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Im Gegenstrom betriebener Rieseltrockner Die Erfindung betrifft einen
mit einer Trockenkammer und einem Lufterhitzer versehenen, vorzugsweise fahrbaren
Korntrockner mit kontinuierlich arbeitender Beschickungs- und Austragvorrichtung,
in dem das Trockengut im oberen Teil der Kammer zugeführt und im unteren Teil ausgetragen
wird, nachdem es die Trockenkammer auf Grund seines Eigengewichtes durchsetzt hat.
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Bekannte Trockeneinrichtungen dieser Art haben vor allem den Mangel
einer recht unwirtschaftlichen Ausnutzung der zugeführten Heißluft. Vor allem in
dieser Hinsicht ist eine wesentliche Vervollkommnung anzustreben, die durch eine
neuartige Zu- und Abführung des Trockengutes in Beziehung zu der Leitung und Förderung
der Heißluft und durch besondere Ausbildung der Kornförderorgane erzielt werden
kann, und zwar dadurch, daß erfindungsgemäß die Zuführung des Gutes in die Trockenkammer
mittels einer innerhalb eines gelochten Troges in der Längsrichtung der Kammer angeordneten
Förderschnecke erfolgt und zum Austragen des durch die Trockenkammer durchgesetzten
Gutes Walzen vorgesehen sind, die an ihrer Oberfläche taschenförmig ausgebildet
sind, um während ihres Umlaufes in einer Stellung Korn aufnehmen und in einer anderen
Stellung abgeben zu können, wobei Lufterhitzungs- und Luftförderorgane derart angeordnet
sind, daß Heißluft fortlaufend im Gegenstrom im wesentlichen durch die gesamte Gutsschüttung
hindurchgefördert wird. Hierbei sind die Auslaßwalzen vorzugsweise längs der Kammer
angeordnet, und zwischen benachbarten Walzen sind Einlässe für Luft vorgesehen.
Die
Förderschnecke ist zweckmäßig mittig in der Trockenkammer angeordnet, so daß der
Kornhaufen in der Kammer eine Böschung zu beiden Seiten der Förderschnecke bildet;
unter dem Haufen sind Heißlufteinlässe vorgesehen, die etwa parallel zur Haufenoberfläche
liegen. Das Getriebe für die Walzen ist so eingerichtet, daß ihre Geschwindigkeit
mit der Geschwindigkeit der Förderschnecke abgestimmt ist. Heißluft wird durch Saugzug
aufwärts durch die Trockenkammer geführt.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
eines fahrbaren Korntrockners nach der Erfindung wiedergibt; darin ist Fig. i eine
Seitenansicht, Fig. 2 eine Ansicht der Rückseite, Fig. 3 ein Längsschnitt in lotrechter
Ebene, Fig.4 ein Querschnitt, rechtwinklig zu Fig. 3. Der Korntrockner i i ist auf
einem Fahrgestell ro angebracht, an dem Räder 12, eine Anhängevorrichtung
13 und anstellbare Stützen 14 befestigt sind.
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Die Beförderung des gedroschenen Korns durch den Korntrockner erfordert
eine Anzahl Förderorgane und Getriebe, die durch einen. Motor 17
angetrieben
werden. Insbesondere treibt der Motor mit Hilfe des aus den Riemenscheiben i9 und
2i und dem Riemen 23 bestehenden Riementriebes einen Ventilator.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, erfolgt das Füllen des Trichters 31 durch
eine vom Silo 33 kommende Rutsche 32. Der im wesentlichen V-förmige Trichter
31 ist mit einer parallel zu seinem Scheitel angeordneten Förderschnecke
versehen, die das Korn an das mit dem Elevator 34 in Verbindung stehende Ende des
Trichters bringt, von dem die Körner in einen trichterförmigen Behälter 36 (Fig.
i) fallen. An diesen schließt sich bei 38 ein waagerechtes Rohr 37 an, in dem eine
bis in den Trichter 36 . ragende Förderschnecke 4o auf einer Welle 41 umläuft. Die
Unterseite des in der mittleren senkrechten Ebene der Kammer angeordneten Rohres
37 weist auf der ganzen Länge eine Vielzahl von Löchern auf, durch die das von der
Schnecke 4o durch das Rohr geförderte Korn in die Trockenkammer 42 fallen kann,
und zwar so lange, bis sich dort ein nach beiden Seiten Böschungen bildender, so
hoher Haufen Korn angesammelt hat, daß Korn nicht mehr durch die Löcher -fallen
kann, sondern bis zum Ende des Rohres 37 weiterwandern muß. Der dort ankommende
überschuß an Korn wird mittels einer nicht dargestellten Rutsche in den trichterförmigen
Behälter 31 zurückbefördert.
