DE9305745U1

DE9305745U1 - Toilettenschüssel

Info

Publication number: DE9305745U1
Application number: DE9305745U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-04-16
Filing date: 1993-04-16
Publication date: 1993-06-24
Anticipated expiration: 2003-04-17

Description

Karl-Heinz Betz, Landgrabenstraße 48, 8500 Nürnberg 70

Toilettenschüssel

Die Erfindung betrifft eine Toilettenschüssel mit Spülwasserzulauf und Abwasserablauf.

Herkömmliche Toilettenschüsseln sind für eine Naßreinigung des Afters oder der Genitalien nicht geeignet. Hierzu wird in der Regel ein gesondertes Bidet verwendet, dessen Einbau aus Platzgründen in den meist relativ beengten Toilettenräumen von privaten oder öffentlichen Gebäuden oft nicht möglich ist. Insofern ist eine optimale Hygieneversorgung, z.B. auch im Hinblick auf eine medizinische Vor- und Nachsorge sowie auf die Pflege älterer Menschen, Behinderter und Pflegefälle vielerorts nicht zu gewährleisten.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Toilettenschüssel der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß in konstruktiv einfacher, raumsparender und kostengünstiger Weise die Hygienebedingungen beim Einsatz der Toilettenschüssel erheblich verbessert werden.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch den zusätzlichen Wasserzulauf wird in die Toilettenschüssel praktisch eine Bidet-Funktion integriert, mit deren Hilfe die vorstehend erwähnten hygiemschen Verbesserungen problemlos erreichbar sind. Von Vorteil dabei ist, daß eine derartige Toilettenschüssel ohne nennenswerten Fertigungsmehraufwand hergestellt werden kann. Es bedarf lediglich einer zusätzlichen Zuleitung für diesen Wasserzulauf. Die erfindungsgemäße Toilettenschüssel ist insofern auch in Kleinwohnungen mit beengten Toilettenräumen oder Badezimmern einsetzbar.

Die im Anspruch 2 angegebene Anordnung des Wasserzulaufs ist in anwendungstechnischer Hinsicht vorteilhaft. Die von üblichen Bidets abweichende Strahlrichtung gewährleistet dabei eine schonende und praktisch spritzfreie Reinigung der entsprechenden Körperteile.

Anspruch 3 kennzeichnet eine Alternative für den Wasserzulauf, der demgemäß in den Schüsselrand integriert ist, also bereits bei der Herstellung der Toilettenschüssel mit eingebaut wird.

Die Ansprüche 4 und 5 betreffen einen nachrüstbaren Wasserzulauf, mit dem auch bereits vorhandene Toilettenschüsseln mit einer Bidet-Funktion ausgestattet werden können. Insofern kann die Bidet-Funktion mit denkbar geringem Aufwand bei üblichen Toilettenschüsseln nachgerüstet werden, ohne tiefgreifende bauliche oder sanitärtechnische Maßnahmen ergreifen zu müssen.

Die Ansprüche 6 bis 9 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen für die Wasserversorgung des zusätzlichen Wasserzulaufs. Einzelheiten dazu sind der nachfolgenden Beschreibung des Ausführungsbeispieles entnehmbar.

Die Ansprüche 10 bis 12 kennzeichnen eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Toilettenschüssel, die insbesondere im Zusammenhang mit der zusätzlichen Bidet-Funktion für eine weitere Verbesserung der Hygiene sorgen. Durch die im Anspruch 10 angegebene Auswölbung sind nämlich die zu reinigenden Körperteile besonders einfach zu erreichen, was insbesondere die Pflege älterer oder behinderter Menschen wesentlich erleichtert. Um der erfindungsgemäßen Toilettenschüssel dabei in geschlossenem Zustand ein Aussehen zu geben, das sich möglichst eng an das Aussehen üblicher Toilettenschüsseln anlehnt, ist gemäß Anspruch 11 vorgesehen, daß der Toilettendeckel die gesamte Brille mit der Auswölbung abdeckt.

