DE934848C - Elektrisch leitfaehige Gegenstaende aus Glas und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Elektrisch leitfaehige Gegenstaende aus Glas und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
- Publication number
- DE934848C DE934848C DEG14133A DEG0014133A DE934848C DE 934848 C DE934848 C DE 934848C DE G14133 A DEG14133 A DE G14133A DE G0014133 A DEG0014133 A DE G0014133A DE 934848 C DE934848 C DE 934848C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- indium
- tin
- electrically conductive
- glass
- film
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H05—ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B6/00—Heating by electric, magnetic or electromagnetic fields
- H05B6/02—Induction heating
- H05B6/06—Control, e.g. of temperature, of power
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C17/00—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating
- C03C17/22—Surface treatment of glass, not in the form of fibres or filaments, by coating with other inorganic material
- C03C17/23—Oxides
- C03C17/25—Oxides by deposition from the liquid phase
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C53/00—Saturated compounds having only one carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or hydrogen
- C07C53/15—Saturated compounds having only one carboxyl group bound to an acyclic carbon atom or hydrogen containing halogen
- C07C53/16—Halogenated acetic acids
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B1/00—Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors
- H01B1/02—Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors mainly consisting of metals or alloys
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10T—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER US CLASSIFICATION
- Y10T428/00—Stock material or miscellaneous articles
- Y10T428/31504—Composite [nonstructural laminate]
- Y10T428/3154—Of fluorinated addition polymer from unsaturated monomers
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10T—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER US CLASSIFICATION
- Y10T428/00—Stock material or miscellaneous articles
- Y10T428/31504—Composite [nonstructural laminate]
- Y10T428/31551—Of polyamidoester [polyurethane, polyisocyanate, polycarbamate, etc.]
- Y10T428/31645—Next to addition polymer from unsaturated monomers
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Electromagnetism (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Surface Treatment Of Glass (AREA)
- Electroluminescent Light Sources (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
- Non-Insulated Conductors (AREA)
- Conductive Materials (AREA)
- Laminated Bodies (AREA)
- Chemically Coating (AREA)
- Luminescent Compositions (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft elektrisch leitende, indiumhaltige Überzüge auf Gegenständen aus Glas und
ähnlichen temperaturbeständigen Stoffen, die Überzugsmassen selbst und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Werden Glas oder andere glasartige Körper erhitzt und mit bestimmten Metallsalzen in Form
von Dampf oder zerstäubten Lösungen in Berührung gebracht, so scheiden sich an der Oberfläche
festhaftende Überzüge des Metalloxydes ab. Diese Verfahren sind als Schillerverfahren bekannt, da
die auf diese Weise erhaltenen Überzüge außerordentlich dünn sind und infolge der Interferenz
des von der Oberfläche des Überzugsfilms und der Unterlage reflektierten Lichtes häufig schillern
(irisieren).
Bisher werden zur Erzeugung derartiger elektrisch leitender Schillerschichten auf gewöhnlichem
leitendem Glas beispielsweise Zinn- und Indiumoxyd verwendet. Zur Erhöhung der Leitfähigkeit
dieser basischen Oxyde können gegebenenfalls Aktivatoren, wie beispielsweise Antimon und Zink
zu Zinnoxyd und Zinn zu Indiumoxyd, zugesetzt werden. Die Überzüge werden im allgemeinen so
hergestellt, daß auf das heiße Glas eine Lösung des Metallsalzes, wie beispielsweise Zinntetrachlorid,
in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel mit oder ohne Zusatz von Aktivatoren und Stabilisatoren
aufgesprüht wird. Nach einem anderen bekannten Verfahren wird die heiße Oberfläche
direkt den Metallsalzdämpfen, wie Zinntetrachloriddampf, in feuchter Atmosphäre ausgesetzt.
Diese Verfahren eignen sich zwar für die Herstellung großer ebener Flächen von leitendem Glas,
wie sie z. B. für nicht vereisende Windschutzscheiben, Heizelemente u. dgl. verwendet werden, oder
zum Überziehen der Außenseite von Glasrohren, sind aber für andere Zwecke weniger brauchbar.
