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Scharnier mit in der Schließstellung ineinander liegenden Scharnierplatten
Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier, dessen eine Scharnierplatte rahmenartig
ausgebildet und dessen andere Scharnierplatte der Größe der Rahmenöffnung angepaßt
ist, so daß sie in der Schließstellung des Scharniers in die Rahmenplatte paßt und
beide Scharnierplatten in einer Ebene liegen.
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Bei derartigen. Scharnieren ist die Rahmenplatte in der Regel U-förmig
ausgebildet, wobei ihre Schenkel aus zwei mit Gelenkhülsen versehenen Querlappen
bestehen, die durch einen zur Scharnierachse gleichlaufenden äußeren Endsteg verbunden
sind, während die andere Scharnierplatte wesentlich kleiner und so bemessen ist,
daß sie in die Öffnung der Rahmenplatte paßt. Derartige Scharniere sind. für schwere
Gehänge bei normalen Abmessungen des Scharniers in der Regel nicht kräftig genug,
weil die innere Scharnierplatte für einen festen Halt zu kleine Abmessungen. aufweist
und die Übertragung der Querkräfte im Gelenk ungünstig ist, so daß sich die Teile
im Gelenk vorzeitig abnutzen und das Scharnier locker wird. Um die Haltbarkeit zu
verbessern, hat man auch die kleine Platte U-förmig als Rahmenplatte ausgebildet
und innerhalb dieser Rahmenplatte eine zusätzliche Gelenkhülse mit einem entsprechend
kleinen Querlappen angeordnet, der bei geöffnetem Scharnier innerhalb der großen
Rahmenplatte liegt und mit ihr an dem gleichen Bauteil befestigt wird. In dieser
Ausführung hat der selbständige Mittelteil
des Scharniers aber nur
eine kleine Anlagefläche und einen geringen Halt, und überdies wird die kleinere
Rahmenplatte durch ihren Ausschnitt geschwächt.
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Ferner hat man auch schon die beiden Scharnierplatten E-förmig ausgebildet
und jede Scharnierplatte mit einem zur Gelenkachse gleichlaufenden inneren Steg
versehen, der an seiner Innenkante die Gelenkhülsen trägt und an seiner Außenkante
mit drei freitragend nach außen ragenden Querlappen versehen; ist. Die Scharnierplatten
liegen dabei axial zueinander versetzt, damit sich die Querlappen der einen Scharnierplatte
in ,der Schließstellung in die Ausschnitte der anderen Scharnierplatte legen können.
Dabei können diebeidenoberen Querlappen der einen Scharnierplatte und die beiden
unteren Querlappen der anderen Scharnierplatte durch einen äußeren Steg zu einem
kleinem Rahmen vereinigt sein, dessen Öffnung in der Schließstellung den kleinen
dritten Flächenansatz der anderen Scharnierplatte aufnimmt. Solche Scharniere sehen
durch die axiale Versetzung der Scharnierplatten aber unschön aus und,haben ebenfalls
nur einen verminderten Halt, weil die zur Scharnierachse gleichlaufenden Innenstege
in der Schließstellung aufeinanderliegen, daher nur schwach bemessen sind und die
Gelenkhülsen eingerollte Längskanten aufweisen müssen und sich nicht auf die. Befestigungsstellen
der Scharnierplatten zurückbiegen lassen.
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Die Erfindung ist darauf gerichtet, ein Scharnier mit ineinanderklappenden
Teilen zu schaffen., das sich durch eine besonders kräftige Bauart auszeichnet,
die. das Gelenk verstärkt und die Abnutzung im Gelenk vermindert. Dieses Scharnier
weist eine Rahmenplatte auf, deren Ouerlappen an einem äußeren, zur Scharnierachse
gleichlaufenden Steg sitzen und an ihren inneren Enden die Gelenkhülsen tragen,
wobei die andere Scharnierplatte in die Ausschnitte der Rahmenplatte paßt. Die Erfindung
kennzeichnet sich dadurch, daß die rahmenartige ° Scharnierplatte an ihrem äußeren
Endsteg innerhalb des Rahmens mindestens einen mit einer Gelenkhülse versehenen
inneren Querlappen aufweist, in diesem Falle also von dem äußeren Endsteg aus E-förmig
ausgebildet ist; und die andere Scharnierplatte in die Öffnungen der Rahmenplatte
passende Flächenteile aufweist, die durch einen zur Scharnierachse gleichlaufenden
inneren Steg verbunden sind, der sich beim Zusammenklappen des Scharniers auf den
inneren Querlappen der rahmenartigen. Scharnierplatte legt. Hierbei sind zweckmäßig
der innere Querlappen der großen Platte oder der innere Längssteg der kleinen Platte
oder beide an ihren in der Schließstellung zusammenliegenden Stoßflächen mit einer
den anderen Teil aufnehmenden Vertiefung oder Einsenkung versehen.
