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Anwendungsbereich
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung erstreckt
sich auf Bodentechnik und Stützwände sowie
im einzelnen auf modulare Stützsysteme
mit vorgegossenem Beton.
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Hintergrund
der Erfindung
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Das U.S. Patent Nr. 4,668,129 zeigt
ein modulares Stützwandsystem
mit vorgegossenem Beton, das starre Widerlagerelemente benutzt,
die mit einer umgebenden Hinterfüllung
oder Materialmasse zusammenwirken, um Spannungen innerhalb der abgestützten Bodenmasse
zu verteilen. Obwohl die im oben zitierten Patent gezeigte Wandstruktur
die Erstellung von hochstabilen Stützwänden ermöglicht, so bietet doch keine
dieser Wände
eine glattflächige, visuell
ungebrochene Frontfläche.
Der Grund hierfür liegt
darin, dass die Beton-Stützwandplatten
an jedem Ende unmittelbar auf den vertikalen Säulen von jeweils benachbarten
Widerlagern aus vorgegossenem Beton abgestützt sind. Diese Säulenabschnitte müssen von
ausreichender Dicke und Festigkeit sein, um den von den erdtragenden
Wandplatten übertragenen
Endlasten standhalten zu können.
Die Wandstrukturen des U.S. Patentes 2,668,129 führen typischerweise zu stark
hervortretenden vertikalen Säulen,
die in regelmässigen
Abständen
vertikal oder horizontal über
die Länge
der Stützwand
verteilt sind. Viele Anwendungen schliessen solche Stützwandstrukturen
aus. Z. B. im Fall einer Anordnung in unmittelbarer Nähe einer
Strasse können
die vorstehenden vertikalen Betonsäulen als gefährliches
Hindernis oder als mit architektonischen Gesichtspunkten hinsichtlich
der Frontfläche
unvereinbar angesehen werden.
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Das U.S. Patent Nr. 4,655,646 (Babcock
et al.) versucht, das Problem von exponierten, vertikalen Widerlagersäulen dadurch
zu überwinden,
dass Konstruktionen vorgesehen sind, die vorgespannte Wandplatten
mit horizontalen, durchgehenden Trägern aus vorgegossenem Beton
halten, wobei diese Träger
an der Basis und an der Oberseite von Widerlagern aus vorgegossenem
Beton angeordnet sind. Während
die im U.S. Patent 4,655,646 vorgesehenen Konstruktionen vertikale
Widerlagersäulen vermeiden,
so ergeben die gezeigten Konstruktionen jedoch keine glattflächige, ungebrochene
Architektur der Frontfläche.
Auch erfordern die Konstruktionen des U.S. Patents 4,655,646 zusätzliche
vorgegossene Trägerkomponenten,
die aufwendig sowie hinsichtlich Transport und Handhabung schwierig
sind. Die Bauaufführung
erweist sich al., höchst
schwierig, und die Konstruktionstoleranzen werden in hohem Messe
reduziert.
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Im Stand der Technik bestehen zwar
einige Stützwandsysteme,
die eine glattflächige
Frontflächenstruktur
ergeben, keines bietet jedoch die Vorteile hinsichtlich geotechnischer
Gestaltung wie die in U.S. Patent Nr. 4,668,129 und 4,655,646 gezeigten Systeme.
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Z. B. zeigt das U.S. Patent Nr. 4,884,921 eine
modulare "T"-Einheit, die in Vielfachkonstruktionen gestapelt werden
kann, um Stützwandsysteme mit
glattflächiger
Front zu erstellen. Das Stapeln dieser "T"- Einheiten ergibt jedoch
ein System mit Ziegelbindung von der Spitze bis zum Boden des Wandsystems.
Diese direkte Stapelung der modularen Einheiten ahne Hinterfüllung zwischen
benachbarten Vertikaleinheiten schliesst die Bildung einer Bodenwölbung aus
und bietet keinen der erstrebten geotechnischen Vorteile, die aus
dem U.S. Patent Nr. 4,668,129 hervorgehen.
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Es wäre daher erstrebenswert, ein
modular vorgegossenes Stützwandsystem
zu erstellen, das in einfacher und ökonomischer Weise eine Stützwand mit
glattflächiger
Front bietet, jedoch die geotechnischen Konstruktionsvorteile des
Wandsystems gemäss
U.S. Patent Nr. 4,668,129 bewahrt.
