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Fördernde Flachpresse zur Holzbearbeitung, insbesondere zum Zierleimen
von Holzfurnieren, Leisten, Brettern od. dgl. in ihren Stoß- bzw. Lagerfugen zu
beliebig langen Bahnen Bis heute kannte man im Gebiet der Holzbearbeitung und Holzaufbereitung
eine Fließarbeit kaum. Es war beispielsweise nicht möglich, bei der Furnierherstellung
nach dem Abschälen des Furnierblattes sofort einen Trocknungsprozeß vorzunehmen,
der gestattet hätte, das Furnierband erst nach dem Trocknen in Platten zu schneiden,
und so die Zugabe zu verringern und bei der Einteilung der Platten den Fehlern besser
auszuweichen. Beim Verleimen von Sperrholzplatten war man bis jetzt in bezug auf
das Flächenmaß dieser Platten an die Größe handbeschickter Pressen gebunden. Die
Leistungsfähigkeit gewisser Maschinen für die. Holzbearbeitung ließ bis jetzt auch
sehr zu wünschen übrig, weil man sie nicht fließend speisen konnte. Wohl hat man
bei gewissen Sägen- und Hobelmaschinenarten Förderwalzen eingeführt. Diese halten
aber das Holz auf einer einzigen Linie, müssen, um wirksam zu sein, einen bedeutenden
Druck auf das Gut ausüben und, da sie gewöhnlich noch gerippt sind, können sie nur
unverarbeitete Flächen angreifen. Es fehlte also bis jetzt an einer Fördereinrichtung,
die eine größte Schonung des Gutes gewährleistete und das Brett oder das Blatt unbedingt
flach und gerade in einer bestimmten Richtung eine gewisse Zeit zu halten vermochte,
um Verwindungen während oder nach der Verarbeitung unmöglich zu machen.
,Die
Erfindung füllt diese Lücke aus und hat eine fördernde Flachpresse zum Gegenstand,
die durch die besondere Ausbildung --der die Bewegung des Gutes veranlassenden Glieder
gekennzeichnet .ist. Diese Förderpresse ist vor allem geeignet zum Herstellen eines
laufenden Furnierbandes bei erforderlichenfalls gleichzeitiger Trocknung sowie zur
Herstellung von Sperrholz- undTischlerplatten, die in bestimmten Lagen aufeinandergeleimt
werden; ebenso lassen sich Leisten und Bretter mit ihren Stoßfugen laufend oder
zu Stücken gewünschter Länge verbinden. Aber auch Gebilde aus anderen in ähnlicher
-Weise zu behandelnden Stoffen können unter steter Förderung mit dieser Presse,
die auch ausschließlich zur Förderung benutzt werden kann, entsprechend behandelt
werden. Die Erfindung besteht darin, daß zwei gegeneinander wirkende, in ihrem Abstand
zueinander einstellbare Bette vorgesehen sind, die in an sich bekannter Weise aus
parallel nebeneinander angeordneten und gruppenweise abwechselnd in Längsrichtung
hin und her verschiebbaren sowie abwechselnd oder gemäß weiterer Erfindung auch
aufeinanderfolgend heb- und senkbaren Förderschienen bestehen, und daß diese Schienen
so gegeneinander arbeiten, daß jedes sich gegenüberstehende Schienenpaar periodisch
fördernd und auch gleichzeitig auf das dazwischen befindliche Gut pressend einwirkt,
um danach beschleunigt unter Freigabe des Gutes in die Ausgangsstellung zurückzukehren
und den gleichmäßigen Vorschub unter Wiederaufnahme des Preßdrucke,s auszuführen.
Diese .Schienen haben eine gewisse Länge, so daß das Gut eine gewisse Zeit unter
dem Einfluß der Druck- und Förderelemente steht, deren Gewicht und Beschaffenheit
zu allerlei Nebenzwecken ausgenutzt werden kann.