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In einer bevorzugten Ausführung des Scharniers nach der Erfindung
können die Ausschnitte der E-förmigen Rahmenplatte und die, in diese Ausschnitte
passenden Flächenteile der anderen Scharnierplatte nach den - Gelenkhülsen verjüngt
zulaufen. Die beiden Scharnierplatten sind vorzugsweise, wie bei Scharnieren bekannt,
aus Platten von doppelter Größe hergestellt, die hälftig um die Gelenkhülsen aufeinandergebogen
sind.
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Die Zeichnungen zeigen Beispiele für die Ausführung von Scharnieren
nach der Erfindung, und zwar zeigt Fig. i den Aufriß eines aufgeklappten Scharniers,
Fig. 2 seinen Grundriß, Fig. 3 a den Aufriß des einen Scharnierteiles allein, Fig.
3 b den Aufriß des anderen Scharnierteiles allein, Fig. 4 den Aufriß eines Scharniers
anderer Bauart, Fig. 5 den Aufriß der Rohplatte des einenScharnierteiles von Fig.
4, Fig. 6 den Aufriß von der Rohplatte des anderen Scharnierteiles und Fig. 7 einen
Querschnitt längs der Linie a-a in Fig.4, jedoch bei einer anderen Ausführung der
Platte.
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In Fig. r bis 3b ist die große Platte 1o E-förmig gestaltet, wobei
alle Seitenlappen i i gleichlaufend und gleich lang sind und zwei Ausschnitte 12
freilassen. Der Teil iia des Mittellappens ist etwa halb so dick und etwas kürzer
als die beiden anderen Lappen. Seine dem Beschauer abgekehrte Fläche liegt in einer
Ebene mit den Lappen i i. Ein kleines Nagelloch iib befindet sich in dem Mittellappen,
während die anderen Lappen. und das senkrechte Verbindungsstück versenkte Schraublöcher
13 aufweisen.
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Die kleine Platte 14 ist annähernd rechteckig und weist zwei Lappen
15 auf. Der -Steg 14a der Platte 14 verbindet die Lappen 15 so, daß zwischen den
Gelenkhülsen i4 b ein rechteckiger Ausschnitt 1611 - und an der anderen Plattenseite
zwischen den Lappen 15 ein rechte °kiger Ausschnitt 16 verbleibt.
Der Steg 14" ist etwa halb so dick wie die Lappen 15 und ist so gestaltet, daß die
dem Beschauer zugekehrte Fläche in einer Ebene mit den. Lappen 15
liegt.
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Die Lappenenden der E-förmigen Platte sind ebenso wie die Enden der
kleinen Platte in der üblichen Weise umgerollt, so daß sie die Gelenkhülsen iob
und i4 b bilden. Vor dem Rollen werden an diesen Teilen, vorzugsweise an ihren Enden,
Nocken ioc, 14c eingeschnitten und angedrückt, die als Anschlag dienen. Die Gelenkhülsen
zob sind breiter als die Lappen i i, so- daß sich ein Spielraum zwischen den Lappen
15 der kleinen Platte 14 und den zurückgesetzten Kanten iod der großen Platte
io ergibt, die in einer Ebene liegen, wenn das Scharnier zusammengeklappt ist. Diese
waagerechten und senkrechten Kanten können entweder an der einen Platte oder an
der anderen ausgeschnitten werden, um den gewünschten Spielraum zu erzielen.
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Wenn das Scharnier zusammengefügt ist, können die beiden Platten io
und 14 im wesentlichen so in eine Ebene geklappt werden, daß der Steg i4 a der
Platte
14 auf dem Stück i ja des Mittellappens der großen Platte io liegt und die Lappen
15 in einer Aussparung 12 zwischen. einem Seiten- und dem Mittellappen der großen
Platte liegen. In dem Ausschnitt 16 liegt der Teil des Mittellappens, der nicht
dünner ausgeführt ist. Die Nocken ioc, iq.c sind so angeordnet, daß ihre Enden an
der anstoßenden Oberfläche des zugeordneten Teiles der Tür oder des Pfostens anliegen
können, die rechtwinklig zur Anschlagfläche liegt. Wenn daher eine Platte auf die
Anschlagfläche des Stückes 17 gesetzt wird, liegen ihre Nocken an der Kante an,
die mit der Anschlagfläche einen rechten Winkel bildet, und die Platte kann vorübergehend
mit einem Nagel befestigt werden, der durch das Loch i ib geschlagen wird. Die Gelenkhülsen
brauchen nicht in der Plattenebene zu liegen. In diesem Falle können entsprechende
Nocken dort angeordnet werden, wo die Gelenkhülsen, beginnen, oder in unmittelbarer
Nähe davon.
