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Aufnahme- und Beladevorrichtung für Staub- bzw. körniges Ladegut
DieErfindung bezieht sich auf eine Aufnahme- und Beladevorrichtung für Staub- bzw.
körniges Ladegut, z.B. Kalk, Düngemittel oder dgl., bestehend aus einem motorisch
angetriebenen Fahrgestell, an dessen Frontseite ein in einer Aufnahmewanne horizontal
gelagerter Querförderer sowie ein )an die Auffangwanne angeschlosser Höhenförderer
und in dessen rückwärtigem Bereich ein an den Höhenförderer angeschlossener Übergabeförderer
angeordnet sind.
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Eine derartige Anordnung wird mit der deutschen Offenlegungsschrift
2 024 632 vorgesoblagen, wobei vorgesehen ist, daß
die einzelnen
Aufnahme- und Förderorgane an einem Einachsmotorgerät angeordnet sind. Eine solche
Anordnung erweist sich jedoch im praktischen Gebrauch als nicht universell einsetzbar.
In der Praxis treten nämlib Probleme auf, die mithilfe bekannter Förderorgane nicht
bewältigt werden können. So ist es beispielsweise notwendig, das Ladegut einem TD-Waggon
der Bundesbahn zu entnehmen und in einen sogenannten Großflächenstner zu überfahren.
Ebenso kann man diese Umladung auch in Zwischentransportfahrzeuge ausfahren. Andererseits
muß die Aufnahme- und Beladevorric htung in der Lage sein, das Ladegut von einem
auf dem Boden befindlichen Lager zu übernehmen und in Fahrzeuge zu fördern, die
in den unterschiedlichsten Stellungen an das Lager herangefahren werden müssen.
Gerade bei der letztgenannten Anwendungsweise wird eine bohe Ladeleistung bei staubfreier
Arbeit und standortunabhängiger Lage verlangt. Außerdem soll vermieden werden, daß
die einzelnen Fahrzeuge bzw. Fördervorrichtungen erst umständlich in eine bestimmte
Lage manövriert werden müssen. Es wird vielmehr verlangt, daß Beladevorrichtung
und Aufnahmewagen sowie Ladegutvorrat in beliebigen Pog-itionen zueinander stehen
können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, dieses geschilderte
Problem zu bewältigen und eine Aufnahme- und Beladevorrichtung zu entwickeln, die
schnell manövrierbar ist und das Aufnehmen, Fördern und verladen praktisch entlang
aller Seiten der Vorrichtung gewährleistet.
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Dieses Problem wird im Sinne der Erfindung dadurch gelöst,
daß
die Aufnahmewanne mit den Förderern als Zusatzaggregate an einem Schlepper nach
Art eines Frontladers angebaut sind, wobei die übergangsstellen zwischen dem Höhenförderer
und dem Übergabeförderer einerseits und zwischen dem Übergabeförderer und dem EinfüllstUtzen
des Tranportbehälters andererseits durch balgartige Manschetten röhrenförmig abgedeckt
ist.
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Eine solche Anordnung ermöglichst es, mit geringem konstruktiven Aufwand
und geringen Kosten eine das Aufnehmen und Beladen von körnigem bzw. staubförmigem
Ladegut an beliebigen Stellen vorzunehmen, weil es mithilfe des Schleppers möglich
ist, die Vorrichtung schnell von Ort zu Ort zu transportieren, auch über größere
Straßenentfernungen. Daraberbinaus ist der Vorteil gegeben, daß das Aufnehmen und
Beladen praktisch staubfrei erfolgt, was insbesondere beim Rehandsln von Kalk oder
dgl. Büngemitteln sich als notwendig, bisher jedoch als nicht gelöst, erweist.
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Die nachstehend beschriebenen Ausfiihrungsformen und Weiterentwicklungen
der Erfindung stellen zweckmäßige Ausgestaltungen des obigen Erfindungsgedankens
dar. Sie lassen sich aber auch mit Erfolg bei Aufnahme- und Beladevorrichtungen
anwenden, welche nicht an einem Schlepper angebaut sind sondern Bestandteile von
Spezialfahrzeugen oder Einachsmotorenträgern und dgl. bilden.
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So ist es beispielsweise zweckmäßig, die im Röhenförderer angeordnete
Förderschnecke im unteren Bereich doppelgängig auszubilden. Dies hat'den Vorteil,
daß das vom Querförderer aufgenommene
Ladegut rasch übernommen
und in die Höhe gefördert wird, ohne daß in der Höhenförderung befindliches Ladegut
durch seine statische Energie der Förderung hinderlich im Wege ist. Staubförmiges
Ladegut neigt ohnedies dazu, von den Fördermitteln abzurutschen und wieder zurückzugleiten.
Diesem Bestreben wirkt die doppelgängige Förderschnecke im unteren Teil des Höhenförderers
entgegen.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß der Übergab;förderer am Ende des Höhenförderers sowohl um eine horizontale
Achse höhenverschwenkbar als auch um eine vertikale Achse querverschwenkbar angeordnet
ist.
