DE940972C - Baustoff zur Herstellung von Quetschfugen beim Grubenausbau - Google Patents
Baustoff zur Herstellung von Quetschfugen beim GrubenausbauInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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Description
- Baustoff zur Herstellung von Quetschfugen beim Grubenausbau Der Grubenausbau hat bekanntlich die Aufgabe, die Grubenbaue gegen Einsturz unter der Last des ständig vorhandenen. Gebirgsdruckes zu sichern. Zu diesem Zweck erhalten Stollen, Strecken oder Querschläge, die voraussichtlich lange .benutzt werden sollen, eine Ausmauerung oder einen Ausbau aus Beton oder Eisenbeton von ovalem oder elliptischem Querschnitt. Um dem Druck des in Bewegung befindlichen Gebirges in etwa begegnen zu können und eine Zerstörung des Ausbaues tunlichst zu vermeiden, wird der Ausbau zweckmäßig nicht im Verband mechanisch starr aufgeführt, sondern durch sogenannte »Quetschfugen« aus einem weniger harten Baustoff als Stein oder Beton, die in regelmäßigen Abständen in den Ausbau eingefügt werden, nachgiebig gestaltet. Auf diese Weise erhält der Ausbau eine gewisse Beweglichkeit, die ein Zubruchgehen des Ausbaues bei erhöhtem Gebirgsdruck vermeidet. Der Anwendung solcher Quetschfugen liegt die aus der allgemeinen Mechanik gewonnene Erkenntnis über innere und äußere Reibung zugrunde.
- Die vielfach vorgenommene Ausführung der Quetschfugen aus Holz hat sich in mancher Hinsicht als unzweckmäßig bzw. ungeeignet erwiesen. Wenn auch Quetschfugen aus Holz dem Ausbau eine erhebliche Nachgiebigkeit verleihen, so läßt diese Nachgiebigkeit jedoch schon bei verhältnismäßig geringen Drücken schnell nach, und die Gefährdung des Ausbaues bezüglich seiner Zerstörung tritt dann, in ebendemselben Maße ein wie bei einem Ausbau ohne Quetschfugen. Außerdem bringt die Verwendung von Holz den großen. Nachteil mit sich, daß die aus den Fugen herausgequetschten Holzfasern leicht entflammbar sind und daß Holzfugen, bei etwaigen Grubenbränden ein Weitergreifen des. Feuers erleichtern..
- Es ist bereits vorgeschlagen worden,' als Bauelemente für den, Grubenausbau, insbesondere als Ringsektärkörper zum Aufbau von mehr oder weniger geschlossenen Aufbauringen, Formkörper zu verwenden, die aus aufgeschlossenem, d. h. in Lauge gelöstem und zu Fasern gerissenem Lignit gepreßt sind. Das Lignit ist ein bituminöses Holz. mit deutlich erhaltenem Holzgefüge und wird in Braunkohlengruben als Nebenprodukt, das nicht zur Brikettierung geeignet ist, gewonnen. Bei der Herstellung von Formkörpern auf Lignitbasis werden. erfahrungsgemäß Teerprodukte als Bindemittel benutzt. Die Verwendung dieser Art von Bindemitteln und die Zerstörung des Hölzgefüges beim Aufschließen des Lignits führt zu einem Erzeugnis, das in seinen Eigenschaften denen, des .Holzes nahe kommt. Lignitformkörper sind also ebenso wie Holz für Quetschfugen wenig geeignet,- da sie zu weich und - wenn auch schwerer als Holz - entflammbar sind.
- Den Nachteil der Entflammbarkeit haben auch nachgiebige Formsteine aus Teerbeton, deren Verwendung ebenfalls für Grubenauskleidung. in Vorschlag gebracht worden ist. Teerbeton ist ein Asphaltprodukt, das Grubenbrände schnell weiterleitet. 'Er ist zwar fäulnisbeständig, ist aber weder nagelbar noch mechanisch bearbeitbar.
- Gegenüber der Benutzung dieser bekannten Formkörper bzw. Formsteine zum Grubenausbau bringt die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung von Holzbeton bei diesem Ausbau, insbesondere bei der Herstellung von Quetschfugen, eine Reihe von Vorteilen. und von ohne weiteres nicht zu erwartenden technischen Wirkungen. mit sich. Hier ist außer der vollkommenen Nichtentflammbarkeit die Eigeilschaft des Holzbetons hervorzuheben, daß er bei seiner sehr großen Widerstandskraft unter Einwirkung hoher Gebirgsdrücke seine Nachgiebigkeit beibehält, eine Eigenschaft, die ihn. besonders zur Verwendung in Quetschfugen. geeignet erscheinen läßt, die jedoch vpn ihm als einem Beton nicht zu- erwarten war. Holzbeton ist außerdem gegen chemische Einflüsse weitgehend beständig, er ist nagelbar -und mechanisch bearbeitbar. Diese letztere Eigenschaft ist insofern vorteilhaft, als ein nach Bestellung ausgeführtes Formstück gegebenenfalls von jedem Bergmann verändert, d. h,. mit einer Säge passend geschnitten oder mit einem Beil -zugehauen werden kann.
