DE2232053C3 - Anlenkung des Wagenkastens an Drehgestellen - Google Patents
Anlenkung des Wagenkastens an DrehgestellenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlenkung des
ίο Wagenkastens an Drehgestellen, insbesondere an
dreiachsigen Drehgestellen von Eisenbahngüterwagen zum Transport speziell schwerer Ladegüter, wobei der
Fahrgestellrahmen des Güterwagens zur Überleitung der Vertikal- und Horizontalkrafte auf die Drehgestelle
an den entsprechende* Stellen mit Querträgern ausgerüstet ist und zwischen Wagenkasten und
Drehgestell eine Drehpfanne sowie ein mit seinem einen Ende am Wagenkftsten und mit seinem anderen Ende
am Drehgestell befestigter Lenker vorgesehen sind.
so In herkömmlicher Anordnung sind Drehgestelle mittels der Drehpfanne direkt unter dem Wagenkasten
gelagert. Durch die Anordnung der Mittelpufferkupplung sind jedoch bestimmte freizuhaltende Räume im
Wagenuntergestell erforderlich, die bisher von den
IS Drehgestellen ausgefüllt werden konnten. Weiter ist das
Verhältnis zwischen den Anlenkpunkten der Kupplungsköpfe und den Anlenkpunkten der Drehgestelle
zueinander aus Erfahrungswerten und durch rechnerische Ermittlung genau festgelegt, um die günstigsten
Lauf- und Kupplungseigenschaften zu erhalten. Diese Bedingungen sind in dem Merkblatt 530 der UlC
festgelegt.
Bei einem Wagen, der in wirtschaftlicher Bauweise, d. h. bei Ausnutzung des zulässigen Achsdruckes und des
zulässigen Metergewichtes, speziell schwere Ladegüter, beispielsweise Erz, transportieren soll, entstehen dabei
Schwierigkeiten, das geforderte Verhältnis zwischen den Anlenkpunkten der Kupplungsköpfe und den
Anlenkpunkten der Drehgestelle zueinander, in diesem Fall der Drehpfannen, einzuhalten. Wird das o. g.
Verhältnis eingehalten, wird der Wagen in herkömmlicher Bauweise unwirtschaftlich lang, so daß das
zulässige Metergewicht nicht erreicht wird. Baut man den Wagen unter Ausnutzung des zulässigen Metergewichtes
in herkömmlicher Bauweise, kann das o.g. Verhältnis nicht erreicht werden, so daß der Kupplungsbereich der Mittelpufferkupplung nicht ausreicht, um
den Wagen in Kurven mit kleinem Radius zu kuppeln. Es ist nun bereits bekannt, den Anlenkpunkt eines
Drehgestelles am Wagenkasten aus der Drehgestellquermitte zu verlegen, wobei ein Lenker zwischen
Wagenkasten und Drehgestell angeordnet ist. Der Lenker ist dabei mittels sphärischer oder einfacher
Gelenklager am Wagenkasten und Drehgestell befestigt. Die lotrechten Kräfte werden über Gleitstücke
vom Wagenkasten auf das Drehgestell übertragen Nachteilig bei dieser Ausführung ist einmal, daß du
fehlende, vertikale Einstellmöglichkeit des Drehgestell! gegen den Wagenkasten bei Gleisunebenheiten, zu
Über- bzw. Entlastung der Räder und damit zu Überbeanspruchung der entsprechenden Bauteile un<
zur Minderung der Entgleisungssicherheit führt um zum anderen, daß der erforderliche konstruktiv
Aufwand einer solchen Ausführung eine wirtschaftlich Fertigung nicht zuläßt.
