-
Fahrbarer Transportbehälter für kleinstückiges bis staubförmiges Gut
mit eingebauter Entladevorrichtung In der Bautechnik hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, den erforderlichen Zement an der Baustelle nicht mehr in Säcken, sondern
in hochgestellten, trichterförmigen Silos lose zu lagern.
-
Besonders wirtschaftlich erfolgt die Auffüllung der Silos in der Weise,
daß der Zement mittels Spezialfahrzeugen lose von den Zementwerken geholt und an
den Baustellen in die Silos eingebracht wird. Dabei sind jedoch einige Schwierigkeiten
zu überwinden, denn einmal muß der Zement von den Fahrzeugen rasch, aber staubfrei
und feuchtigkeitsgeschützt in die Silos gebracht werden, welche in der Regel doppelte
Fahrzeughöhe besitzen, zum anderen ist es aber unwirtschaftlich, bei jedem Silo
eine eigene Förderanlage anzuordnen. In diesem Zusammenhang wird auf eine bekannte
Einrichtung hingewiesen, welche einen muldenförmigen Vorratsbehälter besitzt, an
dessen Boden eine längs laufende Fördersühnecke angeordnet ist; der Vorratsbehälter
trägt an einem Ende einen senkrecht aufsteigenden Schacht, in welchem ein Becher-Elevator
eingebaut ist. Von diesem Schacht zweigt in der Nähe des oberen Endes seitlich ein
waagerechter, eine Förderschnecke aufnehmender Kanal ab, welcher eine Öffnung zur
Beschickung einer darunter befindlichen Zementmischmaschine besitzt und in ein wieder
zum Vorratsbehälter führendes Rohr einmündet. Der Zement wird durch Spezialtransport-Fahrzeuge
lose zur Baustelle gebracht und in den, in Fahrzeughöhe befindlichen
Vorratsbehälter
gefüllt. Die Förderschnecke am Boden des Behälters schafft den Zement zum Elevator
und dieser zur hochliegenden Förderschnecke im Kanal, durch dessen Öffnung der Zement
mittels Rinnen in die -Zementmischmaschine befördert wird. Der Überschuß an Zement
wird von der Schnecke in das zum Vorratsbehälter führende Rücklaufrohr gedrückt.
Um der ganzen Einrichtung eine gewisse Beweglichkeit an der Baustelle zu verleihen,
besitzt der Vorratsbehälter Räder. Durch den senkrecht angeordneten, verhältnismäßig
hohen Schacht des Becher-Elevators ist die Einrichtung jedoch beim Wechseln des
Standortes nach Auflösung einer Baustelle an Straßen gebunden, welche keine Hindernisse
wie Fahrdrähte, Bäume oder Überführungen aufweisen.
-
Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung ein fahrbahrer Transportbehälter
für kleinstückiges bis staubförmiges Gut, insbesondere Zement, mit eingebauter Entladevorrichtung
zum Auffüllen ortsfester, hochgestellter Vorratssilos, welche Entladevorrichtung
während des Zementtransportes weder die Fähreigenschaften des Fahrzeugs beeinträchtigt
noch die zulässige Fahrzeughöhe überschreitet.
-
Zu diesem Zweck bedient sich die Erfindung eines fahrbaren Transportbehälters,
insbesondere für Zement, mit eingebauter Entladevorrichtung, bestehend aus einer
am Muldenboden des Behälters längs verlaufenden Fördereinrichtung und einer von
der Fördereinrichtung beschickten, am Ende des Behälters senkrecht angeordneten,
schachtförmigen Steilförderanlage zum Auffüllen von hochliegenden ortsfesten Vorratsbehältern;
wobei als Kennzeichen der Erfindung anzusehen ist, daß die Steilförderanlage mittels
einer Querachse schwenkbar am Transportbehälter gelagert ist und beim Niederschwenken
in die Falhrstellung waagerecht auf dem Transportbehälter zu liegen kommt. Ein weiteres
Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Transportbehälter auf der Oberseite
mit Längseinschnitten versehen ist, in welche die Steilförderanlage beim Verschwenken
in die waagerechte Lage einrastet.
-
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele und beispielsweise
Einzelheiten der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. I ein erstes Ausführungsbeispiel
in Verbindung mit einem Sattelschlepper-Anhänger und dem rückwärtigen Ende eines
Sattelschleppers, Fig.2 in Teildarstellung einen Schnitt nach Linie A-B der Fig.
i, Fig.3 ein zweites Ausführungsbeispiel, Sichtrichtung wie bei Fig. i, Fig. 4 in
Teildarstellung ausgezogen und gestrichelt einen Schnitt nach Linie C-D der Fig.
3, strichdoppelpunktiert eine Modifikation mit eingezeichnet, Fig.5 in Teildarstellung
in Sicht wie Fig.2 und 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel im Schnitt sinngemäß entsprechend
den vorgenannten Linien A-B und C-B, Fig.6 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Wagenzug
im Aufriß von. der Seite; Fig.7 in kleinerem Maßstab ein erfindungsgemäßes Fahrzeug
in Anfahrt zu einem Silo, im Aufriß von der Seite, Fig. 8 ,den Entladevorgang in
einem Silo, Fig.9 in größerem Maßstab als die übrigen Figuren eine Vorrichtung zum.
