DE932434C - Verfahren zur Herstellung von Mikrophonfuellmasse aus Kohlegriess - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mikrophonfuellmasse aus Kohlegriess

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DE932434C
DE932434C DES32623A DES0032623A DE932434C DE 932434 C DE932434 C DE 932434C DE S32623 A DES32623 A DE S32623A DE S0032623 A DES0032623 A DE S0032623A DE 932434 C DE932434 C DE 932434C
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Germany
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charcoal
microphone
metal
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protective gas
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Expired
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DES32623A
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English (en)
Inventor
Erich Dr Rer Nat Hungermann
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Siemens AG
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Siemens AG
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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R21/00Variable-resistance transducers

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mikrophonfüllmasse aus Kohlegrieß Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der aus Kohlegrieß bestehenden Füllmasse für Mikrophone und bezweckt, die Wechselstromleistung des Mikrophons durch Verbesserung der mikrophonischen Eigenschaften der Füllmasse zu steigern.
  • Wie durch Versuche festgestellt werden konnte, beruht der Mikrophoneffekt nicht nur allein auf dem Kontakt-Stromenge-Effekt des sich durch die schwingende Membran ändernden Kontaktdruckes der miteinander in Berührung stehenden Kohlekörner, sondern es treten auch noch Oberflächeneffekte am »Kohlegrieß « auf. Der aus Kunstkohle bestehende Kohlegrieß, der aus den bei der Kunstkohleherstellung üblichen Ausgangsstoffen wie Kohle, Koks und einem Bindemittel (Teer und Pech) durch eine Glühbehandlung gewonnen wird, enthält daher von Hause aus Verunreinigungen, die auf den Mikrophoneffekt von erheblichem Einfluß sind.
  • Je nach Art der Verunreinigungen tritt eine Verbesserung oder Verschlechterung der mikrophonischen Eigenschaften des Kohlegrießes ein. So erklärt es sich, daß die Brauchbarkeit des Kohlegrießes für Mikrophone außerordentlich schwankt. Man ist daher gezwungen, für die Herstellung von Kohlegrieß, der als Füllmasse für Mikrophone verwendet werden soll, nur solche Ausgangsstoffe zu wählen, die auf Grund langjähriger Erfahrungen sich als geeignet erwiesen haben, ohne zu erkennen, worin die Brauchbarkeit begründet ist.
  • Durch die Erfindung können nun für die Herstellung von Mikrophongrieß die üblichen, bei der Kunstkohleherstellung verwendeten Ausgangsstoffe benutzt werden, da durch eine Nachbehandlung des aus der Kunstkohle durch Zerkleinern gewonnenen Kohlegrießes die gewünschten Eigenschaften des Grießes erhalten werden oder bereits bei der Herstellung der Kunstkohle während des Glühprozesses erzielt werden können. Der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte Kohlegrieß ist gegenüber dem handelsüblichen Kohlegrieß in seinen mikrophonischen Eigenschaften erheblich günstiger, da durch Nachbehandlung von handelsüblichem Kohlegrieß eine Verbesserung der Sendebezugsdämpfung des Mikrophons etwa um 0,3 Neper eintritt, wie Versuche zeigen.
  • Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß der Kohlegrieß bei einer Temperatur im Bereich von 80o bis i2oo° C in einem Schutzgas in Gegenwart von Metall- und/oder Metametalldämpfen und/oder Metalloiddämpfen, vorzugsweise des Antimons oder Aluminiums oder Gemischen von Metalldämpfen geglüht wird. Als Metametall werden jene Stoffe bezeichnet, die metallischen Charakter besitzen und sich im periodischen System der Elemente zwischen den echten Metallen einerseits und den Halbmetallen oder Halbleitern andererseits befinden. Damit liegen auch die Eigenschaften des Metametalls, so z. B. Ordnungszustand und Symmetrie der Kristallstruktur, elektrische Leitfähigkeit und chemischer Charakter, zwischen denjenigen der Metalle und Halbmetalle. Als Schutzgas eignet sich vorzugsweise das chemisch träge Argon oder ein Puffergemisch von Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd. Ein solches Puffergemisch als Schutzgas kann während des Glühprozesses dadurch erzeugt werden, daß für die Bildung des Metalldampfes von dem Metallsalz einer organischen Säure ausgegangen wird. Der j zu behandelnde Kohlegrieß wird in diesem Falle beispielsweise mit Aluminiumformiat oder Antimonoxalat getränkt. Bei den hohen Temperaturen während der Glühbehandlung des Kohlegrießes zerfällt dann dieses Metallsalz, wobei das Metall in Dampfform übergeht und der organische Säurerest ein Gemisch aus Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd bildet.