Das Sprühverfahren eignet sich beispielsweise nicht zum Überziehen der Innenseite von Rohren
geringer lichter Weite oder von gebogenen Rohren, ίο einfach weil eine Sprühdüse nur schwer eingeführt
werden kann und weil es kaum möglich ist, eine gleichmäßige Schicht zu erzeugen. Das Sprühverfahren
eignet sich auch nicht besonders, um Glasfaserpapier oder Glasfasergewebe leitend zu
machen; wird nämlich ein Fasermaterial besprüht, so entsteht wohl an der Außenseite ein Überzug,
das Überzugsmaterial dringt' aber nicht in die Hohlräume zwischen den Fasern ein. Es wird also
kein elektrischer Kontakt zwischen den einzelnen Fasern hergestellt, so· daß das Gesamtgebilde einen
hohen elektrischen Widerstand aufweist.
Gemäß der Erfindung wird nun eine neue Art von transparenten, elektrisch leitenden Überzügen
auf Glas oder anderen glasartigen, wärmebeständigen Materialien erzeugt, der aus einer fluorhaltigen
Indiumverbindung, beispielsweise Indiumoxydfluorid, besteht, erzeugt. Die gemäß der Erfindung
zu verwendenden Verbindungen dienen zur Herstellung von indiumhaltigen Filmen, die auch an
30, Stellen erzeugt werden können, an denen das
Sprüh- oder Verdampfungsverfahren versagt. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung lassen
sich indiumhaltige, elektrisch leitende Filme erzeugen, und zwar auch auf faserförmigem Glasmaterial
durch eine Tauchung in eine Flüssigkeit. Das Eintauchen in eine Flüssigkeit ist schlechthin
das ideale Verfahren, um das Innere von Rohren und Glasfaserpapiere und -gewebe zu überziehen,
da die Flüssigkeit durch die Kapillarwirkung der Hohlräume und ihre Netzfähigkeit
auch in die kleinsten Hohlräume eindringt. Die Flüssigkeit soll geeignete Oberflächenspannung und
Grenzflächenspannung gegenüber dem Glas oder den anderen verwendeten Unterlagen haben, um
schnell zu benetzen. Ferner muß die Flüssigkeit eine genügende Viskosität aufweisen, um einen zusammenhängenden
Film beim Trocknen zu bilden. Sie darf also· keine Tropfen oder Kristalle bilden,
sondern soll sich beim Trocknen so verhalten wie Hochpolymere, aus denen Lacke hergestellt werden.
Salzlösungen und die bisher zur Bildung von Schillerschichten verwendeten Verbindungen haben
diese Eigenschaften gewöhnlich nicht.
Die gemäß der Erfindung durch Auflösen von Indiumhydroxyd, In(OH)3, in Trifluoressigsäure,
C F3 C O O H, hergestellte Verbindung trocknet aus
einer Lösung in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel ohne merkliche Kristallisation auf.
Beim Trocknen bildet sich nach und nach eine dicke honigartige Flüssigkeit, dann eine glasige Masse
und schließlich bei der Entwässerung im Vakuum bei ioo° ein schwachgelb- oder weißgefärbter
krümeliger Feststoff. Das Verbindungsgewicht des getrockneten Produktes entspricht der Formel
In(OH)(CFgCOO)2; das trockene Produkt ist
also wie basisches Aluminiumacetat aufgebaut. Die Strukturformel dürfte wahrscheinlich sein
OH
In
F3C-
-C-O'
VO—C —CF,
Daß sich basisches Indiumtrifluoracetat wie ein Polymeres verhält, ist völlig überraschend. Anscheinend
neigen die basischen Indiumtrifluoracetatmoleküle in Lösung zur Polymerisation und haben
ein größeres Molekulargewicht als der Formel entspricht. Daraus ließe sich das Auftrocknen zu einer
viskosen Masse ohne Kristallisation erklären.
Das basische Indiumtrifluoracetat wird aus Indiumhydroxyd wie folgt hergestellt. Das Indiumhydroxyd
kann: in üblicher* Weise, beispielsweise durch Ausfällung aus einer Lösung eines Indiumsalzes·
mit Alkali, hergestellt werden. Niederschläge von Hydroxyden der Metalle aus der dritten
Gruppe des Periodischen Systems sind im allgemeinen jedoch gelatinös und lassen sich nur schwer
handhaben, außerdem können sie größere Mengen von Verunreinigungen okkludieren. Deswegen wird
vorzugsweise ein körniger oder kristalliner Niederschlag von Indiumhydroxyd verwendet, wie er
durch Ausfällung aus einer homogenen Lösung von Indiumtrichlorid erhalten wird. Die kochende wäßrige
Indiumtrichloridlösung wird, vorzugsweise in Gegenwart von Ameisensäure oder Ammoniumformiat,
mit Harnstoff versetzt. Unter ständigem Rühren bildet sich ein zusammengeklumptes kristallines
Aggregat von Indiumhydroxyd, das leicht abfiltriert und gewaschen werden kann.
