DE940018C - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten

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DE940018C
DE940018C DEF14442A DEF0014442A DE940018C DE 940018 C DE940018 C DE 940018C DE F14442 A DEF14442 A DE F14442A DE F0014442 A DEF0014442 A DE F0014442A DE 940018 C DE940018 C DE 940018C
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polyester
acid
unsaturated
polyesters
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DEF14442A
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Leonhard Dr Goerden
Erwin Dr Mueller
Guenther Dr Nischk
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G18/00Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
    • C08G18/06Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
    • C08G18/28Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
    • C08G18/67Unsaturated compounds having active hydrogen
    • C08G18/68Unsaturated polyesters
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F18/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an acyloxy radical of a saturated carboxylic acid, of carbonic acid or of a haloformic acid
    • C08F18/02Esters of monocarboxylic acids
    • C08F18/04Vinyl esters
    • C08F18/08Vinyl acetate

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Description

Seit längerer Zeit ist die Mischpolarisation ungesättigter Polyester mit Vinyl- oder Allylverbindungen bekannt. Die hierbei verwendeten ungesättigten Polyester werden durch Kondensation ungesättigter Dicarbonsäuren mit Glykolen gewonnen. Als ungesättigte Dicarbonsäuren kommen z. B. die Maleinsäure und Fumarsäure in Betracht. Adipinsäure, Phthalsäure, Bernsteinsäure u. a. gesättigte Säuren, die meistenteils miteinkondensiert ίο werden, dienen dazu, die Eigenschaften der späteren Mischpolymerisate in weiten Grenzen zu variieren. Als Glykole können hauptsächlich Äthylenglykol, Diäthylenglykol, i, 3-Butylenglykol usw. verwendet werden.
Die so hergestellten ungesättigten Polyester werden mit ungesättigten Verbindungen, wie Vinyl- oder Ally !verbindungen, insbesondere Styrol, Phthalsäurediallylester usw., vermischt und im Beisein von Katalysatoren, wie Peroxyden, mischpolymerisiert.
Diese Mischpolymerisate sind jedoch gegenüber Wassereinwirkung, insbesondere bei erhöhter Temperatur, unbeständig, so daß bereits nach einigen Tagen die mechanischen Eigenschaften stark abfallen. Besonders deutlich zeigt sich dieser Abfall in den Biegefestigkeiten, die z. B. nach 3otägiger Wasserlagerung bei erhöhter Temperatur bis auf etwa ein Drittel der ursprünglichen Werte absinken.
Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile unter Erhaltung der übrigen mechanischen Vorteile vermieden werden, wenn man lineare hydroxylgruppentragende, ungesättigte Polyester mit aromatischen oder aliphatischen Diisocyanaten so zur Reaktion bringt, daß nach der Umsetzung mit dem Polyester noch freie Hydroxylgruppen vorhanden sind, und dann mit Vinyl- oder Ally !verbindungen mischt und die so erhaltenen mischpolymerisationsfähigen Lösungen, die frei von Isocyanatgruppen sind, dann der Polymerisation- unterwirft.
Mit der Verwendung von Polyester.diisocyanataddukten mit freien OH-Gruppen ist der Vorteil verbunden, daß man nicht unter peinlichem Ausig schluß von Wasser zu arbeiten braucht, das freie Isocyanatgruppen leicht unter Kohlensäurebildung in Harnstoffe überführen würde. Die Folge davon wäre ein blasiger Formkörper. Ferner sollen vorteilhaft Polyester benutzt werden, die keine freien Carboxylgruppen enthalten. Bei Anwesenheit von freien· Isocyanatgruppen wären solche nämlich nachteilig, da Isocyanatgruppen mit den Carboxylgruppen ebenfalls unter Kohlensäurebildung reagieren, womit die erwähnten Nachteile (Entstehung blasiger Körper) verbunden sind.
