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Einrichtung bei einer Skipförderung zur Durchschleusung des Fördergutes
Es
ist bekannt, bei Skipförderung in Wetterschächten zum Ausschleusen des Fördergutes
eine einzige Schleusentasche mit Einlauf- und Auslaufverschluß zu verwenden. Dabei
wird durch wechselweises Arbeiten das Fördergut aus dem unter Unterdruck stehenden
Schacht- bzw. Fördergerüst auf ein unterhalb dieser Schleuse, vorzugsweise im Freien
laufendes Transportmittel, beispielsweise ein Förderband, ohne Wetterkurzschluß
übergeführt.
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Diese Bauart hat aber den Nachteil, daß bei den an das Förderband
anschließenden Transport- und Verarbeitungsorganen Lücken im Fördergutfluß eintreten,
die durch aufeinanderfolgende Steuer-und Bewegungsvorgänge zum Schließen und Offnen
des Aus- bzw. Einlaufs und der dazwischenliegenden Zeit zum Entleeren des Skips
bedingt sind.
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Diese Mängel werden bei der neuen Einrichtung dadurch vermieden,
daß die Schleuseneinrichtung aus zwei getrennten Schleusentaschen mit je einem eigenen
Ein- und Auslauf besteht. Durch entsprechende Steuerung der Verschlüsse wird ein
kontinuierlicher Fördergutfluß auf dem anschließenden Transportmittel erreicht.
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Die neue Einrichtung wird an Hand der Zeichnung, zusammen mit weiteren
Einzelheiten der Erfindung, noch näher erläutert. Es zeigt Fig. I eine schematische
Gesamtdarstellung der neuen Einrichtung, Fig. 2 eine Schaltung zur Steuerung der
Einlaufverschlüsse, Fig. 3 eine Schaltung zur Steuerung der Auslaufverschlüsse;
Fig. 4 und 5 zeigen eine Schaltung einer Signal-und Steueranlage.
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Wie Fig. I zeigt, werden die Skips I und 2 abwechselnd zur Entleerung
vor entsprechende Schleu-
sentaschen 3 und 4 gebracht und ihr Inhalt
in diese entleert. Der von dem Antrieb 27 bzw. 28 betätigte Auslaufverschluß 7 bzw.
8 schließt hierbei den Auslauf der betreffenden Schleusentasche 3 bzw. 4 luftdicht
ab. Nach erfolgter Entleerung eines Skips svird der Einlauf der betreffenden Schleusentasche
über den Antriebsmotor 25 bzw. 26 durch den Einlaufverschluß 5 bzw. 6 verschlossen
und anschließend der betreffende Auslauf geöffnet; das Füllgut gelangt auf ein unterhalb
der Schleusentaschen angeordnetes Transportmittel 9 und wird auf diesem weitertransportiert
Der wechselweise Betrieb beider Schleusentaschen vollzieht sich bei der neuen Anlage
wie folgt. Beim Heraufkommen des Skips 2 wird der Einlauf zur Tasche 4 geöffnet.
Die Kohle strömt aus dem Skip und füllt die Tasche. Nach beendigter Füllung wird
der Einlauf der Tasche 4 wieder geschlossen und anschließend der Auslauf geöffnet,
so daß die Kohle auf das Förderband ausfließen kann. Das gleiche Spiel vollzieht
sich bei Einfahrt des Skips I mit der Tasche 3. Die Vorgänge in den beiden Taschen
3 und 4 überdecken sich jedoch zeitlich derart, daß der Auslauf der einen Tasche
so lange offen bleibt, bis der Auslauf der anderen geöffnet wird. Durch diese Arbeitsweise
wird erreicht, daß der Fördergutstrom auf den anschließenden Transportmitteln ununterbrochen
fließt, wobei vorausgesetzt ist, daß die Leistung des Abzugsbandes auf die der Schachtförderung
abgestimmt ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß wegen einer Stockung in
der Abnahme des Fördergutes durch die Verarbeitungsbetriebe das Abzugsband zeitweise
auf geringere Leistung geschaltet werden muß. Dann ergibt sich für den Betrieb der
Anlage folgendes: Hat sich beispielsweise der Auslaufvorgang in der Tasche 3 über
die Entladepause des Skips I hinaus verzögert, so muß zur Verhütung einer Überfüllung
des Abzugsbandes der Auslauf der Tasche 4 so lange geschlossen bleiben, bis die
Tasche 3 vollständig geleert ist und ihr Auslauf wieder geschlossen wird. Die Füllung
der Tasche 4 bleibt aber bis zu diesem Zeitpunkt unverändert. In der Regel werden
derartige Stockungen während der nächsten Förderspiele durch verstärkte Abnahme
ausgeglichen. Wenn aber die verringerte Abnahme über längere Zeit bei gleichbleibender
Leistung der Schachtförderung bestehenbleibt, verringert sich die Zeitspanne zwischen
Schließen des Auslaufs und Öffnen des Einlaufs jeder Tasche immer mehr, so daß schließlich
eine Uberdeckung dieser Vorgänge eintreten wird, die zu einem Wetterkurzschluß führt.
