DE937231C - Verfahren zur Herstellung von Thiazolinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thiazolinen

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DE937231C
DE937231C DEB29808A DEB0029808A DE937231C DE 937231 C DE937231 C DE 937231C DE B29808 A DEB29808 A DE B29808A DE B0029808 A DEB0029808 A DE B0029808A DE 937231 C DE937231 C DE 937231C
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Germany
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cysteamine
heated
thiazolines
colorless
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DEB29808A
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Friedrich Dr Drawert
Richard Dr Kuhn
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D277/00Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings
    • C07D277/02Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings
    • C07D277/08Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member
    • C07D277/10Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member with only hydrogen atoms, hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals, directly attached to ring carbon atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Thiazole And Isothizaole Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Thiazolinen Es ist bekannt, daß Thiazoline durch Umsetzung von Thioamiden mit Äthylenbromid oder ß-Bromalkylaminsalzen gewonnen werden können. Diese Umsetzungen liefern indessen mangelhafte Ausbeuten und haben den weiteren Nachteil, daß die als Ausgangsprodukte verwendeten Thioamide, insbesondere die aliphatischen Thioamide, verhältnismäßig schwer zugänglich sind. Außerdem zersetzen sie sich bei den für den Ringschluß zum Thiazolin erforderlichen höheren Temperaturen. Auch ein bereits vorgeschlagenes- Verfahren, bei dem Thiazoline durch Behandlung von N, S-Diacylcysteaminen mit P C15 gewonnen werden, weist die geschilderten Nachteile auf. Es wurde nun gefunden, daß man in sehr glatter Reaktion direkt zu Thiazolinen gelangt, wenn man aliphatische oder cyclische Nitrile zusammen mit ß-Mercaptoalkylaminen, z. B. mit Cysteamin, erhitzt. Der Ringschluß erfolgt unter Abspaltung von Ammoniak. Das Verfahren liefert gute Ausbeuten, und die Ausgangsprodukte sind leicht zugänglich.
  • Als für das Verfahren geeignete Nitrile seien beispielsweise aufgeführt Acetonitril, Cyanessigester, Propionnitril, Butyronitril, Valeronitril, Palmitonitril, Benzonitril, Benzylcyanid, Naphthyl-(z)-acetonitril, Pyridincarbonsäurenitrile, Skatyl-(2)-acetonitril, Amygdalin, Adipinsäuredinitril, Dicyan u. dgl. Die Reaktion verläuft wie folgt: Die nach dem Verfahren erhältlichen Produkte zeigen bei verhältnismäßig geringen toxischen Eigenschaften hakteriostatische und kreislauffördernde Wirkungen. Sie sollen daher pharmazeutische Verwendung finden.
  • Die in den nachfolgenden Beispielen aufgeführten Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel T 5 Teile Acetonitril werden in 1o Teilen absolutem Äthanol gelöst und zusammen mit 1o Teilen Cysteamin 6 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach beendeter NH3 Entwicklung wird in Wasser gegossen, mit Kalilauge alkalisch gestellt und das abgeschiedene 2-Methylthiazolin in Äther aufgenommen. Durch Destillation erhält man 1o Teile, das sind 8o % der Theorie, reines 2-Methylthiazolin vom Kp"0 = 143 bis z45°.
  • Beispiel 2 15 Teile Benzylcyanid und 18 Teile Cysteamin werden ohne Zusatz eines Lösungsmittels bis zur beendeten Ammoniakentwicklung auf Zoo bis T2o° erhitzt. Nach dem Abtrennen des überschüssigen Cysteamins erhält man durch Destillation 18,5 Teile, das sind 810/0 der Theorie, reines 2-Benzylthiazolin vom Kp" = 15o bis 153°.
  • Beispiel 3 io Teile Cyanessigsäureäthylester werden in 2o Teilen absolutem Äthanol gelöst und mit 7 Teilen Cysteamin 7 Stunden auf dem Wasserbad unter Rückfluß erhitzt, wobei anfangs lebhaft Ammoniak entweicht. Nach Abdampfen des Äthanols bei vermindertem Druck hinterbleibt ein Öl, das unter 3 mm Druck bei 125 bis 128°- übergeht und dann zu farblosen rhombischen Säulen vom F. = 42 bis 43° erstarrt. Die Ausbeute an Thiazolinyl-(2)-essigsäureäthylester beträgt 9 Teile. Das Pikrat zeigt den F. = 115 bis 115,5°.
  • Beispiel4 Eine Lösung- von 5 Teilen Malonsäuredinitril in 7o Teilen absolutem Äthanol wird mit 12 Teilen Cysteamin 2 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach Erkalten gießt man das Reaktionsgemisch in Zoo Teile Wasser, wobei sich rote, polymere Nebenprodukte abscheiden, die in Chloroform unlöslich sind. Die wäßrige Lösung und der Niederschlag werden mehrmals mit Chloroform exträhiert.@ Nach Verdampfen des Chloroforms hinterbleibt ein rotbraunes Öl, das unter 0,003 mm Druck bei. 112 bis 12o° mit schwach gelblicher Farbe übergeht und dann zu farblosen Rhomben vom F. = 65 bis. 66° erstarrt. Das in einer Ausbeute von 12 Teilen (entsprechend 84% der Theorie) erhaltene -9, 2'-Dithiazolinylmethan liefert ein gelbes Monopikrat vom F. = 181 bis z82° und ein farbloses Mono-' jodmethylat, das sich ab 21o° zersetzt.
