DE935431C - Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus kieselsaeure- und calciumaluminathaltigen Schlacken - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus kieselsaeure- und calciumaluminathaltigen Schlacken

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DE935431C
DE935431C DEK23110A DEK0023110A DE935431C DE 935431 C DE935431 C DE 935431C DE K23110 A DEK23110 A DE K23110A DE K0023110 A DEK0023110 A DE K0023110A DE 935431 C DE935431 C DE 935431C
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DE
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slag
alumina
leaching
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soda
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DEK23110A
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Inventor
Otto Dr-Ing Diettrich
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Kloeckner Humboldt Deutz AG
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Kloeckner Humboldt Deutz AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/02Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
    • C01F7/04Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom
    • C01F7/12Alkali metal aluminates from alkaline-earth metal aluminates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus kieselsäure- und calciumaluminathaltigen Schlacken Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus kieselsäure- und calciumaluminathaltigen Schlacken durch Laugung mit verhältnismäßig dünner Sodalösung. Solche Schlacken kann man aus Tonen, kieselsäurehaltigen Bauxiten, Kesselaschen u. dgl. z. B. dadurch gewinnen, daß diese Stoffe unter Ca0- und Kokszuschlag im Schachtofen niedergeschmolzen werden, wobei sich eine schmelzflüssige Schlacke bildet, das Fee 03, das in den Ausgangsstoffen enthalten ist oder diesen gegebenenfalls zugemischt wird, zu Fe O reduziert und mit der Kieselsäure zu 2 Fe O Si 02 zusammentritt. Bei der Erfindung handelt es sich um Schlacken, deren Kalk-Tonerde-Verhältnis wesentlich größer als i ist.
  • Die Hauptschwierigkeit bei der Erzeugung von reiner Tonerde aus calciumaluminathaltigen Schlacken durch Laugen mit Sodalösungen beruht darin, die mit der Tonerde in Lösung gegangene Kieselsäure abzuscheiden.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Kieselsäurefällung in einfacher Weise bei Verwendung von verhältnismäßig dünner Sodalösung (etwa io bis 50 g/1) gelingt, wenn man in einem ersten Verfahrensgang vorgelaugte Schlacke mit einem Kalk-Tonerde-Verhältnis von größer als i der Laugung unterwirft, in einem zweiten Verfahrensgang die entstandene Natriumaluminatlauge zwecks überführen der gebildeten freien Natronlauge in Soda mit einer Natriumbicarbonatlösung versetzt und diese Mischlauge in einem dritten Verfahrensgang mit der frischen Schlacke verrührt, wobei die noch vorhandene Soda zur Lösung von Tonerde und zur Fällung von Kieselsäure verbraucht wird. Das Verrühren der Schlacke erfolgt in vielen Fällen zweckmäßig etwa 30 Minuten lang und bei einer Temperatur von 4o bis 6o°.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist in dem Stammbaum beispielsweise dargestellt, und zwar gibt der gestrichelte Teil die Stufen zum Ansetzen des Verfahrens wieder, während der ausgezogene Teil den eigentlichen Verfahrensverlauf veranschaulicht.
  • Zur Einleitung des Verfahrens wird in. a eine gewisse Menge der zu behandelnden Schlacke mit so viel verdünnter Sodalösung versetzt, daß der Tonerdegehalt der Schlacke in hohem Maße ausgelaugt wird. -In b wird z. B. durch Filtration der feste Rückstand von der Lauge getrennt. Mit der dabei gewonnenen unreinen, d. h. kieselsäurehaltigen Natriumaluminatlauge ist die Ingangsetzung des Verfahrens beendet. Das eigentliche Verfahren wird anschließend in ständigem Kreislauf beispielsweise folgendermaßen durchgeführt: In c wird die unreine Aluminatlauge aus b mit einer solchen Menge Bicarbonatlösung gemischt, daß die freie Natronlauge, die in der Natriumaluminatlauge enthalten ist, zu Soda gebunden wird. In d wird die Mischflüssigkeit mit frischer Calciumaluminatschlacke verrührt. Die Menge dieser Schlacke ist so bemessen, daß deren löslicher Calciumaluminatgehalt ausreicht, um die in der Mischflüssigkeit enthaltene Soda unter Ausfällung von Calciumcarbonat zu Natriumaluminat umzusetzen, und die danach verbleibende Menge des Calciumaluminates etwa derjenigen Menge entspricht, die einleitend zur Herstellung der unreinen Natriumaluminatlauge benutzt wurde. Da also hier nur ein Teil der eingebrachten Schlacke ausgelaugt wird, handelt es sich bei dieser Verfahrensstufe um eine Vorlaugung. Bei der Vorlaugung fällt die Kieselsäure der Schlacke ohne Tonerdeverlust weitgehend aus, d. h., es wird in d eine praktische entkieselte Aluminatlauge gewonnen. In e wird der Abgang aus der Vorlaugung eingedickt. Die hierbei von der Schlacke abgetrennte entkieselte Lauge wird über m nach f geführt. Hier wird sie beispielsweise durch Fällung mit Bicarbonatlösung und anschließender Filtration auf Tonerdehydrat verarbeitet, wobei -das Bicarbonat zu Soda umgesetzt wird.
