DE929815C - Fernrohrsystem mit zwei Objektiven, einem gemeinsamen Okular und einem verstellbaren Spiegel - Google Patents

Description

• Fernrohrsystem mit zwei Objektiven, einem gemeinsamen Okular und einem verstellbaren Spiegel Fernrohre mit einem Spiegelobjektiv und einem in bezug auf dieses zentrierten Fangspiegel sind z. B. als Teleskop mit starker Vergrößerung bekannt. Verschiedene Vergrößerungen können dabei erreicht werden durch Fernrahrkombinationen, bei denen eine Mehrzahl von Fernrohren völlig unabhängig voneinander benutzt werden oder dasselbe Objektiv mit mehreren Okularen Anwendung findet.
• Durch die schweizerische Patentschrift 229 643 ist es auch bekannt, für zwei Fernrohre ein gemeinsames Okular zu verwenden. Von demselben Gegenstand erzeugte Bilder, nämlich von dem Linsenobjektiv des Sucherfernrohres und vom Hauptspiegel des Spiegelteleskops erzeugte Bilder werden an der gleichen Stelle derselben Okularebene mittels einer Spiegelanordnung entworfen.
• Diese bekannten Einrichtungen haben die getrennten, parallelen, optischen Achsen der kombinierten Fernrohre beibehalten und auch den damit verbundenen Fehler, nämlich die Parallaxe der beiden Obj ektivbilder. Weiterhin sind Teleskop und Sucher in verschiedenen Tuben untergebracht, so daß zur Umschaltung von dem einen auf den anderen Strahlengang mehrere Spiegel angewendet werden müssen.
• Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der Nachteile der genannten Bauart, deren Fehler sich besonders störend bemerkbar machen können, «renn die Kombination als terrestrisches Fernrohr bebenutzt wird.
• Das Fernrohrsystem nach der Erfindung hat zwei abwechselnd benutzbare Fernrohrobjektive, von denen das eine ein Hohlspiegel, das andere ein als Sucherobjektiv benutzbares Linsensystem ist, und enthält weiter ein für die beiden Objektive gemeinsames Okular und einen verstellbaren Spiegel, der in der einen von zwei Gebrauchslagen sowohl als Fangspiegel für das Spiegelobjektiv dient als auch das Bild des Sucherobjektivs abdeckt und in der anderen Lage das Sucherbild im Okular freigibt, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die optische Achse des Sucherobjektivs mit der des Spiegelobjektivs zusammenfällt und daß außerdem der verstellbare Spiegel in seiner Lage als Fangspiegel mit dem Spiegelobjektiv zentriert ist.
• In Fig. z der Zeichnung ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Teleskops beispielsweise im Schnitt dargestellt.
• Im Fernrohrgehäuse d sind der konkave sphärische Hauptspiegel b und der in bezug auf diesen Hauptspiegel zentrierte Korrektor c untergebracht. Vor der zentralen Öffnung d in diesem Korrektor ist der ebenfalls in bezug auf den Hauptspiegel b zentrierte konvexe sphärische Fangspiegel e angeordnet. Im Teleskopgehäuse a ist ferner die rohrförmige Blende f angebracht, die durch die zentrale Öffnung g im Hauptspiegel b zum Prismagehäuse h führt. In diesem Prismagehäuse ist ein Porrosches Prismasvstem von der zweiten Art angeordnet. Am Prismagebäuse h ist der Okulartubus i befestigt, in dem das Okular j beweglich ist. In der Öffnung d ist das Sucherobjektiv C angeordnet. Der Fangspiegel e sitzt drehbar auf einer Spindel E. Eine Torsionsfeder F ist mit dem einen Ende fest am Fangspiegel e und mit dem anderen Ende fest am Korrektor c befestigt. Mit dem Fangspiegel ist der mit einem Loch H versehene Arm G fest verbunden.
• Fig. 2 .ist eine Seitenansicht des Fangspiegels in Richtung des Pfeiles B gesehen. Durch das Loch H steckt der Haken 1, der das Ende der biegsamen Stange 1 bildet, die fest am Tische K befestigt ist. Der Tisch K ist mit der Druckfeder L im Gehäuse M untergebracht, in dem der Tisch K bewegbar ist. Der Tisch K ist mittels des Bowdenkabels N verstellbar, das durch die Wand des Fernrohrgehäuses a geführt ist.
• Wenn der Knopf P des Bowdenkabels eingedrückt wird, wird der Tisch K entgegen der Wirkung der Druckfeder L herabgedrückt. Die biegsame Stangel bewegt sich also ebenfalls herab, und der Fangspiegel wird um die Achse E gedreht, entgegen der Wirkung der Torsionsfeder F, bis der Fangspiegel die in Fig.2 gestrichelt dargestellte Lage einnimmt.
• In dieser Lage ist der Weg zwischen dem Sucherobjektiv und der Öffnung im Hauptspiegel b frei, so daß das Sucherbild im Oukular wahrgenommen wird. Wenn man darauf das Bowden-Icabel entspannt, dreht sich der Fangspiegel unter der Gesamtwirkung der Torsionsfeder F und der Druckfeder L in seine ursprüngliche Lage (von einem nicht dargestellten Anschlag fixiert) zurück, wodurch die Strahlen aus dem Sucherobjektiv abgefangen werden und das vom Korrektor, Hauptspiegel und Fangspiegel erzeugte Bild wahrgenommen wird.
• Der Brennpunktabstand des Sucherobjektivs beträgt in diesem Falle 15o mm, derjenige des Objektivteiles ¢65 mm, so daß bei Verwendung eines Okulars mit einem Brennpunktabstand von 2r mm die Vergrößerung des Hauptfernrohres das 22fache und diejenige des Sti dhers das 7,5fa.che beträgt; das Gesichtsfeld des Suchers ist das 3fache desjenigen des Fernrohres.
• Ohne zusätzliche Spiegel und ohne gesondertes Sucherrohr entsteht also ein Fernrohr mit einem parallaxfreien, vollständig im Inneren angeordneten Sucher, wobei die Umschaltung von dem Sucherbild auf das Fernrohrbild und umgekehrt bei Beobachtung durch das gleiche Okular schnell und bequem durch Bedienung des Bowdenkabels erfolgen kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Fernrohrsystem mit zwei Objektiven, von denen das eine ein Hohlspiegel, das andere ein als Sucherobjektiv benutzbares Linsensystem ist, einem für die beiden Objektive gemeinsamen Okular und einem verstellbaren Spiegel, der in der einen von zwei Gebrauchslagen sowohl als Fangspiegel für das Spiegelobjektiv dient als auch das Bild des Sucherobjektivs abdeckt und in der anderen Lage das Sucherbild im Okular freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Achse des Sucherobjektivs mit der des Spiegelobjektivs zusammenfällt und daß außerdem der verstellbare Spiegel in seiner Lage als Fangspiegel mit dem Spiegelobjektiv zentriert isf. Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 229 6d3.