  • Beispiel s Man erhitzt 1o Teile Bernsteinsäuredinitril mit 25 Teilen Cysteamin 2. Stunden im Ölbad auf T20°. Dann wird das überschüssige Cysteamin bei vermindertem Druck abdestilliert, worauf unter 2 mm Druck bei 14o bis 1q.2° ein farbloses Öl übergeht, das zu farblosen Kristallen vom F. = 52° erstarrt. Da sich die letzten Anteile des Produkts beim Destillieren zu zersetzen beginnen, sublimiert man sie aus dem Rückstand bei 0,003 mm Druck ab. Die Gesamtausbeute an a, ß-Dithiazolinyl-(2, 2')-äthan beträgt 15,5 Teile (entsprechend 62% der Theorie).
  • Beispiel 6 15 Teile Adipinsäuredinitril werden mit 15 Teilen Cysteamin unter Stickstoff im Ölbad 1 Stunde auf T3o° erhitzt. Dann gibt man weitere 15 Teile Cysteamin hinzu und erhitzt nochmals 1 Stunde auf 130°, worauf man das Reaktionsgemisch bei vermindertem Drück destilliert. Man erhält 21,5 Teile eines gelben Öles vom Kps = 14o bis 16o°, das bei nochmaliger Destillation unter 0,03 mm Druck farblos bei 93 bis 1o5° übergeht und beim Anreiben zu derben Kristallen vom F. = 36 bis 37° erstarrt. Das a, d-Dithiazolinyl-(2, 2')-butan bildet ein gelbes Monopikrat vom F. = 12o bis 121' und ein gelbes Dipikrat vom F. = 176 bis 178°. Das Dijodmethylat besteht aus farblosen kurzen Prismen, die sich oberhalb 21o° zersetzen. , Beispiel ? Etwa 1o Teile aus Kaliumcyanid und Kupfersulfat hergestelltes Dicyan, werden in einem mit festem Kohlendioxyd und Methanol gekühlten Bombenrohr kondensiert. Man gibt eine Lösung vors 3o Teilen Cysteamin in 75 Teilen absolutem Äthanol hinzu, schmilzt das Rohr im Kältebad zu und erhitzt es dann 2 Stunden auf 8o°. Beim Öffnen des erkalteten Rohres entweicht das entstandene Ammoniak. Man gießt das Reaktionsprodukt in Wasser und extrahiert die entstandene Suspension mehrfach mit Chloroform. Nach Verdampfen des Extraktionsmittels wird das rotbraune Öl unter 0,003 mm Druck destilliert, wobei es ab ioo° übergeht. Das so in einer Ausbeute von 17 Teilen erhaltene 2, 2'-Dithiazolinyl erstarrt erst nach längerem Stehen im Exsikkator zu farblosen, hexagonalen Säulen vom F. = 129 bis 130° (aus Äthanol). Beispiel 8 2 Teile Indolyl-3-acetonitril (hergestellt nach J. T h e s i n g und F. S c h ü 1 d e (Chemische Berichte, 85 [19521, S. 324) werden in 3o Teilen absolutem Äthanol mit i Teil Cysteamin 5 Stunden auf dem Wasserbad unter Rückfluß erhitzt. Das entstandene 2-Skatylthiazolin geht unter 0,03 mm Druck bei 17o bis 185° über. Das alsbald erstarrende Destillat liefert beim Umkristallisieren aus Essigester farblose Rhomben vom F. = rot bis 1o3°. Die Ausbeute beträgt 2 Teile (entsprechend 72% der Theorie). Beispiel 9 44 Teile i-Naphthylacetonitril werden in Zoo Teilen absolutem Äthanol gelöst und mit 22 Teilen Cysteamin 2 Stunden unter Rückfluß auf dem Dampfbad erhitzt. Das in einer Ausbeute von .1.6,5 Teilen (entsprechend 78% der Theorie) erhaltene i'-Naphthyl-thiazolinyl-(2)-methan bildet ein farbloses Öl vom Kp., = i85 bis 195°. Sein in gelben Nadeln kristallisierendes Pikrat schmilzt bei 158 bis 159°, sein jodmethylat bei 200 bis 2o2° (unter Zersetzung).
  • Beispiel io Eine Lösung von 5 Teilen 1Ticotinsäurenitril in 2o Teilen absolutem Äthanol wird mit 4 Teilen Cysteamin 3 Stunden unter Rückfluß auf dem Dampfbad erhitzt. Man erhält 7 Teile (entsprechend 88,7'/o der Theorie) 2-(2'-Pyridyl)-thiazolin vom Kps = 137 bis r39°. Es bildet ein gelbes Pikrat vom Zersetzungspunkt 177 bis 178'.
  • Beispiel ii 5 Teile Benzonitril werden mit 6 Teilen Cysteamin 1 Stunde auf ioo° erhitzt. Bei der Destillation unter 2 mm Druck gehen bei 1o5 bis 1o7° 7,5 Teile (entsprechend 89% der Theorie) 2-Phenylthiazolin über. Sein in gelben Rhomben kristallisierendes Pikrat zeigt den F. = 175 bis 176°. Beispiel 12 5 Teile Propionitril werden mit 2o Teilen absolutem Äthanol und 7,5 Teilen Cysteamin 8 Stunden auf dem Dampfbad unter Rückfluß erhitzt. Man erhält 6,5 Teile 2-Äthylthiazolin vom Kp76o = 16o bis 163°. Sein gelbes Pikrat schmilzt bei 135 bis 136°.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Thiazolinen, dadurch gekennzeichnet, daß man aliphatische oder cyclische Nitrile mit ß-Mercaptoalkylaminen erhitzt.
DEB29808A 1954-02-21 1954-02-21 Verfahren zur Herstellung von Thiazolinen Expired DE937231C (de)

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