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Zur Herstellung von Sperrholztafeln in einem Arbeitsgang ist bereits
ein Verfahren bekannt, bei welchem das zu behandelnde Gut zum Zweck der Verleimung
der einzelnen Schichten fortlaufend unter Druck und Wärmezufuhr durch einen Walzenpreßtisch
gefördert wird. Dieses-Verfahren und die dazu dienende Vorrichtung sind beschränkt
auf das Verleimen, -Trocknen und Pressen sowie das Besäumen von Sperrholzplatten.
Dabei müssen die quer zur Fördervorrichtung angeordneten Preßplatten das Fördergut
während des eigentlichen Preßvo:rgangs festhalten, so daß eine vollständig kontinuierliche
Förderung nicht stattfinden kann. Infolge der bereits eingangs erwähnten linienförn3igen
Berührung an den Walzen treten ferner hierbei ungünstige Druckverhältnisse auf,
welche sich auf das Fördergut nachteilig auswirken. Die der Erfindung: zugrunde
,liegende und durch die neue Flachpresse= gelöste Aufgabe, das Brett- oder blattförfnige
Fördergut unter größter Schonung desselben in einer bestimmten Richtung flach und
gerade zu halten und dadurch Verwindungen vollständig auszuschließen, kann mit dieser
bekannten Vorrichtung nicht gelöst werden.
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Die- erfindungsgemäße Förderpresse soll an mehreren Beispielen, wie
-sie in der Zeichnung dargestellt sind, näher erläutert werden. Die hier gezeigten
Einrichtungen sind vorzugsweise zum Pressen von Sperrholzplatten und ähnlichen Holzverleimungen
geeignet. Es ist aber selbstverständlich, daß auch Zusammenstellungen mit anderen
Holzbearbeitungs-und Holzaufbereitungsmaschinen möglich sind, bei denen die Förderpresse
im Sinne der Erfindung Anwendung finden kann.
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Fig. i ist ein Aufriß einer ersten Ausführungsform; Fig. 2 ist ein
senkrechter Längsschnitt zu Fig. i ; Fig. 3 ist ein waagerechter Schnitt nach Linie
III-III der Fig. i; Fig. 4 ist ein Querschnitt längs der Linie IV-IV der Fig. i
in etwas größerem Maßstab; Fig. 5 ist ein Längsschnitt nach Linie V-V in Fig. 6
einer zweiten Ausführungsform; Fig. 6 ist eine Draufsicht zu Fig. 5 ; Fig. 7 ist
eine Frontansicht dieser zweiten Ausführungsform; Fig. 8 zeigt einen Antriebsnocken
nach Fig. 2 oder 5 in großem Maßstab; Fig. 9 ist ein Weg-Zeit-Diagramm des Nockens,
und Fig. io stellt das entsprechende Diagramm für die Geschwindigkeit dar; Fig.
i i zeigt in schaubildlicher Darstellung die wesentlichen Förderorgane einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung; Fig. 12 und 13 sind zwei verschiedene Ausbildungseinzelheiten
der Druck- und Förderwalzen gemäß Fig. i i ; Fig. 14 und 15 zeigen im Querschnitt
und Draufsicht in besonderer Weise ausgebildete Zuführungswalzen zu einer Förderpresse
nach der Erfindung.
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Die in den Fig. i bis 4 dargestellte Maschine besitzt . ein aus Ständern
i und Längsbalken io gebildetes Gestell, in welchem ein unteres Transportbett 2
und ein oberes Transportbett 3 gelagert sind. Das untere Transportbett wird von
einer Anzahl dicht nebeneinander angeordneter Schienen 4 gebildet, die auf Rollen
5 gelagert sind. Die Rollen sämtlicher Schienen des Bettes 2 werden von Rollenlagern
6 getragen. Die Rollenlager nebeneinanderliegender Schienen sind unabhängig voneinander
beweglich. Jedes Rollenlager ist am oberen Ende einer Stange 7 befestigt, deren
unteres Ende mit einem Exzenter 8 gelenkig verbunden ist.
