-
Selbsttätige Lenkeinrichtung für mehrachsige Langholzanhänger Die
Erfindung betrifft eine selbsttätige Lenkeinrichtung für mehrachsige Langholzanhänger
mit einer in die Lenkverbindung zwischen dem Ladeschemel und dem Vorderachsdrehgestell
eingeschalteten zusätzlichen Handlenkung, durch die der Drehpunkt eines quer zur
Anhängerachse angeordneten zweiarmigen Hebels in der Fahrzeuglängsachse verschoben
wird, auf dessen einen Hebelarm der Lenkausschlag des Ladeschemels einwirkt und
von dessen anderem Hebelarm dieser über eine Kuppelstange auf das Vorderachsdrehgestell
übertragen wird.
-
Es ist schon eine derartige Lenkeinrichtung für mehrachsige Langholzanhänger
bekanntgeworden, bei der unterhalb des Fahrzeugrahmens und zwischen dem Lastschemel
und dem Vorderachsdrehgestell ein zweiarmiger Hebel angeordnet ist. Diese Bauart
hat aber den Nachteil, daß der zweiarmige Hebel weit über den Fahrzeugrahmen hinausreicht
und zwei Kuppelstangen erforderlich sind, deren Angriffspunkte am Drehschemel und
am Vorderachsdrehgestell ebenfalls außerhalb des Fahrzeugrahmens und nicht in einer
Ebene mit dem zweiarmigen Hebel liegen. Hieraus ergibt sich der weitere Nachteil,
daß gekröpfte Kuppelstangen und lange Gelenkzapfen erforderlich sind, um die Verbindung
des Hebels mit dem Lastschemel einerseits und dem Vorderachsdrehgestell andererseits
herzustellen. Diese bekannte Anordnung hat außerdem insgesamt fünf Gelenkpunkte,
und die auf der Verstellspindel angeordnete Wandermutter, mittels deren der Drehpunkt
des zweiarmigen Hebels in der Fahrzeuglängsachse verschoben wird, hat dabei die
doppelte Belastung der von den Kuppelstangen zu übertragenden Kräfte aufzunehmen,
d. 'h. also, der
empfindlichste Teil ist gerade der größten Beanspruchung
ausgesetzt.
-
Bei einer anderen bekannten Bauart wird nicht der Drehpunkt eines
mit seinem anderen Ende unmittelbar am Drehkranz des Ladeschemels angelenkten Hebels
verschoben, sondern es wird durch die Verstellspindel die wirksame Länge der unmittelbar
am Drehkranz des Lastschemels und am Vorderraddrehgestell angelenkten Kuppelstange
verändert. Bei dieser Anordnung muß aber die an der Kuppelstange mittels eines Kardangelenkes
angelenkte Verstellspindel alle Bewegungen des Drehschemels mitmachen und demzufolge
die Verstellwelle als Teleskopwelle ausgebildet sein. Eine solche Teleskopwelle
stellt aber ein besonders gegen Verschmutzen äußerst empfindliches und teures Bauelement
dar. Der Angriffspunkt der Kuppelstange am Vorderachsdrehgestell wird bei dieser
Bauart mittels einer Wandermutter verschoben, die auf einer quer zur Fahrzeuglängsachse
angeordneten Verstellspindel angeordnet ist. Die von der drehbaren Kuppelstange
zu übertragenden Zug- und Druckkräfte müssen dabei von deren Lagerung in der Wandermutter
aufgenommen werden. Bei den hohen Beanspruchungen dieser Lagerstellen schlagen sich
diese aber sehr rasch aus, so daß in der selbsttätigen Lenkeinrichtung toter Gang
entsteht, wodurch das Fahrzeug bei Selbstlenkung ins Schlingern kommen kann.
-
Alle diese Nachteile werden beim Erfindungsgegenstand dadurch vermieden,
daß der Hebel mit seinem einen Ende unmittelbar am Drehkranz des Ladeschemels angelenkt
ist und an seinem anderen Ende eine mit einer Wandermutter ausgerüstete, annähernd
in der Anhängerlängsachse liegende, schwenkbare Gewindespindel angreift, deren eines
Ende durch ein Kardangelenk mit einer starr gelagerten. und in an sich bekannter
Weise durch ein Handrad od. dgl. drehbaren Verstellwelle gekuppelt ist, während
der Angriffspunkt der den Lenkausschlag auf das Vorderachsdrehgestell übertragenden
Kuppelstange zwischen den beiden Endpunkten des Hebels liegt. Diese Bauart hat den
Vorteil, daß gegenüber der erstgenannten bekannten Ausführungsform nur vier Gelenkpunkte
benötigt werden und zufolge der Anordnung des in der Fahrzeuglängsachse verschieblichen
Drehpunktes des zweiarmigen Hebels an dem einen Ende desselben und die Verlegung
des Angriffspunktes der Kuppelstange zwischen die beiden Gelenkpunkte die Wandermutter
auf der Gewindespindel nur etwa die halbe Belastung, d. h. also gegenüber der bekannten
Bauart nur ein Viertel der bei dieser auftretenden Belastung aufzunehmen hat. Da
gerade die Wandermutter und die Verstellspindel einer besonders starken Abnutzung
unterliegen und sich daher um so schneller und stärker ausschlagen, je größer deren
Belastung ist, stellt die durch die erfindungsgemäße Anordnung erzielte geringere
Belastung derselben einen wesentlichen Fortschritt gegenüber der bekannten Ausführungsform
dar. Ein weiterer Vorteil der Anordnung gemäß der Erfindung besteht auch in der
niedrigen Bauweise derselben und besonders darin, daß keine beweglichen Teile über
den Fahrzeugrahmen hinausragen und sämtliche Gelenkpunkte in einer Ebene angeordnet
sind sowie nur eine gerade Kuppelstange benötigt wird, so daß die gesamte Lenk-
und Versteileinrichtung leicht durch eine einfache Blechverkleidung gegen Staub
und Nässe geschützt werden kann. Gleichzeitig ist durch diese Anordnung jegliche
Gefahr von Verletzungen des Bedienungspersonals durch bewegliche und überstehende
Teile ausgeschaltet.
