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Die Erfindung betrifft ein Wasserklosett
(WC) zur Benutzung in der Hockstellung.
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Hock-WC werden bevorzugt in der islamischen
Welt, in Südostasien
sowie in Südeuropa
benutzt. Dies geschieht hauptsächlich,
um die Berührung
des Benutzers mit möglicherweise
verunreinigten Teilen des WC zu vermeiden, um die Entleerung von
Blase und Darm zu erleichtern, um die Reinigung des Unterleibs nach
der Benutzung zu erleichtern und allgemein wegen religiöser Vorschriften.
Die Hockposition wird dabei im Gegensatz zum Sitzen dadurch gekennzeichnet,
dass das Körpergewicht ganz
oder überwiegend
auf den Füßen ruht,
dass der Oberkörper
nach vorn gebeugt ist, und dass die Knie in einem spitzen Winkel
gebeugt sind. Bevorzugt werden dabei in einer den Kreislauf entlastenden Haltung
die Arme um die Beine gelegt.
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Die übliche Bauart solcher Hock-WC
umfasst eine in den Fußboden
des Toilettenraumes eingelassene flache Schale mit einer länglichen
Vertiefung und einem aus dieser nach unten in den Boden sich erstreckendem
Abflussrohr und einer entweder direkt aus der Wasserleitung oder über einen
Spülkasten
versorgten Spüleinrichtung,
wobei – je
nach Breite der Schale – seitlich
neben oder in der Schale Standflächen
für die
Füße des Benutzers
vorgesehen sind. 6 zeigt
die perspektivische Ansicht eines solchen Hock-WC nach dem Stand
der Technik. Für
die Reinigung des Anal- und Genitalbereichs nach der Benutzung ist
entweder ein traditioneller Wasserkrug mit schnabelförmigem Ausgussrohr
oder ein ggf. mit einem Schlauch versehener Wasserhahn an der Wand
des Raumes vorhanden.
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Die bekannte Bauart ist mit einer
Reihe von Nachteilen verbunden. So kommt es leicht zum Verspritzen
von Urin und Stuhl über
den Bereich der gespülten
Vertiefung hinaus. Beim Spülen
kann das Spülwasser über den
Rand der Schale auf die Standflächen
für die
Füße und auf
den Boden des Toilettenraums fließen und diese verunreinigen.
Auch bei der Intimwaschung mit Wasserkanne oder -schlauch kann Wasser
neben die WC-Schale fließen.
Hierdurch kann es zur Bildung unangenehmen Geruchs kommen, was in
Wohnungen die Wohnqualität
angrenzender Räume
beeinträchtigt.
Für Kinder
und ältere
Menschen ist die Benutzung des Hock-WC schwierig und mit Rutschgefahr
verbunden. Das herkömmliche
Hock-WC muss bereits bei der Rohbauplanung in Betracht gezogen werden.
Eine nachträgliche
Einrichtung, insbesondere in Bauten, bei denen Toilettenabflüsse in der
Wand anstatt im Boden vorgesehen sind, ist nur mit erheblichen und
aufwendigen baulichen Veränderungen
möglich
und kann auch die Deckenbereiche darunter liegende Räume nachteilig
beeinflussen. Darüber
hinaus führt
der direkte Einbau des Hock-WC in den Boden des Toilettenraums zu
einer erheblichen Geräuschbelastung durch
Trittschall und Wasserströmung
in anderen Teilen des Bauwerks.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe,
ein Hock-WC bereitzustellen, welches die geschilderten Nachteile
gänzlich
oder zumindest weitgehend vermeidet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
ein Hock-WC nach dem Hauptanspruch. Weitere Verbesserungen bieten
die bevorzugten Ausführungsformen
nach den Unteransprüchen.
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Durch die erfindungsgemäße erhöhte Position
der WC-Schüssel wird
erreicht, dass der Benutzer in der Hockstellung seinen Unterleib
sehr nahe an die Schüssel
bringen kann, ohne diese zu berühren.
Dadurch wird das Verspritzen der Ausscheidungen sowie des Waschwassers
völlig
vermieden. Es besteht daher auch keine Notwendigkeit mehr, beim
Spülen die äußeren Bereiche
der Schüssel
zu erfassen, sodass auch das Verschütten von Spülwasser ausgeschlossen ist.
