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Die Erfindung betrifft eine Zargenanordnung mit einer eine Aufnahmeöffnung für ein Türband aufweisenden Türzarge und zumindest einer Befestigungsplatte zur Befestigung des Türbandes an der Türzarge einen Zargenbefestigungsabschnitt und einen Türbandaufnahmeabschnitt aufweist, wobei der Zargenbefestigungsabschnitt an einer Innenseite der Türzarge verdeckt angeordnet ist und wobei sich der Türbandaufnahmeabschnitt zur Aufnahme des Türbandes entlang eines Teils der Aufnahmeöffnung erstreckt. Die Erfindung betrifft auch die entsprechende Befestigungsplatte.
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Aus der Praxis sind unterschiedliche Ausgestaltungen von Türzargen bekannt. Türzargen sind dazu vorgesehen, einen Türflügel als Rahmen aufzunehmen und über Türbänder zu halten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Gesamtgewicht des Türflügels über die Türbänder gehalten wird, so dass eine ausreichend tragfähige Befestigung der Türbänder an der Türzarge oder eine darunter liegende Wandkonstruktion gewährleistet werden muss.
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Insbesondere bei Futterzargen, die häufig aus einem dünnen Holzwerkstoff gebildet sind, erfolgt eine Befestigung der Türbänder über gattungsgemäße Befestigungsplatten, welche einen Zargenbefestigungsabschnitt und einen Türbandaufnahmeabschnitt aufweisen. Die Zarge weist eine Aufnahmeöffnung auf, in die das Türband eingesetzt werden kann bzw. eingesetzt ist, wobei dort das Türband zunächst an dem Türbandaufnahmeabschnitt angeschlossen ist und wobei die Verbindung in der Regel durch Schrauben erfolgt. Die Befestigungsplatte ist ihrerseits an dem Zargenbefestigungsabschnitt, beispielsweise durch eine Vielzahl von Holzschrauben, an der Innenseite der Türzarge verdeckt befestigt, so dass die auf das Türband wirkende Gewichtskraft gleichmäßig auf eine große Fläche übertragen werden kann, wobei an der Innenseite der Türzarge auch ein ausreichender Platz vorhanden ist, um eine zuverlässige Befestigung zu ermöglichen. Gattungsgemäße Zargenanordnungen sind aus der
DE 20 2005 004 206 U1 sowie dem Katalog "SIMONSWERK – Bandtechnik, Handbuch 2012/2013", Seite 61, bekannt.
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Zur Bildung der Zargenanordnung kann die Türzarge direkt bei ihrer Herstellung mit der Aufnahmeöffnung versehen werden. Gemäß der üblichen Form von Türbändern erstreckt sich die Aufnahmeöffnung als eine Art Schlitz in vertikaler Richtung und weist in der Regel abgerundete Enden auf.
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Bevor die Türzarge in einer Wandöffnung angeordnet wird, wird die Befestigungsplatte mit dem Zargenbefestigungsabschnitt an der Innenseite der Türzarge befestigt. Dabei muss dafür Sorge getragen werden, dass die Befestigungsplatte lagerichtig an der Türzarge angeordnet ist.
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Um eine Fehlanordnung zu vermeiden und auch eine automatische Handhabung zu ermöglichen, ist aus der
DE 20 2008 012 858 U1 eine gattungsgemäße Zargenanordnung mit einer Befestigungsplatte bekannt, wobei die Befestigungsplatte Positioniervorsprünge als Justierelemente aufweist. Die Positioniervorsprünge sind an den Zargenbefestigungsabschnitt der Befestigungsplatte gebildet, wobei die Türzarge zugeordnete Ausnehmungen für die Aufnahme der Positioniervorsprünge aufweist. Durch die Anordnung der Ausnehmungen kann die Position der Befestigungsplatte gegenüber der Türzarge genau vorgegeben werden. Als nachteilig ergibt sich, dass die Ausnehmungen von der Zargeninnenseite in einem separaten Herstellungsschritt gefräst werden müssen.