Die Indiumhydroxydkristalle werden unter Rückfluß in überschüssiger Trifluoressigsäure gelöst
und überschüssiges Wasser und überschüssige Säure durch Kochen oder Abpumpen entfernt. Auf
diese Weise wird basisches Indiumtrifluoracetat erhalten, das in der oben beschriebenen Weise trocknet,
d. h. zunächst eine dicke viskose Flüssigkeit, dann eine glasige Masse und schließlich einen
schwachgelben oder weißen krümligen Festkörper bildet. Das getrocknete Produkt wird in einem
Lösungsmittel, wie Äthylenglykolmonoäthylätheracetat, 1, 4-Dioxan(diäthylendioxyd) oder vorzugsweise
einem Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Triäthylenglykoldimethyläther und Äthylenglykolmonoäthylätheracetat,
gelöst, so daß sich eine Art basischer Indiumtrifluoracetatliack bildet.
Dieser Lack verteilt sich gleichmäßig auf einer Oberfläche aus Glas oder anderen nicht porösen
Unterlagen und trocknet in Form eines dünnen, harten, nicht klebrigen Films auf. Der Film löst
sich noöh in Wasser und zahlreichen organischen Lösungsmitteln, verliert aber seine Löslichkeit,
wenn er auf Temperaturen über 2500 erhitzt wird. Beim Erhitzen, beispielsweise auf 6oo°,: zersetzt
sich der Film unter Substanzverlust zu einer stabilen, in Wasser unlöslichen, transparenten und
elektrisch leitenden Indiumverbindung. Aus der Analyse ergibt sich, daß es sich um eine Fluorverbindung
handelt, die Indium, Sauerstoff und Fluor enthält und wahrscheinlich Indiumoxyfluorid,
InOF, ist. Die genaue chemische Zusammensetzung des Films läßt sich kaum bestimmen, da
der Film äußerst dünn ist und sich nicht vom Glas
ίο abkratzen läßt, weil er weiterhin unlöslich ist und die
Auflage nur etwa ι mg/25 cm3 ausmacht. Die physikalischen
Eigenschaften- des Films, ebenso wie die Untersuchungen der Röntgenstrahleninterferenzen
lassen es als sicher erscheinen, daß es sich nicht um das bekannte Indiumsesquioxyd, In2O3, handelt.
Auf ebenen Glasflächen erzeugte Filme sind hart, glatt, schillern bei geeigneter Dicke und sind nicht
trüb oder wolkig wie häufig die aufgesprühten Filme. Der Brechungsindex ist größer als 1,5 und
ao kleiner als 1,8, liegt gewöhnlich zwischen 1,6 und
1,7, meist nahe bei 1,67, ist also kleiner als der von
Zinnoxyd (etwa 2) und wesentlich kleiner als der von Indiumsesquioxyd (2,2). Durch den niederen
Brechungsindex der Filme gemäß der Erfindung wird das Reflexionsvermögen herab- und die Lichtdurchlässigkeit
heraufgesetzt. Diese Eigenschaften sind besonders für nicht vereisende Windschutzscheiben
in Flugzeugen erwünscht, bei denen eine hohe Lichtdurchlässigkeit und das Fehlen von Reflexionen
von Streulicht aus dem Inneren des Flugzeugs von besonderer Bedeutung sind.
