DE92637C - - Google Patents

Description

Patenτ-Anspruch:

Handapparat zum Aufschneiden steifer Verbände, gekennzeichnet durch einen mit der als Führung und Auflager dienenden, an einem messerartigen Steg befestigten Schiene (a¹) ausgestatteten Halter (a) und einen mit federnder Schiebklaue (d¹) versehenen Gabelhebel (d), welcher der Kreissäge eine aussetzende Drehbewegung ertheilt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   PATENTSCHRIFT

   KLASSE 30: Gesundheitspflege.

   Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. August 1896 ab.

   Vorliegende Erfindung betrifft einen Handapparat (Werkzeug) zum Aufschneiden von Gyps- und anderen steifen Verbänden. Der Apparat besteht aus einem mit Führungs- bezw. Auflagerschiene für den Verband versehenen Halter, in welchem eine Kreissäge und ein zur Erzielung einer aussetzenden Drehbewegung geeigneter Hebel drehbar gelagert sind. Dies Werkzeug ist so eingerichtet, dafs es von Hand völlig frei gehalten werden kann, sich dabei aber vollständig in der Gewalt des es Handhabenden befindet und trotzdem das Aufschneiden des Verbandes zuverlässig schnell und sicher bewerkstelligt.

   Das Werkzeug ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt worden.

   Fig. ι zeigt eine Vorderansicht,

   Fig. 2 ist eine Endansicht.

   Die Abbildungen 3 bis 5 zeigen einzelne Theile.

   Der mit Handgriff versehene Halter α ist an seinem unteren Theile mit einer Führungsbezw. Auflagerschiene α¹ ausgestattet und trägt mit den beiden Laschen b eine drehbar gelagerte Kreissäge e und einen die Kreissäge gabelartig umfassenden Hebel d auf der Achse c.

   An der einen Seite des gegabelten Hebels d ist eine federnde Schiebklaue d¹ vorgesehen, ,welche an ihrem Ende abgeschrägt ist und in die Löcher e¹ der Kreissäge e eingreifen kann.

   Bei der Bewegung des Hebels d in der Richtung des Pfeiles 1 wird die Kreissäge in leicht verständlicher Weise mitgenommen, während sie bei einer Bewegung in der Richtung des Pfeiles 2 stehen bleibt.

   Um nun das zur Wirksamkeit der Kreissäge erforderliche Auflager für den Verband zu erhalten, ist die Schiene a¹ an einem messerartig gestalteten Theil des Halters α befestigt, welcher ohne erheblichen Widerstand durch' die Schnittfuge hindurchgeführt werden kann.

   Zur Bethätigung des Werkzeuges fafst man dasselbe zweckmäfsig mit der rechten Hand, wobei sich Zeige- und Mittelfinger in den beiden Oeffnungen befinden, und greift mit dem Zeigefinger der linken Hand in die Oeffnung des gegabelten Hebels. Dann wird die Schiene α¹ zwischen den steifen Verband und die Unterlage (Flanellbinde oder Watte) geschoben. Während nun die rechte Hand einen gewissen Druck in der Oeffrningsrichtung ausübt, setzt die linke Hand den Hebel d in Bewegung und bewirkt so das Aufschneiden des Verbandes in kürzester Frist und ohne dem Kranken irgend welchen Druck oder Schmerz zu verursachen.