DE92245C - - Google Patents

Description

PATENTAM

KAISERLICHES

Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, Gemüse, sowie alle Arten von Hülsen- und Körnerfrüchten für die eigentliche Conservirung in besonderer Weise zweckmä'fsig vorzubereiten.

Die Vorbereitung der in Frage kommenden Früchte: Gemüse, Hülsen- und Körnerfrüchte, besteht im wesentlichen in einer in besonderer Weise vorgenommenen Befeuchtung. Diese Befeuchtung wird in der Weise bewirkt, dafs man die Früchte zunächst während 2 oder 3 Stunden in Wasser eintaucht und darauf in einen geeigneten kalten und feuchten Raum, beispielsweise in einen Keller bringt.

Die Feuchtigkeit und die Luft wirken nun gleichzeitig auf die Körner der Hülsenfrüchte ein, indem sie dieselben allmälig erweichen, ohne sie jedoch zu quellen. Um diese Behandlung zu erleichtern und die Wirkung derselben zu fördern, werden die Früchte in geeigneten Zeiträumen je nach ihrer Natur leicht mit Wasser besprengt und gleichzeitig umgerührt.

Diese je nach der Natur der behandelten Materialien entsprechend ausgeführte Operation ■ bringt in einem Gesammtzeitraum von 6 Tagen die behandelten Früchte, namentlich weifse Bohnen, in eine geschmeidige Form und bewirkt aufserdem die Bildung der Diastase.

Nachdem die Früchte diesen beiden ersten Operationen unterworfen gewesen sind, taucht man sie nun während 12 bis 15 Stunden in kaltes Wasser, welches sie in einem gequollenen Zustande verlassen, der dem Zustande der beginnenden Keimung naheliegt, und bei welchem Zeitpunkt vor der beginnenden Keimung die Körner die besonders für das nachfolgende Kochen vortheilhafte milchige und sehr weiche Consistenz annehmen.

Das Abkochen kann darauf ähnlich dem in der Patentschrift Nr. 69466 angegebenen Verfahren mittels Pfannen geschehen, die mit Dampf erhitzt werden, der zwischen dem Boden der einen Pfanne und dem Deckel der anderen Pfanne circulirt, und welche hermetisch geschlossene Behälter bilden, in denen Feuchtigkeit vorhanden ist und Kochtemperatur herrscht. Das in den Pfannen befindliche Wasser hat dabei wieder den Zweck, die durch die erwärmte Luft absorbirte Feuchtigkeit der Körner u. s. w. zu ersetzen.

Das Abkochen wird zweckmäfsig ohne Berührung der Körner etc. mit Wasser oder mit dem Heizdampf ausgeführt; aufserdem liegen die zu behandelnden Materialien nur in einer so starken Schicht, dafs darin die Abkochung gleichmafsig vor sich geht. Das Abkochen wird bis zur Sterilisirung der Körner etc. fortgesetzt und letztere werden dann der Trocknung in geeignet construirten Trockenapparaten unterworfen, wobei die gekochten Materialien derart ausgebreitet werden, dafs ein auf diese Früchte gerichteter Luftstrom, welcher sehr leicht das Platzen der Körner herbeiführen könnte, nicht erzeugt wird.

Die abgekochten Früchte conserviren sich nach dem Trocknen auf unbegrenzte Zeitdauer selbst in freier Luft und können in kochendem Wasser verhältnifsmäfsig schnell oder

einfach durch Eintauchen in kaltes Wasser erweicht werden / wobei sie ihr ursprüngliches Aussehen wieder erlangen.

Das beschriebene Verfahren läfst sich nicht nur für Hülsenfrüchte, sondern auch für Korn und Getreide aller Arten verwenden, welche zur menschlichen und thierischen Ernährung dienen, beispielsweise Mais, Weizen, Gerste, Buchweizen etc.

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Beim Conserviren
   und Hülsenfrüchten

   von Gemüsen , ■ Körnerdurch Kochen in geschlossenen, mit feuchter Luft gefüllten Gefäfsen und darauffolgendes Trocknen ein Vorbereitungs-Verfahren, darin bestehend, dafs die Früchte bis zur Erweichung und Diastasebildung fortgesetzt befeuchtet werden-.