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Die FR-A-2 474 562 zeigt eine Konstruktionskomponente
für der
Bau von Stützwändenmit
einem Vertikalglied für
die Rückhaltung
der Erdfüllung und
mit einem Horizontalglied, wobei diese beiden Glieder während der
Bauaufführung
der Stützwand miteinander
verbunden sind. Zu diesem Zweck sind die Vertikal- und Horizontalglieder
jeweils mit Verstärkungsstäben versehen,
die mit einem Schlüsselelement
zur Stellungsarretierung der Vertikal- und Horizontalglieder verbunden
sind. Dies ist jedoch nur eine anfängliche Verbindung. Für eine sichere
Stellungsarreitierung der Vertikal- und Horizontalglieder ist es notwendig,
Beton über
die Verbindung zu giessen, um die Verstärkungsstäbe und Schlüsselelemente einzubetten. Dies
erfordert den Einsatz von gegossenem Beton an der Baustelle.
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Deshalb wäre es wünschenswert, ein modular vorgegossenes
Stützwandsystem
zu schaffen, das den Einsatz von gegossenem Beton für die Bildung
einer sicheren Verbindung zwischen vertikalen und horizontalen Komponenten
nicht erfordert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die Erfindung schafft ein Stützwandmodul gemäss Anspruch
1 der beigefügten
Ansprüche.
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Ebenfalls wird erfindungsgemäss ein modulares
Stützwandsystem
geschaffen, das eine Mehrzahl von längs des Baugrundes reihenförmig angeordneten
Stützwandmodulen
mit in gegenseitiger Stossbeziehung stehenden Wandplattengliedern aufweist.
Das modulare Stützwandsystem
kann eine Mehrzahl dieser Reihen umfassen, die in Etagen angeordnet
sind.
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Ferner wird erfindungsgemäss ein Stützwandmodul
geschaffen, das ein Paar von zueinander entgegengesetzt angeordneten
Wandplattengliedern umfasst, deren jedes eine Frontseite und eine
Rückseite
hat und mit einem Verbindungsglied an seiner Rückseite sowie einem Sockelglied
versehen ist, welch letzteres sich zwischen den Rückseiten der
Wandplattenglieder erstreckt und mit jedem Wandplattenglied mechanisch
durch die Verbindungsglieder verbunden ist.
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Weitere Objekte und Vorteile der
Erfindung werden aus der Beschreibung der nachstehenden bevorzugten
Verkörperungen
der Erfindung ersichtlich.
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Kurze Beschreibung
der Zeichungen
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1 ist
eine isometrische Ansicht, vom Inneren einer Erdmasse aus gesehen,
auf ein zusammengesetztes, vorgegossenes Betonmodul gemäss vorliegender
Erfindung, umfassend eine Platte und ein Sockelglied.
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2 ist
eine isometrische Ansicht, welche das Sockelglied des Moduls gemäss 1 zeigt.
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3 ist
eine isometrische Ansicht, welche die Platte des Moduls gemäss 1 zeigt.
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4 ist
eine Querschnittansicht eines zusammengesetzten Drei-Etagen-Wandsystems
gemäss
vorliegender Erfindung.
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5 ist
eine Querschnittansicht eines Sechs-Etagen-Wandsystems zur Darstellung des Einsatzes
von Rückhalte-,
Anker- und Geogrid-Elementen sowie von Erdnägeln und Felsankern in Verbindung
mit der vorliegenden Erfindung.
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6 ist
eine Draufsicht auf eine Reihe von Modulen gemäss 1.
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7 ist
eine isometrische Ansicht, welche ein doppelköpfiges Sockelglied für den Einsatz
in der Verkörperung
der vorliegenden Erfindung als frei stehende Einzäunungs-
oder Schallschutzwand zeigt.
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8 ist
eine Querschnittansicht einer sich nach oben verjüngenden
Drei-Etagen-Wand, konstruiert gemäss einer Verkörperung
der Erfindung unter Verwendung des Sockelgliedes gemäss 7.
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9A, 9B und 9C sind jeweils Teil-Draufsichten, welche
die Orientierung des Sockelgliedes in verschiedenen Höhenlagen
innerhalb der Wand gemäss 8 zeigen.
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10 ist
eine Querschnittansicht einer vertikalen Vier-Etagen-Wand gemäss einer anderen Verkörperung
der Erfindung, unter Verwendung des Sockelgliedes gemäss 7.
