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Stoßdämpfer, insbesondere für Picker, und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft einen zum Auffangen eines durch eine schnelle Bewegung eines.
Körpers gegen einen zunächst oder dauernd ruhenden Körper erfolgenden Stoßes, Anpralles
od. dgl. dienenden Stoßdämpfer, wie er beispielsweise in einem Picker bei Webstühlen
zum Auffangen des Webschützens Verwendung findet, sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines solchen Stoßdämpfers. Neben den ausschließlich aus Leder bestehenden Pickern
sind auch solche Picker bekanntgeworden, bei denen in dem zur Stoßaufnahme vorgesehenen.
Hohlraum Materialstreifen mit dem Hammer derart eingeschlagen werden, daß sie sich
in demselben festsetzen. Die bisher für derartige Zwecke benutzte Füllmasse ist
jedoch den hierbei in Betracht kommenden Bedingungen nicht genügend gewachsen, insbesondere
nicht hinsichtlich einer lange Zeit dauernden Verwendungsmöglichkeit und Geräuscharmut.
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Das Wesen eines Stoßdämpfers für verschiedenste Zwecke, insbesondere
für seine Anwendung an einem Picker, ist nach der Erfindung darin zu erblicken,
daß seine Füllmasse aus einem hartelastischen Werkstoff, z. B. aus stark zusammengepreßter
Watte, besteht. Durch die Eigenart eines derartigen Werkstoffes, sich außerordentlich
stark pressen zu lassen und dabei das Bestreben zu besitzen, sein natürliches Volumen
wieder einzunehmen, kann eine große Menge dieses Werkstoffes in außerordentlicher
Dichte in einem ihn umschließenden harten Körper, z. B. aus Metall, untergebracht
werden, so daß er in diesem Zustand geeignet ist, den gegen ihn gerichteten Stoß
nicht nur ohne seine oder ohne Beschädigung des Stoßerzeugers aufzufangen,
sondern
auch stark schalldämpfend zu wirken. Ein solcher Körper kann z. B. aus einer Patrone,
welche von zwei die Ober- und Unterfläche der gepreßten Watte bedeckenden und gegeneinandergepreßten
Bordscheiben gebildet wird, oder aus einer die gepreßte Watte in diesen Zustand
haltenden Hülse bestehen.
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Aber auch die Erzeugung eines für den vorgenannten Zweck genügend
stark gepreßten Wattekörpers nebst dauernder Erhaltung desselben in diesem Zustand
kann verschieden sein. Eine solche besteht hinsichtlich der vorstehend zuerst genannten
Art erfindungsgemäß darin, daß eine Anzahl von Wattevliiesen von natürlichem Volumen
zwischen zwei über diesen Vlieskörper gelegte Bordscheiben gebracht und diese Körper
mittels diese Bordscheiben bedeckender Platten gegeneinandergepreßt werden, bis
der Wattekörper die gewünschte Dichte besitzt, worauf durch in den beiden Platten
bereits befindliche Löcher nacheinander oder gleichzeitig in die Bordscheiben und
somit in den Wattekörper Schrauben eingeführt werden, so daß sich letztere nicht
nur in den beiden Bordscheiben, sondern auch im Wattekörper festhalten, wodurch
der Stoßdämpfer auch außerhalb des Körpers, in welchen er eingelassen bzw. eingesetzt
werden sohl, die dazu erforderlichen Ausmaße beibehält. Demzufolge können Stoßdämpfer
dieser Art in größeren Mengen zu ihrer zukünftigen Verwendung auf Lager gehalten
werden, ohne befürchten zu müssen, .daß sie ihr Volumen hierbei ändern.
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Gemäß einem zweiten Vorschlag erden erfindungsgemäß mehrere Wattevliese
mittels. zweier Bordscheiben ebenfalls in die jeweilig gewünschte Dichte gepreßt
und in diesem Zustand in diese Wattekörper an ihren Stirnseiten offene Hülsen so
tief gestoßen, bis- letztere mit einem Teil dieses Wattekörpers und in dessen gepreßtem
Zustand angefüllt sind. Diese Herstellungsweise von Stoßfängern ist einfacher als
jene der zuerst erläuterten Art.. Im übrigen bedarf es in beiden Fällen keiner irgendwie
gearteten Sonderbefestigung des, Wattekörpers in seiner Patrone, da er durch sein
Ausdehnungsbestreben in derselben selbsttätig und außerdem so stark festgehalten
wird, daß er dem auf ihn einwirkenden Schlag in genügender Weise standhält, gleichwohl
aber im Bedarfsfall verhältnismäßig leicht ausgewechselt werden kann.
