DE928483C

DE928483C - Verfahren zur Kaltverleimung von Holz oder anderen poroesen Stoffen

Info

Publication number: DE928483C
Application number: DED5912D
Authority: DE
Inventors: Helmut Dr Mielke
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1943-04-19
Filing date: 1944-03-29
Publication date: 1955-06-02

Description

Verfahren zur Kaltverleimung von Holz oder anderen porösen Stoffen Zusatz zum Patent 924 578 Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung des Verfahrens zur Kaltverleimung von Holz oder anderen porösen Stoffen mit sauer härtenden Phenolharzen unter Verwendung von organischen Sulfosäuren als Härtemittel nach Patent 924 578.
Bei der Durchführung des Verfahrens hat sich gezeigt, daß die im Handel erhältlichen Sulfosäuren, die als Härtemittel zur Verwendung gelangen, von ihrer Herstellung her stets gewisse Mengen Verunreinigungen von anderen Säuren, insbesondere von Schwefelsäure, enthalten, wodurch die Kalthärtung der Phenolharze nicht nur nicht gefördert, sondern sogar in vielen Fällen eine Verzögerung der Abbindung bewirkt wird.
Es wurde nun gefunden, daß bei Verwendung besonders reiner organischer Sulfosäuren nicht nur viel höhere Abbindegeschwindigkeiten, sondern auch größere Endfestigkeiten bei ausreichender Gebrauchsdauer erlangt werden. Zu diesem Zweck werden gemäß der Erfindung solche Sulfosäuren verwendet, die einem zusätzlichen Reinigungsverfahren, z. B. einer wiederholten Kristallisation oder Zentrifugierung, unterworfen wurden. Die technische Bedeutung dieser Maßnahme geht allein schon aus der Tatsache hervor, daß die Abbindegeschwindigkeit bei der Verleimung schon durch 2,5 % Schwefelsäure, bezogen auf die Gesamtsäure, um mehr als die Hälfte gegenüber reiner Sulfosäure herabgesetzt wird. Wenn auch die Mineralsäure sich in kleineren Mengen zunächst nur ungünstig auf die Abbindegeschwindigkeit auswirkt, so setzt ein Gehalt von 10 % Schwefelsäure die Endfestigkeit der Verleimung bereits erheblich herab.
Da aber andererseits für den praktischen Einsatz eines Leimes eine möglichst schnelle Abbindung von größter Bedeutung ist, so muß in dem Vorschlag zur Verwendung einer gereinigten Sulfosäure zur Kalthärtung von Phenolharzen ein erheblicher technischer Fortschritt erblickt werden.
Ein weiterer Vorteil bei dem erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin, daß auch die Haltbarkeit der Leimmischungen, d. h. also die Zeit, während der die mit dem Härter versetzte Leimmischung gebraucht werden kann, durch die Verwendung organischer Sulfosäuren von besonderer Reinheit, wie man sie praktisch nur durch zusätzliche Reinigung erhalten kann, günstig beeinflußt wird, während bei der handelsüblichen Sulfosäure stets vorhandene Verunreinigungen mit Schwefelsäure sich auch in dieser Hinsicht ungünstig auswirken. Bei einem zu hohen Mineralsäuregehalt wird die Leimmischung rasch trübe und liefert dann nach einiger Zeit nur noch schlechte Leimverbindungen. Dagegen besitzt die Leimmischung bei Verwendung eines Härters, der z. B. aus reiner Toluolsulfosäure besteht, ein klares, honigartiges Aussehen bis zum Ende der nun wesentlich längeren Gebrauchszeit.
Beispiel 100 Teile des im Hauptpatent unter Beispiel 1 bzw. 2 beschriebenen Harzes werden mit 20 Teilen einer 3 normalen wäßrigen Lösung von reiner p-Toluolsulfosäure einerseits und einer Sulfosäure mit einem Gehalt von 2,5 bis Io % Schwefelsäure, bezogen auf

Claims

die Gesamtsäure, andererseits gut verrührt. Die nach Stunden Abbindezeit geprüften Schäftproben nach DFV-Norm liefern folgende Festigkeitswerte: Reine p-Toluolsulfosäure ... .. etwa 120 kgXcm2 + 2,5 % Schwefelsäure 51 -5,o O/o - ..... 38 -7,5 % - 36 -Io,o Olo - ....... ....... 22 -Die Bestimmung der Gebrauchsdauer liefert gleichsinnige Werte: Reine p-Toluolsulfosäure .............. 6 Std. t 2,5 010 Schwefelsäure . . 4 bis 5 -5,0 01o - .............. 3 bis 4 -7,5 % - . 3 -IO,OO/O - ..... . 2 bis 3 -PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Kaltverleimung von Holz oder anderen porösen Stoffen mit sauer härtenden Phenolharzen unter Verwendung von organischen Sulfosäuren als Härtemittel nach Patent 924 578, dadurch gekennzeichnet, daß möglichst- reine Sulfosäuren Anwendung finden, d. h. solche Säuren, die einem zusätzlichen Reinigungsverfahren, z. B. einer wiederholten Kristallisation oder Zentrifugierung, unterworfen wurden.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsprozeß so lange durchgeführt wird, bis der Gehalt an Verunreinigungen durch Schwefelsäure auf weniger als 2,5 010 gesunken ist.

Angezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 659 695, 9z4 o84; italienische Patentschriften Nr. 367 353; dänische Patentschriften Nr. 53 577.