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Inhalator für Analgesie
Die Erfindung betrifft einen Inhalationsapparat
für Analgesie mit Atemmaske und Verdampfungsanlage, bei welchem die gesamte Atemluft
über eine einzige Eintrittsöffnung in den Inhalator und erst innerhalb des letzteren
über eine Steuervorrichtung in die Atemmaske gelangt, wobei die Steuervorrichtung
Richtung und Menge sowohl der der Maske zugeführten als auch der der Verdampfungsanlage
zugeführten Frischluft steuert.
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Die bekannten Inhalationsapparate dieser Art besitzen in der Regel
keine mechanische Steuerungsanlage. Soweit eine solche vorhanden ist, wird nicht
die gesamte Atemluft durch eine einzige Öffnung dem Inhalator zugeführt, vielmehr
durch zwei getrennte Luftzuführungen, wobei entweder nur die über den Verdampfer
geleitete oder die direkt der Maske zugeführte Atemluft gesteuert wird. Hierbei
ist es nicht möglich, die für eine zweckmäßige Verwendung des Analgetikums erforderliche
Dampfkonzentration in der Atemluft präzise einzustellen und konstant aufrechtzuerhalten.
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Bei bekannten Vorrichtungen werden ein Dreiwegehahn oder ein Ventil
angewandt, welche beide es gestatten, daß auch Analgetikumdampf allein in die Atemmaske
strömt. Aber diese Möglichkeit hat sich in der Praxis als nachteilig erwiesen, da
sie zu einer schweren Schädigung des Patienten führen kann. Bei Anwendung gewisser
Analgetika, insbesondere von Trichloräthylen, muß diese Möglichkeit von vornherein
ausgeschaltet werden.
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Es wurde nun gefunden, daß die Mängel der bekannten Vorrichtungen
dadurch behoben werden können, daß erfindungsgemäß die Steuervorrich-
tung
aus einem vorteilhaft mit einem Rückschlagventil ausgestatteten Drehschieber besteht,
welcher durch eine Trennwand in zwei Kammern geteilt ist, von denen jede über eine
im Drehschieber und korrespondierend im Drehschiebergehäuse vorgesehene. Öffnung
mit dem Verdampfer in Verbindung steht, wobei die Trennwand des Drehschiebers in
Form eines rechten Winkels ausgebildet ist, in dessen Winkelraum diejenige der beiden
in der Drehschieberwand angeordneten Offnungen liegt, welche die Verbindung zwischen
Verdampfungsraum und Atemmaske herstellt, und das Drehschiebergehäuse an seinem
Ausgang eine mit einem Ausschnitt versehene Abschlußwand so angeordnet enthält,
daß sie zusammen mit dem Trennorgan des Drehschiebers, je nach Stellung desselben,
eine Verbindung nur zwischen der Eintrittsseite des Drehschiebers für Frischluft
und der an der Austrittsseite des Drehschiebers angeordneten Atemmaske oder sowohl
zwischen ersterer und letzterer als auch zwischen Verdampfungsraum und letzterer
herstellt.
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Der Verdampfer kann weiterhin erfindungsgemäß als Ganzes herausnehmbar
und als Aufnahmebehälter für die Ampulle ausgestattet sein und ferner in seinem
unteren Teil mit einem Vorratsbehälter für das Analgetikum so kombiniert sein, daß
in ihm der Inhalt der geöffneten Ampulle ausfließen kann. Zu diesem Zweck enthält
der Ampullenbehälter am Boden sowie an dem angrenzenden Teil der Seitenwandung Löcher.
Ferner ist in ihm ein vertikales Kapillarrohr angeordnet, welches sowohl am oberen
Ende als auch in seinem unteren Teil je eine Öffnung aufweist. Durch diese Öffnung
wird der Raum über dem Flüssigkeitsspiegel der über das Kapillarrohr gestülpten
Ampulle mit der am Boden des Behälters zugeführten Außenluft verbunden. Letztere
gelangt über die Steuerung in die Verdampfungsanlage, und zwar zunächst in den Oberteil
des Ampullenbehälters, strömt zwischen Ampulle und Behälterwandung entlang zum Boden
des Behälters, gelangt von dort aus in die Kapillare und ermöglicht so den Abfluß
des Ampulleninhaltes in den unterhalb des Ampullenbehälters mit der Öffnung nach
oben angebrachten Vorratsbehälter. Der Ampullenbehälter ist an seiner Mantelwandung
mit einer Schicht saugfähigen Materials umgeben, die bis in den Vorratsbehälter
hineinragt. Als Träger dieser -Schicht benutzt man ein siebförmig durchlöchertes
Mantelrohr, das die Außenwände des Ampullenbehälters in einem zweckentsprechend
gewählten Abstand umgibt. Der Ampullenbehälter stößt auf den Boden des mit ihm fest
verbundenen Vorratsbehälters auf. Letzterer wird durch eine zwischen ihm und dem
zweckmäßig abnehmbar gestalteten Boden des als Handgriff ausgebildeten Außenbehälters
des Inhalators angeordnete Feder gegen die zu dem Ampullenbehälter führende Öffnung
der Steuervorrichtung angedrückt.