- Gemäß der Erfindung wird zur Herstellung von Quetschfugen die Verwendung von Holzbeton vorgeschlagen, der unter Beibehaltung der geforderten Nachgiebigkeit die vorerwähnten Nachteile vermeidet, indem er auch bei hohen Drücken wirksam bleibt und außerdem feuerfest, chemisch widerstandsfähig, nagelbar und mechanisch bearbeitbar ist.
- Aus Holzbeton werden nach einem bekannten Verfahren, Leichtbaukörper und Bauteile unter Verwendung von Sägemehl hergestellt, indem ein Bruchteil des Sägemehls einer Vorbehandlung durch Mischen mit wenig Zement und einer stark verdünnten Chlorcalciumlösung unterworfen wird und dann. das so vorbehandelte Sägemehl nach der Abbindung mit beliebigem Zement, dem restlichen Sägemehl. oder Sägespänen und gegebenenfalls auch mit sonst üblichen Mineralzuschlägen verarbeitet wird.
- Die Anwendung von Holzbeton bietet im vorliegenden Fall besondere Vorteile: Infolge der innigen Verbindung der Holzteilchen mit dem Bindemittel (z. B. Zement) wird die natürliche Druckfestigkeit des Holzes erheblich erhöht. je nachdem, wieviel Bindemittel in der Mischung enthalten ist, kann die Druckfestigkeit des Holzbetons gestaltet werden. Da die Herstellung von Holzbeton unter Verwendung von Holzabfällen erfolgt, ist seine Verwendung an Stelle von Holz auch insofern. vorteilhaft, als dem großen Holzmangel besser Rechnung getragen wird.
- In der Zeichnung sind zwei Anwendungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Abb. i zeigt einen gewölbten Grubenausbau im Schnitt unter Verwendung von Betonsteinen und Einlagen aus Holzbeton, Abb. 2 eine Scheibenmauer in Ansicht mit Holzbetonzwischenlagen, Abb. 3 ist ein Schnitt nach A-A der Abb. 2. Der im Gebirge a angelegte Grubenbau (Stollen, Strecke oder Querschlag) b ist mit Betonsteinen, c unter Einlegen, von Holzbetondialen d in. die Quetschfugen. ausgebaut (Abb. i).
- In die im Verband aufgeführte Scheibenmauer e (Abb.2 und 3) werden je nach Bedarf ein. oder mehrere Lagen. von Quetschkörpern, d aus Holzbeton eingefügt. Um das Aufmauern. der Steine zu -erleichtern, werden die Zwischenräume zwischen den Quetschkörpern d durch Einlagen von Holzbetonplatten g, die auf der dem Hohlraum zugewandten Seite mit Drahtgeflecht oder Moniereisen f armiert sind, überbrückt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Die Verwendung von Holzbeton zur Herstellung von Quetschfugen beim Grubenausbau . in Bergwerken. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften. Nr. 645 997, 716 39I-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEP11123A DE940972C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Baustoff zur Herstellung von Quetschfugen beim Grubenausbau |
Applications Claiming Priority (1)
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DE940972C true DE940972C (de) | 1956-03-29 |
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ID=7363314
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DEP11123A Expired DE940972C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Baustoff zur Herstellung von Quetschfugen beim Grubenausbau |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE940972C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1226395B (de) * | 1963-06-25 | 1966-10-06 | Hans Lindemann | Wellenschaelmaschine |
DE3210529C1 (de) * | 1982-03-23 | 1983-09-29 | Bergwerksverband Gmbh, 4300 Essen | Nachgiebiger Betonsegmentausbau |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE645997C (de) * | 1932-06-29 | 1937-06-05 | Montan U Baugesellschaft M B H | Verwendung nachgiebiger Formsteine aus Teerbeton fuer Grubenauskleidung |
DE716391C (de) * | 1939-09-22 | 1942-03-24 | Adolf Baron | Die Verwendung von Lignit fuer Baukoerper im Grubenausbau |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP11123A patent/DE940972C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE645997C (de) * | 1932-06-29 | 1937-06-05 | Montan U Baugesellschaft M B H | Verwendung nachgiebiger Formsteine aus Teerbeton fuer Grubenauskleidung |
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