Damit tritt keine Verunreinigung des Fußbodens im Toilettenraum mehr
auf. Auch die Gefahr einer Infektion des Benutzers durch Berührung mit
der WC-Schüssel
wird vermieden.
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Infolge der erhöhten Position der WC-Schüssel kann
das Abflussrohr, vorzugsweise mit einem Siphon als Geruchsverschluss,
ebenfalls über
dem Fußboden
angeordnet werden. Es braucht keine Öffnung oder Ausnehmung im Fußboden vorbereitet oder
nachträglich
hergestellt zu werden. Daher ist es möglich, das erfindungsgemäße Hock-WC
je nach den vorliegenden Gegebenheiten an einen Boden- oder Wandabfluss
anzuschließen.
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Der Höhenunterschied zwischen dem
Rand der WC-Schüssel
und den Standflächen
für die
Füße beträgt vorzugsweise
14 bis 18 cm.
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Vorteilhafterweise kann der Rand
der WC-Schüssel
eben ausgebildet sein.
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Bevorzugt ruht die Schüssel des
erfindungsgemäßen Hock-WC
in einem Korpus, in dessen Innern sich das Abflussrohr mit dem Siphon
befindet. Dieser Korpus steht mit seiner Grundfläche auf einer ebenen Fläche, beispielsweise
dem Fußboden.
In dieser Ebene und seitlich vom Korpus sind die Standflächen für die Füße des Benutzers
angeordnet. Der Korpus ist bevorzugt 26 bis 34 cm breit.
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Zwar wird durch die erhöhte Anordnung
der WC-Schüssel
auch das Verspritzen von Waschwasser bei der herkömmlichen
Art der Intimwaschung mittels Kanne oder Schlauch vermieden. Wesentlich bequemer
und daher bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsform der Erfindung, die
eine über
der WC-Schüssel
angeordnete Vorrichtung zur Intimwaschung aufweist.
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Eine solche Vorrichtung kann insbesondere eine
Analdusche, eine Genitaldusche und/oder einen Warmlufttrockner aufweisen.
Anal- und Genitaldusche
werden bevorzugt mit körperwarmem
Wasser versorgt und sind so gestaltet und ausgerichtet, dass sie
speziell den Anal- bzw. Genitalbereich des Benutzers in der Hockstellung
erreichen. Der Wasserdruck ist so bemessen, dass Verspritzen vermieden
wird und ist ggf. einstellbar. Anal- und Genitaldusche sind getrennt
bedienbar. Dadurch können
Harnwegsinfektionen durch Bakterien des Darms bei Frauen vermieden
werden. Der Warmlufttrockner versorgt vorzugsweise die ganze Oberfläche des
Unterleibs des Benutzers.
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Bevorzugt werden die Komponenten
der Vorrichtung zur Intimwaschung in einer Ebene angeordnet und
zwar vorzugsweise auf einem ersten ringförmigen Bauteil, dessen Form
dem Umriss der WC-Schüssel
entspricht und das auf deren Rand oder auf dem Rand des Korpus ruht.
Hierdurch wird die Gefahr des Verspritzens von Waschwasser weiter vermindert.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Analdusche eine Ruhestellung und eine Betriebsstellung
einnehmen. In der Ruhestellung ist sie im hinteren Bereich des WC,
beispielsweise des ringförmigen
Bauteils, zurückgezogen
und verdeckt, so dass sie nicht von Ausscheidungen verunreinigt
werden kann. Zur Einleitung des Waschvorgangs wird sie vom Benutzer,
beispielsweise durch Betätigung
eines Bedienknopfs, aktiviert, fährt
in eine geeignete Betriebsstellung und wird mit körperwarmem
Wasser versorgt. Der Waschvorgang kann manuell oder durch an sich
bekannte Zeitschaltelemente beendet werden. Analog kann eine Genitaldusche im
seitlichen Bereich des ringförmigen
Bauteils verdeckt in Ruhestellung verharren, bis sie, beispielsweise
durch einen Bedienknopf, aktiviert und in die Betriebsstellung geschwenkt
wird. Die Duscharme können
auch so konstruiert sein, dass sie bei Beaufschlagung mit Wasserdruck
selbsttätig
in die Betriebsposition ausfahren und sich wieder in die geschützte Position
zurückziehen,
wenn der Wasserdruck fällt.
