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Doppelkettenstich-Nähmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Nähmaschinen
und insbesondere auf eine Einrichtung zum Dämpfen von Torsionsschwingungen, die
bei mit hohen Drehzahlen betriebenen Nähmaschinen auftreten.
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Die Erfahrung lehrt, daß bei solchen Nähmaschinen jene Wellen, die
andere Getriebeteile mit hoher Geschwindigkeit in hin- und hergehende Bewegung versetzen
müssen, zu Torsionsschwingungen neigen. Wenn die Wellen mit einer gewissen Geschwindigkeit,
allgemein mit kritischer Geschwindigkeit oder kritischer Drehzahl bezeichnet, umlaufen,
so entsteht eine merkliche Laufunruhe, d. h., die Wellen beginnen zu vibrieren oder
zu flattern. Das hat zur Folge, daß leicht Torsionsschwingungen großer Amplitude
auf Grund von Resonanzwirkungen entstehen. Diese Vibrationen (Schwingungen) sind
aber sehr unerwünscht nicht nur wegen des entstehenden, störenden Geräusches, sondern
auch, weil die Wellenlager und die von der Welle angetriebenen Teile stark abgenutzt
werden und ferner die richtige Führung des Nähgutes erschwert und die genaue Stichbildung
gefährdet wird, weil sehr leicht Fehlstiche entstehen können.
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Es sind im wesentlichen zwei Arten von Kräften, die Torsionsschwingungen
in umlaufenden Wellen. von Nähmaschinen hervorzurufen pflegen. Eine dieser Kräfte
ist die Trägheitskraft, die von der Masse und der Beschleunigung von Teilen abhängig
ist, die in hin- und hergehende, schwingende oder intermittierende Bewegung versetzt
werden. Die andere
ist die Stoßkraft, die auftritt, wenn bewegte
Getriebeteile etwa infolge reichlichen Lagerspieles schlagen. Stoßkräfte entstehen
aber auch durch das Schlagen gewisser Teile, etwa des Stoffschiebers und der Stoffdrückerstange
in Ausübung ihrer speziellen Funktionen. Bei sehr schnell laufenden Nähmaschinen
entstehen Torsionsschwingungen an verschiedenen Stellen, z. B. auch beim Auf- und
Abbewegen einer Nadelstange. Die Antriebswelle möge z. B. die Nadelstange in ihre
oberste Totlage gebracht haben. Nun soll die Nadelstange wieder nach unten bewegt
werden. Die hierzu erforderliche Kraft versucht, die Armwelle entgegen ihrem Drehsinn
zu verdrehen. Gegen die untere Totlage hin muß die Geschwindigkeit der Nadelstange
ständig verzögert werden bis zur Geschwindigkeit Null: Während dieses Vorganges
wird die Armwelle zusätzlich im Drehsinn beansprucht. Beim Aufwärtsgang der Nadelstange
wiederholt sich derselbe Vorgang, so daß bei einer vollen Umdrehung der Armwelle
letztere zweimal in entgegengesetzter Richtung verdrehend beansprucht wird. Hierbei
treten Trägheitskräfte auf, die zu Torsionsschwingungen Anlaß geben. Ähnliche Torsionsschwingungen
können - gegebenenfalls zusätzlich - durch Stoßkräfte entstehen, wenn die Nadelstange
sowie die sie antreibenden, beweglichen Glieder, zu viel Lagerspiel besitzen und
daher zu schlagen beginnen.