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Die Exzenter jeder Druckstangengruppe nach Fig. 4 sind je auf einer
in den Längsträgern io gelagerten Welle 9 angeordnet. In ihrer Hintereinanderanordnung
nach Fig. 2 werden sie gemeinsam für jede Schiene 4 von Stangen 12 beeinflußt, so
daß bei Verschiebung einer Stange i2 nach links die betreffenden Stangen 7 mit ihren
Rollen 5 entgegen der Federwirkung nach unten gezogen werden, wodurch die betreffende
Schiene 4 entlastet wird.
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Das obere Preßbett 3 bildet einen in der Höhe verstellbaren, aus Längs=
und Querträgern 1i, 17 gebildeten Rahmen und besitzt eine den unteren Schienen 4
entsprechende Anzahl Schienen 15 von vorzugsweise- gleicher Breite, die in nicht
dargestellten Gleitstücken - ähnlich wie beispielsweise
in Fig.
12 gezeigt - am Rahmen aufgehängt sind. Auf die oberen Schienen 15 wirken Druckrollen
16, die von an den Querträgern 17 aufgehängten Rollenlagern i8 getragen werden.
Das obere Bett ist in der Höhe verstellbar, je nach der Dicke des Gutes, das zwischen
den unteren und oberen Schienen hindurchgeführt wird. Die Verstellung des Bettes
wird mit dem Handrad i9 vorgenommen, mittels dessen über ein Zahnradgetriebe 2o
die Längswelle 21, Winkeltriebe 22 und 23 und die Querwellen 24 und 25 sowie vier
Spindeln 26 gedreht werden können, die in den Ständern i des Maschinengestells gelagert
sind und an denen sich am beweglichen Bett angebrachte Muttern 27 in der Höhe verschieben
können. Nach Einstellung des oberen Bettes, entsprechend der Dicke des Gutes, wird
das Bett an den Ständern festgeklemmt, um den Gegendruck der unteren Rollen aufnehmen
zu können.
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Der Antrieb der Förderpresse erfolgt durch einen Motor 28 über ein
Schneckengetriebe 29 und ein Winkelgetriebe 3 i, das eine horizontale Welle 32 und
über ein zweites Winkelgetriebe 33 eine vertikale Welle 34 antreibt. Die Welle 34
treibt über zwei Winkelgetriebe 35 und 36 eine untere und eine obere horizontale
Welle 37 und 38 an. Beide Wellen 37 und 38 tragen eine der Zahl der Schienenpaare
4 und 15 entsprechende Anzahl von Nockenscheiben 39 und 4o. Jeder N ockenscheibe
39 ist ein Hebel 41 zugeordnet, der um eine feste Achse 42 drehbar ist und dessen
anderes Ende zwischen Rollen 43 greift, die von der zugehörigen Schiene 4 getragen
werden. Jede Nockenscheibe 39 steht mit einer Rolle 44 des entsprechenden Hebels
4r in Berührung.
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In gleicher Weise ist jeder Nockenscheibe 40 ein bei 45 gelagerter
Hebel 46 zugeordnet, der zwischen zwei von den oberen Schienen 15 getragene Rollen
47 greift und der eine mit der entsprechenden Nockenscheibe in Berührung stehende
Rolle 49 trägt. An jeder Schiene 4 und 15 greift eine Feder 5o bzw. 51 an, die bestrebt
sind, die Schienen nach links zu ziehen, wodurch die Rollen 44 bzw. 49 mit den entsprechenden
Nockenscheiben 39 bzw. 40 in Wirkverbindung bleiben. Durch Drehung der N ockenscheiben
39 und 40 werden also die Schienen in der einen und durch die Federn in der anderen
Richtung bewegt, so daß eine Hinundherbewegung entsteht. Die Nockenscheiben sind
so auf ihren Wellen angeordnet, daß je zwei übereinanderliegende Schienen sich miteinander
in gleicher Richtung bewegen. Die Nocken nebeneinanderliegender Scheiben sind gegeneinander
versetzt, so daß sich ein Teil der Schienen nach vorwärts bewegt, während ein anderer
Teil zurückgeht. Die Reihenfolge der Bewegung der Schienen ist so gewählt, daß nie
mehr als zwei Paare nicht nebeneinanderliegender Schienen sich gleichzeitig nach
rechts, d. h. entgegen der Vorschubrichtung des Preßgutes bewegen können.
