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Feuerung zur selbsttätigen Verfeuerung fester Brennstoffe Die Erfindung
betrifft eine Feuerung zur selbsttätigen Verfeuerung fester Brennstoffe in einersenkrecht
ausgebildeten Verbrennungskammer, welche eine mit Öffnungen versehene Vorderwand
hat, deren unterer Rand sich in einigem Abstand von dem Boden der Verbrennuingskammer
befindet, wobei durch die Öffnungen der Vorderwand sowie durch die Öffnung zwischen
dem Boden der Verbrennungskammer und dem unteren Rand der Vorderwand. Erstluft hindurchgeleitet
werden kann und die Verbrennungsreste mittels einfies Schlackenstößels, der längs
des Bodens hin und her bewegt werden kann, durch die Öffnung zwischen dem unteren
Rand der Vorderwand und dem Boden aus der Verbrennungskammer hindurchgedrückt werden
können (vgl. deutsche Patentanmeldung N 1684 V/z4a).
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Eine Feuerung dieser Art eignet sich für die Verfeuerung von Grobkoks.
Für sonstige Brennstoffe, solche wie Magerkohle, Eß-, Fett- und Flammkohle, ist
sie aber wegen der :sehr beträchtlichen Schichtdicke des Brennstoffbetts weniger
geeignet.
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Die Erfindung verbessert die bekannte Feuerung dadurch, daß durch
leicht durchzuführendes Anbringen oder Entfernen weniger Teile die Feuerung
sowohl
für die Verfeuerung von Magerkohle und ähnlicher Brennstoffe als auch von Koks geeignet
gemacht werden kann. Der Brennstoffverbraucher kann; nun .den jewlei19 billigsten
Br#enm#stoff verfeuern:, Gemäß der Erfindung ist eine abnehmbare Leitplatte so über
der Verbrennungskammer angeordnet, daß der Brennstoff ausschließlich- an. Ort-und
Stelle des oberen Teils der Vorderwand ih die Verbrennungskammer eintritt, und vor
der Vorderwand eine abnehmbare Verschlußplatte angebracht, mit der die Zufuhr von
Erstluft durch Verschließen der Öffnungen der Vorderwand -.gesperrt werden kann.
Der in die Verbrennungskammer eingebrachte Brennstoff bildet beim Vorhandensein
dieser Teile eine Böschung; die Erstluft strömt in diesem Falle durch die Spalte
zwischen dem unteren Rand der Vorderwand und dem Boden und, wenn dieser Boden als
Rost ausgeführt ist, auch durch die Rostspalten und anschließend durch die Brennstoffreste
dem auf diesen ruhenden Brennstoff zu.
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Die Feuerung arbeitet dann .nach dem Unterbrandprinzip, und sie eignet
sich daher insbesondere ' für die Verfeuerung von Magerkohle und ähnlicher Brennstoffe.
Vorzugsweise wird die über der Verbrennungskammer angeordnete Leitplatte derart
angebracht, da.ß sie gegen die Vorderwand zu geneigt ist. Da sie der Wärmestrahlung
ausgesem ist, wird sie aus hitzebeständigem Gußeisen hergestellt und an, einer wassergekühlten
Wand der Feuerung befestigt.
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Wird ein schwachbackender Brennstoff verfeuert (Eß-, Fett- oder Flammkohle),
so bringt man gleich oberhalb der Bleschickungsöffnung, und zwar an der Stelle zwischen
Vorderwand und Leitplatte, eine Dosiervorrichtung an. Als. Dosiervorriehtumg verwendet
lnan vorzugsweise eine odermehrere Riffelwalzen. Derartige Riffelwalzen können zugleich
dazu dienen, den-im unteren Teil des Beschickungsbunkers gegebenenfalls gebildeten
Koks zu zerquetschen. Ein Thermostat regelt den Umlauf der Walzen und damit die
Beschickung.
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Gemäß der Erfindung kann die Walze auf einer hohlen Welle befestigt
sein, die mit einem Raum in Verbindung steht, durch den Verbrennungsgase streichen.
Ein Teil dieser heißen Verbrennimungsgase streicht durch die hohle Welle, wodurch
sich die Dosiervorrichtung anwärmt. Bei Verwendung von zu Koksbildung neigender
Kohle erfolgt auf diese Weise eine Vorentgasuhg der Kohle. -Die Feuerung kann durch
Entfernen der abnehmbaren Teile rasch zum Verfeuern von Koks geeignet gemacht werden.
Verwendet man die Feuerung ohne diesle Hilfsmittel, so erhält das Brennstoffbett
die für Koks verlangte Schichtdicke, und es wird von der Erstluft in: einer vorwiegend
waagerechten Richtung durchströmt.
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Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
dar.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch eine' Feuerung, in der Magernußkohle
verfeuert wird; Fig.2 zeigt einen Qu#rschnitt durch den oberen Teil einer für die
Verfeuerung backender Kohle geeignet gemachten Feuerung; Fig.-3 zeigt einen Längsschnitt
durch die Dosi:ervorrichtubg.
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Aus dem -Bunker i sinkt der Brennstoff hinab und tritt in die Verbrennungsammer
2 ein. An dem unteren Teil der Bunkerwand ist eine-Leitplatte 3 aus " hitzebeständigem
Gußeisen 'in abschüssiger Richtung so angebracht, daß die zu verfeuernde Kohle in
der Nähe der aus wassergekühlten Rohren zusammengesetzten Vorderwand ¢ in die .