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Wenn die Verdrehungs- oder Vibratiomsfrequenz mit der eigenen kritischen
Schwingungszahl irgendeines unabhängig schwingenden Teiles des Getriebes oder des
gesamten Antriebsgetriebes zusammenfällt, wird die Am'plitude der resultierenden
Torsionsschwingungen vergrößert, was zu einem extrem hohen Schwingungsausschlag
(Vibrationsamplitude) führen und in der Folge sich in unerträgliche) Geräusch, Abnutzung
der Lager- und Gelenkverbindungen, Selbstauflösen von Schrauben und selbst im Bruch
einzelner Teile sowie in schlechter Näharbeit auswirken kann. Die Torsionsschwingung
kann betrachtet werden als schwingende Bewegungskomponente; die die normale Drehbewegung
der Welle oder eines anderen Getriebeteiles überlagert. Im allgemeinen sind die
Welle sowie die mit ihr verbundenen Teile so starr ausgebildet, daß ihre kritische
Schwingungszahl einer Geschwindigkeit entspricht, die weit höher als die eigentlichen
Nähgeschwindigkeiten ist. Wenn indessen als Teil eines Getriebezuges etwa ein Riemen
benutzt wird, so ist dessen Flexibilität groß genug, um im allgemeinen die kritische
Schwingungszahl des gesamten Getriebezuges bis oder nahe bis in den Bereich der
Arbeitsgeschwindigkeiten einer Nähmaschine herabzudrücken. Ein solches Zusammentreffen
bzw. eine starke Annäherung des Arbeitsgeschwindigkeitsbereiches und der kritischen
Schwingungszahl wird manchmal bei solchen Maschinen beobachtet, bei denen Zahnräder
"oder andere Verbindungsmittel zwischen den Wellen verwendet werden: Da fernerhin
die Bewegung eines getriebenen Teiles, etwa einer Nadelstange, auf einer Grundfrequenz
und einer Anzahl dazu harmonischer Frequenzen basiert, ist es möglich, daß eine
oder mehrere dieser harmonischen Frequenzen mit der kritischen oder einer dazu-harmonischen
Schwingungszahl des Getriebezuges zusammenfallen.
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Bei vielen Nähmaschinen treten in der Armwelle viel größere To:rsionsschwingungen
auf als in anderen Teilen der Nähmaschine. Indessen treten Torsionsschwingungen
überall in der Maschine auf und wenn sie auch nicht immer störende Geräusche hervorrufen,
so neigen sie doch dazu, stärkere Abnutzung der Teile und Lager, Lockern der Schrauben
und anderer Teile hervorzurufen und sauberes Nähen zu beeinträchtigen, so daß es
häufig wünschenswert ist, diese Vibrationen sowie diejenigen der Armwelle zu unterdrücken.
So treten z. B. auch unerwünschte Vibrationen häufig in umlaufenden Gliedern eines
Greiferantriebes auf.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf neue und verbesserte Mittel zum
Unterdrücken von Torsionsschwingungen bei mit hoher Drehzahl betriebenen Nähmaschinen.
Gemäß der Erfindung werden ein oder mehrere Torsionsschwingungs-Dämpfer oder =Absorber
in eine Nähmaschine eingebaut. Im Sinne der Erfindung gelangen neue und verbesserte
abstimmbare dynamische Torsionsschwingungs-Dämpfer zur Anwendung. .
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Die Zeichnung stellt eine Flachtischnähmaschine dar, indessen ist
die Anwendung der Erfindung natürlich nicht auf diesen Maschinentyp beschränkt.
Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch eine Flachtischnähmaschine mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung, Fig. 2 eine Stirnansicht derselben Maschine und im gleichen Maßstabe
wie Fig. z, mit abgenommenem Maschinenkopf-Abschlußdeckel, Fi,g. 3 einen Teil der
Draufsicht auf den oberen Gehäusearm oberhalb des Ständers, mit abgenommenem Verschlußdeckel,
Fig.4 in größerem Maßstabe eine Einrichtung zum Dämpfen der durch Torsionskräfte
entstehenden Schwingungen, gesehen in Richtung der Pfeile 4-4 in Fig. i ; die Einrichtung
steht in diesem Falle mit dem oberen Zahnriemenrad in Verbindung, Fig. 5 einen Schnitt
entlang der Linie 5-5 in Fig. 4, Fig. 6 in größerem Maßstabe als in Fig, i die mit
dem handradseitigen Ende der unteren Hauptantriebswelle verbundene Dämpfungseinrichtung
für die Torsionsschwingungen.