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Die untere horizontale Welle 32 trägt ebenfalls eine der Zahl der
Schienenpaare entsprechende Zahl von Nockenscheiben 52, welche jede mit einer Rolle
53 zusammenwirken, die von einem bei 54 drehbar gelagerten Hebel 55 getragen wird.
Jeder Hebel 55 ist an seinem unteren Ende mit einer der Schienen 12 verbunden, welche
die Exzenter 8 steuern. Durch den Druck der Federn 14 werden die Stangen 7 nach
oben und die Schienen 12 nach rechts gedrückt, so daß die Rollen 53 gegen die Nockenscheiben
52 gepreß t werden. Bei jeder Umdrehung einer Nockenscheibe wird die Schiene
12 einmal nach links gestoßen, wodurch die Stangen 7 mit den Rollen 5 nach unten
gezogen und die betreffende Schiene vom Druck entlastet wird. Die Nockenscheiben
5.2, 39 und 4o sind derart in bezug aufeinander eingestellt, daß der Druck jeweils
bei der Rückbewegung der Schienen nach rechts aufgehoben wird.
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Am oberen Antriebshebel 46 jeder Schiene 15 ist eine Längsschiene
56 angelenkt, die sich oberhalb der einer Schiene zugehörigen .Rollenlager 18 erstreckt
und für jedes Rollenlager eine mit diesem und dem entsprechenden Querträger 17 zusammenwirkende
Keilfläche 57 aufweist. Wenn sich die Schiene unter der Wirkung der Nockenscheibe
40 nach rechts, d. h entgegen der Förderrichtung bewegt, so werden die Keilflächen
vom Hebel 46 ebenfalls nach rechts gezogen, so daß der Andruck der Rollen aufgehoben
wird. Bei Bewegung der Schienen nach links werden die Keilflächen zwischen die Querträger
und Rollenlager hineingeschoben und bewirken ein Andrücken der Rollen gegen die
P reß s chienen.
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Das zwischen die unteren und oberen Schienen eingeführte Gut wird
stetig von den sich hin und her bewegenden Schienen allmählich zum Ausgangsende
der Maschine geführt. In der vorliegenden Ausführungsform wird von den sich vorwärts
bewegenden Schienen ständig ein zum Verleimen der verschiedenen Holzschichten genügend
hoher Druck auf das Gut ausgeübt. Wenn es sich lediglich um das Fortbewegen des
Gutes handeln würde, so könnte man den Druck bedeutend niedriger halten oder sich
sogar mit dem Gewicht der Schienen allein begnügen. Von den sich rückwärts bewegenden
Schienen ist der Druck abgehoben; diese behip Bern somit den Vorwärtsgang des Gutes
in keiner Weise.
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Die Schienen weisen Längskanäle 59 auf, in denen eine Heizflüssigkeit
zirkuliert. Am Auslaufende der Transporteinrichtung können Kreissägen angeordnet
sein, die das austretende Gut in gewünschte Breiten zersägen. Eine weitere Kreissäge
kann am Auslaufende der Einrichtung in der Querrichtung fahrbar angeordnet sein,
um das Gut in die gewünschten Längen zu zersägen.
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Am Einlaufende kann eine Leimauftragsvorrichtung vorhanden sein. Die
Keilflächen 57 der Schienen 56 sind vorzugsweise gegen das Auslaufende der Transporteinrichtung
weniger steil als die Keile im vorderen Teil, damit gegen Ende des Durchlaufs, wo
die Abbindung stattfindet, der Druck auf das Preßgut etwas geringer ist als am vorderen
Ende.
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Die Form der Nockenscheiben 39 und 40 ist derart, daß die Rückwärtsbewegung
der Preßschienen schneller erfolgt als die Vorwärtsbewegung, damit
das
Preßgut nur kürze Zeit vom Drucke befreit ist, wie es später zu Fig. 8 bis io erläutert
wird.