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An der Außenwand des Drehschiebers sind zwei Anschläge für die maximal
in Frage kommenden Stellungen des Drehschiebers und dazwischen eine Skala angeordnet.
In letzterer ist vorzüglich derjenige Punkt, bei welchem normalerweise die zur Erreichung
der Analgesie notwendige Luftmenge durch den Verdampfer geht, besonders gekennzeichnet.
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Falls erforderlich, kann der zweite erwähnte Anschlag auch bei einer
Stellung des Drehschiebers angebracht werden, bei welcher die gesamte Frischluft,
z. B. für Narkosezwecke, dem Verdampfer zugeführt wird.
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Die Atemmaske selbst ist drehbar am Drehschiebergehäuse des Inhalators
angeordnet. Durch diese neuartige drehbare Anordnung der Atemmaske kann der Apparat
von jeder beliebigenRichtung her gehalten und auf die Mund- und Nasenpartie der
inhalierenden Person aufgesetzt und daher die Steuerungsvorrichtung reguliert werden.
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Das Gerät eignet sich besonders für die Verdampfung von Trichloräthylen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen in einem Äusführungsbeispiel
erläutert. In ihnen zeigt: Abb. I die Vorrichtung mit eingesetzter Ampulle im Vertikalschnitt,
wobei die dünnen Wandungen der einzelnen Vorrichtungsteile zwecks besserer Uebersicht
durch einfache Linien wiedergegeben sind, während die starken Wandungsteile in ihrer
ganzen Stärke schraffiert gezeichnet sind, Abb. 2 einen Teil des Drehschiebers bei
einer Drehschieberstellung, bei welcher unter Abschluß des Verdampfungsraumes die
gesamte Frischluft der Atemmaske zugeführt wird, gleichfalls im Vertikalschnitt,
Abb. 3 denselben Teil des Drehschiebers, bei auch gegenüber dem Verdampfungsraum
geöffneter Stellung, Abb. 4 das Drehschiebergehäuse.
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Der lose in das als Handgriff ausgebildete Mantelrohr I eingesetzte,
durch Federdruck gehaltene Verdampfer besteht aus einem rohrförmigen Behälter 2,
welcher zur Aufnahme der Medikamentampulle 3 dient. Am unteren Ende des Behälters
2 sind seitlich und am Boden Öffnungen 4 bzw. 5 angebracht. In der Mitte des Behälters
befindet sich, axial angeordnet, ein Kapillarröhrchen6, das der Ampulle Luf-t zuführt.
Mit dem Ampullenbehälter ist der Vorratsbehälter 7 abnehmbar verbunden.
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Um den Ampullenbehälter 2 ist in zweckentsprechendem Abstand ein Siebrohr
8 geschoben, das eine Ummantelung g aus einem saugfähigen, durchbrochenen Stoff
trägt. Der Verdampfer wird durch einen abnehmbar gestalteten Abschlußdeckel IO des
Mantelrohrs I vermittels einer Feder ii gegen die Düsenöffnung 12 gedrückt, welche
dem Verdampfer die Frischluft zuführt. Durch die Düse 12 wird die Verbindung mit
der Verdampfungsvorrichtung hergestellt Diese Verdampfungsvorrichtung besteht aus
dem Gehäuse I3 und dem auf der Frischlufteinführungsseite mit einem Rückschlagventil
14 versehenen Drehschieber 15. Der Innenraum des letzteren ist durch eine rechtwinklig
gestaltete Trennwand I6 in zwei Kammern I7 und I8 unterteilt. Am Gehäuse 13 ist
eine mit einem Durch-
bruch 19 versehene Abschlußplatte 20 angeordnet,
gegen welche der Drehschieber 15 mit der Kante der Trennwand I6 anläuft. Die Kammern
17 und IS besitzen je eine Bohrung 21 und 22, die über den korrespondierenden Bohrungen
23 bzw. 24 des Gehäuses I3 mit dem Verdampfungsraum je nach Bedarf durch entsprechende
Einstellung des Schiebers in Verbindung gebracht (vgl. Abb. 3) oder diesem gegenüber
ganz (vgl. Abb. 2) oder teilweise abgeschlossen werden können. Dementsprechend wird
dann die Verdampfung ganz freigegehen oder ganz oder teilweise unterbrochen.
