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Schneide- und Vorlegegerät für Kuchen, Wurst od. dgl. an einem aus
Griff und Klinge bestehenden Schneidmesser Beim Abschneiden eines Kuchen- oder Tortenstückes
od. dgl. wird in der Regel zum Ablegen auf einen Teller ein zweites Messer benutzt,
um das abgeschnittene Stück zusammen mit dem zum Abschneiden benutzten Messer festhalten
und auf den Teller verbringen zu können. Dies ist in Konditoreien bei stärkerem
Betrieb mit Umständen verknüpft, da erstens jeweils das zweite Messer wieder abgelegt
werden muB und da zweitens doch die Gefahr besteht, daß ein empfindliches Tortenstück
beschädigt wird. Ganz ähnlich verhält es sich im übrigen auch beim Abschneiden von
Wurst in Metzgereien, wobei häufig ebenfalls das Schneidmesser benutzt wird, um
eine Anzahl abgeschnittener Scheiben auf die Waage zu legen.
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Man hat schon versucht, beim Abschneiden von Tortenstücken u. dgl.
das Vorlegen des abgeschnittenen Stückes zu erleichtern. So wurde schon eine Tortenschaufel
mit Längsteilung des Schaufelblattes in der Längsmittelebene vorgeschlagen, bei
der das Schaufelblatt nach dem Abschneiden des Tortenstückes in der Längsmittelebene
so gefaltet werden konnte, daB die eine Hälfte des Schaufelblattes rechtwinklig
zur anderen Plattenhälfte zu stehen kam und so das Tortenstück in einer Rinne lag
und an dem aufgeklappten Teil des Schaufelblattes Halt fand. Auch das Heft dieser
Vorrichtung war in der Längsmittelebene geteilt, so daB die Faltung des Schaufelblattes
durch entsprechende Bedienung des Heftes bewirkt werden konnte. Diese Tortenschaufel
ist aber in der Herstellung umständlich und, .da es sich hierbei nie`um Massenteile
handelt, entsprechend teuer. Eine andere Ausführungsform ist ebenfalls bekannt,
wobei ein breites Tortenmesser an seinem Rücken eine aufstellbare Klappe besitzt.
Die Wirkung ist ähnlich
wie bei der vorerwähnten Vorrichtung. Beiden
Vorrichtungen gemeinsam ist somit der Nachteil, daß ein Sondergerät herzustellen
ist, und es ist ferner nicht möglich, das abgeschnittene Kuchenstück auf der Klinge
des Schneidewerkzeuges sicher festzuhalten. Darüber hinaus wurde auch schon der
Vorschlag gemacht, an einer Tortenschaufel eine Schwenkklappe anzuordnen. Diese
Schwenkklappe erlaubt es, das abgeschnittene Tortenstück von der Schaufel herunterzuschieben.
Zum Festhalten eines abgeschnittenen Stückes ist diese Vorrichtung jedoch nicht
in der Lage.
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Nach der Erfindung wird ein zu einem außergewöhnlich niedrigen Preis
herstellbares Gerät für ein aus Griff und Klinge bestehendes Schneidmesser geschaffen,
das es erlaubt, die bisher beim Abschneiden des Tortenstückes üblichen Handgriffe
nicht nur wesentlich zu vereinfachen, sondern das vor allem auch verhindert, daß
empfindliche Tortenstücke auf der Klinge verrutschen können und Beschädigungen erleiden.
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Diese Vorteile werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß vorzugsweise
an dem Heft des Messers ein mittels eines Bedienungsgriffes an die Klinge heranschwenkbarer
Haltebügel zum Festhalten des abgetrennten Schneidgutes angeordnet ist. Der Haltebügel
kann aus einem auf dem Vorderende des Messergriffes in der waagerechten Ebene schwenkbar
gelagerten, waagerecht nach vorn abgewinkelten Hebelarm bestehen, dessen vorderes
Ende entsprechend der Breite der Messerklinge nach unten abgekröpft ist und dort
eine in Richtung auf das Messer abgebogene Greiffläche aufweist. Besonders einfach
kann die Ausführungsform dadurch gestaltet werden, daß der Hebelarm des und der
Bedienungsgriff ein auf dem Vorderende des Messerheftes drehbar gelagertes Stück
bilden. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, den Haltebügel über ein Zahnradgetriebe
od. dgl. mit dem Bedienungsgriff zu kuppeln, und in beiden Fällen kann eine Rückholfeder
vorgesehen sein, die den Bügel in seine Ruhelage zurückbewegt. Schließlich kann
das Gerät mit Hilfe einer einfachen Klemmschelle auf den Vorderteil des Messerheftes
aufgeklemmt werden. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Gerätes besteht auch darin,
daß ein gewöhnliches Schneidmesser mit Griff und Klinge, also ein billig herstellbarer
Massenartikel, verwendet werden kann, so daß der Gesamtpreis niedrig zu stehen kommt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise in zwei
Ausführungsformen veranschaulicht. Es zeigt Fig. i eine schaubildliche Darstellung
einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, wobei der Hebelarm der Haltevorrichtung