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Bei der in den Fig. 5 bis 7 dargestellten zweiten Ausführungsfarm
sind die Schienen der Bette gruppenweise zusammengefaßt, und es sind Mittel vorhanden,
um diese Gruppen unabhängig voneinander zu betätigen.
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Die Ständer 7o der hier dargestellten Einrichtung sind kastenförmig
ausgebaut, unten mit Verstrebungen 71 und oben durch die Stangen 72 und 73 zusammengehalten.
Diese Ständer dienen zur Lagerung einer Nockenwelle 74, die vom Zahnrad 75 gedreht
wird und die zwei Paare von gegeneinander versetzten Nocken 76, 77 trägt, deren
Funktionen später erläutert werden sollen.
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Die Ständer 70 tragen an jedem Ende zwei genau gleiche vertikale
Führungen 78, worin Schlitten 79 sich auf- und abwärts bewegen können. Diese Bewegungen
werden auf eine später beschriebene Weise durch Spindeln 8o veranlaßt, die, an jedem
Ende mit gegenläufigen Gewinden versehen, in seitlichen Fortsätzen 8i der Schlitten
79 stecken; in den Wandungen der Schlittenführungen 78 sind entsprechend breite
Schlitze vorgesehen. Die Schlitten 79 tragen je eine in Längsrichtung verlaufende,
waagerechte Bahn 82, 83, welche auf der rechten Seite 82 (Fig. 7) flach, auf der
linken Seite 83 prismatisch ausgebildet ist. Zwischen den Ständern 70 sind
zwei durch Drehung der Spindeln 8o zueinander einstellbare Schienenbette angeordnet.
Das untere ist aus zwei Gruppen von Schienen 84, 85 und das obere ebenfalls aus
zwei Schienengruppen 86, 87 gebildet. Die Schienen jeder Gruppe sind oben und unten
wechselweise so angeordnet, daß jede Schiene der einen Gruppe von zwei Schienen
der anderen Gruppe flankiert ist. Jede Gruppe von Schienen ist durch zwei Querträger
verbunden, und zwar sind die Schienen 84 des unteren Bettes an Querträgern 88, 89
und die Schienen85 an Querträgerngo, gi befestigt. Gegengleich sind die Schienen
86 bzw. 87 der oberen Seite mit Querträgern 9a, 93 bzw. 94, 95 verbunden.
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Die Querträger ruhen mittels Rollen 96 und 97, welche entsprechend
profiliert sind, auf den Bahnen 82, 83, auf denen sie sich hin und her bewegen,
wenn die Nocken 76 und 77 gedreht werden. Zu diesemZwecke sind durchFedern
ioo, toi belastete Hebel 98, 99 auf der Welle 72 frei schwingbar angeordnet. Ihr
unteres Ende umfaßt mit einem Schlitz einen in Lagern io2, 103 steckenden Bolzen
io4. Die Lager zog und 103 sitzen auf den Schienen 86 bzw. 87 der einen oder anderen
Gruppe.
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Wie man besonders aus Fig. 5 ersehen kann, sind die Querträger 88
und 92, 89 und 93, 91 und 95 beiderends paarweise je durch eine Spindel 8o miteinander
verbunden. Wenn also den durch die Querträger 92 und 93 oder 94 und 95 zusammengehaltenen
Schienengruppen 86 bzw. 87 des oberen Bettes durch die Nocken 76 bzw. 77, entgegen
der Wirkung der Feder ioi bzw. ioo, eine Hinundherbewegung erteilt wird, so gehen
die durch diese Spindel 8o an dem oberen Betteil hängenden Teile des unteren Bettes
mit. Daraus folgt, daß unten und oben einander gegenüberliegende Schienen 84 und
86 bzw. 85 und 87 sich miteinander hin und her bewegen, und zwar, der Stellung der
Nocken 76, 77 auf der Welle 74 zufolge, gruppenweise in entgegengesetzter Richtung.