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Die Nähmaschine besitzt den üblichen unteren Getriebeträger mit einer
Grundplatte 2o und einer oberen Abdeckplatte 21, auf der die Stofftrageplatte 22
ruht und umfaßt ferner einen geschlossenen Ölbehälter 23, außerhalb dessen die üblichen
Stichbildewerkzeuge sowie deren Getriebeteile angeordnet sind.
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Am handradseitigen Ende des unteren Getriebeträgers erhebt sich. der
übliche hohle Ständer 24, an den sich der in einen Mascliinenkopf 26 auslaufende
obere
geschlossene Gehäusearm 25 anschließt. Der hohle Ständer 24 steht an seinem unteren
Ende in Verbindung mit einer neben dem Ölbehälter 23 befindlichen Kammer des unteren
Getriebeträgers.
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Die Armwelle 27 erstreckt sich durch den oberen Gehäusearm und ist
an den beiden Enden in Lagern 28, 29 geführt. Am rechten Ende (Fig. i) und innerhalb
des hohlen Ständers 24 trägt die Armwelle 27 eine Zahnriemenscheibe 3o, die mittels
einer in deren Nabe 32 geführten Druckschraube 3 1 auf der Armwelle 27 befestigt
ist.
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Im Maschinenkopf 26 ist eine Nadelstange 33 lotrecht in Lagerbüchsen
34, 35 geführt und trägt an ihrem unteren Ende eine Nadel 36. Der Antrieb der Nadelstange
33 erfolgt von einer Kurbel 37 der oberen Armwelle 27 aus. An einem Zapfen 38 der
Kurbel 37 greift das obere Ende eines Lenkers 39 an, dessen unteres Ende einen Zapfen
4o umgreift, der von einem Pratzring 41 auf der Nadelstange 33 vorspringt. ' Die
Zahnriemenscheibe 30 steht durch den mit Zähnen oder Querrippen versehenen
Gurtriemen (Zahnriemen) 43 mit einer unteren Zahnriemencheibe 42 in Verbindung,
die mittels einer in ihrer abe 46 geführten Druckschraube 45 auf der Hauptantriebswelle
44 befestigt ist. Letztere wird im unteren Getriebeträger in Lagern geführt, z.
B. in den Lagern 47 und 48, und trägt außerhalb der äußeren Begrenzungswand 49 ein
mit einer Riemenscheibe vereinigtes Handrad 51, das mittels Druckschraube 5o auf
der Welle 44 befestigt ist.
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Zum Zwecke der Schmierung, vorwiegend der Getriebeteile im oberen
Gehäusearm, dient eine Ölschleuderscheibe 52, die innerhalb des Ölbehälters 23 auf
der Hauptantriebswelle 44 befestigt ist und dann in bekannter Weise in das Ölbad
eintaucht. Beim Betrieb der Maschine wird dann in bekannter Weise durch die Schleuderwirkung
der Scheibe 52 ein Ölnebel erzeugt, der durch ein im hohlen Ständer 24 angeordnetes
senkrechtes Rohr 53 zu dem oberen Lager 29 der Armwelle 27 gelangt und von da durch
ein zweites Rohr 54 zu dem nadelseitigen Lager 28 und weiter zu den Getriebeteilen
im Maschinenkopf.
