DE920980C - Verfahren und Vorrichtung zum Herauspressen von fadenbildenden Materialien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herauspressen von fadenbildenden MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung' bezieht sich auf das Herauspressen
von fadenbildenden Materialien und insbesondere auf ein. Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herauspressen von pulverförmigen, oder granulierten, schmelzbaren, fadenbildenden Materialien,
z. B. für den Schmelzspinnprozeß von ununterbrochenen
künstlichen, Fäden od. dgl·.
Nach der Erfindung besteht ein Verfahren zum Herauspressen von pulverförmigen oder granulierten
schmelzbaren fadenhildenden Materialien darin,,
daß das Material in, eine Zonei eingeführt wird, die von sich bewegenden, parallel zu ihrer Bewegungsrichtung
angeordneten Flächen, seitlich begrenzt ist, und daß das Material in dieser Zone so verdichtet
wird, daß es zu einer zusammenhängenden Stange geformt und in Reibungsangriff mit den
genannten Flächen gebracht wird, wodurch die Stange mit den Flächen vorwärts bewegt wird. Die
vorschiebende Stange; kann beim Verlassen der Flächen von einem zu einer oder mehreren Auspreßöffnungen
führenden Raum von begrenzter Seitenausdehnung aufgenommen; werden, innerhalb dessen
das Ende der Stange geschmolzen wird, wobei das geschmolzene Material durch den Druck der vorschiebenden
Stange durch die öffnungen· herausgepreßt wird. Durch dieses Verfahren wird das
pulverformige oder granulierte Material unter Druck zu einer zusammenhängenden Stange mit
parallelen Seitenflächen verdichtet, deren Ende durch einen in der Längsrichtung ausgeübten und
von einem seitlich nicht abgestützten Teil der Stange übertragenen Druck gezwungen werden
kann, in und durch den zu der Auspreßöffnung führenden.Raum von. beschränkter Seitenausdehnung
zu treten, in welchem das Ende der Stange erhitzt wird, so' daß das Material unter diesem Längsdruck
durch die Auspreßöffnung herausgepreßt wird.
Auf diese Weise kann das Material mit einem
im wesentlichen konstanten. Raummaß ausgepreßt ίο und bis zu dem Augenblick, in dem es in den
Auspreßkopf eintritt, also· bis ganz kurz vor dem Auispressen, in kühlem Zustand gehalten werden.
Ferner hat die Formung des Materials zu einer aus einer granulierten Materialmenge verdichteten
Stange sehr wünschenswerte Ergebnisse zur Folge, und zwar anscheinend, weil die Stange einen gewissen
Poirositätsgrad besitzt, der kleinen sich möglicherweise in dem Material entwickelnden
Gasmengen gestattet, durch den Stangenkörper auszuströmen, so daiß sie den Auspreßvorgang nicht
stören oder unterbrechen.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des vorbezeichneten Verfahrens umfaßt zwei endlose, biegsame
Glieder, die1 so angeordnet sind, daß sie durch
as eine Zone laufen, in der sie einander entgegengesetzte,
jeweils zu einer gemeinsamen Mittellinieparallele ununterbrochene Oberflächen zuwenden,
Mittel zur starren. Abstützung dieser Glieder hinter den parallelen Oberflächen, Mittel für eine Materialzufuhr
in den Zwischenraum zwischen den Gliedern und zur Verdichtung des Materials zu einer Stange
zwischen den parallelen Oberflächen und Antriebsmittel
für die genannten. Glieder zum Verschieben der zusammengepreßten Stange. Zur Aufnahme der
gepreßten Stange beim Verlassen der biegsamen Glieder und zum Schmelzen, der Stange ist ein. geheizter
Auspreßkopf vorgesehen, der mit einer oder mehreren Auspreßöffnungen versehen ist, durch die
das geschmolzene Material durch, den Druck der
vorstoßenden Stange hindurchgezwungen wird. Zwischen dem Mundstück des zu dem Auspreßkopf
führenden Kanals und den sich bewegenden biegsamen Gliedern kann ein Spielraum vorhanden
sein, wobei die Lücke durch die verdichtete Stange überbrückt wird, die trotz Fehlens einer seitlichen
Führung eine genügend große Starrheit aufweist, um den zum Durchpressen des geschmolzenen
Materials durch den Auspreßkopf erforderlichen Druck zu übertragen.
Der Raum zwischen den parallelen Oberflächen stellt einen Durchlaß mit zwei sich bewegenden,
durch die parallelen Oberflächen gebildeten Wänden dar. Die übrigen Wände können von den Oberflächen
feststehender Platten, mit denen in Berührung die biegsamen Glieder umlaufen, oder dadurch
gebildet werden, daß die parallelen Oberflächen so ausgestaltet oder erweitert sind, daß sie
zusammenstoßen, oder daß mehr als zwei biegsame Glieder vorgesehen sind oder daß mehrere
von zweckmäßigen Ausführungsformen kombiniert angewendet werden. Das Zusammenpressen deis
Materials zu einer Stange während seiner Berührung mit den sich bewegenden Flächen gewährleistet
einen solchen Reibungseingriff zwischen der Stange und den sich bewegenden Flächen, daß die
Stange mit einer linearen Geschwindigkeit gleich der der Oberfläche sicher vorwärts bewegt wird.
