-
Sauerstoffatemschutzgerät mit Kreislauf der Atemluft und lungengesteuertem
Sauerstoffzuführungsventil Die Erfindung betrifft ein Sauerstoff atemschutzgerät
mit Kreislauf der Atemluft und lungengesteuertem Sauerstoffzuführungsventil, das
durch ein an den Sauerstoffvorratsbehälter angeschlossenes Druckminderv entil versorgt
wird. Solche Geräte besitzen gemäß allgemein bestehenden amtlichen Vorschriften
als Sicherheitsvorrichtung ein Zuschußventil, das im Falle des Versagens des Druckminderventils
durch Handbedienung betätigt werden kann und dann den Sauerstoff aus dem Vorratsbehälter
unter Umgehung des Druckminderventils in die Atemwege einzuleiten gestattet. Es
ist jedoch denkbar, daß bei diesen Geräten nur das lungengesteuerte Sauerstoffzuführungsventil
ausfällt, während das Druckminderventil arbeitsfähig bleibt. Solange der in solchem
Falle sofort anzutretende Rückzug aus der unatembaren Atmosphäre nur kurze Zeit
bedingt, kann die Sauerstoffversorgung durch wiederholte Betätigung des Zuschußventils
aufrechterhalten werden. Durch Druck auf eine Membran oder einen Hebel kann durch
das Zuschußventil in Abhängigkeit von der Zeitdauer des Druckes ein größerer oder
kleinerer Sauerstoffzuschuß in den Kreislauf des Gerätes eingeleitet werden. Die
zugeführte Sauerstoffmenge ist begrenzt durch das jeweilige Fassungsvermögen des
Gerätekreislaufes, insbesondere des Atembeutels. Bei Überfüllung geht der überschüssige
Sauerstoff durch ein stets vorhandenes Überdruckentlüftungsventil ungenutzt verloren.
-
Muß also bei einem längeren und schwierigen Rückzug mit dem noch vorhandenen
Sauerstoffvorrat sparsam umgegangen und daher das Zuschußventil oft und stets nur
kurzzeitig bedient werden, so wirkt die jeweils erforderliche Unterbrechung der
Tätigkeit sehr störend und kann
sogar die Durchführung des Rückzuges
gefährden. Die Erfindung schlägt daher vor, daß zwischen. dem lungengesteuerten
Sauerstoffzuführungsventil und dem Druckminderventil eine.Umschaltvorrichtung vorgesehen
ist, deren Betätigungshebel od. dgl. außerhalb der Rückwand des Geräteschutzkastens
für den Gerätträger während des Gebrauches bedienbar angeordnet ist und die bei
Betätigung das lungengesteuerte Ventil abschaltet und gleichzeitig eine Umgehungsleitung
mit einer eingeschalteten Drosselöffnung für eine gleichbleibende Sauerstoffabgabe
öffnet.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß in einem zylindrischen Gehäuse ein beiderseits mit Dichtungen ausgestattetes
Verschluß-stück zwischen einer Abströmöffnung in der Verbindungsleitung zum lungengesteuerten
Ventil und einer Abströmöffnung für die Umgehungsleitung verschiebbar angeordnet
und eine Schließfeder vorgesehen ist, durch welche das Verschußstück in der Bereitschaftsstellung
die Umgehungsleitung absperrt.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß eine die Abströmöffnung
der Umgehungsleitung durchsetzender Druckstift vorgesehen ist, der, von einer durch
einen Schließhebel zu bedienenden Druckschraube od. dgl. über eine die Vorrichtung
abschließende Membran bewegt, das Verschlußstück entgegen dem Druck der Schließfeder
gegen die Abströmöffnung der Verbindungsleitung zum lungengesteuerten Ventil preßt
und diese absperrt.
-
Schließlich kann bei der Sicherheitsvorrichtung nach der Erfindung
der zwischen der Abströmöffnung der Umgehungsleitung und dem sie durchsetzenden
Druckstift gebildete Ringspalt als Drosselöffnung für eine dem Bedarf des Gerätträgers
entsprechende gleichbleibende Sauerstoffzumessung eingestellt sein.
-
Abb. i zeiht schematisch die allgemeine Anordnung der gesamten Sauerstoffarmatur
innerhalb eines seitlich aufgeschnittenen Tragkastens; Abb. 2 zeigt im Schnitt den
inneren Aufbau einer Sicherheitsvorrichtung nach der Erfindung.
-
In Abl>. i ist ein aus dem Kasten i und dem Deckel 2 bestehender Schutz-
und Tragbehälter eines an sich bekannten Atemschutzgerätes dargestellt. An den in
üblicher Weise horizontal gelagerten Sauerstoffvorratsbehälter 3 mit dem Absperrvemtil
4 ist mit der Verschraubung 5 die Hochdruckleitung 6 angeschlossen. Ein Seitenstutzen
7 führt zum Zu.schußventil 8, das mit einer die Membran mit einem Druckknopf enthaltenden
Fassung 9 aus einer Öffnung des Kastens i hervorragt. An die Hochdruckleitung 6
ist das Druckminderventil io angeschlossen, aus dem eine den herabgeminderten Druck
enthaltende Leitung i i zur Sicherheitsvorrichtung 12 führt. Diese besitzt einen
außerhalb des Kastens i angeordneten Beätigungshebel 13. Die Sicherheitsvorrichtung
12 ist durch eine Leitung 14 mit dem Sauerstoffzuführungsventi115 und durch eine
weitere Leitung 16 mit einem Rohr 17 verbunden, das an einen reicht dargestellten
Teil des Atemkreislaufes angeschlossen ist. Das Gehäuse 18 enthält das Hilfsventil,
das durch eine Leitung i9 mit dem nicht dargestellten Einatemventilkasten oder einem
anderen Teil des Einatemweges verbunden .ist.