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Auf diese Weise gelingt es, Transportfahrzeuge,die neben sowie auch
hinter der Beladevorrichtung sich in beliebiger Winkelstellung befinden, zu beladen,
wobei darüberhinaus auch Höhenunterschiede ausgeglichen werden können, die vom Höhenförderer
noch nicht erreicht werden. Mit einer solchen Konstruktion braucht man also den
Schlepper oder das Tragegerät für die Aufnahme- und Beladevorrichtung nur gegen
das Lager des Ladegutes zu fahren una dann das Transportfahrzeug, in welches geladen
werden soll, in eine von den gegebenen Örtlichkeiten sich anbietende günstige lage
zu manövrieren. Dadurch werden umständliche Rangierarbeiten vollständig vermieden.
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Vorteilhafterweise sind von der Schlepperhydraulik beschickbare hydrostatische
Hubmotoren für die Erzeugung der Schwenkbewegungen des Übergabeförderers vorgesehen.
Für die Erzeugung der Querbewegung des Übergabeförderers ist der Hubmotor zweckmäßigerweise
dber
ein Ketten-, Riemen- oder dgl. Verbindungsgetriebe mit dem Schwenklager des Übergabeförderers
verbunden.
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Zur Erzeugung der Höhenscbwenkbewegung des Übergabeförderers kann
hingegen die Kolbenstange des Hubmotors an einer Schwinge angreifen, deren freies
Ende in eine am Gehäuse des -schwenkbar gelagerten Übergabeförderers befindliche
Gradführung eingreift. Dieser Hubmotor ist zweckmäßigerweise an einem Schwenkgestell
gelenkig angeordnet, das die Schwenkbewegungen des Übergabeförderers durchführt.
Diese Schwenklager sind an einer am Höhenförderer angeordneten Konsole vorgesehen,
die zusätzlich durch eine Strebe abgestreift werden kann, welche pit dem Schlepper
in Verbindung steht.
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Eine weitere vorteilhafte und für sich selbständige Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, daß an der Frontseite des Fahrgestelles oberhalbder
Auffangwanne eine in Richtung zum aufzunehmenden ladegut bewegbare Stechgabel angeordnet
ist. Diese Stechgabel ist vorzugsweise an Lenkern schwenkbar gelagert und gegebenenfalls
nach Art eines Koppelgetriebes mittels eines hydraulischen Hubmotores gegen das
Ladegut bewegbar.
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In der Praxis bat sich gezeigt, daß das Entnehmen von ladegut aus
einem größeren Haufen häufig dazu führt, daß der Aufnehmer eine Höhlung erzeugt
und im ladegut über der Höble eine Brücke gebildet wird, die je nach atmosphärischer
Beeinflussung verhältnismäßig stabil bleibt oder unvorhergesehen zusammenbricht.
Mit der erfindungsgemäßen Stecbgabel wird eine solche Brückenbildung, ohne daß ein
besonderer Arbeitsgang notwenidg
ist, vermieden, denn die Stechgabel
kann im gleichen Zuge, wie der Aufnehmer gegen das ladegut bewegt wird, in den Haufen
oberhalb des Aufnehmers eindringen und dort das Ladegut lockern. Durch die Erzielung
einer Eigenbewegung kann man auch in verhältnismäßig großer Höhe und Tiefe bei stehendem
Fahrzeug, aber auchbei beweglichem Fahrzeug, den-l;adeguthaufen auflockern.
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Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch und beiypielsweise
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1: eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Aufnahme-und
Beladevorrichtung, Fig. 2: eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und
rig. 3: eine Draufsicht auf die Konsole zwischen dem Höbenförderer und dem Übergabeförderer.
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Das Ausfahrungsbeispiel der Erfindung geht von einem Schlepper 1 aus,
an dem die Aufnahme- und Beladevorrichtung nach Art eines Frontladers angebaut sind.
Die einzelnen Details dieser Aufnahme- und Beladevorrichtung sind jedoch unabhängig
davon, mit welchem Fahrzeug bzw. Fahrgestell sie verbunden sind, weshalb sich die
Erfindung nicht auf das dargestellt AusSührungsbeispiel beschränkt.
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An der Front des Schleppers 1 befindet sich ein Aufnehmer 2, der im
wesentlicben aus einer Aufnehmerwanne 3 und einem darin
gelagerten
Querförderer 4 besteht. Diese Aufnahmewanne 3 ist über Tragarme 12 bei 13 schwenkbar
mit dem Schlepper 1 verbunden und vornehmlich durch die Schlepperhydraulik höbenverstellbar.
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Seitlich an den Aufnehmer 2 schließt sich ein Höhenförderer 5 an,
an dessen Auslaufstutzen 6 eine balgartige Manschette 7 röhrenförmig angeschlossen
ist, die an ihrem unteren Ende mit dem Einlaufstutzen 8 eines tbergabeförderers
9 verbunden ist.
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Am Ende des Übergabeförderers 9 befindet sich ein weiterer Auslaufstutzen
10 mit einer balgartigen Manschette 11, die in nicht dargestellter Weise mit dem
Einfüllstutzen des Transportfahrzeuges verbunden wird. Auf diese Weise gelingt es,
vom Aufnehmer bis zum Transportfahrzeug das staubförmige oder körnige Ladegut zu
fördern, ohne daß an den Ubergabestellen Staub freiwerden kann.