Sehr reine Schillerschichten aus Indiumoxyd sind nur schlechte Leiter und haben einen spezifischen
Widerstand von 1 i3/cm oder mehr. Der spezifische Raumwiderstand ist der Widerstand,
der an gegenüberliegenden Flächen eines Würfels mit der Seitenlänge 1 gemessen wird. Der Zusatz
geringer Mengen von Leitfähigkeitsaktivatoren zum Indiumoxyd erhöht die Leitfähigkeit außerordentlich
stark. Durch Zusatz von 0,1 bis 45 % Zinnoxyd zu einem aufgesprühten Indiumoxydfilm
wird der spezifische Widerstand auf etwao,oo2 i2/cm erniedrigt. Auch die Leitfähigkeit der fluorhaltigen
Verbindungen gemäß der Erfindung wird durch Zinnzusätze erhöht. Im allgemeinen wird Zinn in
Mengen von 4 bis 16, vorzugsweise 8%, bezogen auf die gesamten Mole von Indium plus Zinn in
der Lösung, zugesetzt. Ein gemäß der Erfindung naß aufgebrachter und erhitzter Film aus einem
Lack aus basischem Indiumtrifluoracetat inÄthylenglykolmonoäthylätheracetat mit Zinntetrachlorid
als Aktivierungsmittel hat einen spezifischen Widerstand von etwa 0,030 ß/cm. Obwohl dieser spezifische
Widerstand noch nicht so niedrig liegt, wie er mit aufgesprühten Filmen aus Zinnoxyd erreicht
wird, liegt er doch niedrig genug für bestimmte Anwendungen, bei denen es auf den elektrischen
Widerstand ankommt. Weiterhin lassen sich Filme gemäß der Erfindung auch in den Fällen aufbringen,
in denen das Aufsprühen oder Aufdampfen
versagt, und die gemäß der Erfindung hergestellten Filme haben außerdem einen niedrigeren Brechungsindex
und reflektieren demgemäß auch weniger.
Es ist häufig zweckmäßig, den elektrischen Widerstand von schillernden Filmen in ß/Flächeneinheit
bei einer gegebenen Dicke anzugeben. Dies ist möglich, weil der Widerstand des Films, gemessen
zwischen zwei parallelen leitenden Linien, sich umgekehrt mit der Länge der Linien und
direkt mit dem Abstand der beiden Linien ändert, so daß, wenn die Linien ein Quadrat umgrenzen,
der Widerstand konstant ist, unabhängig von der Größe des Quadrates. Naturgemäß ändert sich der
Widerstand im umgekehrten Verhältnis wie die Filmdicke. Eine geeignete Dicke, die als Standard
verwendet werden kann, entspricht einer optischen Verlangsamung von etwa 0,475 μ, durch die eine
charakteristische braunrote Interferenzfarbe, die sogenannte empfindliche Farbe oder die erste Ordnung
Rot der Interferenzfarbe erscheint. Ein Film, der diese charakteristische Farbe zeigt, hat eine
physikalische Dicke von 0,475 μ, geteilt durch den doppelten Brechungsindex des Films. Der oben
beschriebene Film mit einem spezifischen Widerstand von 0,030 i2/cm hat bei dieser Dicke einen
Widerstand von 2100 ß/Flächenquadrat.
Dünne Filme haben bekanntlich häufig einen niedrigeren Brechungsindex als das gleiche Material
in kompakter Form. Dies rührt vermutlich von der Porosität des Films her. Die Messung des
Brechungsindex solcher dünner Filme ist mit beträchtlichen technischen Schwierigkeiten, verbunden.
Angenäherte Messungen der spektralfotometrischen Durchlässigkeit ergeben, daß mit Zinn aktivierte
Indiumoxydfilme, die durch Aufsprühen erhalten wurden, einen Index von etwa 1,98 haben, während
unaktivierte Indiumoxyfluoridfilme gemäß der Erfindung einen Index von 1,66 bis 1,67 aufweisen.
Der zugesetzte Zinnaktivator modifiziert den Index des Films in einer bis jetzt unerklärlichen Weise:
Durch größere Zinnzusätze wird der Index erhöht, während geringe Zusätze in der Nähe der Konzentration
für das Leitfähigkeitsoptimum den Index zu erniedrigen scheinen, bis auf einen Wert, der
wenig über dem der Glasunterlage (1,52) liegt. Dieser unerklärliche Effekt kann vorteilhafterweise
eher zur Regelung des Brechungsindex des Films als zu seiner elektrischen Leitfähigkeit, wie vorher
ausgeführt wurde, verwendet werden. Wird beispielsweise der Brechungsindex des Films gleich
dem des Glases gemacht, so läßt sich der Reflektionsverlust praktisch auf Null herunterdrücken,
und dies ist, wie bereits früher ausgeführt wurde, für verschiedene Anwendungen sehr wertvoll.