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In einem leicht zugänglichen Teil des unteren Getriebeträgers und
außerhalb des geschlossenen Ölbehälters 23 ist ein Greifer 6o angeordnet, der mit
der Nadel 36 zusammenarbeitet. Er erhält seine schleifenerfassende bzw. -abwerfende
Bewegung von der Hauptwelle 44 aus, und zwar von einem Exzenter innerhalb des geschlossenen
Ölbehälters 23 über einen Lenker 61 (Fig. i), dessen unteres Ende an dem Kugelzapfen
62 eines Armes 63 angreift. Letzterer sitzt fest auf einer Schwingwelle 64, die
durch die Seitenwand des Ölbehälters nach außen ragt. Auf ihrem äußeren Ende ist
ein Hebelarm 65 befestigt, der über den Lenker 66 mit dem Greiferträger 67 in Verbindung
steht, und zwar umfaßt das Lenkerende 66' einen vom Greiferträger 67 vorspringenden
Kugelzapfen 67'. Die Nadelausweichbewegung für den Greifer wird erzeugt durch eine
Schwingwelle 7o, die von der Hauptantriebswelle 44 in üblicher Weise angetrieben
wird. Diese Schwingwelle 70 trägt einen Rahmen 69, von dem seitlich ein Zapfen
68 vorspringt, der wiederum als Lagerung . für den schwingenden Greiferträger 67
dient.
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Zum Vorschub des Nähgutes dient ein Stoffschieber 71 (Fig.
i), der in bekannter Weise von einer Stoffschieberstange 72 getragen wird, die an
einem Stoffschieberschwingrahmen 73 (Fig. 2) angelenkt ist. Dieser erhält seine
Schwingbewegungen über einen Arm 74, der mittels eines kurzen Lenkers 75 von einem
verstellbaren Exzenter 76, 76' auf der Hauptantriebswelle 44 auf- und abbewegt wird.
Die senkrechten Hubbewegungen werden dem Stoffschieber in der allgemein üblichen
Weise erteilt. Mit dem Stoffschieber 71 arbeitet in bekannter Weise ein Stoffdrücker
77 am unteren Ende einer federbelasteten Stoffdrückerstange 78 zusammen.
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Wie bereits oben ausgeführt wurde, können in umlaufenden Wellen oder
in Schwingwellen von Nähmaschinen Torsionsschwingungen durch Trägheits- oder durch
Stoßkräfte hervorgerufen werden. Bei der dargestellten Maschine z. B. treten die
stärksten Torsionsschwingungen in der Armwelle 27 auf. Sie werden hervorgerufen
vor allem durch Antreiben und Anhalten der Nadelstange in ihren Endlagen, also infolge
der dadurch entstehenden Trägheitskräfte. Gemäß der Erfindung können die Torsionsschwingungen
mit Hilfe eines dynamischen Torsionsschwingungsdämpfers unterdrückt werden, der
mit der Armwelle 27 zusammenwirkt und so abgestimmt ist, daß die Torsionsschwingungen
um die kritische Schwingungszahl der Armwelle 27 und ihrer Antriebsverbindungen
herum unterdrückt werden. Es ist klar, daß die kritische Schwingungszahl der Armwelle
27 allein immer außerhalb des Bereiches der Nähgeschwindigkeiten liegen wird, so
daß wenig Wahrscheinlichkeit dafür bestehen wird, daß besorgniserregende Vibrationen
mit einer Frequenz in der Nachbarschaft der kritischen Armwellenschwingungszahl
auftreten werden. Wenn indessen die Armwelle 27 in ein Kraftübertragungssystem von
beachtlicher Flexibilität eingegliedert wird, kann die kritische Gesamtschwingungszahl
des Systems bis zu einem Wert reduziert werden, bei dem eine gefährliche Verstärkung
der in der Armwelle hervorgerufenen Torsionssch,%vingungen auftreten kann zufolge
des Resonanzeffektes aus dem Zusammentreffen von Vibrationsfrequenz und kritischer
Frequenz der Armwelle: Diese Flexibilität kann bedingt sein durch die Verwendung
einer Riemenkupplung zwischen treibender und getriebener Welle wie bei der dargestellten
Nähmaschine oder auch durch die Einfügung anderer relativ nachgiebiger Verbindungsglieder.
Andererseits kann Flexibilität auch durch Verwendung eines Antriebsriemens oder
einer sonstigen nachgiebigen Verbindung zwischen der Riemenscheibe und einem elektrischen
Motor oder einer sonstigen Kraftquelle gegeben sein.