Die Aufgabe der im Anspruch 1 angegebene Erfindung ist es nun, eine Möglichkeit zu findet
insbesondere 3-achs. Drehgestelle so unter einei
22 32 055
Eisenbahnwagen antuordnen, daß die Bestimmungen
bezüglich dwr Verhältnisse «wischen den Ailenkpunkten der Kupplungskopf» und den Anlcr&punkten der
Drehgestelle zueinander gemäß UlC 530 bei Ausnutzung des zulässigen Achsdmckes und des zulässigen
Metergewichtes erfüllt werden, und daß die Verbindung des Wagenkastens mit den Drehgestellen auf wirtschaftliche und konstruktiv und lauftechnjsdi einfache
und zweckmäßige Weise erfolgt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Wagenkasten über -ien Lenker auf dem Drehgestell
aufliegt, dafl der Lenker auf der einen seiner horizontalen Seiten ein Teil der Drehpfanne trigt,
während auf der anderen Seite eine Auflagefläche vorgesehen ist, daß der Lenker geteilt ist und seine
beiden Teil« um eine horizontale Achse in Drehgestell quermitte schwenkbar miteinander verbunden sind und
daß der Lenker mindestens einendig über ein an sich bekanntes sphärisches lager befestigt ist. Hierbei ist die
Anlenkung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung so ausgebildet, daß der Lenker auf der
Unterseite seines vorderen Teils das Oberteil der Drehpfanne trägt, daß der vordere Teil des Lenkers ein
Lager aufweist, durch das ein an einer Konsole des Querträgers des Wagenkastens befestigter Zapfen
geführt ist, und daß der hintere Teil des Lenkers das sphärische Lager aufweist, das mit einem am Drehgestell
angeordneten Gegenstück gelenkig verbunden ist und daß der Wagenkasten flächig auf dem vorderen Tei!
des Lenkers aufliegt.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß der Lenker auf der Oberseite seines
hinteren Teiles das Unterteil der Drehpfanne trägt, daß der hintere Teil des Lenkers ein Lager aufweist, durch
das ein am Drehgestell befestigter Zapfen geführt ist, und daß der vordere Teil des Lenkers das sphärische
Lager aufweist, das mit einem an der Konsole des Querträgers angeordneten Gegenstück gelenkig verbunden
ist, und daß der Wagenkasten über die Drehpfanne und den hinteren Teil des Lenkers flächig
auf dem Drehgestell aufliegt
Die horizontale Verbindungsachse des vorderen Teiles und des hinteren Teiles des Lenkers verläuft quer
zur Fahrtrichtung. Die Auflageflächen des Querträgers
auf dem vorderen Teil des Lenkers und die Auflageflächen des hinteren Teiles des Lenkers auf dem
Drehgestell sind nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung je mit mindestens einer Gleitplatte versehen.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel iier Erfindung
sind die Auflageflächen des Querträgers auf dem vorderen Teil des Lenkers und die Auflageflächen des
hinteren Teils des Lenkers auf dem Drehgestell mit Walzen- oder Rollenlagern versehen.
Durch diese erfindungsgemäße Anordnung der Drehgestelle kann sowohl das geforderte Verhältnis
zwischen den Anlenkpunkten der Kupplungsköpfe zu den Anlenkpunkten der Drehgestelle zueinander
eingehalten als auch das zulässige Metergewicht und der Achsdruck voll ausgenutzt werden. Die Bedingungen
nach UlC 530 werden erfüllt. Mit einfachen Mitteln wird auf wirtschaftliche Weise ein Eisenbahngüterwagen
erstellt, der neben den o. g. Bedingungen die Anforderungen bezüglich der Entgleisungssicherheit
und Laufstabilität erfüllt
Die Ansprüche 5 und 6 sind reine Unteransprüche und gelten nur in Verbindung mit dem Hauptanspruch.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Zeichnungen erläutert Es zeigt
Fig.! die Seitenansicht eines Ebenbahnguterwagens
mit der Anordnung der Drehgesteile in schenatischer
Darstellung,
Fig.2 die Anordnung eines der Drehgestelle nach
F i g. 1 on Vertikalschnitt durch die Wagenlängsachse in
vergrößerter Darstellung.
Fig. 3dk Draufsicht zu F ι g. 2 mit ausgeschwenktem
Drehgestell.