-
Die Erfindung wird im nachstehenden an Hand der Zeichnung an einem
Ausführungsbeispiel näher beschrieben und erläutert. Es zeigt Fig. z die Unteransicht
eines zweiachsigen Langholzanhängers, Fig. 2 einen Längsschnitt durch diesen Anhänger,
Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie III-III der Fig. 2.
-
In der Zeichnung ist mit i das Fahrgestell eines zum Transport von
Langholz bestimmten Anhängers bezeichnet, der einen Ladeschemel 2 zur Lagerung der
hinteren Langholzenden aufweist, während die vorderen Enden des Langholzes auf dem
Zugwagen gelagert sind. Der Ladeschemel ist um die senkrechte Mittelachse drehbar
gelagert, und zwar unter Verwendung eines Kugellagerdrehkranzes, dessen mit dem
Ladeschemel drehbarer Teil mit 3 und dessen feststehender Drehkranzteil mit 4 bezeichnet
ist. Dieser Ladeschemel ist durch eine besondere Lenkung mit dem Drehgestell 5 der
Vorderachse 6 des Anhängers verbunden, für dessen Lagerung am Fahrgestell i zweckmäßig
ebenfalls ein Kugellagerdrehkranz 7, 8 vorgesehen ist.
-
Unterhalb und im Bereich des Drehkranzes 3; .4 ist ein Schwenkhebel
9 vorgesehen, der am einen Ende um die am Drehkranz 3 befestigte senkrechte Achse
io schwenkbar gelagert ist. Bei Geradeausfahrt steht dieser Schwenkhebel 9 quer,
d. h. senkrecht zur Anhängerlängsachse. Der Mittelteil des Schwenkhebels 9 ist durch
eine Kuppelstange i i mit dem Vorderraddrehgestell 5 verbunden. Am anderen Schwenkhebelende
greift eine annähernd in Anhängerlängsrichtung liegende Spindel einer Wandermutter
13 an, die bei i¢ um eine senkrechte Achse drehbar am Hebel 9 gelagert ist. Die
Spindel 12 ist bei 15, durch ein Kardangelenk mit einer im Fahrgestell i 'festgelagerten
Steilwelle 16 verbunden, die mittels Handrad 17 od. dgl. gedreht werden kann. Vorteilhaft
ist zur besseren Lagerung bzw. Abstützung der Spindel z2 am Fahrgestell noch eine
Gleitschiene 18 vorgesehen, auf der sich das freie Spindelende abstützt.
-
Aus der Zeichnung geht hervor, daß die neue Lenkeinrichtung sich durch
eine sehr einfache, gedrängte und geschützt angeordnete bzw. nur einem geringen
Verschleiß unterliegende Bauart auszeichnet.
Erfindungsgemäß ist
ferner die Kuppelstange II am Schwenkhebel 9 zur Änderung der Hebelübersetzung verstellbar
angeordnet. Zu diesem Zweck können für die Bolzenverbindung zwischen Lenker und
Schwenkhebel im letzteren verschiedene Bohrungen I9, 20, 21 vorgesehen sein, wobei
die Bohrung 2o für Stämme mittlerer Länge, die Bohrung I9 beim Fahren mit langen
Stämmen und die Bohrung 21 beim Fahren mit kurzen Stämmen verwendet wird. Gegebenenfalls
kann an Stelle der Stellöcher I9 bis 21 auch ein auf dem Schwenkhebel 9 verschiebbarer
Schlitten vorgesehen sein, mit welchem der wirksame Hebelarm der Lenkung verstellt
werden kann.
-
Sofern diese selbsttätige Lenkung durch den Ladeschemel nicht ausreicht,
z. B. beim Befahren von scharfen Kurven, kann zusätzlich von Hand die Lenkeinrichtung
betätigt werden.