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Im übrigen fällt unter den Begriff Watte nicht nur solche aus Zellulose,
Viskose, Wolle, Baumvolle, sondern auch solche sämtlicher Faserstoffe organischer
oder anorganischer bzw. vegetabilischer oder animalischer Herkunft. Außerdem ist
jeder sonstige Werkstoff verwendbar, der das, Bestreben besitzt, nach seiner Pressung
selbsttätig sein natürliches Volumen ganz oder teilweise wieder einzunehmen. So
z. B. gehören zu diesenMittelnSchwamm oder schwammähnliche Materialien. Außerdem
ließe sich ein ähnliches Resultat mit allen Werkstoffen, die in Folien oder dünnen
Tafeln zu beziehen sind, erzielen.
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Der erfinderische Vorschlag ist ferner nicht auf die Verwendung bei
Pickern beschränkt, sondern kann überall dort Verwendung finden, wo es auf das Auffangen
eines Stoßes ankommt.
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In der Zeichnung ist je eine der beiden vorgenannten Vorrichtungen
zum Herstellen eines Einsatzes für einen Picker schematisch und in beispielsweiser
Ausführung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine mit Preßplatten arbeitende Vorrichtung
im Schaubild vor und A.bb. 2. dieselbe Vorrichtung in Stirnansicht nach dem Preßvorgang,
Abb. 3 eine mit dieser Vorrichtung erzeugte Patrone im Gebrauchszustand, im Querschnitt,
Abb. ¢ eine derartige Patrone im Gebrauchszustand in einem Picker, Abb. 5 eine mit
rundzylindrischer Patrone arbeitende Vorrichtung in Vorderansicht und Abb. 6 eine
so hergestellte gebrauchsfertige Patrone in Stirnansicht und in einen Picker eingesetzt.
Gemäß dem in den Abb. i bis q. dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich zwischen
zwei Bordscheiben i und 2 aus hartem Metall eine größere Anzahl von Vliesen a aus
Baumwolle ad. .ägl. Diese Bordscheiben i .und 2 werden von je einer Metallplatte
3 bzw. q. abgedeckt. Letztere sind etwas größer gehalten als die Bordscheiben i
und 2 und stehen an ihren vorstehenden Teilen durch Schraubenbolzen 5 derart in
Verbindung, daß mittels auf diese Bolzen 5 geschraubter Muttern 6 die Platten 3
und q. gegeneinanderbewegt und dadurch. die Wattevliese a zusammengepreßt werden.
In diesem in Abb. 2 dargestellten Zustand werden durch in den Platten 3 und q. vorgesehene
Bohrungen 7 mit Gewinde versehene Bolzen 8 von oben her in in den Bordscheiben i
und 2 ebenfalls schon vorgesehene und mit diesen Bohrungen 7 korrespondierende Bohrungen
g eingebracht und durch den stark gepreßten Wattekörper a gedreht, um hierauf in
die Gewindebohrungen io der unteren Bordscheibe 2 einzutreten (Abt. 3). Die damit
gebrauchsfertig gewordene Patrone wird nun in den für ihre Aufnahme im Picker i
i bestimmten Hohlraum i2 eingeschoben und dort von außen her mittels Schrauben 13
festgehalten (Abt. q.).
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Gemäß dem. in de A.bb. 5 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel befinden
sich mehrere Vliese a ebenfalls. zwischen zwei Bordscheiben i und 2, und zwar im
bereits zusammengepreßten Zustand. Von oben her dringen gleichzeitig mehrere, -an
ihrer Unterkante 1q. zugespitzte und damit dort .als Messer wirkende, im Querschnitt
kreisrunde Stahlpatronen 15 in,den Vlieskörper a unter Anwendung eines hohen -Druckes
ein. Diese Patronen 15 werden auf diese Weise mit den von ihnen aus dem Vlieskörper
getrennten und sieh im gepreßten Zustand befindlichen Vliesteilen b bis zur Unterkante
c angefüllt.
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Der damit gebrauchsfertig entstandene Stoßdämpfer wird, zu gegebener
Zeit in den seinem Querschnitt entsprechenden Hohlraum eines. Pikkers geschoben
und dort .ebenfalls, mittels einer Schraube 13 festgehalten.
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Bei dem vo.rerläuterten Verfahren können Vliese, Folien oder Tafeln
verwendet werden, die mit
Harz, härtbaren Kunstharzen sowie Leim
oder anderen Bindemitteln durchsetzt sein können, um später innerhalb des Hohlkörpers
durch Wärme bzw. durch danach eintretende Abkühlung sowie durch Ausscheidendes Lösungsmittels
erhärtet zu werden.
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Die präparierte Materialmasse kann auch mit einer messerartigen Hülse,
wie oben beschrieben, ausgestanzt und anschließend in einen Heizkörper eingeführt
werden, der die Form der messerartigen Hülse besitzt. Dieser Heizkörper hat die
Aufgabe, eine schnellere Erhärtung des härtbaren Bindemittels herbeizuführen.