.
9. Gurtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur Lagesicherung der Druckkeile (17) vorgesehen sind.
10. Gurtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den Spundbohlen festgeschweißte Bewehrungsstäbe (20) als Mittel
zur Lagesicherung der Druckkeile (17) dienen.
11. Gurtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkeile in von Laschen überbrückten Tälern, hinter den Laschen angeordnet sind.
12. Gurtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß Gurtungselemente an beiden Seiten der Spundwand befestigt sind.
13. Gurtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Spundwand (1) derart mit Hilfe von Erdankern (21) verankert
ist, daß die Ankerköpfe (22) der Erdanker (21) im wesentlichen in einer Höhe, in nicht benachbarten Tälern (11) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (16) zumindest die unverankerten Täler (12) auf der Höhe der Ankerköpfe (22)
überbrücken.
14. Gurtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkeile (17) zumindest in den verankerten Tälern (11) im Bereich
der Ankerköpfe (22), vorzugsweise geringfügig unterhalb der Ankerköpfe (22), angeordnet sind.
15. Gurtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkeile (17) ca. 10 cm unterhalb der Ankerköpfe (22) angeordnet
sind.
16. Gurtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Spundwand als Baugrubenverbau dient und an einzelnen Tälern
und/oder Bergen angreifende horizontale Steifen zur Baugrubensicherung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Laschen zumindest einen Teil der freien Täler vorzugsweise auf der Höhe der horizontalen Steifen überbrücken.
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