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Auf der angetriebenen Ventilatorwelle 22 sitzt eine Riemenscheibe
59, die den die Riemenscheibe 45 treibenden Riemen 44 antreibt. Eine durch den bei
49 angelenkten Winkelhebel 48 mit dem Handgriff 5o bewegbare Spannrolle 47 spannt
den Riemen 44 so, daß er die Scheibe 45 und deren Welle treibt. Wird dagegen der
Handgriff 5o in Fig. i gegen den Uhrzeigersinn bewegt, so, wird der Riemen
44 entspannt. über diesen Riementrieb und ein nicht dargestelltes Kegelradgetriebe
wird somit die Welle 41 der Förderschnecke 4o angetrieben, auf deren hinterem Ende
eine Riemenscheibe 50' sitzt, über welche andere Riemenscheiben 51, 52 und
53 mit Hilfe des gekreuzten .Riemens 54 getrieben werden. Die Scheibe 5 i treibt
mit der Welle 55 den Elevator 34, die Scheibe 52 mit der Welle 56 den Kornaustragelevator
57, während die Scheibe 53 eine auf einem Wellenstunipf sitzende Spannrolle ist.
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Die Trockenkammer 42 ist rechteckig und an den Wänden 43 gut isoliert.
Die Böschung der Kornoberfläche ist im wesentlichen parallel zu einer durch die
Heißlufteinlässe 6o bis 65 zu ziehenden Linie. Diese Einlässe liegen im Oberteil
von drei Heißluftkammern 66, 67 und 68. Die Höhe des Kornhaufens über ihnen ist
so bemessen, daß eine Ausnutzung des größten Teils der Wärme zum Trocknen erfolgt.
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Durch das Austragen getrockneten Korns kann das folgende Korn wieder
abwärtswandern, wird auf diesem Wege immer heißer und trockner, wobei die Parallellage
der Heißlufteinlässe zur Böschung eine gleichmäßige Erwärmung des Korns über die
ganze Fläche des Trockners bewirkt.
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Unten an den Kammern 66, 67 und 68 sind Kornaustragwalzen 69 angeordnet:
Auf ihrer Oberfläche sind Rillen oder Taschen 70 angebracht. Das in die Taschen
7o fallende Korn wird beim Drehen der Walzen mitgenommen und unter den Walzen wieder
ausgeschüttet. Die Abmessungen und Anzahl der Taschen sollen so gewählt sein, daß
das Korn im gleichen Umfang abgelassen wird, wie es dem Trockner zugeführt wird,
so daß der Trichter 3 i stets gefüllt bleibt und immer eine gleichförmige Kornsäule
der gewünschten Höhe vorhanden ist. Durch die Scheidewände 72 und 73 wird ein trogförmiger
Einlaß für die Taschen 70 gebildet.
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Die Walzen 69 sitzen auf im Gehäuse gelagerten Wellen 94, die, wie
Fig. 2 zeigt, außerhalb des Gehäuses je mit einem Kettenrad 95 versehen sind.
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Das zur Erzielung der erforderlichen sehr langsamen Umlaufbewegung
der Walzen 69 vorgesehene Getriebe besteht aus einem auf der Riemenscheibe 5o' befestigten
Kurbelzapfen 96, an den eine Treibstange 97 angelenkt ist, die bei der Umdrehung
der Scheibe 5o' eine Auf- und Abwärtsbewegung ausführt. Das untere Ende der Treibstange
97 ist bei 98 mit einem Arm 99 verbunden, der um die Achse ioo schwenkbar ist. Auf
dieser Achse ioo sitzt ein Sperrad ioi und außerdem ein Kettenrad io2, das in gleicher
Ebene mit den Kettenrädern 95 liegt. Der Arm 99 trägt einen Vorsprung 103, an den
eine Sperrklinke 104 für das Sperrad ioi angelenkt ist. Wenn die Treibstange 97
sich aufwärts bewegt, greift die Sperrklinke 104 in das Sperrad ioi ein und bewegt
es im Uhrzeigersinn. Der Hub der Sperrklinke 104 kann durch das Segment 105 begrenzt
werden, das drehbar auf der Welle ioo sitzt-. Daseine Ende io6 des Segments io5
.ist in einer Schlitzführung 1o7
verstellbar geführt, während das
andere kreisbogenförmig begrenzte Ende sich mit dem Kreisumfang des Sperrades ioi
decken kann. Die Sperrklinke 104 ist dann nicht imstande, in das Sperrad
einzugreifen, und die Bewegung des Sperrades ioi wird bis zu dem Zeitpunkt verzögert,
in dem die Sperrklinke über die obere Begrenzung des Segments 105
hinausgreift.
Das um die Achse ioo schwenkbare Segment io5 kann also in der Schlitzführung
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in jeder beliebigen Stellung befestigt werden, womit jede gewünschte Verstellung
des Sperrades innerhalb der Grenzen der Hubbewegung der Treibstange 97 erreicht
werden kann.
