DE933904C - Steuereinrichtung fuer einen mit einer Pilotdruckfluessigkeit betriebenen Servomotor einer hydraulischen Vorrichtung, z. B. einer Presse - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung für einen mit einer Pilotdruckflüssigkeit betriebenen Servomotor zur Betätigung der Ventile einer mit einer Hauptdruckflüssigkeit arbeitenden hydraulischen Vorrichtung, z. B. einer Presse. Der Durchgang der Pilotdruckflüssigkeit zu und vom Servomotor wird hierbei durch ein von der Pilotdruckflüssigkeit betätigtes federbelastetes Ventilglied gesteuert. Die Erfindung ist nicht auf hydraulische Pressen beschränkt, sondern sie kann ohne Schwierigkeit auch bei anderen Maschinen angewendet werden, bei denen eine Kraft durch hydraulichen Druck zur Anwendung gelangt.

Ein Hauptzweck der Erfindung besteht darin, eine hydraulische Sicherheitsvorrichtung zum Anhalten zu schaffen, welche ein Ventil aufweist, das durch Betätigen eines Druckknopfes geschlossen werden kann, das mit zusätzlichen Mitteln zum selbsttätigen Schließen des Ventils versehen ist, wenn der Druck aufhört oder unter einen vorbestimmten Wert fällt, und das, wenn es durch eine derartige Sicherheitsvorrichtung geschlossen worden ist, geschlossen bleibt, bis es durch Betätigung des Druckknopfes wieder zurückgeführt wird.

Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, eine hydraulische Steuereinrichtung von verbesserter Ausführung zu schaffen, die eine Sicherheitsvorrichtung der vorerwähnten Art aufweist und so angeordnet ist, daß das Ventil, wenn es geschlossen ist, den Fluß der Pilotdruckflüssigkeit zu den vor-

gesteuerten Ventilen einer hydraulischen Presse und den vorgesteuerten Entlastungsventilen der Pumpen unterbricht, welche der hydraulischen Presse Primärdruck zuführen. Die genannten vorgesteuerten Ventile sollen dabei derart ausgebildet sein, daß, wenn die Zufuhr von Pilotdruckflüssigkeit unterbrochen wird, die vorgesteuerten Ventile sich in eine neutrale Stellung bewegen und die Pumpen entlastet werden, so daß der Betrieb der ίο hydraulischen Presse oder Maschine angehalten wird. Auf diese Weise kann durch die Anwendung eines Steuerventils in Verbindung mit einer Steuereinrichtung gemäß der Erfindung der Betrieb einer hydraulischen Presse durch Betätigen eines Druckig knopfes oder selbsttätig angehalten werden·, wenn der Pilotdruck aufhört oder unter einen bestimmten Wert fällt oder wenn der Primärdruck zu einem der hydraulischen Zylinder der Presse einen vorbestimmten Wert überschreitet. Erfindungsgemäß wird das Ventilglied in der Schließstellung entgegen dem Druck der Pilotdruckflüssigkeit durch eine Einrichtung gehalten, die aus einem zweiarmigen Hebel besteht, dessen einer Arm auf das Ventilglied wirkt und dessen anderer Arm an dem einen Arm eines weiteren zweiarmigen Hebels anliegt; die beiden zusammenwirkenden Hebelarme sind als Nocken bzw. Folgeglied ausgebildet, so daß in der Hebelstellung, in welcher das Ventilglied geschlossen ist, verhindert wird, daß sich das Ventilglied durch den Druck der Pilotdruckflüssigkeit in die offene Stellung bewegt; ferner ist eine Einrichtung zum Drehen des Hebels mit dem nockenförmigen Arm vorgesehen, um das Ventilglied freizugeben, so daß es durch die Pilotdruckflüssigkeit in die Offenstellung gedrückt werden kann.; diese Einrichtung besteht aus einem als Druckknopf dienenden, federbelasteten Kolben, dessen inneres Ende mit dem einen Arm des den Nocken tragenden Hebels drehbar verbunden ist, so daß, wenn der Kolben gegen seine Feder nach innen gedrückt wird, der Hebel gedreht wird und das Ventilglied freigibt; schließlich ist eine weitere Einrichtung vorgesehen, welche das Ventilglied entgegen dem Druck der Pilotdruckflüssigkeit in seine geschlossene Stellung zurückführen kann und welche aus einem zweiten als Druckknopf dienenden Kolben besteht, bei dessen Betätigung sein inneres Ende auf die Hebel einwirkt und das Ventilglied entgegen dem Druck der Pilotdruckflüssigkeit in seine Schließstellung führt.

Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann ein Kolben des Ventilgliedes in einer Kammer liegen, die mit einer Leitung für die Hauptdruckflüssigkeit verbunden ist, z. B. einer Leitung von einem einen Überdruck aus dem Hauptdruckkreis ablassenden Entlastungsventil an der hydraulischen Vorrichtung, wie einer Presse, so daß für den Fall, daß der Druck in der Kammer den Druck der Pilotdruckflüssigkeit übersteigt, das Ventilglied entgegen dem Druck der Pilotdruckflüssigkeit in seine Schließstellung bewegt wird, was zur Folge hat, daß der eine Kolben, unterstützt durch die Wirkung seiner Feder, freigegeben und gleichzeitig die Hebel in eine Stellung bewegt werden, in welcher sie das Ventilglied in seiner geschlossenen Stellung halten, bis es wieder durch Einwärtsdrücken des entsprechenden Kolbens freigegeben wird.

Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.

In der Zeichnung ist ein Ventil mit einem Sicherheitsanhaltemechanismus dargestellt, das einen Ventilkörper 1, eine Ventilspindel 2, die mit einem Ventilhebel 3 in Verbinidung steht, der durch einen Nocken 4 und einen mit einer Feder belasteten Kolben 5 betätigt wird, und einen weiteren Sicherheitsdruckknopfkolben 6 aufweist. Das Ventil ist in der Offenstellung dargestellt, wobei der Pilotdruck bei 11 eintritt und bei 12 zu den vorgesteuerten Ventilen (nicht dargestellt) austritt. Der Pilotdruck, der auf die Grundfläche 2² der Spindel 2 einwirkt, sucht das Ventil gegen die Wirkung der Feder 5¹ des unter Federwirkung stehenden Kolbens 5 offeii, zu halten. Überschuß druck von Entlastungsventilen (nicht dargestellt) in dem Primärdrucksystem tritt in das Ventil bei 13 ein, wirkt auf die ringförmige Spindelfläche 2¹ und sucht das Ventil entgegen dem Pilotdruck, der auf das untere Ende 2² der Spindel 2 einwirkt, zu schließen. Der Zwischenteil des Ventils zwischen der Spindelfläche 2¹ und dem Spindelende 2² ist über die Verbindung oder Leitung 14 zum Auslaß offen. Der Ventilhebel 3 ist bei 3¹ schwenkbar gelagert und weist eine Rolle oder Walze 3² auf, die eine Berührung mit dem Nocken 4 herstellt, welcher bei 4¹ schwenkbar gelagert ist. Der Sicherheitsdruckknopf 6 wird in Berührung mit dem Nocken 4 durch eine leichte Feder 6¹ gehalten. Die Feder 5¹ und der Kolben 5 suchen den Nocken 4 im Uhrzeigersinn, d. h. entgegengesetzt dem Pilotdruck, zu bewegen, der auf das Spindelende 2² wirkt, wodurch über den Hebel 3 die Rolle 3² in Berührung mit dem Nocken 4 gehalten wird. Der Sicherheitsdruckknopf 6 kann auch dazu dienen, den Nocken 4 im Uhrzeigersinn zu bewegen und das Ventil zu schließen. Auf diese Weise kann das' Ventil durch den Sicherheitsdruckknopf 6 entgegen der Wirkung des Pilotdruckes geschlossen werden; gegebenenfalls kann, wenn der Pilotdruck aufhört, der federbelastete Kolben 5 das Ventil mittels des Nockens 4 und des Hebels 3 schließen; oder schließlich kann der Abblasdruck, der auf die ringförmige Fläche 2¹ der Spindel. 2 einwirkt, das Ventil entgegen der Wirkung des Pilotdruckes schließen, wobei das Spindelende 2² der Ventilspindel nach unten in eine entsprechende geläppte Bohrung 15 des Ventilkörpers gedrückt wird, wodurch der Fluß der Pilotdruckflüssigkeit vom Einlaß 11 zum Auslaß 12 unterbrochen wird. Wenn das Ventil durch Bewegung des Nockens 4 im Uhrzeigersinne oder durch Betätigung des Druckknopfes 6 oder durch Aufhören des Pilotdruckes oder durch überschüssigen Primärdruck geschlossen worden ist, wird das Ventil infolge der relativen Stellungen des Nokkens 4 und der Rolle 3²geschlossen gehalten, bis es

wieder durch den federbelasteten Kolben S zurückgeführt wird, wenn dieser als Druckknopf betätigt wird, und in dieser geschlossenen Stellung des Ventils steht der Durchlaß 12 mit dem Auslaßdurchgang 14 in Verbindung.