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An der Front des Schleppers 1 befindet sich eine Stechgabel 14, die
an einem Gabelgestell 15 angeordnet ist, welches seinerseits an der Schwinge 16
im Gelenk 17 drehbar gelagert ist. Die Schwinge 16 ist ihrerseits mithilfe des Gelenkes
18 an den Tragarmen 12 schwenkbar gelagert. Ein Huberzeuger 19 greift gelenkig an
eine Querstrebe des Gabelgestelles 15 an. Dieser Huterzeuger 19 ist mithilfe des
Gelenkes 20 an einem Ansatz 21 der Tragarme 12 gelagert. Die Schwingen 16 stehen
unter der Spannung der Rückstellfedern 22.
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Das Betätigen des Huberzeugers 19, der beispielsweise von der
Schlepperhydraulik
beschickt werden kann, führt dazu, daß die Stechgabel 14 in Richtung zum Ladegut,
das aufgenommen werden soll, vorwärtsbewegt wird, wobei d urch diese Eoppelgetriebekonstruktion
auch eine Höhenbewegung der Stechgabel 14 erzeugt wird. Auf diese Weise gelingt
es, Rückstände des Ladegutes, die sich oberhalb des Aufnehmers 2 bilden können,
aufzulockern und zum Binstürzen zu bringen, was gleichzeitig während der Aufnahme
des ladegutes erfolgen kann. Diese Aufnahme geschieht dadurch, daß man den Schlepper
1 oder ein sonstiges Fahrzeug gegen den Haufen des Ladegutes voranbewegt.
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Der Übergabe förderer 9 ist beim Ausführungsbeispiel der Erfindung
praktisch usw fast 7600 um eine vertikale Achse 28 verdrehbar. Diese Schwenkbewegung
wird praktisch nur durch den Höhenförderer 5 begrenzt. Um diese Wirkung zu erzielen,
ist im oberen Bereich des Höhenförderers eine Konsole 26 angeordnet, die von einem
Tragarm 23 unterstützt wird, welcher mit dem Schlepper verbunden ist. An der Konsole
26 befindet sich das Lager mit der vertikalen Schwenkachse 28, um welche ein Drehgestell
27 schwenkbar ist, das ein horizontales Schwenklager 29 für den Übergabeförderer
9 aufweist. An diesem Drehgestell 27 ist einerseits eine Strebe 30 und andererseits
ein Hubmotor 33 gelenkig angeordnet. Die Strebe 30 greift mit einem Führungsbolzen
32 in eine Geradführung 31 ein, welche am Übergabeförderer 9 vorgesehen ist, Der
Hubmotor 34 wirkt auf die Strebe 30 ein. Sein Hub führt dazu, daß die Strebe 30
um ihr Gelenk-am Drehgestell 27 und der Übergabeförderer 9
um die
horizontale Schwenkachse 28 verschwenkt werden können.
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Zugleich ist aber auch eine Verdrehung des Übergabeförderers 9 um
die vertikale Schwenkachse 28 möglich. Die hierfür im AusfAhrungsbeispiel vorgesehene
Getriebeanordnung läßt sich der Figur 3 entnehmen. Danach ist an der Konsole 26
ein Hubmotor 34, vorzugsweise gelenkig, gelagert, der auf eine gurbel 35 einwirkt,
und in der Lage ist, diese Kurbel 35 um mindestens 1200 zu verschwenken. Die Kurbel
35 ist ihrerseits mit einem Kettenrad eines Kettengetriebes 36 verbunden, das auf
ein Ritzel 37 einwirkt. Dieses Ritzel 37 ist seinerseits mit dem Drehgestell 27
verbunden und rotiert um die vertikale Schwenkachse 28. Mithin kann der Hub des
Hubmotores 34 über eine geeignete Übersetzung zur Erzeugung einer erheblichen Schwenkbewegung
des Übergabeförderers 9 ausgenutzt werden.
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Im Ausfährungsbeispiel der Figur 2 ist schließlich gezeigt, daß im
Höhenforderer 5 eine Förderschnecke angeordnet ist, 24 deren unterer Teil doppelgängig
ausgebildet und deren oberer Teil 25 einfachgängig ist. Der doppelgängige Teil 24
der Förderschnecke besitzt demgemäß eine größere Förderkapazität als der einfachgängige
obere Teil 25 der Förderschnecke. Dies führt dazu, daß das im Querförderer 4 seitlich
angesammelte Ladegut ohne Stau übernommen und rasch in die Höhe gefordert wird.
Die bei Höhenförderern übliche riickäufige Bewegung des Fördergutes zufolge Abrutschens
von den Förderorganen wird durch die Doppelgängigkeit der Förderschnecke aufgehoben,
die also von unten her mehr zu fördern in der Lage ist als oben
übernommen
werden kann. Dadurch werden Förderverluste und Stauungen vermieden und demgemäß
ein erheblicher Wirkungsgrad erzielt.
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Patentansprüche