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11 ist
eine isometrische Ansicht, welche die Verwirklichung der vorliegenden
Erfindung als frei stehende Ein-Etagen-Einzäunungs-
oder Schallschutzwand zeigt.
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12 bis 15 zeigen die Aufbaufolge
für die Wand
mit Wandplatten und Sockelgliedern gemäss 1.
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16 ist
eine schematische Darstellung von resultierenden Lastvektoren an
einer typischen modularen Einheit gemäss der Erfindung.
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17 ist
eine perspektivische Ansicht einer Verwirklichung einer Vielfach-Etagen-Stützwand unter
Verwendung der vorliegenden Erfindung.
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18 ist
eine isometrische Ansicht einer Platte gemäss einer anderen Verkörperung
der Erfindung mit einer nicht integral einbezogenen Verbindungsschlaufe.
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19 i
st eine andere isometrische Ansicht, welche die Platte gemäss 18 vor der Anbringung der
Schlaufe zeigt.
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20 ist
eine isometrische Ansicht einer für die Anbringung der Platte
gemäss 19 geeigneten Schlaufe.
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21 ist
eine isometrische Ansicht eines Sockelgliedes gemäss einer
anderen Verkörperung der
Erfindung.
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22 ist
eine andere isometrische Ansicht , die das Sockelglied gemäss 21 in Verbindung mit der
Platte gemäss 19 zeigt.
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Ausführliche
Beschreibung bevorzugter Verkörperungen
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1 zeigt
ein zusammengesetztes Stützwandmodul 1 gemass
der vorliegenden Erfindung. Die zusammengesetzten, in 1 wiedergegebenen Komponenten
umfassen ein Wandplattenglied 2 aus vorgegossenem Beton
und ein Sockelglied 4, ebenfalls aus vorgegossenem Beton.
Die Platte 2 ist mechanisch an dem Sockelglied 4 mittels einer
Verbindungsschlaufe 10 befestigt, die einen integralen
Bestandteil der Platte 2 darstellt. Die Verbindungsschlaufe 10 passt
in eine für
deren Aufnahme vorgesehene Verbindungsschlaufen-Nuten 20 (2), die einen Fertigungsbestandteil
des Sockelgliedes darstellt. Die Verbindungsschlaufe 10 kann aus
irgendeinem strukturell geeigneten Material bestehen, wie z. B.
Stabstahl oder Drahtseil, und sie kann durch irgendein übliches
Verfahren in die Platte 2 einbezogen sein.
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In 1 ist
auch verdichtetes Hinterfüllungsmaterial 6 und
eine Zugklammer 12 dargestellt. Die Zugklammer 12 ist
ein kontinuierliches Rückhalteelement,
vorzugsweise in Form eines steifen Stahlstabes.
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Es ist an dem Sockelelement 4 durch
Einbiegen in eine Verbindungsnut 22 (2) befestigt, die Teil eines Sockelkopfes 8 ist.
Einmal am Sockelglied 4 befestigt, kann die Zugklammer 12 zur
Verstärkung und
Stabilisierung des Hinterfüllungsmaterials 6 dienen
oder, wie in 5 dargestellt, mit einem
Erdanker 36 verbunden werden. Das Sockelglied 4 ist
ferner mit einer erhöhten
Anformung 14 versehen, um das Stützwandmodul 1 im Hinterfüllungsmaterial 6 sicher
zu arretieren.
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Eine Mehrzahl von Stützwandmodulen 1 kann
für die
Konstruktion zahlreicher Ausbildungen von Stützwänden eingesetzt werden, um
jeweiligen Gestaltungsanforderungen zu entsprechen. Speziellere
Gestaltungsmethoden und Vorteile hinsichtlich geologischer Technik
sind im U.S. Patent Nr. 4,668,129 beschrieben.
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In der 2 ist
das Sockelglied 4 des Stützwandmoduls 1 aus 1 vollständiger wiedergegeben. Das Sockelglied 4 ist
von allgemein rechteckiger Form, wobei der Kopf 8 eine
Montagefläche 26 sowie
Verbindungsnuten 20 und 22 aufweist. Das Sockelglied 4 wird
typischerweise mit einem flachen Boden hergestellt, um das Fluchten
auf einer abgestuften Oberfläche
bzw. die Wechselwirkung mit einer Hinterfüllung zu erleichtern. Das Sockelglied 4 hat
eine Platten-Auflagefläche 24.