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Man kann den Spielraum auch durch zweckmäßig paarweise eingelegteBeilagscheibenzwischen
den Gelenkhülsen schaffen. Die Kanten. der Gelenkhülsen können eine oder mehrere
Aussparungen aufweisen, während die Beilagscheiben mit einem in diese Aussparungen
passenden Ansatz versehen sein können, so daß sie sich mit der zugeordneten Scharnierplatte
drehen. In den Beilagscheiben können Ölnuten vorgesehen werden. Die Beilagscheiben
können auch durch einen D-förmigen Grundriß gegen Drehen gesichert sein.
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Bei der Ausführung nach Fig. 4. hat das Scharnier statt der rechteckigen
keilförmige Ausschnitte. Hierbei können beide Teile aus einem Rohstück hergestellt
werden, das entsprechend ausgestanzt wird. Die Teile werden dann zusammengefaltet,
so daß die Platten oder ihr größter Teil die doppelte Materialstärke aufweisen.
Auf diese Weise können die Rohplatten. io, 1q. aus demselben Stück gestanzt werden.
Sie haben die in Fig. 5 und 6 gezeigte Form. Bei dieser Bauart weisen die aufeinanderliegenden
Teile iia, iq.a der Scharnierplatte nur die einfachere Materialstärke auf. Die Platten
könnten aber auch gegossen oder auf andere Weise hergestellt werden.
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Die aufeinanderliegenden Teile brauchen nicht dünner ausgeführt zu
sein. Die gewünschte Stärke in der Scharniermitte kann auch dadurch erzielt werden,
daß der Mittellappen der großen Platte und/oder der Steg der kleinen Platte versenkt
liegen.
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Ein Beispiel dieser Ausführung zeigt Fig. 7, bei der die Teile iq.a
und i ja versenkt sind. Es kann auch das Stück iia allein versenkt sein, und zwar
um den Betrag der ganzen Plattenstärke.
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In diesem Falle paßt der nicht versenkt liegende Steg i¢a, der ebenso
dick ist wie die übrige Platte, in die Vertiefung, die der versenkt liegende Mittellappen
bildet. Es kann auch der Steg versenkt liegen und der Mittellappen so dick wie die
Platte sein. Auch können, 'wie Fig. 7 zeigt, beide Teile entsprechend um* die halbe
Plattenstärke versenkt liegen. Die versenkt liegenden Teile erleichtern das Anbringen
der Platten. Auf diese Weise kann ein Stecheisen oder ähnliches Werkzeug benutzt
werden, um in der Tür od. dgl. eine genau passende Vertiefung für den Mittellappen
oder den Steg herzustellen.
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Bei allen Ausführungen können die Teile durch Stanzen, Pressen, Gießen,
durch Spritzguß oder andere geeignete Verfahren hergestellt werden. Bei Spritzguß
können beide Platten mit den Gelenkhülsen für den Stift, die Nocken, die Nagel-
und versenkten Schraubenlöcher in einem Arbeitsgang hergestellt werden, und wenn
Stücke vorgesehen sind, die nur halb. so. dick sind wie die übrigen, können sie
so, stark sein, wie es für ein Scharnier erforderlich ist, dessen Platten bei zusammengeklapptem
Scharnier in einer Ebene liegen.
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Wenn eine der beiden Platten eine größere Fläche haben soll, können
die Ausschnitte der großen Platte und die entsprechenden Teile der kleinen Platte
andere als die beschriebenen Umrisse haben. Ebenso können Stücke von halber Materialstärke
oder versenkt liegende Teile kleiner gemacht werden, um bei größeren Scharnieren
auf jeder Platte eine zusätzliche Schraube vorzusehen.
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Der erforderliche Spielraum hängt hauptsächlich von der Größe und
dem Verwendungszweck des Scharniers ab. So genügt für kleine Scharniere, die keine
große Last zu tragen. haben, ein Spielraum von ungefähr i mm, doch ist ein größeres
Spiel zweckmäßig.