Als ungesättigte, hydroxylgruppenhaltige Polyester, die, wie gesagt, auch Carboxylgruppen enthalten können, werden solche verwendet, die durch Kondensation ungesättigter Dicarbonsäuren mit einem Überschuß an Glykolen auf üblichem Wege erhältlich sind. Als ungesättigte Säuren seien Maleinsäure und Fumarsäure genannt, zusätzlich gegebenenfalls als gesättigte Säuren Adipinsäure, Phthalsäure, Bernsteinsäure, Tetrachlorphthalsäure, Endomethylenhexachlortetrahydrophthalsäure usw. Als Glykole kommen bei der Herstellung dieser Polyester Äthylenglykol, Diäthylenglykol, i, 3-Butylenglykol, i, 2-Propylenglykol usw. in Betracht. Die O Η-Zahl dieser Polyester kann sich zwischen 30 und 400 bewegen, die Säurezahl zwischen ο und 50.
Die so erhaltenen Polyester werden bei erhöhter Temperatur, z.B. 100 bis no0, mit Diisocyanaten umgesetzt, wobei eine Verlängerung der Polyesterketten über Urethangruppen eintritt. Es hat sich bei dieser Umsetzung als zweckmäßig erwiesen, die Diisocyanate in solchen Mengenverhältnissen anzuwenden, daß nach der Umsetzung mit dem ungesättigten Polyester noch freie Hydroxylgruppen vorhanden sind. Bei Anwendung der den OH-Gruppen äquivalenten Menge eines Diisocyanates werden die Polyester-Vinyl-Endprodukte zu hoch viskos, und ein einwandfreies Gießen von Formstücken wird unmöglich. Als Diisocyanate, die für den vorgeschlagenen Zweck besonders geeignet sind, haben sich sowohl aliphatisch^, cycloaliphatische als auch aromatische bewährt. Erwähnt seien Hexamethylfendiisocyanat, Hexahydro-p-phenylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat, 1,4-Diphenylmethandiisocyanat usw.
Die mit Isocyanat verlängerten Polyestermoleküle werden mit Vinyl- oder Allylverbindungen vermischt und mit Hilfe von Polymerisationsbeschleunigern, wie Peroxyden, mischpolymerisiert. Als Vinylverbindungen eignen sich unter anderem Styrol, Divinylbenzol, Acryl- bzw. Methacrylsäureester, ferner Phthalsäurediallylester usw.
Die Mischpolymerisation kann sowohl in Formen als auch in dünnen Lackschichten vorgenommen werden. Die mechanischen Eigenschaften liegen wesentlich günstiger als bei solchen Mischpolymerisaten, die aus den bisher bekannten nicht modifizierten ungesättigten Polyestern und Vinylverbindungen hergestellt werden. Die Wasserfestigkeit ist ebenfalls ausgezeichnet.
Herstellung eines ungesättigten Polyesters für die folgenden Beispiele:
392 Teile Maleinsäureanhydrid, 592 Teile Phthalsäureanhydrid, 424 Teile Diglykol und - 328 Teile" Glykol werden unter Überleiten von Stickstoff und Rühren allmählich auf 2100 erhitzt. Ab i6o° tritt Veresterung unter Abspaltung von Wasser ein. Ist die Übergangstemperatur auf 85 ° gefallen, wird langsam Vakuum angelegt. Nach etwa 2 Stunden soll ein Vakuum von 20 mm erreicht sein. Dann wird noch weitere '7 Stunden bei 2io° erhitzt. Die Säurezahl beträgt dann 20 und die O H-Zahl 85.
Beispiel 1
400 Teile des obigen Polyesters werden auf ioo° unter Rühren erwärmt und anschließend mit 27 Teilen Toluylendiisocyanat (50% der theoretischen Menge, bezogen auf 0 H-Endgruppen) versetzt. Es tritt eine Temperaturerhöhung auf no0 ein. Man hält noch 50 Minuten bei dieser Temperatur, fügt 0,2 Teile Hydrochinon zu und rührt noch weitere 10 Minuten. Anschließend werden 185 Teile Styrol zugegeben.
Die Mischpolymerisation mit 1 % Benzoylperoxyd ergibt einen Prüfkörper folgender Eigenschaften:
Schlagzähigkeit 23,8 kg/cm2
Biegefestigkeit .' 1508,0 kg/cm2
Biegewinkel i8°
Vicat-Grad 1830C
(Prüfkörper gesprungen)
Brinell-Härte 10" 1508,
60" 1440.
Beispiel 2
400 Teile des obigen Polyesters werden bei ioo° mit 36 Teilen Toluylendiisocyanat versetzt. Die Temperatur steigt auf 1120 an. Nach 50 Minuten Rühren in einer Stickstoffatmosphäre werden 0,2 Teile Hydrochinon zugegeben. Nach weiteren 115. 10 Minuten läßt man 185 Teile Styrol zulaufen und rührt bis zur vollständigen Lösung weiter. Die Mischpolymerisation erfolgt mit 1% Benzoylperoxyd bei ioo°. Mechanische Werte:
Schlagzähigkeit 25,5 kg/cm2
Biegefestigkeit 1766,0 kg/cm2
Biegewinkel 190
Vicat-Grad liegt über .... 2Soc
Brinell-Härte 10"
60" 1480.
-0C ' 1545.
Beispiel 3