Der Kopf 8 muss ausreichende Grösse und Festigkeit aufweisen,
um den von der Verbindungsschlaufe 10 (1) aufgebrachten und den von der Zugklammer 12 erzeugten Scherkräften im
Einsatz widerstehen zu können.
Die Platten-Auflagefläche 24 wird
verwendet, um die endgültige
Ausrichtung der Platte 2 mit dem Sockelglied 4 zu
bewirken.
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3 zeigt
vollständiger
das Plattenglied 2 des in 1 gezeigten
Stützwandmoduls 1.
Die Platte 2 ist von allgemein rechteckiger Form, wobei
die Verbindungsschlaufe seitlich zentriert auf der Rückseite
der Platte 2 angeordnet ist. Die Platte 2 muss von
ausreichender Dicke und Stärke
sein, um den aufgenommenen Erddruck von Platte 2 über die
Biegemomentverbindung zwischen der Verbindungsschlaufe 10 und
der Platten-Auflagefläche 24 zu
dem angekoppelten Sockelglied 4 übertragen zu können (1). Der Kantenquerschnitt
der Platte 2 kann variiert werden, wie dies etwa Gestaltungs-
oder Architekturerfordernisse vorschreiben.
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4 zeigt
einen Querschnitt einer typischen Drei-Etagen-Stützwand mit Stützwandmodulen 1 gemäss vorliegender
Erfindung. Die Komponenten 29 der Etage Eins werden auf
einer Basisausschachtung 32 errichtet, und Hinterfüllung 6 wird
bis zu einer Höhe
eingebracht, die der Basishöhe
der nächst
oberen Etage entspricht. Sodann werden die Komponenten der Etage
Zwei errichtet, und Hinterfüllung
wird bis zum Basisniveau der Komponenten 33 der obersten
Etage eingebracht. Endlich wird Hinterfüllung 6 für die Stützwandkomponenten 33 der Etage
Drei eingebracht und bis zu einem abschliessenden Stufenniveau 27 verdichtet.
Vielfache Stützwandmodule,
wie zu 1 beschrieben, umfassend
Platten 2, die mit Sockelgliedern 4 durch Schlaufen 10 verbunden
sind, werden zum Aufbau der Drei-Etagen-Wand eingesetzt. Zwischen
benachbarten Etagen ist ein Spielraum 34 für eine Beweglichkeit
zwischen vertikal benachbarten Etagen vorgesehen, und dieser Spielraum
wird während
der Aufbaufolge aufrecht erhalten, so dass die Sockelglieder 4 mit
der Hinterfüllung 6 zur
Erzielung einer stabilen Stützstruktur
zusammenwirken können.
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5 zeigt
die Anwendung einer vertikalen Etagenanordnung von Stützwandmodulen
gemäss 1 in Verbindung mit zusätzlichen
Stabilisierungsvorrichtungen, die bei bestimmte Stützwandgesteltungen
erforderlich sein können.
Die Stützwandmodule
umfassen wiederum Platten 2, die durch Verbindungsschlaufen 10 (1) mit Sockelgliedern 4 in Verbindung
stehen. In diesem Fall sind die Module 29 einer ersten
Etage an der Basis einer Ausschachtung 32 angeordnet und
durch Felsanker 42 in gewachsenem Fels 41 verankert.
Nachdem die: Hinterfüllung eingebracht
und auf eine Stufe an der Oberseite der ersten Etage verdichtet
worden ist, werden die Module 31 einer zweiten Etage angeordnet
und errichtet. Die Sockelglieder 4 der Module 31 der
zweiten Etage sind in diesem Fall durch Bodennägel 40 verankert worden,
bevor die Hinterfüllung 6 für die Module 31 der
zweiten Etage eingebracht und verdichtet wird. Ähnlich werden die Sockelglieder
der Module 33 einer dritten Etage nach der Errichtung durch
Bodennägel 40 verankert.
Die für
die Module 29 bis 33 der ersten bis dritten Etage
eingesetzten Sockelglieder 4 sind so konstruiert und hergestellt,
dass sie für Felsanker
oder Bodennägel
geeignet sind, und sie können
nach Bedarf verändert
werden. Nach dem Einbringen der Hinterfüllung 6 zu einer Stufe
an der Oberseite der Module 33 der dritten Etage werden die
Komponenten bzw. Module 35 der vierten Etage errichtet.
Die Stützwandmodule 35 der
vierten Etage sind in Verbindung mit Geogrid-Material (Kunststoffgitter) 38 als
Stabilisierungselement angewendet, das durch Aufsetzen der Sockelglieder 4 über dieses Material
befestigt ist.