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Nun besitzen die unteren Querträger 88, 89, go, 91 beiderends je zwei
regelbare Anschläge i io, i i i, welche bei jeder Hinundherbewegung mit einem am
unteren Ende der Spindel 8o befestigten Kurbelarm 112 zusammenarbeiten, um die Spindel
je nach der Bewegungsrichtung um einen immer gleichen Winkel hin und her zu drehen.
Infolge der Gegenläufigkeit der beiderseits der Spindeln 8o geschnittenen Gewinde
genügt aber diese Drehung, um die oberen und unteren Schienen einer gleichen Gruppe
um einen Betrag zu nähern oder auseinanderzubringen, welcher ein Klemmen bzw. ein
Loslassen des zwischen den Transportbetten eingeführten Gutes zur Folge hat.
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Aus dieser Darstellung ergibt sich folgendes: Soll der Einrichtung
das zu transportierende Gut auf der rechten Seite der Fig. 5 zugeführt werden, so
sollen sich die zusammenarbeitenden Schienen einer Gruppe knapp vor der dargestellten
Stellung der Querträger gi, 95 befinden, d. h. bevor der Anschlag iio auf den Kurbelarm
112 gestoßen ist. Sie sind dann so weit voneinander entfernt, um das Gut empfangen
zu können. Die Zusammenarbeit der genanntenAnsdhiläge und. Kurbelarme, we'liche
gleichzeitig an beiden Enden der zu einer gleichen Schienengruppe gehörenden Querträger
stattfindet, ist so abgestimmt, daß einmal das Gut zwischen den entsprechenden Schienen
festgeklemmt und in dieser gegenseitigenLage nach links gefördertwird, bis die Spindeln
unter dem Einfluß der entsprechenden Anschläge iio oder iii in' anderen Sinne gedreht
werden und die Schienen der betreffenden Gruppe auseinander gehen. Die Gruppe rollt
wieder nach rechts, und die Schienen werden, wie schon beschrieben, am Ende dieser
Bewegung geschlossen.
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Das andere Mal führt die andere Schienengruppe unter dem Einfluß des
um i8o° versetzten Nockens 76 diese Bewegungen aus. Die eine im geschlossenen Zustand
befindliche Schienengruppe bewegt sich also nach links (Fig. 7), wenn die andere,
offen, den Weg in anderer Richtung macht; auf diese Weise kommt die Transportbewegung
für das Gut zustande.
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Es können auch mehr als zwei Schienengruppen vorhanden sein und, wie
noch erläutert wird, können sich die Förderbewegungen überlappen.
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Die Fig. 8 bis io veranschaulichen die kinematischen Vorgänge bei
einer Maschine nach Fig. 5 bis 7, wo sie, da nur zwei Schienengruppen wechselweise
arbeiten, leicht zu übersehen sind. Ungefähr dem Beispiel tatsächlicher Verhältnisse
folgend, ist unterstellt, daß % des Umlaufes der Kurvenscheiben auf die Vorwärtsbewegung
(ansteigender Radius) und 1/$ auf die Rückwärtsbewegung der Schienen entfallen.
Demgemäß ist Fig. 9 ein schematisches Weg-Zeit-Diagramm, wobei die an der Scheibe
angegebenen Winkelwege auf die Abszisse
übertragen sind. Die schraffierte
Nockenfläche entspricht mit ihrem Winkelumfang von o bis i der schraffierten Weg-Zeit-Fläche
von o bis i. Die stetig ansteigende Wegkurve entspricht einem sich stetig ändernden
Verstellweg, so daß sich eine über den Verstellweg gleichförmige Geschwindigkeit,
also eine waagerechte Geschwindigkeitskurve gemäß Fig. io ergibt.
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Der beschleunigte Rücklauf an der steilen Flanke des Nockens bedingt
eine plötzliche Geschwindigkeitsumkehr, wonach dann die negativ gezeichnete Rückstellgeschwindigkeit
bedeutend größer als die Fördergeschwindigkeit ist.
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Durch Änderung der Nockenform lassen sich auch die Geschwindigkeitsverhältnisse
entsprechend ändern.