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An der Außenwand des Drehschiebergehäuses I3, zweckmäßig an dem Luftzuführungsende
dicht neben dem mit dem Rückschlagventil herausragenden Teil des Drehschiebers selbst.
sind zwei Anschläge 25 und 25' (Abb. ) angebracht, welche die Bewegungen des Schiebers
zwischen seinen Endstellungen begrenzen, nämlich zwischenvollkommenem Abschluß der
Frischluft gegenüber der Verdampfungsanlage und der für Analgesierungszrvecke erforderlichen
Zu- und Abfuhr von Frischluft zu bzw. von der Verdampfungsanlage. Zwischen den beiden
Anschlägen ist eine Skala26 angebracht, welche in Verbindung mit einer Markierung
27 am herausragenden Ende des Drehschiebers selbst, z. B. am Schmalrand des mit
ihm fest verbundenen Ventilgehäuses, die jeweilige Einstellung des Drehschiebers
erkennen läßt. Die Stellung des Drehschiebers, die normalerweise für Analgesierungszwecke
genügt, ist durch eine besonders hervorgehobene Starke 28 gekennzeichnet.
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Am Gehäuse I3 ist drehbar die Atemmaske 29 angeordnet. Das Gerät
arbeitet in folgender Weise: Nach Abnahme des Mantelrohrs I wird die vorher geöffnete
Ampulle mit der Öffnung nach unten in den Behälter 2 eingeführt. so daß gleichzeitig
das Kapillarröhrchen 6 in die Ampulle eindringt. wobei die obere Öffnung des Kapillarröhrcbens
über dem Niveau des sich durch Umkehren und Ausfließen gesenkten Flüssigkeitsspiegel
des Ampulleninhalts zu liegen kommt, wobei das nach unten gerichtete offene andere
Ende des Kapillarrohres für den Zutritt von Luft frei bleibt. Durch die Öffnungen
des Kapillarröhrchens dringt Luft in den Ampullenraum über den Flüssigkeitsspiegel.
wodurch eine Vakuumbildung hierin verhindert und eine sofortige Entleerung der Ampulle
herbeigeführt wird. Der Ampulleninhalt fließt durch die Öffnungen 5 im Boden des
Behälters 2 in den mit einem saugfähigen Material gefüllten Vorratsbehälter 7, in
dessen Flüssigkeit dann die saugfähige, poröse Mantelschichtg, welche um ihren Träger,
das Siebrohr 8. angeordnet ist, hineinreicht. Die Mantelschicht 9 saugt die Flüssigkeit
hoch und stellt damit eine große Verdampfungsfläche her.
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Ist der Schieber I3 geschlossen - diese Stellung ist durch einen
Anschlag am Mantelgehäuse I5 markiert -, so geht die gesamte Atemluft über das Rückschlagventil
Iß durch Kammer 17 ohne Dampfvermischung direkt in die Atemmaske 25 (vgl.
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Abb. 2). In dem Maße, wie der Schieber vom Anschlag weggedreht wird,
kommen die Öffnungen 21 und 22 des Drehschiebers 15 über die Öffnungen 23 und 24
des Gehäuses I3 zu liegen.
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Die an der Abschlußscheibe20 anliegende Kante der rechtwinkligen
Kammertrennlvand 16 gibt dann die Verbindung zwischen dem Verdampferraum und der
Atemmaske frei. Je weiter der Schieber bewegt wird, desto kleiner wird die Durchtrittsöffnung
für direkte Frischluft von der Kammer zur Maske 29, während die Durchtrittsöffnung
für das Luftdampfgemisch über der Kammer I8 entsprechend größer wird (vgl. Abb.
3). Die Zumischung des dampfförmigen Mediums zu einem Teil der Frischluft geschieht
in der Weise, daß die Frischluft bei Drehschieherstellung nach Abb. 3 aus der Kammer
I7 durch die Bohrungen 2I und 23 in den Behälter 2 gelangt, hier an der Ampulle
abwärts fließt und teilweise durch die Öffnungen 4 und teilweise durch die Öffnungen
5 im Unterteil des Behälters austritt und dann in der Innen- wie an der Außenwandung
des Siebrohrs 8 bzw. des Mantels 9 aus saugfähigem Material hochsteigt, wobei sie
sich mit dem Dampf des Mediums anreichert. Sie gelangt schließlich über die Öffnungen
24 und 22 in den Kammerraum Is und von dort iiber den Spalt zwischen Kante der Trennwand
I6 und Kante der Abschlußplatte 20 in die Atmungsmaske 29. Die Teilung der Frischluft
erfolgt also hier hinter dem Rückschlagventil 14 durch den Drebschieber 15. durch
dessen Drehung das Verhältnis zwischen Frischluft und der mit Dampf angereicherten
Luft gesteuert wird und mittels einer an dem einen Ende des Drchschiebergehäuses
I3 angebrachten Skala. 26 kontrolliert werden kann.