DE941785C

DE941785C - Kantvorrichtung fuer Walzgut

Info

Publication number: DE941785C
Application number: DEB2079D
Authority: DE
Inventors: Hans Schulte
Original assignee: J Banning AG
Current assignee: J Banning AG
Priority date: 1942-04-14
Filing date: 1943-10-20
Publication date: 1956-04-19
Also published as: DE940103C

Description

Kantvorrichtung für Walzgut Gegenstand des Hauptpatents 940 103 ist eine Kantvorrichtung für Walzgut beliebiger Art mit zwei an einem schwenkbaren Träger angeordneten, nicht angetriebenen Führungs- bzw. Einspannrollen für das vom Rollgang geförderte Walzgut, deren eine um einen an dem verschwenkbaren Träger festen radialen Zapfen drehbar und deren zweite drehbar auf einem Hebel gelagert ist, der durch den in der Endphase die Verschwenkung bewirkenden Lenker um eine an dem Träger angeordnete Achse schwenkbar ist, der derart in einer ersten Phase die zweite Einspannrolle in die wirksame Lage verschwenkt, worauf die gemeinsame Verschwenkung der beiden Rollen durch Verschwenkung des Trägers selbst erfolgt. Das Merkmal der Kantvorrichtung nach dem Hauptpatent besteht darin, daß durch Anordnung der beiden Einspannrol.len so, daß in deren Endstellung die obere derselben als Druckrolle auf das Walzgut einwirkt und dieses auf die treibenden Rollgangsrollen aufdrückt, der Reibungsdruck zwischen dem Walzgut und den treibenden Rollgangsrollen erhöht und damit der Transport des Walzgutes gefördert wird.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Weiterentwicklung und Vervollkommnung der Kantvorrichtung nach dem Hauptpatent.
Bei dieser muB, damit zwangläufig der Lenker zuerst den Hebelarm der zweiten Einspannrolle verschwenkt, bevor die Verschwenkung des Trägers erfolgt, das Gewicht des Trägers das Gewicht der zweiten Ei nspannrolle und des sie tragenden Hebelarms hinreichend übersteigen.
Die Einhaltung dieser Auswuchtungsvorschrxft bedingt an sich eine sehr schwere Ausführung des Trägers.
Gemäß der Erfindung wird diese Notwendigkeit dadurch vermieden, daß eine auf den Einspannrollenträger einwirkende regelbare Bremsvorrichtung vorgesehen wird.
Die Anordnung dieser regelbaren Bremsvorrichtung hat den zusätzlichen Vorteil, daß mit Hilfe derselben unterschiedliche Einspanndrücke erzielt werden können, die ein einwandfreies Festhalten verschiedener Walzgutprofile während der Kantung ermöglichen.
In den Abbildungen ist eine in der vorstehend grundsätzlich beschriebenen Weise ausgebildete Kantvorrichtung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. r eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und Abb. 2 eine Aufsicht auf die Vorrichtung, ebenfalls teilweise im Schnitt; Abb. 3 veranschaulicht die Vorrichtung in Seitenansicht mit im Zuge des Kantungsvorganges verschwenkten Einspannrollen und Abb. 4 den motorischen Antrieb des Einspannrollenträgers _ mit darauf wirkenden elektromagnetischen Bremsen.
Der die Einspannrol.len z und 2 tragende Träger 3 ist um den Zapfen 4 verschwenkbar. Die Einspannrolle i ist um einen radial an dem Träger angeordneten ortsfesten Zapfen drehbar. Die Einspannrolle 2 ist auf dem Zapfen 7 des Trägers drehbar gelagert und, wie im Hauptpatent beschrieben, über ihren rückwärtigen Hebelarm 2b und den Lenker 6 mit der Kolbenstange 5 des Treibzylinders 8 verbunden.
Auf die Seitenflächen des verschwenkbaren Träge,rs 3= wirken die Bremsbacken io (Abb. 2), die von einem Zylinder i i. aus über Hebelarm 9 mit regelbarem Druck auf die Seitenflächen aüfgepreßt werden. , Mit w ist ein auf dem Rollgang y spießkantig liegender Walzstab bezeichnet, der gekantet werden soll.
Zu diesem Zweck-wird in den Schwenkzylinder ä und den' Bremszylinder ii Druckluft oder ein anderes Treibmittel eingeleitet.
Die hierdurch betätigte Kolbenstange 5 verschwenkt zunächst die Einspannrolle 2, bis sie in Berührung mit dem Walzprofil w gelangt und dieses gegen die Einspannrolle l preßt. Bei der folgeriden Weiterbewegung der Kolbenstange überwindet diese die Wirkung der Bremsbacken io und verschwenkt den Träger 3 in die in Abb. 3 dargestellte Stellung, d. h. in die Lage, in der die Oberkante des Rollgangs r die. Schwenkbewegung begrenzt, wie im Hauptpatent beschrieben.
Der Druck der Einspannrolle 2 kann durch Drosselung der Einwirkung des Treibmittels so geregelt werden, daß die gewünschte Mitnahmtwirkung des Walzprofils auf dem Rollgang erfolgt.
Die Zurückbewegung der Kantvorrichtung in die Ausgangsstellung erfolgt durch Umsteuerung des Kolbens in dem Zylinder B.
Gemäß Abb. 4 erfolgt der Antrieb der hier mit 5" bezeichneten Schubstange durch einen Elektromotor. Die Schubstange weist einen mit Gewinde versehenen verstärkten Teil 14 auf, der mit einem Innengewinde der hohlen Welle 15 im Eingriff steht, die ihrerseits über eine Schleifkupplung 16 von der Ankerwelle 17 in Drehung versetzt wird, wenn die Schubstange 5" vor- oder zurückbewegt werden soll.
Auf die Flanken des verschwenkbaren Trägers 3 wirken in diesem Falle. elektromagnetische Bremsen 12 ein, die von der gleichen Stromquelle gespeist werden.
Diese Anordnung mit elektrischem Antrieb sowohl der Schubstange als auch der Bremsvorrichtung ermöglicht es, die Vorrichtung - unabhängig von dem Vorhandensein einer besonderen Druckluft- oder einer anderen Treibmittelquelle - zu betreiben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Kantvorrichtung für Walzgut aller Art nach Patent 940 103, bei welcher als nicht angetriebene Führungsrollen für das vom Rollgang erfaßte Walzgut ausgebildete Einspannbacken auf einem schwenkbaren. Träger, und zwar die eine Rolle fest, die zweite relativ zu der ersten verschwenkbar, angeordnet sind, wobei . der Drehzapfen des Trägers unterhalb der Oberkante des Rollganges liegt und sein Gewicht das der zweiten Einspannrolle und des diese tragenden Hebelarms um so viel übersteigt, daß unter der Einwirkung des die Verschwenkung bewirkenden Hebels od. dgl. zuerst der die zweite Rolle tragende Hebelarm und dann erst der Träger verschw enkt wird, gekennzeichnet durch eine auf den Einspannrollenträger (3) einwirkende regelbar--B remsvorrichtung (9, 1 o, i i, i2).