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Der zweite, um iSo° versetzte, gestrichelt gezeichnete i\Tocken ergibt
die gestrichelten Weg- und Geschwindigkeitskurven, die gegenüber den Kurven des
ersten Nockens um i8o°, d. h. um den halben v1Tinkelweg verschoben sind. Es wird
hierdurch klar veranschaulicht, daß die verschiedenen Gruppen angehörenden Schienen
sich mit gleicher Geschwindigkeit vorwärts bewegen, obwohl in ein und demselben
Zeitpunkt sich jede Schiene in einem anderen, d. h. mehr oder weniger fortgeschrittenen
Stadium ihrer Laufperiode befindet. Bei der Ausführungsform nach Fig.5 bis 8, wo
nur zwei Schienengruppen vorgesehen sind, hat die eine Gruppe (gestrichelte Linie
der neuen Fig. io) ihre Vorwärtsbewegung bereits zur Hälfte ausgeführt, wenn die
andere Gruppe (voll ausgezogene Linie) ihre Vorwärtsbewegung beginnt, usw. Bei der
Ausführung nach Fig. i bis q. sind fünf nacheinander zur Vorwärtsbewegung startende
Schienengruppen vorhanden, so daß die Überlagerungen in enger Folge eintreten.
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Die zur Transportbewegung und zum Öffnen und Schließen der Schienengruppen
dienenden Mittel können eine andere Gestalt haben oder auf eine andere Weise wirken,
beispielsweise mittels elektrisch betätigter Vorrichtungen, die durch am Ende der
Fahrwege der verschiedenen Querträger angeordnete Kontakte gesteuert werden.
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In der in Fig. i i dargestellten Ausführungsform werden die Schienen
durch entsprechend profilierte Friktionskörper vorgeschoben und zum Rücklauf freigegeben.
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Die Schienen 17o des oberen Bettes sind einzeln längs verschiebbar
mittels T-Eisen 171 an den Querbalken 172 aufgehängt. Zwischen den Eisen 171 und
Balken 172 ist Spiel vorhanden. Die Schienen 173 des unteren Bettes, ebenfalls einzeln
längs verschiebbar, sind entsprechend mit Spiel in Querbalken 175 geführt. Die Querträger
sind in einem Maschinengestell abgestützt.
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Die oberen Querträger 172 bilden mit Längsbalken 18i einen Rahmen,
der an T-Querstücken 21o befestigt ist und an dem das obere Schienenbett hängt.
Dieser Rahmen stützt sich nach oben mittels nicht gezeichneter Federn im Gestell
ab.
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Über den Schienen sind Friktionskörper in Gestalt von Walzen 189 auf
Stützwalzen gelagert. Die Friktionskörper 189 berühren mit zum Antrieb notwendigem
Druck die Schienen 170 des oberen Bettes. Entsprechende Friktionskörper igz sind
auch dem untern Bett zugeordnet und entsprechend gelagert.
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Jede Friktionswalze hat in jedem jeder einzelnen Schiene zugeordneten
Mantelflächenteil eine Abplattung 195. Wenn diese der Schiene gegenüberliegt, ist
diese zur Rückbewegung freigegeben. Bei der in Fig. 12 dargestellten Walze liegen
die Abplattungen jeder übernächsten Schiene zwischen den gleichen Mantellinien.
Dieser Abplattungsreihe diametral gegenüber liegt die Reihe für die übrigen Schienen,
wie es Fig. 14 erkennen läßt. Es werden also in diesem Falle immer die halbe Anzahl
Schienen des Bettes gleichzeitig zur Rückbewegung freigegeben. Natürlich können
diese Abplattungen jede andere beliebige Anordnung auf den Walzen erfahren. Man
kann z. B. - wie es Fig. 13 zeigt -die Abplattungen für die einzelnen Schienen längs
einer Schraubenlinie versetzen. Dabei können auf die ganze Walzenlänge ein oder
mehrere Schraubengänge vorgesehen sein. Bei der Drehung der Walze werden dann so
viele Schienen gleichzeitig zur Rückbewegung freigegeben, als durch Abplattungen
gebildete Schraubenliniengänge vorhanden sind. Man hat es also in der Hand, durch
entsprechende Anordnung der Abplattungen auf den Friktionskörpern das gegenseitige
Bewegungsspiel der Schienen jedes Bettes nach Belieben zu wählen. Jede Friktionswalze
dreht sich, indem alle Walzen von einer über die ganze Länge der Maschine sich erstreckenden
Vorgelegewelle aus angetrieben werden, die über auf je einer senkrechten Vorgelegewelle
sitzende Kegelräder je ein Paar Friktionswalzen antreibt. Die Kegelräder auf jeder
der senkrechten Walzen sind axial verschiebbar angeordnet. Alle Walzen laufen mit
gleicher Geschwindigkeit.