Verschwenken der Steilförderanlage, teilweise im Längsschnitt, Fig. Io in größerem
Maßstab einen Schnitt durch die in Fig. I bis 6 gezeichnete Fördereinrichtung, Fig.
II in kleinerem Maßstab ein Beispiel einer anderen Fördereinrichtung in Sichtrichtung
der Fig. i und Fig. i2 in größerem Maßstab die Steilförderanlage als Tellerförderer
ausgebildet, größtenteils im Mittelschnitt senkrecht zu den Achsen der Förderräder.
-
Bei den Fig. 2, 4 und 5 sind der Kleinheit der Darstellung halber
die Schnitte nur durch starke Linien dargestellt.
-
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in sämtlichen Figuren wirkungsgleiche
Teile.
-
Es bezeichnet i den Behälter für kleinstückiges bis staubförmiges
Gut, insbesondere Zement, 2 bzw. 3 eine am Muldenboden des Behälters i angeordnete
Längsfördereinrichtung, z. B. eine Förderschnecke 2 oder eine im Längskanal 7 angeordnete
Kästchenkette 3 gemäß Fig. i i, an deren Stelle auch ein Transportband od. dgl.
treten kann. Zum Antrieb der Schnecke :2 ist, wie das auch für die Kästchenkette
3 oder ein Transportband od. dgl. sein kann, ein Elektromotor 4 vorgesehen, welcher
seinen Strom von einem ganz schematisch angedeuteten Generator 5 erhält, welcher
auf einem mit Fahrmotor versehenen Zugwagen 6 angeordnet ist. Das zu fördernde Gut
fällt in den die Fördereinrichtung enthaltenden Kanal 7 des Behälters i und wird
durch die Fördereinrichtung durch diesen Kanal hindurch entweder zu einem Ausstoß-Stutzen
8 oder Ausmündung des Kanals 7 selbst geführt.
-
Fig. I und 2 zeigt einen mittels der Querachse 9 am Behälter i zwischen
zwei Längsfördereinrichtungen 2 bzw. 3 angelenkten Becher-Elevator Io, welchem nahe
seinem unteren Ende das durch die Kanäle 7 geförderte Gut,durch zwei an ihn. lösbar
anschließende Stutzen 8 von beiden Seiten zugeführt wird. Es wird dabei von den
nur teilweise dargestellten Bechern i i gefaßt, bei Bewegung der die Becher i i
-verbindenden Kette i2 im Pfeilsinn, durch die Kettenräder 13 und 1q., nach oben
gefördert und dort am anderen Ende des Elevators durch den Abgabestutzen 15, der
in einen längeren Schlauch oder ein Schwenkrohr auslaufen kann, ausgeworfen, so
daß es, wie in Fig. 8 gezeigt, z. B. in einen Silo 16 übergeleitet werden kann.
-
17 ist wieder ein vom Generator 5 aus mit Energie zu versehender Elektromotor
zum Antrieb der Steilförderanlage io.
-
Die Drehachsen der Kettenräder 13 und 1q. liegen bei diesem Ausführungsbeispiel
quer zur Fahrzeüglängsmittelebene, der Hebewerkskasten kann dabei quer und längs
zur Fahrtrichtung
unterteilt sein, so daß er in Fahrzeugquerrichtung
gesehen eine erhebliche Breite hat. Um das Fahrzeug verkehrsfähig zu machen, kann
hier die Steilförderanlage Io um die Achse 9 in Horizontallage, im wesentlichen
zwischen die beiden Behälterreihen oder Behälter I, wie in Fig. I und 2 strichpunktiert
eingezeichnet, umgelegt werden. Das Umlegen und Wiederaufrichten erfolgt bei den
gezeichneten Ausführungsbeispielen mittels eines im ganzen mit I8 bezeichneten Teleskop-Sehraubengetriebes
mit einem eine Mutter I9 tragenden Außenrohr 2o und der durch Drehung des Rohrs
20 verschiebbaren Gewindespindel 2I, die ihrerseits am Hebewerk Io bei 22 undrehbar,
aber der Höhe nach schwingbar angreift. Das Rohr 2o erhält seine Drehbewegung durch
einen Elektromotor 23, der seinen Strom vom Generator 5 erhalten kann. Zwischen
Elektromotor 23 und Mutterrohr 20 kann zweckmäßigerweise ein die Bewegung ins Langsame
übersetzendes Getriebe 24 eingebaut werden. 25 ist die schwenkbare Lagerung des
drehbaren Außenrohrs 2o.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 ist die Steilförderanlage
Io in Fahrzeuglängsrichtung gesehen rahmenförmig ausgebildet. Die Drehachsen der
Kettenräder I3 und I4 liegen dabei in Fahrzeuglängsrichtung. Ein derartiges Hebewerk
wird in Fahrzeuglängsrichtung schmaler als bei den Fig. I und 2 gezeichnet, quer
zum Fahrzeug aber breiter. Bei dem in Fig. 3 und dem in Fig. 4 ausgezogen und gestrichelt
gezeichneten Ausführungsbeispiel ist der Behälter I so tief abgesetzt gezeichnet,
daß der höhere Mittelteil 26 des Behälters I bei umgelegter Steilförderanlage Io
von diesem umfaßt wird.