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Das in der
DE 20 2008 012 858 U1 beschriebene Prinzip einer lagerichtigen Positionierung durch Positioniervorsprünge und zugeordnete Ausnehmungen an der Innenseite der Türzarge ist auch
US 6 158 086 A ,
JP 10-299320 A ,
DE 32 23 381 A und
DE 201 01 866 U1 bekannt, wobei stets an der Innenseite der Türzarge eine Vertiefung zur formschlüssigen Fixierung bzw. Führung vorzusehen ist.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Zargenanordnung mit den eingangs beschriebenen Merkmalen anzugeben, bei der die Befestigungsplatte auf besonders einfache Weise gegenüber der Türzarge lagerichtig angeordnet werden kann.
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Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind eine Zargenanordnung gemäß Patentanspruch 1 sowie eine Befestigungsplatte gemäß Patentanspruch 10.
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Ausgehend von einer gattungsgemäßen Zargenanordnung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass an dem Türbandaufnahmeabschnitt zumindest ein Positioniervorsprung gebildet ist, welcher in die Aufnahmeöffnung für das Türband eingreift und eine formschlüssige Fixierung der Befestigungsplatte an einem Rand der Aufnahmeöffnung bewirkt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufnahmeöffnung nicht nur dafür genutzt, um das Türband einzusetzen, sondern auch um zuvor die lagerichtige Positionierung der Befestigungsplatte an der Türzarge zu ermöglichen.
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Eine weitere Bearbeitung, das heißt die Erzeugung von Bohrungen, Schlitzen oder dergleichen an der Innenseite der Türzarge ist damit nicht notwendig. Es ist lediglich erforderlich, die Aufnahmeöffnung zu erzeugen, wobei insbesondere von der Außenseite der Türzarge eine Einfräsung erfolgen kann. Ein Bearbeitungsschritt mit einem weiteren Werkzeug, ein Umrüsten oder auch Umdrehen der Zarge ist nicht erforderlich, so dass erfindungsgemäß auch einfach ausgeführte Fertigungsstraßen und Fertigungsmaschinen für die Herstellung der Türzarge ausreichend sind. Die sich daraus ergebenden betriebswirtschaftlichen Vorteile sind äußerst weitreichend, wobei auch eine lagerichtige Positonierung an Türzargen erfolgen kann, welche vorher nicht eine präzise Ausrichtung der Befestigungsplatte ermöglicht haben.
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Der zumindest eine Positioniervorsprung ist kleiner, vorzugsweise deutlich kleiner als die Aufnahmeöffnung. Insbesondere können mehrere Positioniervorsprünge eingesetzt werden, welche jeweils nur bereichsweise oder auch nur punktuell an dem Rand der Aufnahmeöffnung anliegen, so dass die lagerichtige und auch drehsichere Ausrichtung durch eine Mehrpunktabstützung erfolgt.
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Grundsätzlich kann im Rahmen der Erfindung auch eine kombinierte Abstützung dadurch erfolgen, dass ein Randbereich der Befestigungsplatte, insbesondere ein Randbereich des Türbandaufnahmeabschnittes an der Innenseite der Türzarge an eine Abwinklung angelegt wird, der in einer ersten Richtung als Anschlag dient, wobei dann der zumindest eine Positoniervorsprung eine formschlüssige Fixierung in Gegenrichtung bewirken.
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Gemäß einer ersten Variante der Erfindung ist der Positioniervorsprung ein untrennbarer Bestandteil des Türbandaufnahmeabschnittes und verbleibt auch an der Befestigungsplatte, wenn das Türband in die Aufnahmeöffnung eingesetzt ist. Ein solcher Positoniervorsprung kann sowohl als Blechdurchzug oder von einem separaten, in eine zugeordnete Öffnung fest eingesetzten Stift gebildet sein. Bei einem separaten, fest eingesetzten Stift kann dieser auch aus einem vergleichsweise günstigen, auch weniger widerstandsfähigen Material wie Kunststoff hergestellt sein, weil die Positioniervorsprünge lediglich eine Zentrierung ermöglichen sollen. Ein Blechdurchzug kann dagegen auf besonders einfache Weise direkt bei der Herstellung der Befestigungsplatte gebildet sein, die vorzugsweise aus einem Blech hergestellt und im Wesentlichen eben ist.
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Wie bereits zuvor erläutert, können mehrere voneinander beabstandete Positioniervorsprünge vorgesehen sein, welche insbesondere auch eine einfache Zylinderform aufweisen können.