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Es hat sich ergeben, daß dort, wo die Unterdrückung von Torsionsschwingungen
gegebener
Frequenz oder innerhalb eines engen Bereiches von Frequenzen
gewünscht wird, die kombinierte Entstimmungs- und Dämpfungswirkung eines passenden
dynamischen Torsionsschwingungsdämpfers in zufriedenstellender Weise unliebsame
Torsionsschwingungen zu unterdrücken vermag. Der hier. verwendete Ausdruck »dämpfen«
ist gleichbedeutend mit »absorbieren« bzw. schließt diese Bedeutung mit ein.
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In Fig.4 und 5 ist nun ein dynamischer Torsionsschwingungsdämpfer
gemäß Erfindung in größerem Maßstabe dargestellt. Er besteht im wesentlichen aus
einem ringförmigen Gummimetallbauteil 8o, der ein Metallrohr 83 mit engerem und
ein Metallrohr 85 mit größerem Durchmesser umfaßt, die durch einen zwischen ihnen
angeordneten Gummizylinder 84 miteinander fest verbunden sind. Diese enge Verbindung
kann im Wege der Vulkanisierung herbeigeführt werden. Der Gummimetallring 8o wird
auf einen nebenförmigen Ansatz 82 des Zahnriemenrades 30 aufgebracht. Auf
dem äußeren Metallmantel 85 sitzt fest ein Flanschring 81 als sogenanntes
Trägheitsglied, dessen Flansch 86 an gegenüberliegen Stellen linear ausgerichtete
Führungsschlitze 87, 88 trägt. In diesen Schlitzen werden Balanciergewichte 89,
go so geführt, daß sie bei Lageänderung, bezogen auf die Achsmitte der Armwelle
27, immer gleich großen Abstand einnehmen. Die Balanciergewichte 89, 9o tragen linear
ausgerichtete Gewindebohrungen, in die ein Gewindezapfen 9i eingreift, dessen beide
Zapfenenden mit gegenläufigem Gewinde versehen sind und an ihren Stirnflächen Schlitze
tragen, so daß der Gewindezäpfen gi mittels eines Schraubenziehers verdreht werden
kann. Um unerwünschtes selbständiges Verdrehen des Gewindezapfens gi und damit eine
Lageänderung der Balanciergewichte 89, go tunlichst zu verhindern, steht dar Gewindezapfen
gi unter der Wirkung einer Feder 93, die in Form eines Bügels um gö ° versetzt zum
Gewindezapfen gi mittels Schrauben 94 am Flansch 86 derart befestigt ist, daß ihr
mittlerer 'feil an den Gewindezapfen gi angepreßt wird. Der Federbügel 93 ist in
seinem mittleren Bereich geschlitzt. Durch diesen Schlitz greift genau passend eine
Rändelscheibe 92, die fest mit dem Gewindezapfen gi verbunden ist und auch mit diesem
einstückig ausgebildet sein kann, so daß der Gewindezapfen gi auch durch Bedienen
der Rändelscheibe 92 bequem gedreht und damit die Lage der Balanciergewichte 89,
go verändert werden kann. Zugleich hält der Federbügel 93 .den Gewindezäpfen gi
samt Balanciergewichten 89, go ständig in der richtigen Lage zum Trägheitsglied
81. Je nach Drehung des Gewindezapfens gi entfernen sich die Balanciergewichte 89,
go in gleichem Maße von der Achsmitte der Armwelle 27 oder sie nähern sich ihr.