Selbstverständlich
ist es auch möglich,
mit einem einzigen Duschkopf, der ggf. in zwei unterschiedliche
Betriebsstellungen verschoben werden kann, beide Bereiche des Unterleibs
zu waschen. Die Anordnung der Anal- bzw. Genitaldusche erlaubt auch,
die Waschung entsprechend der religiösen Vorschrift für die hygienische
Teilwaschung mit der linken Hand auszuführen bzw. zu unterstützen.
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Der Warmlufttrockner umfasst bevorzugt
ein Gebläse
mit einer elektrischen Widerstandsheizung zur Erwärmung der
Luft und eine geeignete, im ringförmigen Bauteil angeordnete
Austrittsdüse.
Er kann nach Beendigung des Waschvorgangs manuell oder automatisch
einschaltbar sowie mittels an sich bekannter Zeitschalter automatisch
ausschaltbar sein. Die Betriebsdauer des Warmlufttrockners beträgt vorzugsweise
3 bis 6 Minuten. Die Temperatur der Warmluft kann einstellbar bzw.
regelbar sein.
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Vorteilhaft ist über der WC-Schüssel und
ggf. über
der Vorrichtung zur Intimwaschung ein weiteres ringförmiges Bauteil
hochklappbar angeordnet. Um das Hochklappen zu ermöglichen,
kann es im rückwärtigen Bereich über ein
Scharnier am Korpus oder am ersten ringförmigen Bauteil befestigt sein.
Es kann die Form eines geschlossenen Rings haben oder auch im vorderen
Bereich offen sein, sodass es nur zwei seitliche Auflageflächen für die Außenseiten der
Gesäßbacken
bietet. Dieses Bauteil ist in einer solchen Höhe angebracht, dass es älteren oder
gebrechlichen Benutzern das Verweilen in der Hockstellung erleichtert
und insbesondere die Belastung der Knie mildert und das Gleichgewicht
stabilisiert. Die Auflageflächen
sind bevorzugt kalottenförmig ausgebildet,
sodass die Berührungsfläche mit
der Haut des Benutzers minimal ist.
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Der Rand der WC-Schüssel des
erfindungsgemäßen Hock-WC
ist bevorzugt im vorderen Bereich erhöht, um Verspritzen von Urin
und Spülwasser
zu vermeiden. In diesem Fall sind die ringförmigen Bauteile nicht völlig geschlossen,
sondern im vorderen Bereich so weit offen, dass sie Raum für die Erhöhung der
WC-Schüssel
bieten.
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Weiterhin bevorzugt ist das erfindungsgemäße Hock-WC
mit einem hochklappbaren Abschlussdeckel versehen. Dieser ist in
geschlossener Position über
der WC-Schüssel
und ggf. über
der Vorrichtung zur Intimwaschung und den Auflageflächen angeordnet
und kann beispielsweise um ein im hinteren Bereich des WC befestigtes
waagerechtes Scharnier zur Benutzung hochgeklappt werden. Dieses
Scharnier kann eine gemeinsame Achse mit dem des weiteren ringförmigen Bauteils
haben. Durch den Abschlussdeckel wird die Entstehung und Ausbreitung von
lästigem
Geruch weiter vermindert.
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Besonders bevorzugt ist der Deckel
mit einer Klappe versehen, die zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen
Position verschoben oder verschwenkt werden kann. Diese ist so gestaltet,
dass sie in der geöffneten
Position ein Teil der Auflageflächen
freigibt, die als Kindersitz dienen können.
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Vorteilhaft sind der die WC-Schüssel tragende
Korpus und die Standflächen
für die
Füße auf einem
Podest angeordnet. Hierdurch wird beim nachträglichen Einbau in einen Sanitärbereich
die Anpassung an die vorgegebenen Anschlüsse für den Abfluss und die Wasserversorgung
erleichtert. Das WC kann dann ohne weitere bauliche Veränderungen montiert
bzw. demontiert werden. Das Podest kann im Bad neben der Funktion
auch als Gestaltungselement fortgesetzt werden. Im Wannenbereich
kann das Podest als Ein- und Ausstiegshilfe für die Badewanne dienen.
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Das Podest kann beispielsweise quaderförmig sein
und eine Höhe
von 16 bis 24 cm, eine Länge von
100 bis 120 cm und eine Breite von 60 bis 80 cm haben. Es sind auch
elliptische und kreisförmige Grundflächen mit
entsprechenden Abmessungen möglich.