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Zu den Komponenten der in 5 dargestellten fünften Etage
des Stützwandsystems
gehören
Zugklammern 12, die in der aus 1 ersichtlichen Weise mit den Stützwandmodulen
verbunden sind, um die Stabilität
in Seitenrichtung zu erhöhen. In
diesem Fall ist der durch Einbettung der Zugklammern 12 in
die Hinterfüllung 6 gegebene
seitliche Widerstand genügend,
um den erforderlichen zusätzlichen
Widerstand zu erreichen.
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Endlich ist für die Module 39 der
sechsten Etage des Wandsystems ebenfalls eine Verbindung der Zugklammer 12 mit
einem Felsanker 36 vorgesehen, um einen zusätzlichen
seitlichen Widerstand nach dem Einbringen, Planieren und Abstufen
der Hinterfüllung 6 zu
erreichen.
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Eine Draufsicht, die den Einsatz
und die Anbringung einer Zugklammer in Verbindung mit dem Stützwandsystem
gemäss
vorliegender Erfindung noch vollständiger darstellt, ist in 6 gegeben und wird nachstehend
im Einzelnen beschrieben.
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Felsanker 36 sind typischerweise
notwendig im oberen Bereich von Wänden in hoch-seismischen Zonen
oder für
Fälle,
in denen eine Wand wesentliche, aktive Überlastungen aufnehmen muss,
z. B. infolge einer Bahnlinie. Das in 5 gezeigte
Wandsystem ist ein Hybridsystem, hier speziell gewählt, um
den Einsatz von bekannten Techniken und Komponenten der Boden-Abstütztechnik
mit vorgegossenen Beilon-Stützwandmodulen
gemäss
vorliegender Erfindung zu veranschaulichen.
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Die Verwendung von Geogrid-Material 38 in Verbindung
mit vorgegossenen Modulen 1 gemäss vorliegender Erfindung:
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Das Geogrid-Material 38 wird
auf einer gestuften Oberfläche
angeordnet, und Sockelglieder 4 werden auf dem Geogrid-Material
angebracht. Nachdem dies geschehen ist, werden Platten 2 mittels Verbindungsschlaufen 10 an
die Sockelglieder 4 angeschlossen. Die Aufeinanderfolge
der Arbeiten zum Anschluss der Platten an die Sockelgliedler 4 ist
in den 12 bis 15 dargestellt und wird nachstehend ausführlicher
beschrieben.
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7 veranschaulicht
eine spezielle Abwandlung des erfindungsgemässen Sockelgliedes 4. In
dieser Verkörperung
ist das Sockelglied mit zwei Köpfen 8 vorgegossen,
einer an jedem der entgegengesetzten Enden, so dass ein Abzäunungs-Sockelglied 46 gebildet
wird. Beide Köpfe
des Sockelgliedes sind mit Verbindungsnuten 20 versehen.
Das Sockelglied 46 hat ein Paar von zueinander entgegengesetzt
angeordneten Längsseiten 46.1 und
ein Paar von ebenfalls zueinander entgegengesetzt angeordneten Querseiten 46.2.
Ferner hat das Sockelglied 46 ein drittes Paar von zueinander
diagonal entgegengesetzt angeordneten Seiten 46.3. In der
vorliegenden Verkörperung
sind die Seiten 46.1, 46.2 und 46.3 geneigt
ausgebildet, wie in 7 gezeigt.
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Das Sockelglied 46 ist weiter
an seinem unteren Umfang mit einer Randlippe 47 versehen.
Je nach dem Anwendungsfall kann diese Randlippe mit einem Maurerhammer
abgeschlagen werden, wie nachstehend beschrieben.
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Die Nützlichkeit des Abzäunungs-Sockelgliedes 46 besteht
darin, dass es die Bildung von frei stehenden, vorgegossenen Beton-Wandstrukturen
erlaubt, die als Abzäunungen,
Mittel-Leitplanken und Schallschutzwänden sowie zur Materialabsonderung und
anderes verwendbar sind.
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Die Aussenseite der Randlippe 47 bietet
eine tragende Platten-Auflagefläche 24 für den Kontakt mit
einem Wandplattenglied, wie z. B. Wandplattengliedern 49,
von denen eine Anzahl in 8 gezeigt ist.