Es muß deshalb schon vor diesem Zeitpunkt die Schachtförderung angehalten werden.
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Zur Durchführung einer solchen Steuerung kann eine Schaltung gemäß
Fig. 2 und 3 vorgesehen werden, mit deren Hilfe beiden obenerwähnten Entleerungsvorgängen
Rechnung getragen wird.
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Gemäß Fig. 2 erfolgt die Steuerung der Einlaufverschlüsse durch einen
doppelseitigen Stromkreis, bei dem mit dem einen Pol einer Stromquelle unmittelbar
verbundene elektrische Steuerorgane der Antriebe 25, 26 über je ein Zeitglied 23,
24, das aus einem Hilfsschütz mit Arbeitskontakten und einem Verzögerungsrelais
mit Ruhekontakten besteht, mit dem anderen Pol der Stromquelle verbunden sind.
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Dabei sind die jeweils parallel geschalteten Magnetwicklungen der
Schütze und Relais einmal unmittelbar an den Minuspol und einmal über die in Reihe
geschalteten Auslaufschalter I7, I8 und Skipschalter II, 12 an den Pluspol gelegt.
Wenn der Auslauf 7 bzw. 8 und damit der Auslaufschalter 17 bzw. I8 geschlossen ist,
so wird bei Ankunft des Skips I bzw. 2 und durch die dadurch eintretende Betätigung
des Skipschalters II bzw. 12 das Zeitglied 23 bzw. 24 an Spannung gelegt. Gleichzeitig
wird über den Arbeitskontakt des Hilfsschützes und den Ruhekontakt des Verzögerungsrelais
der Stromkreis für das Steuerorgan des Antriebs 25 bzw. 26 geschlossen. Nach einer
der Umfüllzeit des Fördergutes entsprechenden Pause unterbricht das Verzögerungsrelais
diesen Stromkreis, so daß das Steuerorgan abfällt und der Antrieb 25 bzw. 26 seinen
entsprechenden Verschluß betätigt, so daß der Einlauf 5 bzw. 6 geschlossen wird.
Den Stromkreis kann auch der abfahrende Skip öffnen, indem er durch Öffnen des Skipschalters
II bzw. 12 das Hilfsschütz stromlos macht. Bleibt der Stromkreis jedoch über die
Dauer der Förderpause hinaus geschlossen, so kann trotzdem eine Wiederholung des
Schaltvorganges nicht eintreten, da das Verzögerungsrelais angezogen bleibt, solange
der Skipschalter eingeschaltet ist.
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In dem zweiten, in Fig. 3 gezeigten, ebenfalls doppelseitigen Schaltkreis,
der über ein Steuerorgan 27 bzw. 28 den Antrieb des Auslaufs 7 bzw. 8 steuert, liegt
ein Einlaufschalter 15 bzw. I6 in Reihe mit einem gegenseitigen Auslaufschalter
I7 bzw. 18 und mit zwei parallel zueinander geschalteten Tasterschaltern, von denen
der Tasterschalter I3 bzw. I4 durch die Füllung der Taschen und der Tasterschalter
I9, 20 durch das Fördergut auf dem Band geschlossen wird. Sobald nach Entleerung
eines Skips, z. B. Skip 2 in Tasche 3, der Einlauf 6 und damit der Einlaufschalter
I6 geschlossen ist, wird der Auslauf 8 geöffnet, wenn die andere Tasche 3 entleert
und ihr Auslauf 7 geschlossen, d. h. der Schalter I7 geschlossen wird. Der Stromkreis
zum Steuerorgan 28 verläuft dabei zunächst über den Tasterschalter 14, der vom Fördergut
in der Tasche 4 betätigt wird, und bleibt über Bandtasterschalter I9, 20 bestehen,
bis der letzte Rest der Füllung aus der Tasche über das Band ausgeflossen ist. In
gleicher Weise arbeitet auch die Steuerung für die Tasche 3. Durch die oben beschriebene
Ausführung der Steueranlage läßt sich eine Vereinfachung der Schleuseneinridltung
in der Form erreichen, daß die beiden Auslaufverschlüsse 7 und S durch einen für
beide Ausläufe gemeinsamen Verschluß ersetzt werden, z. B. durch einen beide Ausläufe
abwechselnd abdeckenden Schieber. Durch die Anordnung eines eigenen Förderbandes
unter jeder Tasche kann die Steuerung der zu einer Tasche gehörenden Verschlüsse
unabhängig von denen der anderen Tasche erfolgen.