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Die Befestigung des Podestes auf
dem Fußboden
des Toilettenraumes sowie des Korpus bzw. der WC-Schüssel auf
dem Podest kann auf beliebige bekannte Art und Weise geschehen.
Bevorzugt sind lösbare
Verbindungen, z.B. Verschraubungen. Podest und Korpus können auch
zusammenhängend als
einstückiges
Teil, z. B. aus Kunststoff, ausgeführt sein.
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Die Verwendung eines Podestes ermöglicht es,
als WC-Schüssel
beispielsweise eine für
Sitz-WC handelsübliche
Tiefspülschüssel zu
verwenden, auch wenn diese höher
als die bevorzugte Höhe
von 14 bis 18 cm des WC-Randes über
den Standflächen
ist, indem der untere Teil dieser Schüssel mit Siphon und Abflussrohr
wenigstens teilweise in das Podest versenkt wird. Auch handelsübliche Flachspülschüsseln lassen
sich verwenden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung sind neben der WC-Schüssel Vorratsfächer für Desinfektions-
und Spülmittel
angebracht. Aus diesen Behältern
können
beim Spülvorgang
solche Mittel in das Spülwasser
dosiert werden. Geeignete Dosiervorrichtungen sind dem Fachmann
bekannt.
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Vorteilhaft ist über dem oberen Rand der WC-Schüssel oder
der Intimwaschvorrichtung eine umlaufende offene Rinne vorhanden,
aus der weiteres Spülwasser überläuft und
auf dem gesamten Umfang der Innenseite des WC-Beckens einen ablaufenden
Wasserfilm erzeugt. Dieser Film kann bereits während der Benutzung durch einen
relativ geringen Wasserfluss erzeugt werden und verhindert anhaftende
Verunreinigungen der Innenwand des WC-Beckens und ggf. der Intimwaschvorrichtung.
Die Überlaufrinne
kann bevorzugt in der Innenfläche
des ersten ringförmigen
Bauteils ausgebildet sein. In das zusätzliche Spülwasser können ebenfalls Desinfektions-
und Reinigungsmittel dosiert werden.
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Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Hock-WC
mit einer Luftabsaugvorrichtung versehen, die Luft aus der WC-Schüssel absaugt
und durch ein Filter oder auch nach außen leitet. Die Absaugung erfolgt
bevorzugt über
eine unter dem Rand der Schüssel
angeordnete Luftabsaugrille. Diese Absaugvorrichtung wird durch
einen Schalter aktiviert, der mit dem Schließen der Tür oder mit dem Lichtschalter betätigt werden
kann. Vorzugsweise ist dieser Schalter oder Sensor durch Druck betätigbar und
in wenigstens einer der Standflächen
eingebaut.
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Hock-WC nach der vorliegenden Erfindung können aus
allen üblichen
Materialien hergestellt werden. Für die mit Wasser in Berührung kommenden
Teile eignen sich insbesondere keramische Materialien, Marmor und
Edelstahl, für
den Spülkasten und
für die
ringförmigen
Bauteile und den Abschlussdeckel auch Kunststoff, für Podest
und Korpus Keramik, Naturstein wie Marmor und geeignet oberflächenbehandeltes
Holz.
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Das erfindungsgemäße Hock-WC zeichnet sich gegenüber den
bekannten Ausführungen
auch dadurch aus, dass durch geeignete Gestaltung der einzelnen
Elemente, insbesondere Korpus, Podest und Abschlussdeckel ein ästhetisch überzeugender Gesamteindruck
erzielt werden kann.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
und der beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen
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1 eine
isometrische Ansicht einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hock-WC,
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2 einen
Schnitt durch das Hock-WC aus 1,
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3 eine
Draufsicht auf das Hock-WC aus 1,
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4 eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hock-WC
in isometrischer Ansicht seiner Baugruppen,
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5 eine
dritte Ausführungsform
in des erfindungsgemäßen Hock-WC
in isometrischer Ansicht seiner Baugruppen,
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6 ein
Hock-WC nach dem Stand der Technik in isometrischer Darstellung.
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1 stellt
eine Gesamtansicht einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Hock-WC
dar. Es ist auf einem Podest 1, das auf dem Fußboden 116 ruht
und verschraubt ist, aufgestellt und mittels Schrauben befestigt.