Eine der aussichtsreichsten Anwendungen des Verfahrens zur Herstellung schillernder, leitfähiger
Filme durch Eintauchen in einen flüssigen basischen Indiumtrifluoracetatlack ist die Herstellung
leitfähiger, biegsamer Gebilde aus Glasfasern. Die Glasfasern können nach Belieben angeordnet
sein und zu papierähnlichen Blättern zusammengepreßt werden, oder aus den Fasern wird zunächst
ein Garn hergestellt, das dann in üblicher Weise zu einem Gewebe verarbeitet wird. Derartige Glasfasergebilde,
die gemäß der Erfindung leitfähig gemacht worden sind, versprechen für viele Anwen-
dungszwecke ganz allgemein verwendbar zu sein. Sie lassen sich beispielsweise als durchscheinende
elektrische Abschirmschilde verwenden, um in Operationsräumen von Krankenhäusern und an
anderen Orten, an denen explosive Dämpfe gebildet werden, Unglücksfälle zu vermeiden, die durch
elektrostatische Aufladung entstehen können. Ein anderes aussichtsreiches Anwendungsgebiet dürfte
in der Herstellung elektrolumineszierender Flächen
ίο bestehen, bei denen die biegsame, elektrisch leitfähige
Glasschicht als durchscheinender Leiter für die elektrolumineszierende Zelle dient.
Um die Anwendbarkeit des Verfahrens gemäß der Erfindung bei der Herstellung leitfähiger, biegsamer
Glasschichten zu veranschaulichen, wurden leitfähige Überzüge auf Glasgewebestücken durch
Eintauchen in einen basischen Indiumtrifluoracetatlack, der 10 Molprozent Zinn enthält, hergestellt.
Zur Messung des Widerstandes des Überzuges wurden die Gewebestücke zunächst mit Elektroden
versehen, indem zwei 25 X 3 mm2 messende parallele Striche, die einen Abstand von 25 mm aufweisen,
mit einer Silberpaste auf die Oberfläche aufgebracht und dann eingebrannt wurden. Nachdem
die Gewebestücke in den Lack eingetaucht worden waren, wurden sie in einem Muffelofen
S Minuten auf 6oo'Oi erhitzt. Die Lacktauchung und
die Erhitzung wurden zweimal wiederholt. Der zwischen den Elektroden gemessene Widerstand
nach jeder Tauchung und Erhitzung war wie folgt:
Anzahl der Überzüge Widerstand
ι 3SO,ooo ß/Flächenquadrat
2 11,000 ß/Flächenquadrat
3 2,600 ß/Flächenquadrat
Aus diesen Zahlen ist zu ersehen, daß sich der Widerstand innerhalb weiter Grenzen regeln und
durch wiederholte Tauchungen und Erhitzungen erniedrigen läßt unter Bildung einer Schillerschicht
geeigneter Dicke. Der Widerstand läßt sich durch Anwendung eines dünneren Lackes, d. h. durch
Anwendung einer geringeren Menge basischen Indiutntrifluoracetates, zu einer gegebenen Menge
Trägermittel erhöhen.
Claims (4)
1. Elektrisch leitfähige Gegenstände aus Glas und ähnlichen hochtemperaturbeständigen glasartigen
Stoffen mit einem stabilen, wasserunlöslichen, lichtdurchlässigen und elektrisch leitfähigen
Überzug aus einer Indiumverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß die Indiumverbindung
einen Brechungsindex kleiner als 2, vorzugsweise von 1,5 bis 1,8, aufweist.
2. Elektrisch leitfähige Gegenstände nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
elektrisch leitfähige Überzug eine fluorhaltige Indiumverbindung, insbesondere Indiumoxyfluorid,
enthält.
3. Elektrisch leitfähige Gegenstände nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Indiumverbindung Zinn als Aktivator, vorzugsweise in einer Menge von 4 bis 16 Molprozent
Zinn, bezogen auf die Gesamtmole Indium plus Zinn, enthält.
4. Verfahren zur Herstellung leitfähiger - Schillerschichten auf Glas und ähnlichen hochtemperaturbeständigen
glasartigen Stoffen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
auf den Grundkörper ein basischer IndiumtrifLuoracetatlack, der gegebenenfalls auch noch
ein Zinnsalz in Mengen von 4 bis x6 Molprozent Zinn, bezogen auf die Gesamtmole Indium
plus Zinn, enthält, aufgebracht und der Körper dann zur Zersetzung des Lackes und zur BiI-dung
eines leitfähigen Überzugs erhitzt wird.
