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Bei dem Verfahren zum. Herstellen von Vorgarn nach dem Patent
899 oig werden der bei Mehrkrempelsätzen vorhandene Ausgleich der Vorlage
und der Kardiereffekt dadurch erzielt, daß einer Walzenkrempel eine z. B. auf einer
Schlagmaschine od. dgl. vorkardierte, in mehreren Schichten in der richtigen Arbeitsbreite
mehrfach getafelte Wickelwatte in Querlage zugeführt wird, die durch eine. mit einer
Speisemulde zusammenarbeitende Kämmwalze aufgelöst und ausgekämmt wird. Diese Kämmwalze
besitzt einen gegenüber den üblichen Belägen mehrfach erhöhten Zahndraht-, Stahldrahtnadel-
oder Nadelbelag. Sie bewirkt in Zusammenarbeit mit dem Muldentisch oder mit den
Muldenhebeln, daß dem Tambour der - Krempel kein flockiges, sondern ein vollständig
aufgelöstes und durchgekämmtes Fasergut zugeführt wird, das er nur noch fertigzukardieren
braucht, wobei die Kardierung durch eine Reißkrempel ersetzt wird.
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Es wurde nun gefunden, daß eine solche Kämmwalze mit Vorteil auch
bei Zwei- und Dreikrempelsätzen der Streichgarnspinnerei, ferner bei Kammgarn- und
Wanderdeckelkrempel verwendet werden kann. Die Wirkung einer solchen Kämmwalze wird
nämlich insofern nutzbar verwertet, als durch das Auskämmen die Fasern in eine viel
weiter gehende Parallellage gebracht werden, als dies auf diesen Maschinen bisher
geschieht, wodurch die Kardierung der Krempel vollkommener wird.und eine Verbesserung
des Vorgarnes bzw. abgelieferten Bandes erzielt wird.
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Bei den Streichgarn-Zwei- und Dreikrempelsätzen kann diese Kämmwalze
sowohl an der Zuführung der Reißkrempel wie auch an der Zuführung der Pelz- oder
Spinnkrempel eingebaut werden. Es ist dadurch möglich; bei einem Zweikrempelsatz
die Kardierung eines Dreikrempelsatzes zu erzielen sowie die Leistung dieser Maschinen
zu vergrößern. Durch die größere Parallellage der Fasern erhält der Flor und damit
auch das Vorgarn und das Garn einen besseren Strich, der sich wieder auf die Festigkeit
des Garnes günstig auswirkt.
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Beim Einbau der Kämmwalze nach dem Hauptpatent in eine Kammgarnkrempel
wirkt sich diese größere Parallellage der Fasern ebenfalls -günstig aus, so daß
dadurch der darauffolgende Streck-und Kämmprozeß erleichtert und verbessert wird.
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Bei den Wanderdeckelkrempeln werden allgemein mit Zahndraht besetzte
Vorreißwalzen verwendet. Diese kämmen zwar die zugeführte Wickelwatte auch aus,
üben jedoch außer der kämmenden auch eine reißende Wirkung aus und nehmen auch ganze
Flocken mit, die - dann erst durch die Krempel aufgelöst werden müssen und einen
wolkigen Flor ergeben. Die mit dem mehrfach erhöhten Zahndraht-, Stahldrahtnadel-
oder Nadelbelag versehene Kämmwalze vermeidet diese reißende Wirkung; sie streicht
den Faserbart kämmend durch, ohne ganze Flocken mitzunehmen, erzielt somit einen
größeren Kämmeffekt, wodurch ein reiner Flor und eine gleichmäßige Kardenlunte erzielt
werden.
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In Fig. i und 2 der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Kämmwalze
nach der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Radialausschnitt einer Ausführungsart der erfindungsgemäß
gestalteten Kämmwalze mit steifen, spitzen Nadeln als Besatz, und Fig. 2 zeigt einen
entsprechenden Radialausschnitt einer weiteren Ausführungsart mit langen, biegsamen
Stahldrahtnadeln als Besatz, die in einen äußerst festen Grundstoff eingesetzt sind.
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In Fig. i bezeichnet R den zylindrischen Rollenkörper, während i einen
Verankerungsbelag für die spitzen Nadeln 2 darstellt, der beispielsweise aus synthetischem
Kunststoff hergestellt sein kann. Die Nadeln 2 können aber auch in jeder beliebigen
anderen Weise derart angeordnet sein, daß sie eine Walze bilden. Die Kämmwarze ist
zweckmäßig so gelagert, daß die Nadelspitzen nur einen sehr geringen Abstand von
der Muldenfläche haben. Die spitzen, starren Nadeln 2 haben einen kleinen Durchmesser
und sind hinsichtlich ihrer Länge so bemessen, daß sie geeignet sind, auch durch
die dickste Watte hindurchzustoßen, so daß die Walze R das Fasermaterial- nicht
-nur auflockert und an die Krempeltrommel abgibt, sondern auch durchkämmt und die
Einzelfasern in Parallellage bringt.
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In Fig. 2 bedeutet R wiederum den Walzenkörper, der bei dieser abgewandelten
Ausführungsform anstatt -mit- starren, spitzen Nadeln mit langen, biegsamen Drahtzähnen
oder -nadeln q. besetzt ist, die starr in den Belag 3 eingesetzt sind.