Das Podest ist 20 cm hoch, 70 cm breit und 110 cm tief. Neben dem
Korpus 3 des WC auf dem Podest sind rutschfeste Standflächen 2 für die Füße des Benutzers
angebracht. Im Innern des Korpus 3 befindet sich die WC-Schüssel 5,
deren oberer Rand mit dem des Korpus abschließt, also höher als die Standflächen angeordnet
ist, eine Spülrille 51 und
eine Geruchsabsaugrille 52. Auf dem Rand des Korpus ruht
das erste ringförmige
Bauteil 23 mit den Einrichtungen der Intimdusche, die mittels
der Knöpfe 17 bedient
werden können.
Auf dem rückwärtigen Abschnitt
des Korpus 3 ruht ein Spülkasten 12, der mit
dem Knopf 16 bedient wird und dem über den Anschluss 15 Wasser
zugeführt
wird. Ein weiteres ringförmiges
Bauteil 32 ruht auf dem Bauteil 23 und kann von
schwächlichen
Personen mit dem Gesäß berührt werden,
wodurch diese ihre Knie entlasten und das Gleichgewicht halten können. Die
Höhe dieses
Bauteils über
den Standflächen
(etwa 22 cm) ist jedoch wesentlich geringer als die Höhe der Sitzbrille eines üblichen
Sitz-WC über
dem Boden (etwa 45 cm), um eine Hockstellung zu ermöglichen,
bei der das Körpergewicht
im wesentlichen über
die Knie auf den Füßen ruht,
was medizinisch, hygienisch und physiologisch vorteilhafter ist
als Sitzstellung. Schließlich
ruht auf dem Bauteil 32 noch ein Abschlussdeckel 35.
Dieser sowie das ringförmige
Bauteil 32 sind an der Rückseite mit einem gemeinsamen Scharnier
am Bauteil 23 befestigt und können hochgeklappt und stabil
an den Spülkasten 12 gelehnt werden. 1 lässt erkennen, dass auch der ästhetische
Eindruck dieser erfindungsgemäßen Ausführungs form
gegenüber
dem Stand der Technik (6) erheblich
verbessert ist.
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Die Schnittdarstellung in 2 zeigt weitere Einzelheiten
dieser Ausführungsform.
Die hier als Tiefspüler
ausgebildete WC-Schüssel 5 mit
dem Siphon 4 befindet sich im Inneren des unten offenen Korpus 3 und
des Podestes 1. Dadurch kann der Abflussstutzen leicht
an Wandabläufe
in üblicher
Höhe angeschlossen
werden. Aus dem Spülkasten 12 kann
Spülwasser
durch Öffnung
des Ablaufventils 13 über
die Verbindungsöffnung 10 in
die Schüssel 5 geleitet
werden. Das zweite ringförmige
Bauteil 32 ist mit kalottenförmigen Auflageflächen 33 versehen. Diese
Form gewährleistet
eine minimale Berührungsfläche mit
der Haut und verhindert das Zusammenpressen der Gesäßbacken
beim Abstützen,
das die Ausscheidung erschweren würde.
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3 zeigt
die gleiche Ausführungsform
bei hochgeklapptem Abschlussdeckel 35 in Draufsicht. Man
erkennt die Position der kalottenförmigen Auflageflächen 33.
Die übrigen
Teile wurden bereits oben beschrieben.
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Die Details einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
sind in 4 dargestellt.
Im Interesse der Übersichtlichkeit
sind hier die bereits oben beschriebenen Baugruppen Podest 1 bzw.
Boden mit Standflächen,
Spülkasten 12,
zweites ringförmiges Bauteil 32 mit
Auflageflächen 33 und
Abschlussdeckel 35 weggelassen, da sie in gleicher Weise
wie oben beschrieben ausgeführt
sind. Wiederum ist im Korpus 3 eine WC-Schüssel 5 angebracht.