Durch die nach Anspruch 12 vorgesehene Markierungserhebung auf der Oberseite der Brille kann die auf der Toilettenschüssel sitzende Person unmittelbar abfühlen, ob sie eine für die optimale Reinigung richtige Sitzposition einnimmt.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar, in der Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert werden. Es zeigen

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Toilettenschüssel ohne Brille und Deckel mit nachgerüstetem zusätzlichem Wasserzulauf,

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des hinteren Randbereiches einer Toilettenschüssel mit integriertem zusätzlichem Wasserzulauf,

Fig. 3 eine schematische Seitenansicht der Toilettenschüssel gemäß Fig. 1 mit Brille und Deckel,

Fig. 4 eine Draufsicht auf die Toilettenschüssel gemäß Fig. 3 und

Fig. 5 eine schematische Perspektivdarstellung einer Wasserversorgungseinheit für einen nachrüstbaren Wasserzulauf.

Eine erfindungsgemäße Toilettenschüssel 1 weist einen in den Zeichnungen nicht näher dargestellten, üblichen Spülwasserzulauf sowie einen siphonartigen Abwasserablauf 2 auf. Bei der in den Fig. 1, 3 und 4 dargestellten Toilettenschüssel 1 ist am rückwärtigen, oberen Randbereich der Toilettenschüssel 1 ein zusätzlicher Wasserzulauf 4 vorgesehen, dessen Mündung 5 derart angeordnet ist, daß ein Wasserstrahl mit einer im wesentlichen horizontal nach vorne weisenden Strahlrichtung 6 austritt. Der Wasserzulauf ist dabei in diesem Ausführungsbeispiel als nachrüstbarer Rohrstutzen 7 ausgebildet, der auf der Oberseite 8 des Schüsselrandes 9 mittels zweier aufklebbarer Rohrschellen 10 befestigt ist.

Im vorderen, dem zusätzlichen Wasserzulauf 4 gegenüberliegenden Randbereich 11 ist der Schüsselrand 9 mit einer nach vorne gerichteten Auswölbung 12 versehen. Im Bereich dieser Auswölbung 12 ist die Toilettenbrille 13 mit einer Aussparung 14 versehen, so daß der Innenraum 15 der Toilettenschüssel 1 bei heruntergeklappter Toilettenbrille 13 z.B. für die Pflege älterer oder behinderter Menschen gut zugänglich ist. Die Form des Deckels 16 der Toilettenschüssel 1 entspricht in Draufsicht dem Umriß der

Toilettenschüssel 1, deckt also die Toilettenbrille 13 und die Auswölbung 12 ab (Fig. 4).

Die Wasserversorgung des Wasserzulaufs 4 ist vom üblichen Spülwasserzulauf der Toilettenschüssel 1 getrennt betätigbar. Dazu ist der Wasserzulauf 4 über eine Zuleitung 17, die beispielsweise als flexibler Duschschlauch ausgebildet sein kann, mit einer Einhebelmischbatterie 18 verbunden, die in einem von der Toilettenschüssel 1 aus bequem erreichbaren Platz im Toilettenraum angeordnet ist. Zur Halterung der Einhebelmischbatterie 18 ist diese an einer Konsole 19 befestigt, die an der Wand des Toilettenraumes etwa nach Art einer Ablage befestigt ist. Die Einhebelmischbatterie 18 kann also entsprechend den jeweiligen Platzverhältnissen im Toilettenraum positioniert werden. Weiterhin ist die Einhebelmischbatterie 18 über eine Kaltwasserzuleitung 20 und eine Warmwasserzuleitung und entsprechende T-Stücke 22 mit den (nicht dargestellten) Eckventilen der Gebäudewarm- und -kaltwasserversorgung verbunden.

Dank der Einhebelmischbatterie 18 kann aus dem Wasserzulauf 4 ein Wasserstrahl der gewünschten Temperatur und Stärke zur hygienischen Reinigung von After und Genitalien austreten. Zur Vermeidung von Verbrennungen kann dabei die Einhebelmischbatterie 18 mit einer Heißwasser-Sperre 23 gesichert sein, was insbesondere im Hinblick auf die Betätigung des Wasserzulaufs 4 durch Kinder von Vorteil ist.