1 509567 10.55
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US347617A US2849339A (en) | 1953-04-08 | 1953-04-08 | Indium basic trifluoracetate and method of coating vitreous bodies therewith |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE934848C true DE934848C (de) | 1955-11-03 |
Family
ID=23364486
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG14133A Expired DE934848C (de) | 1953-04-08 | 1954-04-07 | Elektrisch leitfaehige Gegenstaende aus Glas und Verfahren zu ihrer Herstellung |
DEG14134A Expired DE964973C (de) | 1953-04-08 | 1954-04-07 | Biegsame, elektrolumineszierende, geschichtete Tafel |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG14134A Expired DE964973C (de) | 1953-04-08 | 1954-04-07 | Biegsame, elektrolumineszierende, geschichtete Tafel |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2849339A (de) |
JP (1) | JPS313282B1 (de) |
DE (2) | DE934848C (de) |
ES (1) | ES214597A2 (de) |
GB (2) | GB748683A (de) |
NL (2) | NL94782C (de) |
Families Citing this family (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1016006B (de) * | 1955-09-15 | 1957-09-19 | Albert Fezer | Einrichtung an Nachformfraesmaschinen fuer die Holzbearbeitung |
DE1051400B (de) * | 1956-08-22 | 1959-02-26 | Egyesuelt Izzolampa | Strom-Elektrolumineszenz-Leuchtzelle |
DE1083428B (de) * | 1958-04-28 | 1960-06-15 | Gen Electric | Elektrolumineszenzzelle und Verfahren zu ihrer Herstellung |
DE1091235B (de) * | 1958-07-19 | 1960-10-20 | Osram Ges Mit Beschraenkter Ha | Verfahren zur Herstellung einer Leuchtkachel |
US2993816A (en) * | 1960-03-30 | 1961-07-25 | Du Pont | Conducting textryls |
US3274419A (en) * | 1962-01-23 | 1966-09-20 | Dow Chemical Co | Flexible electroluminescent lamp having transparent metal-coated strands as the light transmitting electrode |
GB1043554A (en) * | 1962-04-20 | 1966-09-21 | Gen Electric | Eletroluminescent device and electrode therefor |
US4104555A (en) * | 1977-01-27 | 1978-08-01 | Atkins & Merrill, Inc. | High temperature encapsulated electroluminescent lamp |
JPS5473818A (en) * | 1977-11-24 | 1979-06-13 | Tokyo Denshi Kagaku Kk | Coating solution for forming transparent electric conductive layer and method of coating same |
JPS6018090B2 (ja) * | 1979-10-03 | 1985-05-08 | 日本板硝子株式会社 | 導電薄膜の形成方法 |
WO1997048254A1 (en) * | 1996-06-12 | 1997-12-18 | Kue Byung Choi | Light-transmitting electroconductive plastic web electrodes and manufacturing thereof |
KR101879779B1 (ko) * | 2012-06-01 | 2018-07-19 | 삼성디스플레이 주식회사 | 표시 장치, 표시 장치의 검사 방법 및 표시 장치의 구동 방법 |
Family Cites Families (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE497702A (de) * | ||||
US2194189A (en) * | 1936-05-05 | 1940-03-19 | Western Union Telegraph Co | Pole line insulator |
US2397929A (en) * | 1942-12-30 | 1946-04-09 | Rca Corp | Reduction in reflection from glass |
US2606566A (en) * | 1948-01-28 | 1952-08-12 | Pittsburgh Plate Glass Co | Treatment of films with liquid |
US2569773A (en) * | 1948-11-20 | 1951-10-02 | Pittsburgh Plate Glass Co | Electroconductive article |
US2567011A (en) * | 1949-01-10 | 1951-09-04 | Minnesota Mining & Mfg | Fluorocarbon acids and derivatives |
US2624857A (en) * | 1949-10-08 | 1953-01-06 | Sylvania Electric Prod | Electroluminescent lamp |
US2740731A (en) * | 1951-01-20 | 1956-04-03 | Pittsburgh Plate Glass Co | Electroconductive article and production thereof |
NL76497C (de) * | 1951-03-29 | |||
US2617742A (en) * | 1951-12-19 | 1952-11-11 | Pittsburgh Plate Glass Co | Electroconductive article and production thereof |
US2617741A (en) * | 1951-12-19 | 1952-11-11 | Pittsburgh Plate Glass Co | Electroconductive article and production thereof |
-
0
- NL NLAANVRAGE7803376,A patent/NL186564B/xx unknown
- NL NL94782D patent/NL94782C/xx active
-
1953
- 1953-04-08 US US347617A patent/US2849339A/en not_active Expired - Lifetime