Verbrennungskammer gelangt. Um diese Leitplatte leicht einzusetzen öder abzunehmen,
ist es - in ein Winkeleisen 5 eingehakt: Die- Leitplatte ruht weiterhin mit einem
großen Teil ihrer Länge auf der wassergekühlten Wand 6 des Bunkers. Hiermit ist
einer zu, hohin Erhitzung-der Leitplatte vorgebeugt. Die Leitplatte erstreckt sich
über die ganze Bunkerbreite. Die Winkeleisen 5 können an der Innenwand des Bunkers
angeschweißt oder mittels Bolzen od. dgl. befestigt sein. ' Die Böschung des Brennstoffes
erstreckt sich von. der Beschickungsöffnung 7 aal bis zum unteren Teil der hinteren
Wand 8, die aus senkrecht stehenden Kühlrohren gebildet ist. Die Verbrennungsluft
-wird durch eine Öffnung g in einem an der Vorderwand q. der Verbrennungskammer
angrenzenden Luftkasten io eingeführt. Vor der Vorderwand ist eine Verschließplatte
i i senkrecht angeordnet, die die Verbrennungskammer 2 luftdicht von dem Luftkasten.ro
-trennt. Die Befestigung dieser Verschlußplatte i i verfolgt mittels Knebel, was
eine schnelle Montage oder Demontage dieser Platte ermöglicht.
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Es ist weiterhin möglich, die ' Verschlußplatte, an der Seite, die
der Verbrennungskammer zugewendet ist,- mit einer Asbestplatte 'auszustatten, um
die Platte vor der in der Verhrennungskammer vorherrschenden Hitze zu, schützen.
' Aus dem Luftkasten. strömt die Erstluft unterhalb und entlang der Bodenplatte
12 des Luftkastens io dem Aschenraum 13 zu. Sie gelangt durch die Spalten
des Rostes i ¢ sowie- durch die zwischen-dem Rost und dem unteren Rand der Vorderwand
vorhandne. offene Stelle und durch die - auf dem Rost befindlichen Verbreünungsreste
in die Verbrennungskammer.
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Die Feuerung arbeitet gemäß dem UnteY.braavdprinzip und erreicht bei-Verfeuerung
von Mag;ernußkohbe einen hohen Wirkungsgrad. Die Verbrennungsgase strömen durch
die Öffnungen der hinteren Wand der sekundären Verbrennungskammer 15 zu, wo die
brennbaren Bestandteile dieser Gase, wie beispielsweise Kohlenmonoxyd und die aus
dem Brennstoff ausgetretenen flüchtigen Bestandteile, bei Zusatz von Zweitluft verbrannt
werden. Zu diesem Zweck ist in die sekundäre Verbrennungskammer 15 ein mit
dem L üftkasten i o in Verbindung stehendes Luftzufuhrrohr 16 eingeführt.
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Die -dem Verbrennungsvorgang jentstammenden Reste, d. h. die Asche
und die Schlacke, werden mittels eines Schlackenstäßels 17 aus der Verbrennungskammer
fortgeschafft;- wobei sie auf den außerhalb der Verbrennungskammer ausragendean
Teil des Rostes i q. gelangen. Von dieser Stellen
werden sie absatzweise
durch eine durch die Tür 18 verschlossene Öffnung weggeschafft.
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Soll ein Brennstoff verfeuert werden, der zu Koksbildung neigt, so
wird oberhalb der Beschickungsöffnung 7 eine Walze 19, die Riffeln 20 aufweist,
angebracht. Diese Riffelwalze ist mit den Achsenstücken 21 und 22 in Lagern 23 lind
24, welche in den Wänden 25 und 26 des Bunkers angebracht sind, gelagert. Erübrigt
sich bei dem zier Verwendung- kommenden Brennstoff die Anwendung dieser Riffelwalze,
so kann man diese Walze zusammen mit den zugehörigen Lagern entfernen. Die Öffnungen
in den Wänden des Bunkers werden mit Deckeln verschlossen.
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Das Achsenstück 22 ist mit einem Elektromotor verbunden, dessen Umlauf
von einem Thermostaten geregelt wird, und zwar in Abhängigkeit von der Temperatur
des Kesselwassers. Ist infolge der in der Verbrennungskammer vorherrschenden Hitze
bereits Koksbildung bei dem im unteren Teil des Bunkers lagernden Brennstoff eingetreten,
so besorgt die Riffelwalze das Zerquetschen dieser Brennstoffbeile. Ohne Anwendung
dieser als Dosiervorrichtung wirkenden Riffelwalze würde die ZufufrÖffnung 7 verstopft
Werden. Koksklumpenbildung in der Verbrennungskammer läßt sich dadurch verhüten,
daß man die Walze auf eine hohle Welle befestigt und den Hohlraum der Welle mit
der sekundären Verbrennungskammer 15 oder einem hinter dem Kessel gelegenen Raum,
in welchem heiße Gase vorhanden sind, verbindet. Die Temperatur des Brennstoffes
wird durch Wärmeabgab:e der durch die Dosdervorrichtung hindurchströmenden Verbrennungsgase
derart gesteigert, daß die Koksbildung bereits im unteren Teil des Bunlmrs auftritt,
wo die Riffelwalze den gebildeten Halbkoks, der eine relativ weiche Besrhaffienheit
aufweist, zerquetscht. In die Verbrennungskammer tritt dann zerkleinerter Koks ein,
der, da die) schwereren Kohlenwasserstoffe bereits aufgespaltet sind oder sich aus
dem Brennstoff verflüchtigt haben, nicht mehr zusammenbackt.
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' Wünscht man auf Koks umzuschalten, so werden die Leitplatte 3, die
Verschlußplatte i i und, wenn vorhanden, die. Walze i 9 wieder entfernt.