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Rollen-Tiefdruck-Rotationsmaschine für Mehrfarbendruck Rollen-Tiefdruckmaschinen
weisen neben den Druckaggregaten ausgedehnte Einrichtungen für das Trocknen der
Farbe auf. Diese befinden sich oberhalb der Druckwerke und sind in der Regel gekapselt,
um ein Austreten der flüchtigen, größtenteils giftigen Lösungsmittel in den Arbeitsraum
zu verhindern bzw. die mit den Lösungsmitteln angereicherte Luft Rückgewinnungsanlagen
zuzuführen. Die Kapselung ist an den Stellen, an denen die endlose Papierbahn zu-
und abgeführt wird, durch Schlitze unterbrochen.
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Da die mit Lösungsmitteln angereicherte Luft spezifisch schwerer als
Außenluft ist, wird es als erheblicher Nachteil empfunden, daß die dem Zu-und Abführen
der Bahn dienenden Schlitze bei den bekannten Anordnungen an der Unterseite des
eingekapsielten Raumes angebracht sind und somit das mit Lösungsmitteln angereicherte
Gasgemisch leicht austreten lassen. Außerdem bedingen die bekannten Bauarten zwangläufig
erhebliche Bauhöhen, so daß Galerien angebracht werden müssen, um dem Bedienungspersonal
das Einführen der Bahn in die hochgelegenen Trockenräume zu ermöglichen. Um übermäßige
Höhen zu vermeiden, werden die Druckwerke selbst in Bodenhöhe untergebracht, was
wiederum deren Bedienung und Überwachung sowie Zugänglichkeit erschwert.
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Die Erfindung schafft hier Abhilfe. Ihr zufolge werden der Trocknungsraum
in dem unteren Teil der Maschine, die Druckwerke in dem oberen
Maschinenteil
untergebracht. Die für den Zu- und Ablauf der Bahn an den gekapselten Trockenräumen
erforderlichen Schlitze befinden sich demzufolge an dar Oberseite der Kap:selung,
wo die schweren Lösungsmitteldämpfe nicht austreten können. Die Druckwerke liegen
nach dem Erfindungsgedanken in .handlicher Höhe, was deren Bedienung, Überwachung
und Zugänglichkeit wesentlich erleichtert. Die Anbringung von Galerien für das Bedienungspersonal
erübrigt sich völlig.
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Nach dieser Art gibt es eine ganze Reihe verschiedenex Ausführungsmöglichkeiten.
Eine dieser Möglichkeiten besteht darin, daß die Trockeneinrichtung unmittelbar
in den unteren Teil des zu diesein Zweck längs der Maschine geschlossen durchgeführten
Maschinenrahmens eingebaut ist. Bei.einer anderen Ausführungsmöglichkeit, die sich
besonders für sehr große Maschinen eignet, stehen die Druckwerke usw. ebenfalls
in bequemer Bedienungshöhe auf dem Fußboden, während das sich über die ganze Länge
der Maschine unterhalb derselben erstreckende Gehäuse ;für die Trockeneinrichtung
in das untere Stockwerk hineinragt. Bei einer derartigen Anordnung befinden sich
in dem Raum, in denn gedruckt wird, nur die verhältnismäßig niedrigen und bequem
bedienb:aren Druckwerke, wähnend sich die übrigen Teile der Maschine .an der Decke
eines daruntergelegenen Raumes befindet, der eigens für das Ein- und Ausbauen der
Papiermollen und derartige Arbeiten eingerichtet sein kann, so daß diese Arbeiten
von den eigentlichen Druckarbeiten,getrennt sind.