-
1954
- 1954-04-06 GB GB10095/54A patent/GB748683A/en not_active Expired
- 1954-04-06 GB GB10096/54A patent/GB748684A/en not_active Expired
- 1954-04-07 DE DEG14133A patent/DE934848C/de not_active Expired
- 1954-04-07 DE DEG14134A patent/DE964973C/de not_active Expired
- 1954-04-07 ES ES0214597A patent/ES214597A2/es not_active Expired
- 1954-04-08 JP JP707154A patent/JPS313282B1/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB748684A (en) | 1956-05-09 |
ES214597A2 (es) | 1954-07-01 |
JPS313282B1 (de) | 1956-05-04 |
NL186564B (nl) | 1900-01-01 |
US2849339A (en) | 1958-08-26 |
GB748683A (en) | 1956-05-09 |
DE964973C (de) | 1957-05-29 |
NL94782C (de) | 1900-01-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE934848C (de) | Elektrisch leitfaehige Gegenstaende aus Glas und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE3880664T2 (de) | Verfahren zur herstellung von metalloxiden. | |
DE3205421C2 (de) | Zusammensetzungen und Verfahren zur Herstellung transparenter elektrisch leitender Filme | |
DE2806468C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines halbreflektierenden Filmes aus Zinnoxid auf einem Substrat | |
DE69919653T2 (de) | Lichtdurchlässiges substrat mit einer lichtdurchlässigen niedrigen ohmischen beschichtung | |
DE69816601T2 (de) | Konjugierte polymer in einem oxidierten zustand | |
DE69912334T2 (de) | Verfahren zum Ablagern einer Metalloxyd(en)schicht | |
DE3621474C1 (de) | Verfahren zur Ausbildung eines Filmaufbaus einer fluorierten,aliphatischen Verbindung auf einer festen Traegeroberflaeche | |
DE69725127T2 (de) | Wolframoxidlösung und verfahren zur ihrer herstellung | |
DE1596813A1 (de) | Verfahren zum Aufbringen einer Schicht von Zinnoxyden | |
DE2125894A1 (de) | Anstriche und Beschichtungen mit Polytetrafluoräthylen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE975960C (de) | Aus anorganischem, isolierendem, waermebestaendigem Material bestehende Gegenstaende mit einer elektrisch leitenden Schicht | |
DE69929559T2 (de) | Glühlampe zum Ausstrahlen von gelbem Licht und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1931936B2 (de) | Waermereflektierendes glas, bei dem auf einer glasunterlage ein lichtdurchlaessiger film aufgebracht ist und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3915232C2 (de) | Verfahren zur Herstellung elektrisch leitender, IR-reflektierender fluordotierter Zinnoxidschichten auf der Oberfläche von Gegenständen aus Glas oder Keramik oder von Emailbeschichtungen und Zubereitung zum Aufbringen solcher Schichten | |
AT405280B (de) | Beschichtetes glas und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2635245A1 (de) | Verfahren zur herstellung elektrisch leitender indiumoxidmuster auf einem isolierenden traeger | |
DE10028111B4 (de) | Anorganische,filmbildende Überzugszusammensetzung, Herstellungsverfahren hierfür und Verfahren zur Ausbildung eines anorganischen Films | |
DE2621587C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von mit einem Titanoxidfilm überzogenem Glas | |
DE1520166B1 (de) | Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Polyvinylalkoholderivate | |
DE2235814B2 (de) | Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Glasformkörpern durch Aufbringen / einer wäßrigen, Aluminiumphosphat enthaltenden Lösung auf die erhitzte Glasoberfläche und Lösung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE1496590A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von SnO2-Schichten auf Traeger | |
CH353049A (de) | Mit einer elektrisch leitenden Indiumoxydschicht überzogener Gegenstand aus Isoliermaterial und Verfahren zur Herstellung dieses Gegenstandes | |
DE3823089A1 (de) | Pyrolytisch beschichtetes flachglas und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2323189A1 (de) | Verfahren zum herstellen von polyionkomplexen |