-
Bei dem in Fig.4 strichdoppelpunktiert dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Behälter I oben in einer solchen Breite und Tiefe ausgespart, daß in der
so entstehenden Rinne 32 die umgelegte Steilförderanlage Io Platz hat. Der Schacht
der Förderanlage Io braucht dabei nicht rahmenförmig zu sein, es kann daher auch
eine Steilförderanlage Io wie bei Fig. I und 2 verwendet werden.
-
Bei den bisher besprochenen Figuren sind Fördereinrichtungen, z. B.
2 oder 3, links und rechts im Trarnsporbehälter I angeordnet. Wenn in der Fahrzeuglängsmittelebene
keine raumversperrenden Teile, wie Differential und eine Antriebswelle, störende
Rahmenteile od. dgl. vorhanden sind, so kann man den Transportbehälter I auch mit
nur einer einzigen Fördereinrichtung ausrüsten, wie in Fig. 5 gezeigt. Hierbei können
ebenfalls kastenförmige Steilförderanlagen Io wie bei Fig. 3 und 4 mit den nämlichen
Unterbringungsmöglichkeiten für diese Anlagen im Verkehrszustand verwandt werden.
Die Hub- und Aufrichteinrichtung I8 für die Steilförderanlage Io kann, wie stets,
mittig oder in diesem Fall besonders vorteilhaft seitlich von der Fahrzeuglängsmittelebene
angeordnet werden. Es können Förderanlagen Io nach jeder der vorbeschriebenen Arten
verwendet werden. Zuleitungsstutzen vom Förderungseinrichtungskanal 7 nach der Seite
einer Steilförderanlage Io können dabei krümmerartig ausgeführt sein.
-
An Stelle von Becherförderern können stets natürlich auch andere Höhenförderer
verwendet werden, wie z. B. der in Fig. I2 dargestellte Tellerförderer mit den wieder
mit I3, I4 bezeichneten Kettenrädern und den von den Kettengliedern 28 getragenen
Fördertellern 29. Die Kettenräder besitzen hierzu mit Einkerbungen versehene Zähne,
welche die Gelenkbolzen der Gliederkette I2 erfassen. Die Förderteller 29 sind im
Abstand von den Gelenkbolzen jeweils an den Kettengliedern befestigt und rasten
somit in die Zahnlücken der Kettenräder I3, I4 ein.
-
Für den vorliegenden Zweck sind solche Tellerförderer noch besonders
vorteilhaft, weil man dabei die Zuleitung des zu hebenden Guts unten am Förderer
in beliebiger Weise, nämlich von der Seite her oder stirnseitig vornehmen kann.
Besonders zweckmäßig ist diese Bauart noch in Anwendung auf Fig.5, weil man dann
den Förderkanal 7 ohne Zwischenschaltung irgendwelcher Formstücke unmittelbar an
das Hebewerk anschließen lassen kann.
-
Die Kammern des Behälters I können in die Förderkanäle 7 unmittelbar
einmünden. Sie können aber über diesen Kanälen auch durch Schieber 27 abschließbar
sein, um jede Kammer auch für sich entladen zu können.
-
Während die Fig. I und 3 ein Beispiel der Erfindung in Verbindung
mit einem Anhängefahrzeug zeigen, nämlich einen Sattelschlepper-Anhänger, an dessen
Stelle natürlich stets auch ein Deichsel-Anhängefahrzeug wie bei Fig.6 treten kann,
und umgekehrt, zeigt Fig. 6 links den Transportbehälter I mit der Entladevorrichtung
auf ein mit eigenem Fahrantrieb ausgestattetes Fahrzeug montiert.
-
Fig. 6 zeigt außerdem die Anordnung der erfindungsgemäßen Steilförderanlage
bei einem selbstfahrenden Fahrzeug 6 und einem Anhängefahrzeug. Dabei können die
beiden Fahrzeuge das transportierte Gut auch in eine einzige Steilförderanlage io
beliebiger Bauart liefern. Die Förderanlage io ist dabei von dem selbstfahrenden
Fahrzeug 6 getragen und stets mit dessen Förderkanal oder Förderkanälen 7 im Betriebszustand
wieder durch eine Zuleitung 8 oder Zuleitungen 8 in Verbindung. Die Verbindung der
Förderanlage io mit dem Förderkanal oder den Förderkanälen 7 des Anhängewagens kann
durch einen Schlauch 3o hergestellt sein.
-
31 sind noch Fülldeckel für die Behälter i.