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Auf jede Schiene des oberen und des unteren Bettes wirkt je eine Feder
2o8. Sie greift einerseits am Steg eines an der Schiene befestigten, Profileisenstückes
Zog und andererseits an einem festen Punkte des Maschinenrahmens an. Sie hat also
fortwährend das Bestreben, die Schiene nach links zu ziehen. Die über die ganze
Bettbreite verlaufenden Keileisen 2io sollen die Linksbewegung der Schienen durch
an ihnen befestigte, nicht sichtbare Keile begrenzen.
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Um den Druck der Bette auf das Preßgut zu verändern, muß die Spannung
der erwähnten Federn regelbar sein, wozu der Rahmen höheneinstellbar im Gestell
ähnlich wie nach Fig. i angebracht ist.
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Am linken Ende der beschriebenen Maschinen ist zur Verwirklichung
einer vollkommenen Fließarbeit eine Einführungsvorrichtung für das Preßgut vorgesehen.
Sie besteht nach Fig. 1q., 15 aus oberen und unteren Einlaufwalzen 223, von denen
nur die untere auch alleine verwendbar dargestellt ist. Die Walzen 223 sind mit
Ringnuten oder Rillen 225 versehen, in die kreisbogenförmige Enden 226 von Verbindungsstücken
227 eingreifen, die ihrerseits zwischen je zwei benachbarten Schienen der Bette
liegen. Die Führungswalzen können je durch
Kettentriebe 23q. oder
241 von dem äußersten Friktionswalzenpaar 189, 192 angetrieben werden. Durch Kupplungen
235 wird entweder das Getriebe 234 oder 241 eingerückt.
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Die Einlaufwalzen 223, die normalerweise durch das Getriebe 234 mit
einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden, die gleich der Schienenvorschubgeschwindigkeit
ist, packen das ihnen zugeführte Preßgut und führen es den Betten zu.
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Der Antrieb 241 gibt den Einlaufwalzen eine Umfangsgeschwindigkeit,
die größer ist als die Vorschubgeschwindigkeit der Schienen. Mit dem Antrieb 241
für die Einlaufwalzen arbeitet die Maschine als Furnierzusammensetzvorrichtung.
In diesem Falle können nämlich die Deckfurniere, wenn sie in ihrer Faserrichtung
quer zur Vorschubrichtung angeordnet sind, in der Breite zusammengeleimt werden.
Durch die größere Umfangsgeschwindigkeit werden die einzelnen Stücke an ihren Stoßfugen
in horizontaler Richtung zusammengepreßt.
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Die dritte Ausführungsform nach Fig. i i zeichnet sich durch große
Einfachheit aus, und zwar insbesondere durch einfache Lagerung der Schienen und
einem einfachen Antrieb mittels Friktionskörpern. Diese sind in der bevorzugten
Ausführungsform nach Fig. 12 und 13 ganz besonders einfach und billig in der Herstellung.
Man dreht zylindrische Walzen und fräst diese an den gewünschten Stellen an.
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Ein Auseinandergehen der sich gegenüberliegenden Schienen der beiden
Bette beim leeren Zurückfahren in die Ausgangsstellung ist vermieden.
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Das Gleitspiel zwischen Abplattung und Preßgut reicht zum Zurückfahren
aus. Ein besonderer Mechanismus für das öffnen der Schienen fällt also weg.