400 Teile des obigen ungesättigten Polyesters werden auf ioo° erwärmt und mit 41 Teilen ToIuylendiisocyanat (35"0Io der theoretischen Mengen, bezogen auf O H-Endgruppen des Polyesters) versetzt. Dann wird nach den Angaben des Beispiels 2 weitergearbeitet. Der Hydrochinonanteil beträgt 0,2 Teile, an Styrol werden 190 Teile zugegeben. Die Mischpolymerisation wird mit 1 % Benzoylperoxyd bei ioo° durchgeführt. Der Prüfkörper hat folgende Eigenschaften:
Schlagzähigkeit 27,9 kg/cm2
Biegefestigkeit 1750,0 kg/cm2
Biegewinkel 220
Vicat-Grad 2100 C
(Prüfkörper gesprungen)
Brinell-Härte 10" 1500,
60" 1432.
Beispiel 4
400 Teile des ungesättigten Polyesters nach Beispiel ι werden auf 1200 C erwärmt und mit 39,5 Teilen Hexamethylendiisocyanat versetzt. Als Polymerisationsstabilisator werden 0,3 Teile Chinhydron zugegeben. Nach 30 Minuten Erwärmen auf I2O° C rührt man 300 Teile Phthalsäurediallylester ein und polymerisiert mit 1 °/o Benzoylperoxyd bei ioo° C. Das Mischpolymerisat ist fast farblos und glasklar.
Beispiel 5
400 Teile eines ungesättigten Polyesters, der durch thermische Kondensation aus 1 Mol Phthalsäure, 0,5 Mol Adipinsäure, 1,5 Mol Maleinsäure und 3,1 Mol i, 3-Butandiol hergestellt wurde und eine Säurezahl von 10 und eine OH-Zahl von 112 besitzt, werden mit 66,5 Teilen Hexahydro-p-phenylendiisocyanat und 0,4 Teilen Chinhydron ver-
.40 setzt und 30 Minuten auf 1200 gehalten. Anschließend rührt man 150 Teile Styrol und 150 Teile Methacrylsäuremethylester ein und leitet die Mischpolymerisation bei Raumtemperatur durch Zugabe von 12 Teilen Cyclohexanolhydroperoxyd und 2,5 Teilen Cobalt-Naphthenat ein. Die vollständige Aushärtung wird durch einstündiges Erhitzen auf 120° vorgenommen. Das Mischpolymerisat ist glasklar und schwachrosa.
Beispiel 6
400 Teile des ungesättigten Polyesters gemäß Beispiel 5 werden mit 75 Teilen Diphenylmethandiisocyanat in Gegenwart von 0,4 Teilen Chinhydron 45 Minuten auf no0 erhitzt. Nach der Verlängerung wird mit 250 Teilen Methacrylsäurebutylester und ioo' Teilen Phthalsäurediallylester aufgenommen und mit 12 Teilen Butylpermaleinat und 2,5 Teilen p-toluolsulfinsaurem Dicyclohexylamin bei Raumtemperatur polymerisiert. Das Mischpolymerisat ist glasklar.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man ungesättigte lineare Polyester mit Diisocyanaten zur Reaktion bringt, wobei die angewandte Diisocyanatmenge so gewählt wird, daß nach der Umsetzung mit dem Polyester noch freie Hydroxylgruppen vorhanden sind, und die so erhaltenen Additionsprodukte mit Vinyl- oder Allylverbindungen der Mischpolymerisation unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengenverhältnisse so gewählt werden, daß der Diisocyanatanteil nicht mehr als 80% der sich auf die Endgruppen der Polyester berechnenden Menge beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der ungesättigten Polyester mit Diisocyanaten in Gegenwart von Polymerisationsverzögerern durchgeführt wird.
© 509 664 2.56
DEF14442A 1954-04-13 1954-04-14 Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten Expired DE940018C (de)

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DE2879248X 1954-04-13
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1014321B (de) * 1955-11-10 1957-08-22 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von gegen Alkalien und Loesungsmittel widerstandsfaehigen Formkoerpern, UEberzuegen und Kittstellen aus modifizierten Polyestern
DE1056365B (de) * 1955-10-11 1959-04-30 Beck & Co G M B H Dr Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern und UEberzuegen aus modifizierten Polyesterharzen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1056365B (de) * 1955-10-11 1959-04-30 Beck & Co G M B H Dr Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern und UEberzuegen aus modifizierten Polyesterharzen
DE1014321B (de) * 1955-11-10 1957-08-22 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von gegen Alkalien und Loesungsmittel widerstandsfaehigen Formkoerpern, UEberzuegen und Kittstellen aus modifizierten Polyestern

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