  • Die in e gewonnene vorgelaugte Schlacke gelangt nach g, wo sie mit Sodalösung weitergelaugt wird. Hierzu wird vorteilhaft ein Teil der Sodalösung verwendet, die in f anfällt und über t nach g geleitet wird. Die Menge der Sodalösung ist so bemessen, daß sie ausreicht, um das restliche Calciumaluminat, das nach der Vorlaugung noch in der. Schlacke enthalten ist, in hohem Maße auszulaugen, d. h. fertigzulangen. Da die restliche Calciumaluminatmenge, wie gesagt, derjenigen entspricht, die einleitend zur Herstellung der unreinen Natriumaluminatlauge benutzt wurde, stimmt auch die bei g eingebrachte Menge Sodalösung mit der Menge überein, welche zur Einleitung des Verfahrens verwendet wurde.
  • Wie aus vorstehendem hervorgeht, wird in g die gleiche Menge Calciumaluminat wie in a mit der gleichen Menge Sodalösung wie dort gelaugt. Infolgedessen entspricht die Aluminatlauge, die in g anfällt, in ihrer Zusammensetzung der unreinen Aluminatlauge, welche in a und b erzeugt wurde.
  • Der Abgang aus der Fertiglaugung in g wird in h eingedickt und anschließend das Eingedickte in i gefiltert. Während der Filterrückstand über o abgeleitet wird, geht die Lauge, die in 1z und i anfällt, über 7i nach c. Hier wird sie wieder, wie oben beschrieben, mit Bicarbonatlösung gemischt. Mit dem zuletzt angegebenen Verfahrensschritt hat die Wiederholung des erfindungsgemäßen Kreislaufes begonnen.
  • Die Bicarbonatlösung, die in c benutzt wird, gewinnt man vorteilhaft aus dem restlichen Teil der Sodalösung, die bei der Fällung und Filtration der entkieselten Lauge in f anfällt. Zu diesem Zwecke wird die restliche Sodalösung über p beispielsweise in einen Rieseltürm q'geführt, wo die Soda mit C OZ zu Bicarbonat umgesetzt wird. Die hier gewonnene Bicarbonatlösung wird dann teils über r nach f, teils über s nach c geführt.
  • Verfolgt man die einzelnen Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so sieht man, daß es sich im wesentlichen aus drei Verfahrensgängen zusammensetzt, die sich zeitlich wie folgt aneinanderreihen: Mischung von unreiner Aluminatlösung mit Bicarbonatlösung in c, Vorlaugung von frischer Schlacke mit der Mischflüssigkeit in d und Fertiglaugung der vorgelaugten Schlacke mit Sodalösung in g.
  • In dem Patentanspruch ist von der Sodalösung ausgegangen, die in g eingeführt wird. Infolgedessen ist die hier stattfindende Laugung als der erste Verfahrensschritt bezeichnet, an den sich die Mischung in c und die Laugung in d als zweiter und dritter Schritt anschließen. .
  • Es ist nicht erforderlich, daß man die Mischung der unreinen Natriumaluminatlauge mit Bicarbonatlösung und die Vorlaugung der frischen Schlacke voneinander trennt. Diese beiden Verfahrensgänge können vielmehr in. ein und derselben Einrichtung gleichzeitig durchgeführt werden.