Ein hydraulischer Sicherheitsanhaltemechanismus, wie er vorstehend beschrieben ist, kann z. B. mit Vorteil bei einer direkt wirkenden hydraulischen Presse oder Maschine zur Anwendung gelangen, die vorgesteuerte Steuerventile und vorgesteuerte Ventile zur Entlastung der Pumpe hat, wobei das Ventil 1 des Mechanismus zwischen die Pilotdruckquelle und die vorgesteuerten Steuerventile und Entlastungsventile eingeschaltet und so angeordnet ist, daß, wenn die Zufuhr von Pilotdruckflüssigkeit zu den genannten Ventilen durch Schließen des Ventils 1 unterbrochen wird, die Steuerventile in die Neutralstellung bewegt werden und die Entlastungsventile die Pumpe entlasten, wodurch ein Anhalten der Bewegung der hydraulischen Presse oder Maschine herbeigeführt wird. Auf diese Weise kann die Bewegung der hydraulischen Presse oder Maschine durch Betätigung des Druckknopfes 6 oder selbsttätig durch Aufhören des Pilotdruckes oder durch einen übermäßigen Druck an irgendeinem der Entlastungsventile angehalten werden, die so angeordnet sind, daß sie Überdruck oder Abblasdruck in die Leitung 13 des Ventils 1 abgeben. Dies bedeutet, daß der Mechanismus gemäß der Erfindung eine Sicherheitsdruckknopfeinrichtung schafft, um die hydraulische Presse oder andere Maschine im Zusammenwirken mit automatischen Anhaltemitteln anzuhalten, wenn entweder der Pilotdruck aufhört oder unter einen vorbestimmten Wert fällt oder der Primärdruck in irgendeinem der hydraulischen Pressenzylinder einen vorbestimmten Wert überschreitet.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   i. Steuereinrichtung für einen mit einer Pilotdruckflüssigkeit betriebenen Servomotor zur Betätigung der Ventile einer mit einer Hauptdruckflüssigkeit arbeitenden hydraulischen Vorrichtung, z. B. einer Presse, wobei der Durchgang der Pilotdruckflüssigkeit zu und vom Servomotor durch ein von der Pilotdruckflüssigkeit betätigtes federbelastetes Ventilglied gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (2) in der Schließstellung entgegen dem Druck der Pilotdruckflüssigkeit durch eine Einrichtung gehalten wird, die aus einem zweiarmigen Hebel (3) besteht, dessen einer Arm auf das Ventilglied (2) wirkt und dessen anderer Arm an dem einen· Arm eines weiteren zweiarmigen Hebels (4) anliegt, und die beiden zusammenwirkenden Hebelarme als Nocken bzw. Folgeglied ausgebildet sind, so daß in der Hebelstellung, in welcher das Ventilglied (2) geschlossen ist, verhindert wird, daß sich das Ventilglied (2) durch den Druck der Pilotdruckflüssigkeit in die offene Stellung bewegt, daß ferner eine Einrichtung zum Drehen des Hebels (4) mit dem nockenförmigen Arm vorgesehen ist, um das Ventilglied (2) freizugeben, so daß es durch die Pilotdruckflüssigkeit in die Offenstellung gedrückt werden kann, wobei diese Einrichtung aus einem als Druckknopf dienenden, federbelasteten Kolben (5) besteht, dessen inneres Ende mit dem einen Arm des den Nocken tragenden Hebels (4) drehbar verbunden ist, so daß, wenn der Kolben (5) gegen seine Feder (5¹) nach innen gedruckt wird, der Hebel (4) gedreht wird und das Ventilglied (2) freigibt, und daß sdMießlich eine weitere Einrichtung vorgesehen ist, welche das Ventilglied (2) entgegen dem Druck der Pilotdruckflüssigkeit in seine geschlossene Stellung zurückführen kann und welche aus einem zweiten als Druckknopf dienenden Kolben (6) besteht, bei dessen Betätigung sein inneres Ende auf die Hebel (3,4) einwirkt und das Ventilglied (2) entgegen dem Druck der Pilotdruckflüssigkeit in seine Schließstellung bewegt.
2. 2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kolben (2¹) des Ventilgliedes (2) in einer Kammer liegt, die mit einer Leitung (13) für die Hauptdruckflüssigkeit verbunden ist, z. B. einer Leitung von einem einen Überdruck aus dem Hauptdruckkreis ablassenden Entlastungsventil an der hydraulischen Vorrichtung, wie einer Presse, so daß für den Fall, daß der Druck in der Kammer den Druck der Pilotdruckflüssigkeit übersteigt, das Ventilglied (2) entgegen dem Druck der Pilotdruckflüssigkeit in seine Schließstellung bewegt wird, was zur Folge hat, daß der eine Kolben (5), unterstützt durch die Wirkung seiner Feder, freigegeben und gleichzeitig die Hebel (3, 4) in eine Stellung bewegt werden, in welcher sie das Ventilglied (2) in seiner geschlossenen Stellung halten, bis es wieder durch Einwärtsdrücken des entsprechenden Kolbens (5) freigegeben wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   1 509 552 9.55