Dadurch ändert sich das Trägheitsmoment des Trägheitsgliedes 81 und demzufolge ändert
sich auch die Vibrationsfrequenz, die durch die beschriebene Dämpfungseinrichtung
wirksam unterdrückt wird. Die Balanciergewichte 89, go sollten genau justiert werden,
so daß der Torsionsschwingungsdämpfer auf die kritische Schwingungszahl der Armwelle
27 und der mit ihr verbundenen Glieder einschließlich des Zahnriemens 43. abgestimmt
ist. Wenn die der Armwelle 27 erteilten; aus Trägheits- oder Stoßwirkung oder beiden
Wirkungen resultierenden, periodischen Umkehrungen der Torsionskräfte dicht an die
kritische Schwingungszahl der gesamten Antriebsverbindung, einschließlich Armwelle
27, herankommen, wird die Amplitude der resultierenden Vibrationen infolge Resonanzeffektes
groß werden. Je dichter die Frequenz der periodischen Kräfteumkehrungen an die kritische
Schwingungszahl heranreicht, um so größer wird die Amplitude der resultierenden
Torsionsschwingung sein. Es ist nun zu beachten, daß die kritische Schwingungszahl
bis zu einem gewissen Grade herabgesetzt werden kann durch die Anordnung des Trägheitsgliedes
8i sowie der Gewichte 89, go. Die schwingenden Bewegungen des Trägheitsgliedes der
Dämpfungseinrichtung, also des Flanschringes 81, des Gewindezapfens gi und der Balanciergewichte
89, go, erzeugen tatsächlich eine zusätzliche Vib@rationsspitze, welche die normale
Spitze, die von der Armwelle 27 nebst deren Verbindungen gebildet wird, überlagert,
jedoch außer Phase mit dieser bleibt. Der resultierende Effekt besteht also darin,
die Amplitude der normalen Spitze zu verringern und zwei getrennte Spitzen von beträchtlich
geringerer Schwingungsamplitude zu schaffen. Bei Justierung der Balanciergewichte
können die beiden Spitzen im wesentlichen in gleicher Amplitudengröße gehalten werden.
Dadurch wird die stärkste Vibration durch eine Entstimmungsmaßnahme auf einen Mindestwert
reduziert. Die Dämpfung oder Zerteilung der Vibrationsenergie wird hervorgerufen
durch die Reibung in dem Gummizylinder 84 oder einem solchen aus anderem nachgiebigen
Werkstoff, wodurch die Vibrationsspitze zusätzlich noch verflacht wird.
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Abstimmbare Dämpfungsmittel an dieser Stelle der Nähmaschinen sind
deshalb wünschenswert, weil die Elastizität des Zahnriemens 43 mit zunehmendem Alter
sich ändert. Abstimmung und Justierung sind ferner wünschenswert, weil die Elastizität
des Gummizylinders 84 dazu neigt, sich im Laufe der Zeit zu verändern, und weil
es somit möglich ist, eine anfängliche Justierung entsprechend Elastizitätsschwankungen
zwischen verschiedenen Riemen bzw. Zylindern 84 auszugleichen.
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Während die dynamische Dämpfungseinrichtung gemäß Fig. 4, 5 auf der
Armwelle 27 teilweise innerhalb des Zahnriemenrades 3o angeordnet ist, kann sie
gewünschtenfalls auch getrennt davon auf der Armwelle angeordnet werden. In jedem
Falle muß das. Trägheitsglied 81 sich in bezug auf die Armwelle 27 und das Zahnriemenrad
30 leicht verdrehen können. Dasselbe gilt auch in bezug auf andere Maschinenteile,
die starr mit einer Welle verbunden sind, z. B. das mit einer Riemenscheibe vereinigte
Handrad 51 (Fig. i), dessen dynamische
Schwingungsdämpfungseinrichtung
genau in der oben beschriebenen Weise arbeitet und in Fig.6 in größerem Maßstabe
dargestellt ist.
