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Anlaßvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeug Brennkraftmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlaßvorrichtung, insbesondere für Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschinen.
Sie besteht darin, daß zwei .durch Flüssigkeitsdruck bewegbare Zahnstangen mit entgegengesetzt
gerichteten schraubenförmigen Zähnen in ein dazwischenliegendes, lose auf .seiner
Welle sitzendes Zahnrad eingreifen, das auf beiden Stirnseiten einander entgegengerichtete
Sperrzähne trägt, und daß zwei zu beiden Seiten des Zahnrades liegende, fest auf
der Zahnradwelle sitzende Gesperreräder mit Zähnen zum Eingriff in die Sperrzähne
des Zahnrades vorgesehen sind.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt. In dieser zeigt Fig. i in Seitenansicht teilweise im Schnitt eine Anlaßvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt A-B der Fig. i, Fig. 3 in vergrößertem Maßstab einen Teil der
Fig. 2, teilweise im Schnitt.
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Die Zylinder io sind durch Leitungen i i mit irgendeiner Quelle für
ein gasförmiges oder flüssiges Antriebsmittel verbunden. Das Antriebsmittel ist
vorzugsweise Luft, kann aber auch irgendeine Flüssigkeit sein. In dem oberen Zylinder
io ist ein Kolben 12 angeordnet, der mit einer Kolbenstange 13 ausgestattet ist,
die starr an ihm befestigt und mit einer Zahnstange 1q. an ihrer unteren Seite versehen
ist. Eine Feder 15, die sich gegen
die Schulter 16 stützt, drückt
den Kolben 12 normalerweise nach dem rechten Ende des Zylinders. Der untere Zylinder
io ist mit einem ähnlichen Kolben 17 versehen, der eine starr mit ihm verbundene
Kolbenstange 18 .hat, die auf ihrer Oberseite mit einer Zahnstange i9 ausgestattet
ist. Eine Feder 2o, die sich- gegen die Schulter 2i abstützt, drückt normalerweise
den Kolben 17 nach dem rechten Ende des Zylinders io. In dem Gehäuse 22 ist das
Anlasserrad 23 angeordnet, welches mit Zähnen 24 versehen ist, die, wie in Fig.
2 .und 3 dargestellt ist, Schraubenzähne sind und mit entsprechenden Schraubenzähnen
25 und 26 an den Zahnstangen 14 und i9 im Eingriff sind. Am Anlasserrad 23 sind
auf beiden Stirnseiten entgegengesetzt gerichtete Stirnzähne 27 und 28 angeordnet
(vgl. Fig. 2 und 3). Die Stirnzähne 27 können eingreifen in ein Stirnzahnrad 29,
welches auf der Welle 30 mittels des Keils 31 befestigt ist (Fig. 3). Gleicherweise
können die Stirnzähne 28 in das Stirnzahnrad 32 eingreifen, welches ebenfalls auf
der Welle 30 mittels des Keils 33 befestigt ist. Das Anlasserrad 23 sitzt
lose auf der Welle 30 und wird für gewöhnlich in der Mittelstellung gehalten
durch die Kugel 34, die durch eine Feder 35 radial von der Welle abgedrückt wird.