und der Bedienungsgriff einen einheitlichen Hebel bilden; Fig. 2 läßt in einem Teilschnitt
die Lagerung dieses Hebels auf dem Messerheft erkennen; in Fig. 3 ist schaubildlich
eine zweite Ausführungsform dargestellt, bei der der Bedienungsgriff mit dem Hebelarm
der Haltevorrichtung über eine Zahnradübersetzung in Verbindung,steht. Auf dem vorderen
Teil des Heftes i eines Kuchen- oder Wurstmessers 2 ist, wie in Fig. 2 veranschaulicht,
mittels einer federnden Klemmschelle eine Grundplatte q. befestigt, auf der wiederum
die Drehachse 5 eines Hebels 6 sitzt. Dieser Hebel 6 ist nach Fig. i derart gebogen,
daß er einen auf der rechten Seite des Messerheftes i vorspringenden Bedienungsgriff
7 bildet, während der nach links überstehende Arm 6 einen in waagerechter Ebene
nach vorn abgewinkelten Teil 8 aufweist. Dieser wiederum hat einen entsprechend
der Breite der Messerklinge :2 nach unten abgekröpften Teil 9, der am unteren Ende
eine in Richtung auf das Messer 2 abgebogene Greiffläche io tragen kann. Selbstverständlich
könnte auch am oberen Teil des abgekröpften Teiles 9 eine entsprechende Greiffläche
angeordnet werden. Wesentlich ist, daß der Hebelarm 6 in der Ruhelage so weit rückwärts
geschwenkt ist, daß das Vorderende des Teiles 8 nicht nach vorn über das Vorderende
des Messerheftes i vorsteht. Um diese Stellung selbsttätig zu erzielen, kann im
Bereich der Grundplatte q. eine Spiralfeder i i angeordnet sein, die den Hebelarm
6, 8, 9 bei Nichtbetätigung des Bedienungsgriffes 7 in die Ruhelage zurückbewegt.
Ist mit Hilfe des Messers 2 ein Kuchen- oder Tortenstück abgetrennt, so genügt es,
den Bedienungsgriff 7 mit dem Zeigefinger zu betätigen, wodurch die Abkröpfung 9
des Hebelarmes 6, 8 in Richtung auf das Messer 2 zu bewegt wird, so daß ein links
von dem Messer befindliches Kuchenstück ohne zusätzliche Maßnahmen einfach und sicher
festgehalten werden kann. Es ist daher jederzeit möglich, ohne Zuhilfenahme eines
weiteren Messers das abgeschnittene Stück mit dem zum Schneiden benutzten Messer
auf einen Teller zu verbringen. Die Ausführungsform nach Fig. i eignet sich insbesondere
auch dazu, in Metzgereien bei einem Wurstmesser Verwendung zu finden, da hierbei
in der Regel das Schneidmesser zum Ablegen der abgeschnittenen Scheiben auf die
Waage benutzt wird.
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In manchen Fällen kann es erwünscht sein, mit dem Bedienungsgriff
nur einen kurzen Weg zurückzulegen, während der Hebelarm der Haltevorrichtung seinerseits
einen größeren Weg beschreibt. Eine derartige Ausführungsform ist in Fig. 3 veranschaulicht.
Hierbei ragt der Hebelarm 6, der ebenso, wie in Fig. i beschrieben, eine nach vorn
gerichtete Abwinklung 8 und eine nach unten gerichtete Abkröpfung 9 sowie eine Greiffläche
iohat, nach rechts über das Messer :2 hinaus. Der Hebelarm 6 ist dabei auf einer
Grundplatte ¢ außermittig um die Achse 5 schwenkbar gelagert. Der Bedienungsgriff
7 dagegen ist von dem Hebelarm 6 getrennt und auf einer rechts liegenden Drehachse
i2 schwenkbar angeordnet. Der Bedienungsgriff trägt, wie von Fahrradglocken u. dgl.
bekannt, ein Zahnsegment 13, das in ein kleines am Hebelarm 6 angeordnetes Zahnrad
1q. eingreift. Die Rückholfeder ii besteht bei dieser Ausführungsform in üblicher
Weise aus einer gewöhnlichen Schraubenfeder. Wird bei der Ausführung nach Fig. 3
der Bedienungsgriff 7 betätigt, so genügt schon eine geringe Schwenkung dieses
Griffes,
um den Hebelarm 6, 8, 9 eine große Schwenkung durchführen zu lassen. Wesentlich
ist in beiden Fällen, sowohl bei der Ausführungsform nach Fig. i als auch bei der
nach Fig. 3, daß die Bedienung der Haltevorrichtung durch den Zeigefinger erfolgen
kann, weil dies das sichere Festhalten des Messers am besten ermöglicht. Selbstverständlich
können die nach unten gerichtete Abkröpfung 9 sowie der Hebelarm 6, 8 eine beliebige,
dem Verwendungszweck eigens angepaßte Form aufweisen. Ebenso wäre es auch denkbar,
die Zahnradübersetzung 13, 14 durch eine entsprechende Hebelübertragung zu ersetzen
oder auch im Falle der Anordnung einer solchen Übersetzung den Hebelarm 6, 8, 9
an der linken Seite des Messers anzuordnen. Umgekehrt natürlich könnte auch der
Hebel 6, 8, 9 nach Fig. i nach rechts gerichtet angeordnet werden, nur müßte dann
die Bedienung der Haltevorrichtung durch den Daumen erfolgen.
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Im Falle der Ausführung nach Fig. 3 ist mit Vorteil die Übersetzung
13, 14 durch eine Kappe 15 abgedeckt, die entsprechende Durchtritte für den Hebelarm
6 und den Bedienungsgriff 7 hat.