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Drucklufthammer Bei schlagenden Druckluftwerkzeugen, insbesondere
Drucklufthämmern, ist es bekannt, den Einsteckschaft des eigentlichen Werkzeuges
im vorderen Ende des Zylinders derart 'luftdicht zu führen, daß die Luft im vorderen
Zylinderraum nicht ins Freie entweichen kann und der Hammer nicht unerwünscht stillgesetzt
wird. Nachteilig ist bei dieser Ausführungsform neben der verhältnismäßig großen
Zylinderlänge vor allem der Umstand, daß die Führung für den Einsteckschaft zur
Erzielung einer einwandfreien Abdichtung sorgfältig bearbeitet, und zwar in der
Regel genau geschliffen und eine besondere Führungsbüchse eingepaßt werden muß,
wodurch die Fertigungskosten nicht unwesentlich beeinflußt werden.
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Man hat deshalb bereits versucht, die Führung des Arbeitswerkzeuges
in die ohnedies zur Sicherung des Werkzeuges gegen Herausfallen erforderliche Haltekappe
zu verlegen., während die Abdichtung durch einen am Ende des Einsteckschaftes angebrachten
Bund bewirkt wird, der luftdicht in der Kappe geführt ist und auf diese Weise ein
Abblasen der Rüekhubluft verhindert. Zwar kann die Baulänge des Gerätes in diesem
Fall kürzer gehalten werden, indessen wird auch hier die Herstellung durch die Notwendigkeit
genau passender Führungen erheblich verteuert. Außerdem weist diese Bauform noch
den Nachteil auf, daß die während des Arbeitens mit dem Gerät entstehende hohe Reibungswärme
verhältnismäßig schnell zu einer unzulässig starken Dehnung des Materials führt,
was leicht ein Klemmen und Festsetzen der gleitenden Teile des Arbeitswerkzeuges
in den abdichtenden Führungen mit allen seinen Unzuträglichkeiten
und
Gefahren zur Folge hat. Schließlich liegt ein wesentlicher Mangel darin, daß die
Belastung der freien Stirnfläche des Arbeitswerkzeuges bzw. des an diesem vorgesehenen
Bundes durch die Rückhubluft einen nicht unerheblichen Rückdruck auf den Zylinder
und damit auf das gesamte Gerät ausübt, der durch einen verstärkten Anpreßdruck
während des Arbeitens ausgeglichen «-erden muß.
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Die Erfindung geht in Erkenntnis dieser Unzulänglichkeiten der bekannten
Druakluftwerkzeuge von der Überlegung aus, daß eine allen Anforderungen der Praxis
entsprechende Formgebung und Arbeitsweise nur dann gewährleistet ist, wenn es ermöglicht
werden kann, den zwischen der Schlagseite des Kolbens und der Schlagfläche des.
Arbeitswerkzeuges gelegenen Raum völlig von der Rückhubluft zu befreien. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch in sicherer und zuverlässiger Weise erreicht, daß als Schlagkolben
ein Stufenkolben verwendet wird und zugleich die Führung ges Arbeitswerkzeuges in
die Haltekappe verlegt wird.
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Stufenkolben sind bei schlagenden Druckluftwerkzeugen an sich bereits
bekannt, ebenso wie auch die Führung des Werkzeuges in der Haltekappe als solche
nicht mehr neu ist. Indessen werden durch das Zusammenwirken dieser beiden erfindungsgemäß
zugleich zur Anwendung gebrachten Maßnahmen erhebliche Vorteile gegenüber den bisherigen
Bauformen von Druckluftwerkzeugen erzielt. Durch den Wegfall der Dichtführungen
am Werkzeug wird die Herstellung bedeutend einfacher, und es kann außerdem die Baulänge
verkürzt «-erden, wodurch neben der wesentlich leichteren Handhabung des Gerätes,
vor allem im Bergwerksbetrieb von Bedeutung, auch die Fertigungskosten bedeutend
sinken. .
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Darüber hinaus entfällt jegliche Beeinflussung des Arbeitswerkzeuges
durch die Rückhubluft, da diese nur im Zylinder unterhalb des oberen Kolbenteils
zur Auswirkung kommt und nicht in den Raum zwischen unterem Kolbenteil und Arbeitswerkzeug
übertritt.
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Durch eine derartige Ausgestaltung entfällt weiterhin die bisher unvermeidliche
Notwendigkeit, den Bund des Arbeitswerkzeuges luftdicht in der Haltekappe zu führen,
vielmehr ist es nunmehr möglich, ihn mit Spiel in der Kappe gleiten zu lassen. Dadurch
wird selbst bei stärkster Beanspruchung des Gerätes und hierdurch bedingter hoher
Temperaturentwicklung jegliches Klemmen des Bundes in der Kappe vermieden, so daß
eine ununterbrochene und ungestörte Arbeit möglich ist. In dieser Weise ausgebildete
Drucklufthämmer sind somit besonders vorteilhaft als Abbau- und Abbruchhämmer od.
dgl. geeignet.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an Hand
eines in schematischer Darstellung wiedergegebenen Ausführungsbeispieles. In dem
Zylinder i eines Drucklufthammers üblicher Form und Wirkungsweise bewegt sich der
Stufenkolben 2, 3, dessen unterer Teil 3 luftdicht in der Bohrung 4 geführt ist.
Auf den Zylinder i ist die Haltekappe 5 aufgeschraubt, die den am rückwärtigen Ende
des Arbeitswerkzeuges 6 an-.gebrachten Bund 7 umgreift und auf diese Weise das Werkzeug
gegen Herausfallen sichert.
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Durch die Verwendung eines Stufenkolbens wird es ermöglicht, die Rückhubluft,
mittels der der Kolben nach jedem Schlag wieder in die obere Endlage bewegt wird,
lediglich in dem um den Kolbenteil 3 gelegenen Ringraum 8 auf die ringförmige Stirnfläche
g des Kolbenteils :2 einwirken zu lassen; dagegen kann die Rückhubluft infolge der
abdichtenden Führung des unteren Kolbenteils 3 in der Bohrung 4 nicht in den Raum
io zwischen dem Kolbenteil 3 und dem Bund 7 übertreten, so daß dieser Raum keinen
Überdruck aufweist, sondern mit der Außenluft in Verbindung stehen kann. Infolgedessen
wird eine luftdichte Führung des Arbeitswerkzeuges 6 bzw. dessen Bundes 7 in der
Haltekappe 5 unnötig, Werkzeugschaft 6 und Bund 7 gleiten vielmehr mit genügend
Spiel in der Kappe 5, so daß jede Klemmgefahr ausgeschlossen ist.
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Die Erfindung läßt sich sinngemäß bei schlagenden Druckluftwerkzeugen
jeglicher Art in gleich vorteilhafter Weise verwirklichen. Wesentlich ist, daß durch
die Verwendung eines Stufenkolbens unter gleichzeitiger Verlegung der Führung des
Arbeitswerkzeuges in die Haltekappe der zwischen Kolben und Werkzeug gelegene Raum
von der Rückhublu,ft freigehalten wird.