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Eine zweite Sperrklinke io8 liegt unter Spannung der Feder iog gegen
den Unterteil des Sperrrades ioi an. Diese Sperrklinke verhindert das Rückdrehen
des Sperrades ioi, nachdem die Sperrklinke 104 außer Eingriff gekommen ist. Eine
Kette i io umfaßt sowohl die Kettenräder 95 als auch das Kettenrad io2, einen
Kettenspanner i i i und das Kettenrad i 12 auf einer Welle 84.
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Als Lufterhitzer dient ein Ofen 114, in dessen Kuppel i 15 Ölbrenner
26 feuern.
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Oberhalb der Ofenkuppel i 15 liegt, wie Fig. 3 und 4 zeigen, das Ventilatorgehäuse
144, in dem der nicht dargestellte Ventilator arbeitet; der Antrieb erfolgt ebenfalls
von dem Motor 17 aus über den Riementrieb ig, 2i und 23. Der so angetriebene Ventilator
übt eine Saugwirkung auf eine seitliche Öffnung 145 aus. Diese Öffnung steht über
einen Verbindungsstutzen 148 mit der Trockenkammer 42 in Verbindung und kann deshalb
eine Saugwirkung auf den Körnerhaufen in der Kammer 42 ausüben. Dieser Sog setzt
sich fort bis zum Kaltlufteinlaß bzw. gegebenenfalls zu den Kaltlufteinlässen. Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird Außenluft durch das Gehäuse 146 des Motors
17 eingesaugt. Das Gehäuse 146 steht durch die Öffnung 147 in der Wand des Trockners
mit der Erhitzungskammer 123 in Verbindung. Die Luft wird in dieser abwärts über
die Ofenkuppel 115 und rund um die Wärmeaustauscher 125, 126, 127 und 129 geführt,
so daß sie bei ihrer Ankunft in den Kammern 66, 67 und 68, wohin sie durch den Durchlaß
155 gelangt, genügend heiß ist.
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Unter den Austragwalzen 69 ist eine Transportschnecke 149 in
Längsrichtung angeordnet, die das getrocknete Korn zu dem Austragelevator 57 bringt.
Vorher wird das Korn abgekühlt, damit keine Kondensation stattfindet, die das Korn
zum Lagern ungeeignet machen könnte. Zu diesem Zweck steht die Kühlkammer
79 mit der Außenluft durch die Längsspalte i5o und 151 in Verbindung. Die
Austragwalzen 69 sind so ausgebildet, daß durch die Längsspalte i5o und 151
angesaugte Luft bei Raumtemperatur um die lose geführten Austragwalzen
69 herum und durch den Körnerhaufen hindurch vom Saugventilator hochgesogen
werden kann. Da es sich nur um geringe Luftmengen handelt, ist das für die wirksame
Trocknungsarbeit unwesentlich. Der Saugventilator saugt Heißluft in Höhe der Heißluftkammerauslässe
6o bis 65 und Kaltluft auf der Höhe der Walzen 69, die niedriger liegen als
der Heißlufteinlaß. Beim Herunterwandern des Korns in der Trockenkammer nimmt die
Temperatur des Korns zu, bis es die Öffnungen 6o bis 65 erreicht, und nach dem Vorbeigang
an diesen Punkten beginnt die Abkühlung durch die aufsteigende Kaltluft, so daß
eigentlich die Kühlkammer schon unmittelbar unter den Öffnungen 6o bis 65 anfängt.
Das Abkühlen setzt sich fort, während das Korn durch die Walzen 69 geht und
auf den schrägen V-förmigen Boden der Kühlkammer 79 fällt.
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Der Kornauslaßelevator 57 ist mit zwei Rutschen 138 und
139 verbunden. Eine nicht dargestellte Steuervorrichtung kann nach Wahl eine
der Rutschen absperren. Die Rutsche 138 führt in den Silo 33, dem das Korn zu Beginn
seines Weges durch den Trockner entnommen wird. Von Zeit zu Zeit wird, während der
Trockner arbeitet, eine Probe genommen, um festzustellen, welchen Feuchtigkeitsgehalt
das Korn hat. Sollte der Gehalt höher als erwünscht sein, so wird das Korn durch
die Rutsche 138 abgelassen und erneut getrocknet. Bei genügend geringem Feuchtigkeitsgehalt
wird das Korn dagegen durch die Rutsche 139 in einen Behälter abgelassen, um gelagert
zu werden.
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Unter den Begriff Korn fällt jede Art von Getreide, wie Roggen, Weizen,
Mais usw., sowie jede geeignete Feldfrucht, z. B. Hülsenfrüchte, Raps u. dgl.