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Der Betrieb der Taschenverschlüsse kann in einfacher preise durch
eine Signalanlage gemäß Fig. 4 überwacht werden. Hierbei sind beide Skipschalter
ii und 12 mit Signalkontakten versehen, die kreuzweise mit Kontakten an den Auslaufverschlußschaltern
I7 und I8 geschaltet sind. An Stelle dieser Kontakte können auch selbsttätige Schaltglieder
Verwendung finden. Durch diese Schaltwege wird der den Füllort mit der Fördermaschine
verbindende Signalstromkreis geführt, so daß ein von der Füllanlage kommendes Abfahrtsignal
zur Fördermaschine nur dann durchgehen kann, wenn z. B. der oben stehende Skip I
seinen Skipschalter ii betätigt hat und der Auslauf der anderen Tasche 4 nach deren
Entleerung geschlossen wird, wobei sich der Schalter I8 schließt. Die Aufwärtsfahrt
des Skips 2 beginnt erst, wenn die zugehörige Tasche 4 zur Aufnahme eines Skipinhalts
bereit ist. Es kann daher niemals der Fall eintreten, daß ein einfahrender Skip
in der zugehörigen Tasche noch Fördergutreste vorfindet, weshalb der Inhalt der
Taschen nicht größer sein muß als der Fördergutmenge eines Skips entspricht.
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Nach den oben gegebenen Erläuterungen soll ein Stillsetzen der Schachtförderung
erst dann eintreten, wenn infolge dauernden verminderten Abzugs des Fördergutes
aus beiden Taschen die Gefahr eines gleichzeitigen Öffnens von Ein- und Auslauf
derselben Tasche eintritt. Um dies zu vermeiden, wird die Steueranlage durch eine
Signal- bzw.
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Sicherungsvorrichtung gemäß Fig. 5 ergänzt. Hier betätigen am Teufenzeiger
befindliche Wandermuttern am oberen Wegende Druckscbalterkontakte 21 und 22. Ist
z. B. zu diesem Zeitpunkt der Auslauf 7 offen, so geht der Strom über den geschlossenen
zweiten Kontakt seines Schalters I7 zu einem Alarmgerät 30 und setzt dieses so lange
in Tätigkeit, bis durch Betätigung des Bremshebels ein Bremshebelkontakt 20 geöffnet
und damit der Stromkreis wieder unterbrochen wird. Der gleiche Vorgang tritt auch
ein, wenn der Druckschalter 22 bei Aufwärtsfahrt des Skips 2 betätigt wird und der
Schalter I8 noch geschlossen ist, weil der Auslauf 8 infolge des verstärkten Ausflusses
des Fördergutes offen ist. Ein Umschalter Io, der jeweils von den Wandermuttern
am Fahrtende umgeschaltet wird, bewirkt, daß nur die hochgehende Wandermutter, d.
h. der aufwärts fahrende Skip, die Alarmvorrichtung auslösen kann. An Stelle des
Alarmgerätes 30 kann auch eine Vorrichtung zur Stillsetzung der Fördermaschine angeschaltet
werden.
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Durch sinngemäße Abänderung kann die Steueranlage auch auf Preßluft
oder eine sonstige Energiequelle umgestellt werden. Als Antriebsmaschinen können
auch Motoren oder Magnete verwendet und die Schalter durch andere Schaltelemente
ersetzt werden.