DE395519C - Verfahren zur Herstellung von staerkehaltigen Bindemitteln - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von stärkehaltigen Bindemitteln. Es ist bekannt, unter Zugrundelegung von Stärke oder stärkehaltigen Produkten Bindemittel aller Art herzustellen, die als Malerleim, Kleister, Appreturmittel u. dgl. eine vielseitige Verwendung finden. Um die Elastizität und Streichbarkeit derartiger Bindemittel zu erhöhen, hat man seit langem den Zusatz von Fetten, Seifen, Ölen u. dgl. vorgeschlagen. Derartige Mischungen oder Emulsionen haben aber in mancher Beziehung Nachteile, weil mit den Fetten und Seifen immerhin artfremde Bestandteile in das Bindemittel hineingebracht werden. Dieser Nachteil macht sich besonders bemerkbar, wenn man derartige Mischungen in trockener Form herstellt, weil sie dann bei der Wiederauflösung stark zur Knotenbildung neigen.
• las wurde die Beobachtung gemacht, daß außerordentlich wertvolle Produkte erhalten «erden, die diese Nachteile nicht haben, wenn den stärkehaltigen Bindemitteln in bestimmter Nlenge Abbauprodukte von Eiweißkörpern zugesetzt werden, die salzartige Verbindungen bilden. Als besonders geeignet haben sich beispielsweise Zusätze von salzbildenden Abbauprodukten des Glutins (Protalbin- und Lysalbinsäure) erwiesen. Überraschenderweise genügen im allgemeinen schon verhältnismäßig geringe Zusätze proteinsaurer Verbindungen zu der Stärkesubstanz, um die Produkte zu erhalten, welche die den mit Seifen und Fetten versetzten stärkehaltigen Substanzen an Streichbarkeit mindestens gleichwertig sind.
• Es ist bereits vorgeschlagen worden, der Stärke Leimlösungen beizumischen, um eine erhöhte Klebkraft zu erzielen. Es handelt sich aber :dann um :die Herstellung von Mischleimen aus tierischer und pflanzlicher Grundsubstanz, in denen :die Leimsubstanz der Menge nach vorwiegt und die keine besonderen neuen Eigenschaften aufweisen. Bei. dem vorliegenden Verfahren ist dagegen der Klebstoffcharakter der Eiweißzusatzstoffe nebensächlich.
• Überraschend und neuartig ist die Beobachtung, daß salzartige Proteinverbindungen gerade in kleinen Mengen die Eigenschaften von Stärkebindemitteln außerordentlich charakteristisch beeinflussen. Die salzartigen Eiweißspalbungsprodukte dienen hier nicht dazu, die Klebkraft zu erhöhen, sondern sie vermindern die Oberflächenspannung und ersetzen dadurch Fette, Seifen und Öle. Besonders wertvoll hat sich das Verfahren bei der Herstellung von Trockenprodukten aus Stärke erwiesen, weil die unter Zusatz von salzartigen Abbauprodukten von Eiweißstoffen hergestellten Trockenprodukte sich leicht und knotenfrei lösen und durch außerordentliche Geschmeidigkeit ausgezeichnet sind. Die gemäß der Erfindung hergestellten Stoffe machen den Zusatz von Fetten und harzartigen Verbindungen überflüssig und sind beispielsweise für die Appreturtechnik von großer praktischer Bedeutung.
• Beispiel. ioo g Kasein werden mit Zoo ccm Wasser angeteigt und nach Zusatz von 5o g Salzsäure spez. Gewicht i,ig bei Wasserbadtemperatur hvdrolysiert, bis ein Abbau des Kaseins eingetreten ist. Die überschüssige Salzsäure wird sorgfältig neutralisiert und die Masse in einen Stärkebrei von i kg Stärke und i 1 Wasser eingetragen, das Ganze getrocknet und gemahlen.
• Statt Kasein kann mit ähnlichem Erfolge Glutin verwendet werden, das bis zur fälligen Verflüssigung abzubauen ist. Statt der sauren Hydrolyse 'kann auch alkalische Hydrolyse mittels Natronlauge angewendet werden, die im Falle der Anwendung von Leim zur Bildung von Protalbin- und L ysalbinsäure führt.

Claims (2)

1. PATENT-ANSPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung von stärkehaltigen Bindemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß der Stärkesubstanz solche Abhauprodukte von Eiweißkörpern in untergeordneter Menge (z. B. io Prozent) zugesetzt werden, die salzartige Verbindungen bilden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die stärkehaltigen Bindemittel gleichzeitig oder nachträglich konzentriert oder getrocknet werden.