In Fig. 1 ist schematisch ein Eisenbahngüterwagen
to dargestellt, bei dem Drehgestelle 1 angeordnet sind. Ein
Wagenkasten 2 ist dabei in bekannter Weise mit einem als Tragrahmen ausgebildeten Untergestell 3 versehea
Die Laufwerke sind als dreiachsige Drehgestelle in üblicher Ausführung ausgebildet Zwischen einem
i$ Querträger 4 des Untergestells 3, der normalerweise ein
Drehpfannenoberteil 5a trägt und dem Drehgestell 1 ist jeweils ein Lenker 6 angeordnet Dieser Lenker 6
besteht aus zwei Teilen 6a und 66, die um eine
horizontale Achse 7 axial zur Drehpfannenmitte
ϊο gelenkig miteinander verbunden sind. In etwa der
Längsmitte des Lenkers 6 ist der Oberteil 5a der Drehpfanne 5 an einem der Teile des Lenkers, im
dargestellten Ausführungsbeispiel an dem zum Kopfende weisenden Teil 6a des Lenkers 6. auf dessen
»5 Unterseite angeordnet Der andere Teil 6b des Lenkers
6 weist mit seinem freien Ende zur Wagenquermitte hin
Auf dem Drehgestell 1 ist der Unterteil 5b der Drehpfanne 5 in üblicher Weise in dessen senkrechter
Mittelachse angeordnet. Auf dem den Oberteil 5a der Drehpfanne 5 tragenden Teil 6a des Lenkers 6 ist auf
dessen Oberseite der Wagenkasten 2 mittels Querträger 4 gelagert Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
zwischen Querträger 4 und Lenker 6 eine Gleitplatte 8 angeordnet die sowohl am Querträger 4 als auch am
Lenker 6 befestigt sein kann. Das entsprechende Gegenstück am Querträger 4 oder am Lenker 6 ist dabei
auf der korrespondierenden Seite als Gleuebene ausgebildet Es ist weiter denkbar, an jedem der Teile
(Lenker 6 bzw. Querträger 4) Gleitplatten 8 und 9 aus
Kunststoff oder Metall anzuordnen. Es ist ebenfalls möglich, zwischen Lenker 6 und Querträger 4 ein
Rollen- oder Warenlager anzuordnen. Der das Oberteil 5a der Drehpfanne 5 tragende Teil 6a des Lenkers 6
weist an seinem freien, zum Kopfende des Wagens ragenden Ende ein vertikales zylindrisches Lager 10 auf.
In dieses Lager 10 ragt als Gegenstuck ein Zapfen U. der an einer Konsole 12 des Querträgers 4 angeordnet
ist.
Der zur Wagenquermitte weisende Teil des Lenkers 6 trägt an seinem freien Ende ein sphärisches Lager 13.
dessen Gegenstück 14 am Drehgestell 1 angeordnet ist. Der Mittelpunkt des sphärischen Lagers 13 liegt
horizontal in gleicher Ebene wie die Mitte der Drehpfanne 5 und wie diese ebenfalls in Längsmitte des
Drehgestells 1.
In einer anderen Ausführungsform ist es auch
möglich. Gleitplatten 9 bzw. Rollen- oder Walzenlager uiuJ das zylindrische Lager an dem hinteren Teil 6b des
Lenkers 6 anzuordnen, wobei dann der Zapfen 11 am Drehgestell 1 und das sphärische Lager 13 am vorderen
Teil 6a des Lenkers 6 und dessen Gegenstück 14 an der Konsole 12 angeordnet sind.
Die Last des Wagenkastens 2 wird aiso über den Querträger 4, die Gleitplatten 8 und 9 bzw. Rollen- oder
Walzenlager, den Lenker 6 und die Drehpfanne 5 mittig auf das Drehgestell 1 übertragen. Die Anlenkung des
Drehgestells 1 beim Kurvenlauf erfolgt jedoch nicht über die Drehpfanne 5 sondern über den Zapfen 11 und
K den Lenker 6. Bei Verwindung des Wagens z. B. bei
{, unebenem Gleis, wird eine Relativbewegung des
I Drehgestells 1 gegen den Wagenkasten 2 und den
f Lenker 6 durch die Drehpfanne 5 und das sphärische
I Lager 13 ermöglicht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Anlenkung des Wagenkastens an Drehgestellen,
insbesondere an dreiachsigen Drehgestellen von Eisenbahngüterwagen zum Transport speziell
schwerer Ladegüter, wobei der Fahrgestellrahmen des Guterwagens zur Oberleitung der Vertikal- und
Horizontallcräfte auf die Drehgestelle an den entsprechenden Stellen mit Querträgern ausgerüstet
ist und zwischen Wagenkasten und Drehgestell eine Drehpfanne sowie ein mit seinem einen Ende am
Wagenkasten und mit seinem anderen Ende am Drehgestell befestigter Lenker vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wagenkasten (2) ober den Lenker (6) auf dem Drehgestell
(1) aufliegt daß der Lenker (6) auf der einen seiner horizontalen Seiten ein Teil (5a oder 5b) der
Drehpfanne (5) trägt, während auf der anderen Seite eine Auflagefläche vorgesehen ist, daß der Lenker
(6) geteilt ist und seine beiden Teile (6a und 6b) um eine horizontale Achse (7) in Drehgestellquermitte
schwenkbar miteinander verbunden sind und daß der Lenker (6) mindestens einendig über ein an sich
bekanntes sphärisches Lager (13) befestigt ist.
2. Anlenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenker (6) auf der Unterseite
seines vorderen Teiles (6a) das Oberteil (5a) der Drehpfanne (5) trägt, daß der vordere Teil (6a) des
Lenkers (6) ein Lager (10) aufweist, durch das ein an einer Konsole (12) des Querträgers (4) des
Wagenkastens (2) befestigter Zapfen (11) geführt ist,
und daß der hintere Teil (66) des Lenkers (6) das sphärische Lager (13) aufweist, aas mit einem am
Drehgestell (1) angeordneten Gegenstück (14) gelenkig verbunden ist und daß der Wagenkasten (2)
flächig auf dem vorderen Teil (6a) des Lenkers (6) aufliegt.
3. Anlenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lenker (6) auf der Oberseite seines hinteren Teiles (66) das Unterteil (5b) der Drehpfanne
(5) trägt, daß der hintere Teil (66) des Lenkers (6) ein Lager (10) aufweist, durch das ein an dem
Drehgestell (1) befestigter Zapfen (11) geführt ist, und daß der vordere Teil (6a) des Lenkers (6) das
sphärische Lager (13) aufweist, das mit einem an der Konsole (12) des Querträgers (4) angeordneten
Gegenstück (14) gelenkig verbunden ist, und daß der Wagenkasten (2) über die Drehpfanne (5) und den
hinteren Teil (6b) des Lenkers '6) flächig auf dem Drehgestell (1) aufliegt.
4. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Verbindungsachse
des vorderen Teils (6a) und des hinteren Teils (6b) des Lenkers (6) quer zur
Fahrtrichtung verläuft.
5. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen des
Querträgers (4) auf dem vorderen Teil (6a) des Lenkers (6) und die Auflageflächen des hinteren
Teils (6b) des Lenkers (6) auf dem Drehgestell (1) je mit mindestens einer Gleitplatte (8 und 9) versehen
sind.
6. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen des
Querträgers (4) auf dem vorderen Teil (6a) des Lenkers (6) und die Auflageflächen des hinteren
Teils (6b) des Lenkers (6) auf dsm Drehgestell mit
Walzen- oder Rollenlagern versehen sind.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722232053 DE2232053C3 (de) | 1972-06-30 | Anlenkung des Wagenkastens an Drehgestellen | |
CH570173A CH556260A (de) | 1972-06-30 | 1973-04-19 | Eisenbahngueterwagen mit drehgestellen. |
DD17080573A DD104761A5 (de) | 1972-06-30 | 1973-05-14 | |
BE131381A BE799864A (fr) | 1972-06-30 | 1973-05-22 | Dispositif de bogies, |
NL7307935A NL7307935A (de) | 1972-06-30 | 1973-06-07 | |
AT519073A AT330836B (de) | 1972-06-30 | 1973-06-13 | Anlenkung eines drehgestelles, insbesondere 3 achsigen drehgestelles, an einem eisenbahnguterwagen |
FR7323990A FR2190656B1 (de) | 1972-06-30 | 1973-06-29 | |
SE7309238A SE375277B (de) | 1972-06-30 | 1973-06-29 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722232053 DE2232053C3 (de) | 1972-06-30 | Anlenkung des Wagenkastens an Drehgestellen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2232053A1 DE2232053A1 (de) | 1974-01-10 |
DE2232053B2 DE2232053B2 (de) | 1976-12-02 |
DE2232053C3 true DE2232053C3 (de) | 1977-07-21 |
Family
ID=
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