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Eine frei stehende Wand wird gebildet
durch Befestigung eines Paares von entgegengesetzten Plattengliedern 49 an
einem Paar von entgegengesetzten Seiten eines Sockelgliedes 47,
wie in 8 gezeigt. Jedes
Plattenglied 49 hat eine Verbindungsschlaufe 10,
die in eine Nut 20 am Kopf 8 des Sockelgliedes
eingreift. Eines der Plattenglieder 49 wird mit einem Kopf 8 und
das entgegengesetzte Plattenglied 49 mit denn anderen Kopf 8 verbunden.
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Ersichtlich hat jedes Plattenglied 49 eine Frontseite 49.1,
die in Bezug auf seine Rückseite 49.2 geneigt
angeordnet ist, so dass – bei
vertikaler Lage der Rückseiten 49.2 eines
Paares von entgegengesetzten Plattengliedern -- die Frontseiten
der Plattenglieder 49 aufwärts zusammenlaufend geneigt
sind.
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Die in 8 gezeigte
Wand ist eine Drei-Etagen-Wand. In der untersten Etage ist das Sockelglied 46 quer
zu den Plattengliedern 49 angeordnet, so dass die Randlippen 47 an
den entgegengesetzten Seiten 46.2 in Berührung mit den Plattengliedern 49 stehen,
wie in 9A gezeigt.
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In der schmaleren mittleren Etage
ist das Sockelglied 46 diagonal zwischen den Plattengliedern 49 angeordnet,
so dass die Randlippen 47 an den diagonal entgegengesetzten
Seiten 46.3 in Berührung mit
den Plattengliedern 49 stehen, wie in 9B gezeigt.
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In der obersten, schmalsten Etage
ist das Sockelglied 46 längs zwischen den Plattengliedern 49 angeordnet,
so dass hier die Randlippen 47 an den entgegengesetzten
Längsseiten 46.1 in
Berührung
mit den Plattengliedern 49 stehen. (Der Einfachheit halber
sind die Randlippen 47 und die Schlaufen 10 in
den 9A, 9B und 9C nicht
dargestellt).
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Beim Aufbau der Etagen wird Hinterfüllung 6 zwischen
die Platten 49 eingebracht, so dass die Etagen vertikal
gestapelt sind.
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Durch Entfernen der Randlippen 47 kann eine
frei stehende Wand mit vertikalen Aussenflächen erstellt werden, wie in 10 gezeigt. In diesem Fall
wird an der Aussenfläche,
wo die Randlippe 47 entfernt worden ist, eine tragende
Platten-Auflagefläche 24 gebildet
(siebe 11).
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Das Entfernen der Randlippen 47 hat
zur Folge, dass der Abstand zwischen zwei entgegengesetzten Seiten
des Sockelgliedes 46 verkürzt wird. Dies hat wiederum
zur Folge, dass die oberen Enden der Plattenglieder 49 einen
grösseren
Abstand voneinander bekomnnen, weil die Plattenglieder 49 durch
die Hinterfüllung 6,
die in den Raum zwischen diesen eingebracht wird, in ihrer Lage
gesichert werden. Die Wirkung davon ist, dass die Innenseiten der Plattenglieder 49 nun
auswärts
divergieren, mit der Folge, dass die Aussenseiten der Platten vertikal
angeordnet sind, wie in 10 gezeigt.
So wird eine Etage nach der anderen hinzugefügt, und es bildet sich eine
Wand mit vertikaler Aussenfläche,
wie z. B. die Vier-Etagen-Wand in 10.
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In der Wand gemäss 10 stehen die entgegengesetzten Querseiten
46.2 in Berührung
mit den Plattengliedern 49, so dass das Sockelglied 46 quer
angeordnet ist, wobei jedoch Wände
unterschiedlicher Dickte durch Diagonal- oder Längsorientierung des Sockelgliedes 46 konstruiert
werden können,
wie dies in den 9B bzw. 9C gezeigt ist.
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11 zeigt
eine isometrische Teil-Schnittzeichnung einer frei stehenden Ein-Etagen-Wand, konstruiert
unter Verwendung eines unterschiedlich gestalteten Sockelgliedes 51.
Platten 2 (oder 45) sind durch Verbindungsschlaufen 10,
die über
jeden Kopf 8 eingehakt sind, mit beiden Enden des Sockelgliedes 51 gekuppelt.
Die Platten 2 stehen in Tragberührung mit Der Platten-Auflagefläche 24.