  • Das in Dampfform vorliegende Metall bzw. Metalloid bindet sich an der Grießoberfläche mit den freien, ungesättigten Kohlenstoffvalenzen und bestimmt damit die Höhe der Leitfähigkeit durch die Art und Anzahl der an den Kohlenstoff angelagerten Fremdatome. Auch die Kristallgröße und Kristallbaufehler des Kohlenstoffes werden durch diese eingelagerten Fremdatome bestimmt. Bekanntlich suchen sich die' Kohlenstoffatome bei der Molekülbildung in Sechsecknetzen zu ordnen, um so schließlich das Graphitgitter zu bilden. Bei der Verkokung der organischen Moleküle des Peches, Teeres, die mit den einzelnen Kohlenstoff=-molekülen gemischt sind, werden bei steigender Temperatur die randständigen Atome des Wasserstoffes und Sauerstoffes abgetrieben, so daß die sechseckigen Kohlenstoffnetze immer größer werden. Je länger die Glühbehandlung fortgesetzt und je höher die Glühtemperatur ist, nehmen die Kernteile des Netzgebildes immer mehr die Ordnung des Graphitgitters an. Bei 130o° C sind die randständigen Wasserstoffatome bis auf geringe Reste verschwunden, und das seitliche Vergrößern der Sechsecknetze ist weitgehend fortgeschritten. Nur an den Rändern dieses Makromoleküls sind noch freie Kohlenstoffvalenzen, über die Bindungen mit anderen Atomen eingegangen werden können. Dies erklärt auch, warum eine höhere Glühtemperatur als etwa 1300° C die Eigenschaften des Mikrophongrießes nicht verbessern kann. Je weiter die Graphitbildung fortgeschritten ist, bei der eine Anlagerung von Fremdatomen nicht mehr möglich ist, um so geringer wird der angestrebteMikrophoneffekt. Dies bestätigt auch die Tatsache, daß beispielsweise Elektrographit für Mikrophone ungeeignet ist. Für die Herstellung des Kohlegrießes muß daher eine Kunstkohle genommen werden, bei der die Verkokungstemperatur und die Verkokungsdauer so gewählt ist, daß in der Oberflächenschicht noch freie Kohlenstoffvalenzen vorhanden sind, d. h. die Kohlenstoffatome sich noch nicht vollständig zum Graphitgitter geordnet haben.
  • Bei der Durchführung des vorliegenden Verfahrens wird daher zerkleinerte Kunstkohle verwendet, die bei ihrer Herstellung bei der üblichen Verkokungstemperatur von etwa 120o bis iqoo° C gewonnen ist. Dieser Kohlegrieß wird nun nochmals unter Schutzgas in Gegenwart von Metalldampf bei 80o bis 120o° C geglüht.
  • Als Glühvorrichtung bedient man sich hierfür zweckmäßig eines waagerecht liegenden elektrisch beheizten -Glührohres aus Porzellan, in dessen Mittelteil der Kohlegrieß eingebracht wird. Im Vorderteil des Glührohres werden Metalle oder organische Metallsalze eingelagert, so daß der durch das Glührohr geleitete Schutzgasstrom die entstehenden Metalldämpfe durch das Kohlegrießpulver hindurchfuhrt und hierbei sich bei der Glühtemperatur von 80o bis 120o° C die Metallatome an die Kohlenstoffatome, die an der Oberfläche der einzelnen Kohlepartikelchen liegen, binden.
  • Das Verfahren kann auch in der Weise durchgeführt werden, daß das zurBehandlung kommende Kohlegrießpulver mit dem organischen Salz des einzubringenden Metalls oder Metalloids getränkt wird. Unter Luftabschluß wird dann das Kohlegrießpulver bei 80o bis 120o° C geglüht. Ein besonders guter mikrophonischer Effekt wurde bei dieser Behandlungsweise mit Antimon und Aluminium erreicht. Die Ursache dürfte darin zu suchen. sein, daß nicht nur Antimonatome an den Kohlestoff in der Oberflächenschicht gebunden werden; sondern daß auch die den Mikrophoneffekt störenden Fremdatome aus dieser Schicht durch 'däs@Antimon ausgelöst werden. Hier ist in erster Linie an den in der Kohle enthaltenden Schwefel gedacht, der mit dem Antimon das leicht flüchtige Antimonsulfid bildet. Auch Aluminium zeigt ähnliche günstige Ergebnisse, so daß hieraus der Rückschluß gezogen werden kann, daß auch andere Metalle und Metalloide für das vorliegende Verfahren geeignet sind. Versuche mit Kupferdämpfen haben gleichfalls zu einem günstigen Ergebnis geführt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Mikrophonfüllmasse aus Kohlegrieß, dadurch gekennzeichnet, daß, der Kohlegrieß bei einer Temperatur im Bereich von 8oo bis i2oo° C in einem Schutzgas in Gegenwart von Metall- und/oder Metametalldämpfen und/oder Metalloiddämpfen, vorzugsweise des Antimons oder Aluminiums, geglüht wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Schutzgas Edelgase verwendet werden, die durch die Kohlegrießmasse hindurchgeleitet werden und hierbei die erzeugten Metalldämpfe mit sich führen. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Schutzgas ein Puffergemisch von Kohlendioxyd und Kohlenmonoxyd benutzt wird, das im Glühofen beim Zerfall eines organischen, gleichzeitig den erforderlichen Metalldampf erzeugenden Metallsalzes gebildet wird.
DES32623A 1953-03-18 1953-03-18 Verfahren zur Herstellung von Mikrophonfuellmasse aus Kohlegriess Expired DE932434C (de)

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