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Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass der Türbandaufnahmeabschnitt zumindest ein Aufnahmeloch für die Befestigung des Türbandes aufweist, wobei der Positioniervorsprung herausnehmbar in das Aufnahmeloch eingesetzt ist. Das Aufnahmeloch kann beispielsweise mit einem Gewinde versehen oder für die Aufnahme einer selbstschneidenden Schraube vorgesehen sein. Bevor jedoch das Türband montiert wird, kann der Positioniervorsprung in das Aufnahmeloch eingesetzt sein, um dann nach der Fixierung der Befestigungsplatte an der Innenseite der Türzarge herausgenommen werden zu können. Ein solcher Positioniervorsprung kann beispielsweise mit einem zylindrischen Abschnitt in das Aufnahmeloch eingesetzt sein und einen breiteren Kopf aufweisen, so dass sich im weiten Sinne eine Art Pilzform ergibt.
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Im Rahmen der zweiten Variante können mehrere, beispielsweise zwei einander gegenüberliegende Positioniervorsprünge vorhanden sein. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, einen einzigen vergleichsweise großen Positioniervorsprung vorzusehen, der vor dem Einsetzen des Türbandes einen Teil der Aufnahmeöffnung ausfüllt und für die Montage des Türbandes als ein Stück herausgenommen wird.
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Der Zargenbefestigungsabschnitt weist üblicherweise eine Vielzahl von Befestigungslöchern auf, um die Befestigungsplatte an einer relativ großen Fläche an der Innenseite der Zarge anordnen zu können. Insbesondere an einer Futterzarge ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der geringen Materialstärke häufig nur relativ kurze und damit wenig tragfähige Schrauben eingesetzt werden können, weshalb die Befestigung mit mehreren, verteilten Schrauben von Vorteil ist.
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Die Befestigungsplatte kann insbesondere C-förmig gebildet sein, wobei der Türbandaufnahmeabschnitt aus zwei einander gegenüberliegenden, an den Zargenbefestigungsabschnitt anschließenden Schenkeln gebildet ist. Die beiden Schenkel weisen dann in der Regel jeweils zumindest ein Aufnahmeloch auf, an dem das Türband festgeschraubt werden kann. Wenn gemäß der ersten Variante die Positioniervorsprünge dauerhaft an dem Türbandaufnahmeabschnitt verbleiben, weist jeder Schenkel auch zumindest einen Positioniervorsprung, vorzugsweise zwei voneinander beabstandete Positioniervorsprünge auf.
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Gegenstand der Erfindung ist auch die Befestigungsplatte gemäß Patentanspruch 10 an sich, welche wie zuvor beschrieben ausgeführt ist.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Zargenanordnung mit einer Aufnahmeöffnung für ein Türband und einer zugeordneten Befestigungsplatte. Selbstverständlich sind damit auch Zargenanordnungen umfasst, welche mehrere Aufnahmeöffnungen mit jeweils einer zugeordneten Befestigungsplatte aufweisen. So ist es bekannt, dass Türflügel in der Regel über zwei oder drei Türbänder mit der Türzarge verbunden sind, wobei dann die erfindungsgemäße Zargenanordnung auch zwei oder drei Aufnahmeöffnungen mit jeweils einer erfindungsgemäß ausgeführten Befestigungsplatte aufweist.
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Erfindungsgemäß bewirkt der zumindest eine Positioniervorsprung eine formschlüssige Fixierung der Befestigungsplatte an einem Rand der Aufnahmeöffnung. Damit soll auch umfasst sein, dass ein Spiel verbleibt, wonach die Befestigungsplatte in einem gewissen Maße gegenüber der Türzarge beweglich bleibt. Diese Bewegung wird aber durch den beschriebenen Formschluss eingeschränkt. Ein gewisses Spiel wird in der Regel erforderlich sein, um auch bei Herstellungstoleranzen ein Einsetzen des Positioniervorsprunges bzw. der Positioniervorsprünge in die Aufnahmeöffnung zu ermöglichen. Das Spiel kann in der Praxis bis zu einige Millimeter betragen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
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1 eine Befestigungsplatte zur Befestigung eines Türbandes an einer Türzarge in einer Perspektive,
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2 die Befestigungsplatte gemäß der 1 in einer Rückansicht,
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3 eine Zargenanordnung mit einer eine Aufnahmeöffnung für ein Türband aufweisenden Türzarge und der Befestigungsplatte gemäß der 1 in einer Perspektive,
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4 die Zargenanordnung gemäß der 3 in einer Draufsicht,
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5 einen Horizontalschnitt durch eine Zargenanordnung und einen daran über ein Türband angeschlossenen Türflügel.