Für zusätzliche
Masse und erhöhte
Stabilität
wird Hinterfüllung 6 bis
zu einer Konstruktionshöhe
zwischen die Platten 2 eingebracht. Eine Abzäunungskappe 48 bedeckt und
verbindet die beiden entgegengesetzten Platten. In der Konfiguration
einer Abzäunungswand
oder frei stehenden Wand ist der horizontale Erddruck infolge des
geringeren Volumens der Hinterfüllung 6 wesentlich
vermindert. Dies erlaubt die Abstützung deutlich grösserer Platten
in der Abzäunungskonfiguration. Die
Konstruktionsbreite des Abgrenzungs-Sockelgliedes 51 oder
der Böschungswinkel
können
nach Bedarf variiert werden und den Grad von Vielseitigkeit schaffen,
der zur Erzeugung Strukturen unterschiedlicher Geometrie erforderlich
ist. Z. B. kann eine Struktur mit trapezförmigem Querschnitt durch Stapelung
von Abgrenzungs-Sockelgliedern 46 abnehmender
Breite erstellt werden.
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Obwohl nicht dargestellt, kann eine
Kappe 48 auch verwendet werden, um die entgegengesetzten
Platten 49 in der obersten Etage der Wände gemäss 8 und 10 abzudecken.
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Die 12 bis 15 sind eine Serie von aufeinander
folgenden Einzeldarstellungen des Zusammenbauverfahrens für Stützwandmodul 1.
Die Platte 2 ist an ihren seitlichen Mittelpunkten mechanisch
mit einem Sockelglied 4 durch eine Verbindungsschlaufe 10 gekoppelt.
Eine notwendige Anforderung für
die Bildung einer sicheren, starren Koppelung der Platte 2 mit
dem Sockelglied 4 ist, dass die Verbindungsschlaufe 10 fest
in der Verbindungsschlaufen-Nut 20 sitzt. 12 zeigt die beiden Komponenten vor dem Zusammenbau.
Das Sockelglied 4 ist in Reihe und Stufe angeordnet, und
jegliche erforderlichen Zugklammern sind mit dem Sockelglied 4 an
der Verbindungsnut 22 befestigt. Sodann wird die Platte 2,
je nach Grösse
und Gewicht derselben, mittels eines Handwagens, eines Krans oder
manuell oberhalb und unter einem Winkel zum Kopf 8 des
Sockelgliedes abgestützt.
Die in 12 wiedergegebene
Positionierung der Platte erleichtert das Einhaken der Verbindungsschlaufe 10 in
die Verbindungsnut 20 am Kopf 8 des Sockelgliedles 4,
wie in 13 dargestellt.
Die 13 und 14 veranschaulichen auch
die Nützlichkeit
der Montagefläche 26,
die eine Schwenkung der Platte 2 in eine vertikale Stellung
ohne Auftreffen auf das Sockelglied ermöglicht, während die Verbindungsschlaufe 10 in
sicherem Sitz in der Verbindungsnut 20 gehalten wird.
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15 zeigt
ein vollständig
zusammengesetztes Stützwandmodul
gemäss
vorliegender Erfindung. Lasten werden von Platte 2 auf
das Sockelglied 4 in der Platten-Auflagefläche 24 übertragen. Wenn
die Konstruktion es erfordert, kann während des Zusammenbaues des
Stützwandmoduls 1 eine Zugklammer
in der Verbindungsnut 22 am Sockelglied 4 befestigt
werden.
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16 zeigt
eine Ein-Etagen-Stützwand
mit Stützwandmodul 1 gemäss der der
Erfindung in einem schematischen Querschnitt, der die durch Endlasten
auf die zusammengesetzten und mit Hinterfüllung versehenen Module erzeugten,
resultierenden Kraftvektoren veranschaulicht. Hinterfüllung 6 wird
in eine Ausnehmung 32, die das Sockelglied 4 bedeckt, eingebracht
und durch eine Platte 2 abgestützt. Hinterfüllung 6 mit
speziellen Konstruktionseigenschaften übt auf die Platte 2 eine
Seitenkraft 50 aus, die durch die Verbindungsschlaufe 10 auf
das Sockelglied 4 übertragen
wird, sowie eine Vertikalkraft 51 auf das Sockelglied 4.
Entgegengesetzt zur Seitenkraft 50 wirkt eine Reibungskraft 54,
die als Resultat von Materialreaktionen auf die Belastung von der Hinterfüllung 6 erzeugt
wird. Die geotechnische Konstruktion stellt sicher, dass ausreichende
konstruktive Sicherheitsfaktoren für jede spezielle Stützwandeinrichtung
aufrechterhalten sind. Eine ins Einzelne gehende Beschreibung von
geotechnischen Konstruktionsverfahren ist im U.S. Patent Nr. 4,668,129
offenbart.