-
In Abb. 2 ist der innere Aufbau der Sicherheitsvorrichtung 12 (Abb.
i) dargestellt. Die Rohrleitung i i für den -Anschluß am das Druckminderventil io
und die Leitung 16 für die Verbindung mit dem Sauerstoffzuführungsrohr 17 sind mit
dem Gehäuse 2o verlötet. Die Verbindungsleitung 14 zum Sauerstoffzuführungsventil'
12 ist mittels eines Rohrnippels 21 und einer Überwurfmutter 22 mit dem Gehäuse
2o verschraubt. Das Gehäuse 2o besitzt eine mittige Bohrung 23, in die auf der einen
Seite eine weite Düse 24 mit einem Schrauhring 25 und auf der anderen; Seite eine
enge Düse 26 mit dem Schraubr.ing 27 eingesetzt ist. Zwischen beiden Düsen 24 und
26 - ist leicht verschiebbar ein Verschlußstück 28 angeordnet, das beiderseits mit
Dichtungen,2.9 und 30 versehen ist. Eine Feder 31 ist um' die Düse 24 herum
angeordnet. Sie drückt das Verschlußstück 28 gegen die Düse 26. Diese wird von einem
Druckstift 32 durchsetzt, der die Bewegung einer das Gehäuse 2o seitlich abschließenden
Membran 33 auf das Verschlußstück 28 überträgt. Eine Schraubkappe 3.4 klemmt die
Membran 33 auf dem Rand des Gehäuses 2o fest. In der Mitte der Schraubkappe 34 ist
ein Bolzen 35 mit einem Gewinde vorgesehen, dessen Steigung so bemessen ist, da.ß
eine geringe Winkelbewegung des mit dem Bolzen 35 verbundenen Betätigungshebels
13 ausreicht, um die für das öffnen der Düse 26 und das Schließen der Düse 24 erforderliche
Hubbewegung des Verschlußstückes 28 herbeizuführen. In die aus dem Raum unter der
Membrari 33 zu der Rohrleitung 16 führende Bohrung 36 ist eine Drosseldüse 37 eingeschaltet.
-
Die Wirkungsweise des in den Abb. i und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels
ist folgende: Durch die Verbindungsleitung i i zwischen dem Druckminderventil io
und der als Umschaltventil ausgebildeten Sicherheitsvorrichtung 12 steht der Innenraum
23 unter dem geminderten, gleichmäßig aufrechterhaltenen Druck. Da in der Gebrauchsstellung
das leicht verschiebbare Verschlußstück 28 durch die Feder 3a absperrend gegen die
Düse 26 gepreßt wird, besteht durch die gegenüberliegende Düse 24 und durch die
Rohrleitung 14 eine offene Verbindung zwischen dem Druckminderventil io und dem
Saueratoffzuführungsventil 15 mit überall weiten Querschnitten, .durch die jeder
beliebige Sauerstoffbedarf des Gerätträgers gedeckt werden kann. Die Steuerung dieses
Bedarfes erfolgt durch Übertragung der durch die Atmung des Gerätträgers bedingten,
Druckveränderungen im Gerätekreislauf über die Leitung i9 auf das im Gehäuse 18
enthaltene Hilfsventil, das in kürzester Zeitfolge das Sauerstoffzuführungsventil
in an sich bekannter Weise öffnet und schließt.
-
Falls die lungengesteuerte Sauerstoffergänzung versagt, so dreht der
Gerätträger den griffbereit liegenden Hebel 13 bis zu einem Anschlag. Durch diese
Drehbewegung wird der mit dem Hebel 13
verbundene Bolzen; 35 gegen
die Membran 33 gedrückt. Der kraftschlüssig mit dieser Membranbewegung gekoppelte
Druckstift 32 schiebt das Verschlußstück 28 gegen die Düse 24. und sperrt sie ab.
Der aus dem Druckminderventil io durch die Leitung i i in das Gehäuse 2o eingeleitete
Sauerstoff kann dann nur an dem in seiner Führung mit Flächen versehenen Verschlußstück
28 vorbei durch den zwischen der Düse 26 und dem Druckstift 32 gebildeten Ringspalt
und weiter von dem Raum unter der Membran 33 durch die Drosseldüse 37 und die Leitungen
36, 16 und 17 in den Ge@rätekreislauf abströmen. Wird die Drosseldüse 37 so lietnessen,
daß sie unter dem gleichbleibenden Druck des Druckminderventils io etwa z bis 2,5
1 Sauerstoff in der Minute abgibt, so ist jeder vorkommende Sauerstoffbedarf des
Gerätträgers reichlich gedeckt. Der Gerätträgger kann sich, ohne weitere Bedienungsgriffe
zu benötigen, völlig auf die Durchführung des Rückzuges einstellen. Das Zuschußventil8
behält dabei seinen Wert als letzte Sicherung.
-
Die an sich schon außerordentlich gedrängte Bauart einer Sicherheitsvorrichtung
nach der Erfindung kann noch weiter dadurch vereinfacht werden, daß an Stelle der
besonderen Drosseldüse 37 für die Einstellung einer bestimmten m.inutlichen Sauers.toffabströmung
der zwischen der DÜSC 26 und dem Druckstift 32 gebildete Ringschlitz als Drosselstelle
bemessen wird.
-
An Stelle des dargestellten, durch ein lungengesteuertes Hilfsventil
geregelten Sauerstoffzuführungsventils kann selbstverständlich jede andereArt der
lungengesteuerten Sauerstoffergänzung, soweit das Sauerstoffzuführungsventil von
einem Druckminderventil versorgt wird, mit der gleichen Sicherheitsvorrichtung nach
der Erfindung ausgestattet werden.