Falls im entsprechenden Toilettenraum lediglich eine Kaltwasserversorgung vorhanden ist, kann zur Erzeugung von Warmwasser für den zusätzlichen Wasserzulauf 4, 4' mit einem Durchlauferhitzer, vorzugsweise einem Druckdurchlauferhitzer gearbeitet werden. Dieser ist in üblicher Weise in einer Zweigleitung angeordnet, die von der Kaltwasserversorgung zu einer Mischbatterie führt. Letztere erhält über eine By-pass-Leitung auch Kaltwasser, um somit die Wassertemperatur am zusätzlichen Wasserzulauf 4, 4' zwischen kalt und heiß regulieren zu können.

In Fig. 2 ist eine alternative Möglichkeit für den Wasserzulauf 4' gezeigt. Letzterer ist direkt im rückwärtigen oberen Randbereich 3 der Schüssel in den Schüsselrand 9 integriert. Die Mündung 5' tritt dabei an der Innenseite 24 des Schüsselrandes 9 aus. Die Wasserversorgung des

Wasserzulaufes 4' kann in der oben beschriebenen Weise erfolgen. Alternativ dazu kann auch eine Einhebelmischbatterie mit entsprechenden Zuleitungen unter Putz installiert werden.

Im übrigen ist den Fig. 3 und 4 eine Markierungserhebung 25 entnehmbar, die auf der Oberseite 26 der Toilettenbrille 13 vertikal fluchtend mit dem Wasserzulauf 4, 4' an die Brille 13 angeformt ist.

Claims

- 6 Schutzansprüche

1. Toilettenschüssel mit Spülwasserzulauf und Abwasserablauf (2), gekennzeichnet durch einen zusätzlichen, vom Spülwasserzulauf getrennt betätigbaren Wasserzulauf (4, 4') im oder am rückwärtigen, oberen Randbereich (3) der Schüssel (1).

2. Toilettenschüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung (5, 5') des zusätzlichen Wasserzulaufs (4, 4') derart angeordnet ist, daß ein Wasserstrahl mit einer im wesentlichen horizontal nach vorne weisenden Strahlrichtung (6) austritt.

3. Toilettenschüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Wasserzulauf (4') in den Schüsselrand (9) integriert ist.

4. Toilettenschüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Wasserzulauf (4) als auf dem Schüsselrand (9) befestigter, insbesondere nachrüstbarer Rohrstutzen (7) ausgebildet ist.

5. Toilettenschüssel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen (7) durch aufklebbare Rohrschellen (10) auf der Oberseite (8) des Schüsselrandes (9) befestigt ist.

6. Toilettenschüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Wasserzulauf (4, 4') mit einer Gebäudewasserversorgung über mindestens eine Zuleitung (17) verbunden ist, in der ein vom Spülwasserzulauf getrennt bedienbarer Wasserhahn (Einhebelmischbatterie 18) angeordnet ist.

7. Toilettenschüssel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise als Einhebelmischbatterie (18) ausgebildete Wasserhahn einerseits mit der Kalt- und Warmwasserversorgung des Gebäudes und andererseits über eine einzige Zuleitung (17) mit dem zusätzlichen Wasserzulauf (4, 4') verbunden ist.

8. Toilettenschüssel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserhahn (Einhebelmischbatterie 18) an einer Befestigungskonsole (19) angebracht ist.

9. Toilettenschüssel nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuleitung (17) zum zusätzlichen Wasserzulauf (4, 4') ein Durchlauferhitzer angeordnet ist.

10. Toilettenschüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Wasserzulauf (4, 4') gegenüberliegende vordere Randbereich (11) der Toilettenschüssel (1) eine Auswölbung (12) aufweist.

11. Toilettenschüssel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Toilettenbrille (13) im Bereich der Auswölbung (12) ausgespart (Aussparung 14) ist und der Toilettendeckel (16) die gesamte Brille (13) mit der Auswölbung (12) abdeckt.

12. Toilettenschüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Toilettenbrille (13) an einer vertikal mit dem zusätzlichen Wasserzulauf (4, 4') fluchtenden Position auf ihrer Oberseite (26) mit einer Markierungserhebung (25) versehen ist.

13. Toilettenschüssel nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserhahn (Einhebelmischbatterie 18) mit einer Heißwassersperre (23) versehen ist.