  • Durch Versuche hat sich ergeben, daß die besten Verhältnisse sowohl in bezug auf Ausbringen an Tonerde wie an Kieselsäurefreiheit dann erhalten werden, wenn die Tonerdekonzentration bei der Laugung zwischen zö bis 30 g/1 beträgt. Bei manchen Schlacken kann man auch noch gute Ergebnisse erzielen, wenn man die Konzentration bis auf 5o g/1 steigert. Ausführungsbeispiel Es wurde eine Schlacke mit 16, t % Si 02, 2o,2 % A12 03, 49,9'/o Ca 0, 9 0/0 Fe O, 1,610/a Ti 02, 2,40/0 S (Kalk-Tonerde-Modul = i,8) benutzt. Zum Ansetzen des Verfahrens wurden 85o g Schlacke mit 13 1 Sodalösung, die 24,3 g/1 Soda enthielt, bei einer Temperatur von 50° 3o Minuten lang in a gelaugt. Die Lauge wurde dann in b vom Rückstand durch Filtern getrennt. Der Tonerdegehalt dieser unreinen Natriumaluminatlauge betrug 11,9 g/1. Damit sind in der Natriumaluminatlauge 91% der in der Schlacke eingebrachten Tonerde gelöst worden. Eine Bestimmung der freien Natronlauge in der Natriumaluminatlauge ergab 7,35 g/1. Es wurde nun in c je Liter Natriumaluminatlauge 0,41 Bicarbonatlösung mit 38,5 g/1 Bicarbonat hinzugefügt. Demnach wurden angewandt 13 1 N atriumaluminatlauge + 5,2 1 Bicarbonatlösung. Mit dieser Flüssigkeitsmenge wurden in d 162o g frische Schlacke 30 Minuten lang bei 5o° verrührt und vorgelaugt. Die so gewonnene entkieselte Aluminatlauge enthielt 16,3 g/1 A1203 und o,o6°/o S102, bezogen auf A12 03. Der Gehalt an freier Natronlauge betrug schließlich nur mehr 4,7 g/1.
  • Die mit frischer Schlacke zusammengebrachte Lauge wurde anschließend in e eingedickt und die Lauge in f gereinigt, d. h., die entkieselteAluminatlauge wurde in bekannter Weise mittels Fällung und Filtration zu Tonerdehydrat verarbeitet.
  • Bei der Vorlaugung wurden 770 g Schlacke durch Bicarbonat bzw. durch Bicarbonatlösung verbraucht, die zu Soda umgesetzt war, und es verblieben 85o g nicht angegriffene Schlacke. Außerdem waren etwa 770 g ausgelaugter Rückstand (an Stelle der ausgelaugten Tonerde tritt C O, und H2 O) vorhanden. Rückstand und Schlacke wurden nun in g mit 13 1 Sodalösung gelaugt, wobei die lösliche Tonerde aus dem bei der Entkieselung nicht angegriffenen Teil der Schlacke (85o g) in Form von unreiner Natriumaluminatlauge gewonnen wurde. 1Tach der Sodalaugung wurde in h eingedickt und in i. filtriert. Die dabei abgetrennte unreine Natriumaluminatlauge wurde anschließend wieder in c mit 5,2 1 Bicarbonatlösung versetzt. Der für das eigentliche Verfahren unbrauchbare Filterrückstand wurde abgeführt. Er eignet sich -gegebenenfalls nach Zugabe von Zuschlagstoffen - zur Herstellung von Zement.
  • Mit der zuletzt angegebenen Versetzung der unreinen Natriumaluminatlauge mit der Bicarbonatlösung begann die Wiederholung des Kreislaufs.

Claims (1)

  1. YATI.NTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus kieselsäure- und calciumaluminathaltigen Schlacken durch Laugung mit verhältnismäßig dünner Sodalösung (etwa 1o bis So g/1), dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Verfahrensgang eine in dem dritten Verfahrensgang vorgelaugte Schlacke mit einem Kalk-Tonerde-Verhältnis von größer als 1 der Laugung unterworfen, in einem zweiten Verfahrensgang die entstandene Natriumaluminatlaugezwecks Überführen der gebildeten, freien Na O Hin Nag C 03 mit Na H C 03 versetzt und diese Lauge in einem dritten Verfahrensgang mit frischer Schlacke verrührt wird, um das noch vorhandene Nag CO, zur Lösung von Tonerde und zur Fällung der Si 02 zu verbrauchen.
DEK23110A 1953-05-24 1953-05-24 Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus kieselsaeure- und calciumaluminathaltigen Schlacken Expired DE935431C (de)

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