Deren oberer Rand endet jedoch etwas unterhalb des Rands des Korpus
und lässt
dazwischen eine durch die gestrichelte Linie 7 bezeichnete
Rille frei. Mittels der Ventilator-Filter-Kombination 11 im rückwärtigen Abschnitt
des Korpus 3 kann über
diese Rille Luft aus der Schüssel
durch das Filter gesaugt werden, sodass im Toilettenraum kein unangenehmer
Geruch entsteht. Der Ventilator wird durch einen druckempfindlichen
Schalter (Sensor) in einer der Standflächen aktiviert. Am oberen Rand
des Korpus sind Rast- und Befestigungspunkte 6 für das ringförmige Bauteil
mit der Intimwaschvorrichtung angebracht. Im rückwärtigen Abschnitt des Korpus 3 sind
auch noch Vorratsbehälter 8 für Desinfektions-
und Reinigungsmittel vorgesehen. Diese Mittel werden über die Öffnungen 9 über die
Verteilereinheit 27 der Überlaufrinne 22 im
ringförmigen
Bauteil 23 zugeführt.
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Das ringförmige Bauteil 23 vereinigt
in sich die Funktionen der Anal- und Genitaldusche, der Warmlufttrocknung,
einer zweiten Spülvorrichtung und
enthält
auch einen Duftspender. Die Intimwaschvorrichtung wird über die
Zuführungen 26 mit
warmem und kaltem Wasser versorgt. In der Verteilereinheit 27 wird
das Wasser zu der erforderlichen Temperatur gemischt und dem Duscharm 18 für die Analdusche
sowie über
die Leitungen 20 und 21 den seitlich angeordneten
Duscharmen 19 für
die Genitaldusche zugeleitet. Die Duscharme sind im Ruhezustand
in Nischen zurückgezogen
und vor Verunreinigung geschützt,
fahren aber in die Arbeitsposition hinaus, wenn sie mit Wasserdruck
beaufschlagt werden. Die Verteilereinheit 27 umfasst auch
einen elektrischen Durchlauferhitzer für den Fall, dass kein Warmwasseranschluss
verfügbar
ist. Außerdem
führt sie
der durch die gestrichelte Linie 22 bezeichneten Überlaufrinne
kaltes Wasser zu, das als Film auf die Innenwand der Schüssel 5 fällt und
dort am gesamten Umfang der Innenwand nach unten fließt. Dieser Wasserfilm
verhindert das Anhaften von Verunreinigungen an der Innenwand und
wirkt durch die Zusätze
aus den oben beschriebenen Behältern 8 reinigend
und desinfizierend. Die Gebläseeinheit 28 umfasst
auch eine elektrische Widerstandsheizung und erzeugt einen Warmluftstrom,
der durch die Austrittsdüsen 31 auf
die zu trocknenden Körperteile
gerichtet wird. Die Funktionen der Einheiten 27 und 28 können mit
Hilfe der Bedienungsknöpfe 17 aktiviert
werden. Alternativ kann auch ein automatischer Ablauf der Funktionen
mittels eines in der Verteilereinheit vorhandenen programmierbaren
Steuergeräts
vorgesehen sein. Zur Sicherheit werden die elektrischen Funktionen dieser
Einheiten mit Schutzkleinspannung betrieben, die von dem über den
Netzstecker 30 anschließbaren Transformator 29 bereitgestellt wird.
Der Duftspender 25 kann durch Betätigung des Betätigungsknopfs 24 eine
Dosis eines Duftmittels in die Schüssel 5 abgeben.
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In 5 ist
eine andere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt, bei der die Intimwaschvorrichtung manuell
betrieben wird und daher kein elektrischer Anschluss erforderlich
ist. Die Vorrichtungen zur Intimwaschung sind wiederum in einem
ersten ringförmigen
Bauteil 37 angeordnet. Die Verteilereinheit 43 wird über die
Anschlüsse 44 mit Warm-
und Kaltwasser versorgt und umfasst einen Thermostatmischer, der
mit dem Knopf 40 gesteuert wird. Durch Betätigung des
Knopfs 41 kann die Analdusche 45 mit körperwarmem
Wasser beaufschlagt werden und fährt
in ihre Arbeitsstellung aus. In gleicher Weise werden die seitlich
angebrachten Genitalduschen 46 durch Betätigung des
Knopfs 42 über
die Leitung 47 mit Wasser versorgt. Wiederum ist eine Überlaufrinne 36, 48 vorgesehen,
die einen Spülwasserfilm
auf der Innenfläche
der WC-Schüssel
erzeugt und aus der Verteilereinheit 43 über ein
Ventil 38, das mit dem Knopf 39 betätigt werden
kann, mit Kaltwasser gespeist wird.