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17 ist
eine perspektivische Ansicht einer vollständigen Stützwand aus Stützwandmodulen
gemäss
vorliegender Erfindung und veranschaulicht die glattflächige, architektonisch
ungebrochene Wandfront 58, wie sie mit vorliegender Erfindung
erzielt wird.
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18 zeigt
eine isometrische Ansicht einer Platte 60, ähnlich der
Platte 2 von 3,
jedoch mit einer Verbindungsschlaufe 62, die nicht integral
mit der Platte 60 ausgebildet ist.
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Die Platte 60 weist an ihrer
Rückseite
ein Paar von Ausnehmungen 64 auf, deren jede mit einem
Verbindungsstift 66 versehen ist, wie 17 zeigt. Die Schlaufe 62 ist
für den
Eingriff der Verbindungsstifte 66 an beiden Enden in Form
eines Hakens 68 ausgebildet (siehe 20). Die Schlaufe 62 kann daher
an der Baustelle an der Platte 60 befestigt werden, was
den Transport der Platte 60 erleichtert.
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In einer anderen Verkörperung
ist ein Sockelglied 70 mit integralen Haken 72 versehen,
wie in 21 gezeigt.
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Das Sockelglied 70 ist an
der Platte 60 durch Angriff der Haken 72 an den
Verbindungsstiften 66 befestigt. Dies wird erreicht , indem
das Sockelglied 70 anfänglich
in eine relativ zur Platte 60 geneigte Stellung gebracht
wird, wie 22 zeigt,
worauf die Haken 72 zum Eingriff mit den Stiften 66 gebracht und
sodann das Sockelglied 70 in seine Verriegelungsstellung
abgesenkt wird.
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Die vorliegende Erfindung schafft
ein neues und einzigartiges Verfahren sowie eine entsprechende Einrichtung
zur Herstellung von vorgegossenen Beton-Stützwänden mit architektonisch gleichförmigen Wandfronten,
wobei ein geotechnisch bevorzugtes Verfahren angewendet wird. Die
notwendigen vorgegossenen Betonkomponenten (Sockelglied und Platte)
bilden zusammen ein standardisiertes Stützwandmodul, das für die Erzeugung
zahlreicher und unterschiedlicher Rückhaltestrukturen verwendbar
ist. Ein spezielles Abzäunungs-Sockelglied
als Komponente erlaubt die Benutzung der Erfindung für den Bau
frei stehender Mittelteiler, Abzäunungen
und Schallschutzwände.
Anders als frühere
Stützwände dieses
Typs erlaubt die vorliegende Erfindung, das Koppeln der Platten
mit den Sockelgliedern (Widerlager) an den seitlichen Mittelpunkten
der Platten vorzunehmen. Die Strukturkräfte sind daher zur Mitte der
vorgegossenen Platten hin konzentriert , wo dies strukturell höchst erwünscht ist.
Frühere
Wände dieses
Typs bewirkten die Kraftübertragung
zwischen Platte und Widerlager an den Plattenkanten, wo es schwierig
ist, die erforderliche strukturelle Verstärkung zu erreichen.
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Die vorstehende Beschreibung der
Erfindung wird präsentiert
für Zwecke
der Illustration und Beschreibung. Es ist nicht beabsichtigt, Vollständigkeit
zu erreichen oder die Erfindung auf die genaue, offenbarte Form
zu beschränken.
Im Licht der vorstehenden Lehren können andere Modifikationen
möglich
sein, die im Rahmen der beigefügten
Ansprüche liegen.
Die Verkörperung
wurde gewählt
und beschrieben, um die Prinzipien der Erfindung und ihre praktische
Anwendung bestmöglich
zu erläutern
und dadurch andere Fachleute in dieser Technik zur besten Anwendung
der Erfindung in verschiedenen Verkörperungen und verschiedenen
Modifikationen, die für
die jeweilige Anwendung als geeignet betrachtet werden, zu befähigen. Es
ist beabsichtigt, dass die beigefügten Ansprüche so ausgelegt werden, dass andere
alternative Verkörperungen
der Erfindung eingeschlossen sind, insoweit ausgenommen, als sie durch
den Stand der Technik beschränkt
sind.