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Ähnlich wie das Zahnriemenrad 3o besitzt auch das Handrad 51 eine
nabenartige Verlängerung io2, auf der die Vibrationsdämpfungseinrichtung ioo angeordnet
ist, die aus einem Gummimetallzylinder 104, einem Flanschring io6 als Trägheitsglied,
zwei Balanciergewichten iog, i io und einem Gewindezapfen i i i besteht, der die
Lage der Balanciergewichte iog, iio verändern kann. Der Gummimetallzylinder wird
mit seinem engeren Metallmantel 103 auf die nabenartige Verlängerung io2
des Handrades aufgebracht. Dann wird auf dem äußeren Metallmantel io5 ein Flanschring
ioi, io6 (Trägheitsglied) befestigt, dessen Flansch io6 an diametral gegenüberliegenden
Stellen linear ausgerichtete Führungsrinnen 107, 108 trägt, die zur Führung
der Balanciergewichte iog, iio dienen. Diese tragen linear ausgerichtete Gewindebohrungen,
in die ein gemeinsamer Gewindezapfen i i i eingreift, dessen Zapfenenden mit gegenläufigem
Gewinde versehen sind. Auf dem Gewindezapfen i i i ist eine Rändelscheibe 112 fest
angeordnet bzw. einstöckig mit dem Gewindezapfen i i i ausgebildet. Die Balanciergewichte
fog, i io müssen genau gleiche Abstände von der Achsmitte der Hauptantriebswelle
44 einnehmen. Durch Drehen der Rändelscheibe 112 wird der Gewindezapfen iii
verdreht und dadurch werden die Balanciergewichte in ihrer relativen Lage zur Achsmitte
verändert. Um unbeabsichtigtes Verändern der eingestellten Lage der Balanciergewichte
zu verhindern, ist ein Federbügel 113 nach Art desjenigen (93) in Fig.4 am Flansch
io6 des Trägheitsgliedes ioi befestigt; er besitzt ebenfalls einen Führungsschlitz
für den Durchtritt der Rändelscheibe 112. Dieser Federbügel drückt auf den Gewindezapfen
i i i und bremst ihn ab. Außerdem hält auch der Federbügel 113 den Gewindezapfen
i i i nebst den beiden Balanciergewichten iog, iio in der richtigen Lage in bezug
auf das Trägheitsglied ioi. Zweckmäßig erhält das Handrad 51 eine Abdeckplatte 114
zum Schutze der Dämpfungseinrichtung. Die Platte 114 wird durch Schrauben 115 oder
in sonst geeigneter Weise am Handrad 51 befestigt und trägt einen Schlitz 114a,
durch den hindurch die Rändelscheibe 112 bedient werden kann, ohne daß zum Zwecke
der Justierung der Balanciergewichte die Abdeckplatte abgenommen werden muß.
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Der dynamische Torsionsschwingungsdämpfer gemäß Fig. 4 und 5 kann
durch Abnehmen des Gehäusedeckels i16 oberhalb des Ständers 24 bequem bedient werden.
Man erkennt den Gewindezapfen gi in Fig. 3, wo sein oberes Ende geschlitzt ist,
so daß er durch einen Schraubenzieher leicht verstellt werden kann. Aber auch die
Rändelscheibe 92 ist leicht erreichbar, so daß die Justierung der gesamten Dämpfungseinrichtung
bequem von Hand bewirkt werden kann.
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Schwingungsdämpfer nach Art der in Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungen
sind nachweislich in der Lage, etwa So% der auftretenden Torsionsschwingungen bei
der kritischen Schwingungszahl, für die der Dämpfer eingestellt ist, wirksam zu
unterdrücken. Im Bedarfsfalle können solche Dämpfer von verschiedenen Teilen der
Nähmaschine aufgenommen werden, wobei jeder einzelne Dämpfer auf die kritische Schwingungszahl
der angeschlossenen Glieder des Getriebezuges abgestimmt wird.
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Bei der Maschine gemäß Fig. i wird die Abstimmung des Dämpfers in
erster Linie von der Elastizität der Armreelle 27 und des Zahnriemens 43 abhängen.
Der mit der Hauptantriebswelle 44 zusammenwirkende Dämpfer hingegen muß entsprechend
der Elastizität dieser Welle sowie des Antriebsriemens bzw. des die Nähmaschine
mit einer Kraftquelle verbindenden Mittels abgestimmt werden.