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Verfahren zum Herstellen von dicken, mit Kautschuk imprägnierten Geweben
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von mit Kautschuk imprägnierten
dicken, insbesondere mehrschichtigen Geweben. Die vollkommene und gleii#hmäß@i@ge
Tränkung solcher Gewebe ist mit Schwierigkeiten verbunden, selbst wenn unter Druck
gearbeitet wird, weil flüssiger Kautschuk, wie z. B. Latex, nicht mit den in ihm
enthaltenen Füllstoffen gleichmäßig und reichlich in die Zwischenräume,der inneren
Gewebeschichten eindringen kann, besonders wenn diese dicht gewebt sind. Nun müssen
aber dichte Gewebe in all den Fällen gebraucht werden, wo einhöher Widerstand gegen
mechanische Beanspruchung und gegen Verschleiß erforderlich ist, insbesondere z.
B. bei Treibriemen. Durch die Erfindung wind das vollständige und gleichmäßige Eindringen
des Kautschuks in die Gewebeschichten ermöglicht, wobei der Kautschuk zum Zusammenhalten
der Schichten beiträgt und zugleich nicht nur die Festigkeit, sondern. auch die
B,ie,gsamkeit,des Gebildes erhöht.
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Zu diesem Zweck werden erfindungsgemäß in das Gewebe während des Webvorganges
Kerne in Form leicht löslicher oder #herausziehbarer, die ganze Dicke des Gewebes
durchsetzender Bindungsfäden eingewebt und vor dem Eintauchen in das Imprägniermittel
unter Zurücklassen von Löchern wieder entfernt oder :herausgezogen. Durch die nach
dem Entfernen der Kerne entstandenen Hohlräume erreicht der Kautschuk gleichmäßig
alle Schichten,
deren Fasern ,infolgedessen reichldch mit Kautschuk
getränkt und. umgeben werden.
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Damit idie nach dem Entfernen. der Kerne zurückbleibenden Hohlräume
zum Aufnehmen des Kautschuks weit offen bleiben, ist es meist ratsam, das Gewebe
vor dem Entfernen der Kerne durch Appretur zu versteifen, so daß die Fasern des
Gewebes sich nicht verschieben und die Hohlräume wieder ausfüllen können.
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Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäß der Erfindung soll nun
an Hand der Zeichnung näher beschrieben werden, in der zeigt Fig. i ein aus vier
Schichten mit als Kerne dienenden Bindungsfäden hergestelltes Gewebe in stark vergrößertem
Schnitt, Fig. 2 das gleiche Gewebe nach Entfernung der Kerne und Imprägnierung mit
Kautschuk.
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Das dargestellte Gewebe besteht aus vier Schichten, deren Kettenfäden
mit a, Schoßfäden mit b und Bindungsfäden mit c bezeichnet sind. Das Gewebe wind
z. B. gemäß Fing. i in der Weise hergestellt, daß die Bindungsfäden . in ihm Schlingen
bilden, die die Schoßfäden beiseite lassen und da-
her, ohne das Gewebe zu beschädigen, herausge- |
zogen werden können. Vor dem Entfernen ,der Bin- |
dungsfäden wird das Gewebe m_it_ sehr ve_ dünnPer, |
atex #a#It## ä;Is Ä-#r#etjzr dient. Infolge |
Ihrer '@e%äiiinüng `@dririgtdiese Latex leicht in das |
Gewebe ein -und versteift die Fasern, ohne die |
Zwischenräume zwisc en en a enzu verstopfen, |
in welche später der Kautschuk bei der eigenlichen Imprägnierung eindringt. Wenn
man nach :dem Trocknen die Fäden; c herauszieht, bleibt an Stelle jeder Schlinge
ein weit offenes Loch bestehen, wo-Üurch Idas Gewebe -das Aussehen eines dicken
Siebes annimmt.
Hernach wird das endgültige Imprägnieren vor- |
genommen, i° näem-däs -eure eiri üb IicTeer eise
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-reichlich .in die riahiraume und weiterhin in. das Innere ides Gewebes ein und
tränkt und umgibt jede einzelne Faser. In den von den Kernen zurückgelassenen Hohlräumen
bilden sich kleine Säulen d aus Kautschuk (Fig. 2), welche das Gewebe völlig durchdringen.
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Nach dem Trocknen wird das Gewebe vulkanisiert, wobei es auch an der
ganzen Außenfläche mit Kautschuk bedeckt wenden kann. In diesem Fall vereinigen
sich,die äußeren Kautschukschichten mit den Kautschuksäulen d, durch welche sie,
wie durch Niete, fest zusammengehalten werden.
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Es sei bemerkt, @daß die von den Kautschuksäulen d ausgefüllten Hohlräume
nicht auf Kosten der Dichte der Kettenfäden gebildet worden sind und daher keine
Verringerung ider Zugfestigkeit des Gewebes zur Folge haben. In Abwesenheit der
Kautschuksäulen würden. nämlich die Hohlräume zum Aufnehmen der Bindungsfäden dienen,
welche in @derartigen Geweben stets zum Zusammenhalten der Gewebeschichten gebraucht
werden. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden also die Bindungsfäden ,durch
Säulen oder Niete aus Kautschuk ersetzt, welche nicht nur wirksamer sind, sondern
auch die .Biegsamkeit und die Elastizität des Gewebes erhöhen.
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Anstatt auf leicht entfernbare Weise eingewebt zu werden, können die
Bindungsfäden auch aus einem löslichen Stoff, wie etwa aus Celluloseacetat, bestehen
und in beliebiger Weise gewebt wenden. Sie werden dann mittels eines Lösungsmittels
herausgelöst, und das danach getrocknete Gewebe wird mit Kautschuk imprägniert,
welcher die von den herausgelösten Fäden zurückgelassenen Hohlräume ausfüllt.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung führt zu einem Gewebe, welches nach
dem Imprägnieren folgende Vorteile aufweist: Das Imprägnieren mit Kautschuk ist
viel tiefer und reichlicher als das mit den -bisherigen Verfahren erzielte, so daß
die Fasern des Gewebes vollkommen von Kautschulc umgeben sind. Da der Kautschuk
beim Vordringen nicht vom Gewebe filtriert wird, behält er an allen Stellen des
Gewebes seine ursprüngliche Zusammensetzung, insbesondere in bezog auf die beigegebenen
Füllstoffe.
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Die große Anzahl der das Gewebe durchdringenden kleinen Kautschuksäulen
hält die Schichten und Fasern des Gewebes, nach Art von Nieten oder Bindungsfäden,
sicher zusammen undverleiht außer-,dem dem Gewebe eine erhöhte Festigkeit und Biegsamkeit.
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Zu dem letztgenannten, im Fall von kautschuküberzogenen Treibriemen
sehr wichtigen: Vorteil kommt noch hinzu, da;ß ein Riemen aus dem erfindungsgemäß
getränkten Gewebe sich ganz besonders zum Aufbringen von äußeren Kautschukschichten
eignet, welche sich mit den inneren Kautschuksäulen versch-wei@ßen und dadurch unlösbar
am Gewebe verankert -,werden.