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Um die Vorteile der Erfindung klarer
erkennbar werden zu lassen, ist in 6 ein
traditionelles Hock-WC (alla turca-WC) dargestellt. Die WC-Schüssel 101 ist
in den Boden 116 eingelassen und ihr flacher Rand schließt mit dessen
Oberfläche ab.
Auf dem Rand sind rutschsichere Standflächen 102 ausgebildet.
Die WC-Schüssel
kann mittels eines üblichen
Spülkastens 107,
der über
einen Wasseranschluss 108 versorgt wird, durch Betätigung des
Spülventils 106 mittels
des Bedienknopfs 118 über
eine Spülleitung 105 gespült werden.
Zur Intimwaschung steht eine Wasserkanne 104 bereit, die aus
dem Wasserhahn 103 ggf. mit warmem Wasser gefüllt werden
kann. Der Abfluss der WC-Schüssel verläuft senkrecht
durch den Boden 116. Das Abflussrohr 109, 110, 111, 112, 113 wird
dann waagerecht an dessen Un terseite geführt und über einen Abzweig 114 an
das Fallrohr 115 angeschlossen. Bei dieser Ausführung ist
kein Siphon vorhanden, so dass es bei ungünstiger Luftströmung zu
Kanalgeruch kommen kann. Außerdem
ist die WC-Schüssel relativ
weit vom Unterleib des Benutzers entfernt, wodurch die Ausscheidungen
zum Teil auch auf den Rand der Schüssel oder auf den Boden fallen
können.
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- 1
- Podest
- 2
- Standflächen
- 3
- Korpus
- 4
- Siphon
- 5
- WC-Schüssel
- 6
- Auflagen
für Intimwaschvorrichtung
- 7
- Absaugrille
- 8
- Fächer für Desinfektions-
und Reinigungsmittel
- 9
- Austrittsöffnungen
- 10
- Verbindungsöffnung für die Spülung
- 11
- Absaugung
mit Filter
- 12
- Spülkasten
- 13
- Wasserzulauf
- 14
- Wasserablauf
- 15
- Hauptwasseranschluss
- 16
- Betätigungsknopf
für die
Spülung
- 17
- Bedienknöpfe für Intimwaschvorrichtung
- 18
- Duscharm
für Analdusche
- 19
- Duscharme
für Genitaldusche
- 20
- Wasserzuleitung
für Genitaldusche
rechts
- 21
- Wasserzuleitung
für Genitaldusche
links
- 22
- Überlaufrinne
- 23
- erstes
ringförmiges
Bauteil
- 24
- Betätigungsknopf
für Duftspender
- 25
- Behälter des
Duftspenders
- 26
- Hauptwasserleitung
für Intimwaschvorrichtung
- 27
- Verteilereinheit
mit Durchlauferhitzer
- 28
- Warmluftgebläse
- 29
- Transformator
- 30
- Netzanschluss
- 31
- Warmluftaustritt
- 32
- zweites
ringförmiges
Bauteil
- 33
- Auflageflächen
- 34
- Bewegliche
Befestigung des Teils 32
- 35
- Abschlussdeckel
- 36
- Überlaufrinne
- 37
- erstes
ringförmiges
Bauteil
- 38
- Verteiler
für die
Spülung
- 39
- Betätigungsknopf
für Spülung
- 40
- Auswahlknopf
für Warm-
oder Kaltwasser
- 41
- Betätigungsknopf
für Analdusche
- 42
- Betätigungsknopf
für Genitaldusche
- 43
- Verteilereinheit
- 44
- Wasseranschluss,
warm und kalt
- 45
- Duscharm
für Analdusche
- 46
- Duscharm
für Genitaldusche
- 47
- Wasserleitung
für Genitaldusche
- 48
- Überlaufrinne
- 51
- Spülwasserverteilungsrille
- 52
- Luftabsaugrinne
- 101
- WC-Schüssel mit
flachem Rand
- 102
- Standflächen
- 103
- Wasserhahn
- 104
- Wasserkanne
- 105
- Spülwasserleitung
- 106
- Spülventil
- 107
- Spülkasten
- 108
- Wasseranschluss
- 109
- Abflussrohr
- 110
- Abflussrohr
- 111
- Abflussrohr
- 112
- Abflussrohr
- 113
- Abflussrohr
- 114
- T-Stück
- 115
- Fallrohr
- 116
- Fußboden
- 118
- Bedienknopf