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Die 1 zeigt in einer Perspektive eine Befestigungsplatte 1 zur Befestigung eines Türbandes 2 an einer Türzarge 3. Die Befestigungsplatte 1 weist einen Zargenbefestigungsabschnitt 4 sowie einen Türbandaufnahmeabschnitt 5 auf. Der Zargenbefestigungsabschnitt 4 weist eine Vielzahl von Befestigungslöchern 6a, 6b auf, welche als Senkbohrungen mit einem selbstsichernden Profil oder als Langlöcher ausgeführt sind.
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Wie sich insbesondere aus den 3 bis 5 ergibt, ist der Zargenbefestigungsabschnitt 4 im montierten Zustand mit einer Innenseite der Türzarge 3 verschraubt, wobei gemäß der 3 und 4 der Türbandaufnahmeabschnitt 5 zur Aufnahme des Türbandes 2 sich entlang eines Teils einer Aufnahmeöffnung 7 der Türzarge 3 erstreckt. Das Türband 2 kann in die Aufnahmeöffnung 7 eingesetzt werden und dann an dem dort freiliegenden Teil des Türbandaufnahmeabschnittes 5 festgeschraubt werden. Die Befestigung des Türbandes 2 erfolgt damit also nicht direkt an der Türzarge 3, sondern mittelbar über die Befestigungsplatte 1, wodurch die über das Türband 2 eingeleitete Kraft auf eine vergleichsweise große Fläche an der Innenseite der Türzarge 3 verteilt wird.
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Erfindungsgemäß ist an dem Türbandaufnahmeabschnitt 5 zumindest ein Positioniervorsprung 8 gebildet, welcher in die Aufnahmeöffnung 7 eingreift und eine formschlüssige Fixierung der Befestigungsplatte 1 an einem Rand der Aufnahmeöffnung 7 bewirkt.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt vier Positioniervorsprünge 8 vorgesehen, die jeweils eine Zylinderform aufweisen. Gemäß der Rückansicht der 2 sind die Positioniervorsprünge 8 im dargestellten Ausführungsbeispiel von Blechdurchzügen gebildet.
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Gemäß der 1 ist die Befestigungsplatte 1 aus Blech gebildet und im Wesentlichen eben. Die Befestigungsplatte 1 weist eine C-Form auf, wobei der Türbandaufnahmeabschnitt 5 aus zwei einander gegenüberliegenden an den Zargenbefestigungsabschnitt 4 anschließenden Schenkeln 9 besteht. Jeder Schenkel 9 weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Positioniervorsprünge 8 und zwei Aufnahmelöcher 10 auf, wobei das Türband 2 (vgl. 5) an die Aufnahmelöcher 10 angeschraubt werden kann.
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Gegebenenfalls ist an der Unterseite des Türbandes 2 dort ein Freiraum vorzusehen, wo die Positioniervorsprünge 8 angeordnet sind.
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Die
5 zeigt exemplarisch die Befestigungsplatte in Kombination mit einem verdeckt angeordneten Türband
2, welches einerseits in die Aufnahmeöffnung
7 der Türzarge
3 und andererseits in eine Schmalseite eines Türflügels
11 eingesetzt ist. Die erfindungsgemäße Befestigungsplatte
1 kann aber auch mit anderen Typen von Türbändern eingesetzt werden, wie sie beispielsweise auch aus der
DE 20 2005 004 206 U1 und
DE 20 2008 012 858 U1 bekannt sind.
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Die Erfindung wurde im Zusammenhang mit den Figuren in Bezug auf eine Aufnahmeöffnung 7 mit einer dort angeordneten Befestigungsplatte 1 erläutert. Üblicherweise ist der gesamte Türflügel 11 jedoch mit zwei oder drei Türbändern 2 an der Türzarge 3 befestigt, so dass auch entsprechend zwei oder drei Aufnahmeöffnungen 7 mit je einer zugeordneten Befestigungsplatte 1 vorgesehen sind.