Der innere, an der Welle anliegende Teil 36 des Anlasserrades 23 hat die Gestalt
von zwei Kegelstümpfen, welche Grundfläche gegen Grundfläche liegen.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Angenommen, das
Druckmittel wird zum oberen Zylinder io geführt. Dies bewirkt eine Bewegung der
Zahnstange 14 nach links und veranlaßt so die Welle 30, sich gegen den Uhrzeigersinn
zu drehen. Weil jedoch die Zähne des Anlasserrades 23 und die der Zahnstange 14
schraubenförmig sind, wird eine Bewegung des Anlasserrades 23 nach links bewirkt,
wie aus Fig: 2 und 3 zu ersehen ist. Das Ergebnis ist nicht allein eine Drehung
des Rades 23 entgegen dem Uhrzeiger, wie in F'ig. i dargestellt, sondern auch ein
Gleiten auf der Welle 30 nach links, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt. Dies
bewirkt ein Eingreifen der Zähne 28 in das Stirnzahnrad 32, welches die Welle 3ö
in ähnlicher Weise entgegen dem Uhrzeiger drehen läßt, wie aus Fig. i zu ersehen
ist. Die Drehzahl der Welle 3o, die mit der Brennkraftmaschine verbunden ist, wächst,
sobald die Maschine im. Gang kommt. Die sich hieraus ergebende höhere Drehzahl des
Stirnzahnrades 32 bewirkt, daß das Anlasserrad 23 sich nach rechts verschiebt, wie
in Fig. 2 dargestellt ist. Wenn das Rad 23 über die Mittellage hinausgleiten und
in Eingriff mit dem Stirnzahnrad 29 kommen. würde, welches sich in der gleichen
Richtung dreht wie das Rad 32, so würden die Zähne am Anlasserrad 23 und die Zähne
der Zahnstange 14 zerstört werden. Darum ist vorgesehen, die axiale Bewegung des
Rades 23 zu begrenzen, wenn dieses zurückgezogen wird von seinem ursprünglichen
Stirnzahnrad. Die Kugel 34 (Fig.3) bietet Sicherheit dafür, daß das Anlasserrad
23, wenn es durch die höhere Drehzahl des Stirnzahnrades 32 nach rechts gezogen
ewird, nicht in Eingriff kommt mit dem Stirnzahnrad 29, weil die axiale Bewegung,des
Rades 23 durch die Kugel 34 begrenzt wird.
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Nach dem Andrehen wird der Druck im oberen Zylinder io sogleich verringert
und dadurch der Feder 15 gestattet, die Zahnstange 14 in ihre Lage auf der rechten
Seite zu bringen.
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Angenommen, es wird ein Andrehen der Maschine in entgegengesetzter
Richtung verlangt, dann wird Druckmittel in den unteren Zylinder io eingeführt und
dadurch die Zahnstange i9 nach links bewegt. Dies zwingt das Anlasserrad 23 im Uhrzeigersinn
zu rotieren, und da es Schraubenzähne hat ebenso wie die Zahnstange i9, so ist das
Ergebnis nicht nur eine Drehung des Anlasserrades 23 im Uhrzeigersinn, sondern auch
eine Bewegung desselben nach rechts auf der Welle 30, wie in Fig. 2 und 3 ersichtlich,
bis zum Eingriff ih das Stirnzahnrad 29, wodurch die Welle 30 gezwungen wird,
in entsprechender Weise sieh im Uhrzeigers-inn zu drehen. Wenn sich :das Stirnzahnrad
29 schneller dreht als das Anlasserrad 23, so wird dieses dadurch nach links geschoben,
aber der Druck der Kugel 34 gegen die Unterseite des Anlasserrades 23 verhindert,
daß das Rad zu weit geht und in Eingriff kommt mit dem Stirnzahnrad 32.
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Es ist ein nicht dargestelltes Mittel vorgesehen zur selbsttätigen
Lüftung der Anlasserzylinder und zum Absperren der Luftzufuhr, wenn sie die Kurbelwelle
der Brennkraftmaschine in irgendeinem Sinn dreht. Dieses Mittel ist gewöhnlich eine
Abschlußklappe zwischen jedem Zylinder und der Druckluftleitung, die ihn mit dem
Steuerventil verbindet. Jede dieser Abschlußklappen wird normalerweise durch eine
Feder offen gehalten und durch die Druckluft geschlossen, die auf die geeignete
Seite direkt vom Druckstutzen eines Luftverdichters gebracht - wird, der ständig
arbeitet, wenn die Brennkraftmaschine läuft. Ein solcher Verdichter kann den .Hauptverdichter
für die allgemeine Luftversorgung bilden, also auch zum Betrieb von Hilfsmaschinen
in einem Kraftfahrzeug, in welchem eine Brennkraftmaschine eingebaut ist.
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Die beschriebene Anlaßvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie
den Motor in jeder Drehrichtung in Gang setzen kann. Sie eignet sich daher besonders
für Zweitaktbrennkraftmaschinen. Ein mit einer solchen Maschine und dem Anlasser
nach der Erfindung ausgerüstetes Kraftfahrzeug braucht nicht mit einem Wendegetriebe
ausgestattet zu werden.