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Der schon .erwähnte besondere Vorteil der Erfindung .hinsichtlich
des Absaugens der Dämpfe ergibt sich daraus, daß die Lösungsmittel für die Farbe
fast stets .aus Kohlenwasserstoffee bestehen, deren Dämpfe ischw.erer als Luft sind
und sich daher im Trockenraum nach unten absetzen. Wenn sich die Druckwerke im oberen
Teil des Trockenraumes befinden, :sinken die Dämpfe von da aus direkt nach unten
und können leicht abgezogen werden. Sie werden also, selbst wenn ,an den Druckwerken
Undichtigkeiten vorhanden sind oder wenn ,sie zeitweise geöffnet werden, dort nicht
austreten und infolgedessen die Bedienungsleute nicht belästigen. I1n Gegensatz
dazu. versuchen die Dämpfe bei über dem Druckwerk angeordneten Trockenräumen gerade
an dem unten befindlichen Druckwerk ,auszutreten, ;zumal da hierbei die Absaugung
der Dämpfe von oben her erfolgt. Jedes der Druckwerke, das sich innerhalb des Maschinengehäuses
befindet, kann gegenüber dem Trockenraum beispIelsweise durch Birne Zwischenwand
;abgekapselt werden. Dias ,hat u., a. auch den Vorteil, .daß sich der Unterdruck,
der im Trockenraum :absichtlich durch das Absaugen von Luft und Dämpfen entsteht,
weniger ungünstig ,auf das Lösungsmittel der Druckfarbe im Druckwerk .auswirken
kann. Um das Druckwerk während .des Laufens beobachten zu können, ist @es zweckmäßig,
dasselbe durch eine aufklappbare Haube aus dem unter dem Warenzeichen »Plexiglas«
bekannten Werkstoff oder .einem anderen geeigneten durchsichtigen Material abzudecken.
Diese Abdeckung kann sowohl bei Anordnung der ZwIschenwand als auch bei Unterbringung
des Druckwerkes innerhalb des Trockenraumes angebracht werden.
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Ein -Ausführungsbeispiel des Erfindungsged,an.-kens ist in der Zeichnung
schematisch daxgestellt. Diesem Ausführungsbeispiel ist ein Fünffarbendruckwerk
zugrunde gelegt, wobei sielbs.tverständlich die Ausbildung des Druckwerkes für die
Erfindung selbst ohne Belang ist.
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Von der Vorratsrolle i, die durch eine automatische Bremsieinrichtung
abgebremst wird, läuft die Papierbahn über eine Str,,eckvorrichtung a und eine Rotationsbürstvorrichtun-g
3 über Leitwalzen q. zum Formzylinder 5, der durch eine im Farbkasten 6 umlaufende
Auftragwalze eingefärbt wird. Eine Zwischenwand 7 kapselt das Druckwerk mit dem
Farbkasten usw. von dem übrigen Innenraum des Gehäuses - dem Trockenraum - ab und
bildet damit einen weiteren geschlossenen Raum. Nach dem Druckvorgang läuft das
Papier in mehreren Schleifen durch die Trockenvorrichtung 8, die in den unteren
Teil des Maschinenrahmens eingebaut ist. Von hier aus läuft das Papier nach oben
in das zweite ebenfalls abgekapselte Druckwerk und gelangt nach dem Bedrucken wieder
in den anschließenden Teil der Trockenkammer. Dieser Vorgang wiederholt sich in
und zwischen den einzelnen Druckwerken entsprechend deren Anzahl, und das Papier
gelangt nach Passieren des letzten Teiles der Trockenkammer und nach Umlenken an
mehreren Leitwalzen zu der Zugvorrichtung g. Anschließend läuft es zur Wiederaufrollvorrichtung,
die sich entweder innerhalb oder außerhalb des Trockenraumes befindet. Hieraus ist
ersichtlich, daß die Papierbahn .auf ihrem ganzen -Lauf vom Eintritt in das erst
Druckwerk bis zum Passieren der letzten Trockenpartie vollkommen eingekapselt ist.
Ein-und Austrittstellen des Papiers in und aus dem Trockenraum, die niemals dicht
sein können, werden dadurch weitgehend vermieden. Selbstverständlich können bei
den nach der Erfindung gebauten Maschinen Zusatzeinrichtungen der verschiedensten
Art, die hier nicht näher beschrieben, aber bei den bekannten Maschinen üblich sind,
angebaut werden, z. B. Querschneideeinrichtungen, Falzapparate u. dgl. Auch die
mechanischen Einrichtungen, die den Trockenvorgang beschleunigen, lassen sich bei
der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ausbildung des Trockenraumes besonders günstig
einbauen.