Das Verdichten, des granulierten Materials wird
vorzugsweise durch eine Stampfstange oder eine ähnliche, sich Ah der Längsrichtung zwischen den
endlosen biegsamen. Gliedern hin und her bewegenden Vorrichtung und durch Einstampfen des
granulierten. Materials in den Durchlaß zwischen den parallelen Oberflächen der Glieder bewirkt.
Eine geeignete Ausführungsform eines endlosen biegsamen Gliedes für die Zwecke der Erfindung
umfaßt eine Reihe von von. einer Kette getragenen Blöcken, die, wenn sie sich in einer geraden Linie
weiter bewegen, mit ihren Enden aneinander angreifen und eine ununterbrochene Oberfläche darbieten,
die jedoch biegefähig ist. So> kann eine solche Reihe von Blöcken von einer dreiteiligen
Rollenkette getragen werden, d. h. von einer Kette, wie sie am Fahrrad üblich ist, die jedoch (an Stelle
von zwei) vier Reihen von Platten (Laschen) aufweist,
weiche durch Zapfen verbunden, sind, die jeweils
drei Rollen, (an Stelle einer einzigen) tragen, um die Laschen in Abstand zu halten und die Kette
in die Zähne von Kettenrädern, über die sie läuft, eingreifen zu lassen. Die Blöcke werden zwischen
aufeinanderfolgenden Rollen in. der Mittelreihe der Kette getragen, und die Kette wird von einem auf
einer gemeinsamen. Welle angeordneten, in die beiden äußern Rollenreihen der Kette eingreifenden
Kettenradpaar angetrieben. Die Blöcke einer solchen Kette können von hinten durch eine
Führungsfläche gestützt werden, auf der die Unterseiten der Blöcke entlang laufen. Außerdem können
die äußeren Rollenreihen der Kette, wo sie nicht um ein Kettenrad laufen, durch eine ähnliche Führungsfläche
gestützt werden. Um jede Möglichkeit des Auftretens von Lücken in. den. parallelen Oberflächen
eines biegsamen Gliederpaares dieser Art zu vermeiden, kann auf jeder Blockreihe ein endloser,
die äußeren. Oberflächen der Blöcke abdeckender Metallstreifen zusätzlich angebracht
werden. ■
Während die Erfindung insbesondere auf die Schmelzverspinnung von schmelzbaren fadenbildenden
Materialien, d. h. auf das Herauspressen der Materialien in. geschmolzenem Zustand zwecks
Bildung ununterbrochener künstlicher, für Textilzwecke geeigneter Fäden anwendbar ist, kann sie
auch bei anderen Auspreßverfahren, wie z. B. bei der Auspfeßformung von Stangen, Rohren, und
anderen Erzeugnissen von wesentlichem Querschnitt oder sogar bei der Spritzformung, Anwendung
finden.
Nachstehend werden. Ausfuhrungsbeispiele von Schmelzspinngeräten gemäß der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlicher beschrieben, in denen
Fig. ι eine Vorderansicht des Gerätes im Schnitt ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, des in Fig. 1 dargestellten. Gerätes ist.
Fig. 3 einen Querschnitt einer Einzelheit in vergrößertem
Maßstab zeigt,
Fig. 4 und S Einzelheiten der Fig. ι in vergrößertem
Maßstab zeigen,
Fig. 6 eine schematische Vorderansicht des zum Gebrauch zusammengestellten Gerätes ist,
Fig. 7 eine Teilansicht einer anderen Ausgestaltung einer Einzelheit des in Fig. ι dargestellten
Gerätes ist,
ίο Fig. 8 eine Ansicht ähnlich der nach Fig. 3 mit
einer weiteren wahlweise zu verwendenden Einzelheit ist.
Die Vorrichtung enthält ein Paar endloser dreiteiliger Rollenketten (Gelenkketten) 11, 12, von
denen jede von einem Kettenradpaar 13, 14 angetrieben
wird; jedes Paar von Kettenrädern ist auf einer gemeinsamen Welle 15 bzw. 16 angebracht,
die in einem in zwei parallelen, quadratischen,, je in einer senkrechten Ebene liegenden
Rahmenplatte 18, 19 angeordneten Lager 17 gelagert
ist. Die Welle 15 wird von einem Antriebszahnrad 20 angetrieben, und die Wellen 15, 16
werden durch ein Räderwerk, von dem ein Zahnrad bei 21 zu sehen ist, synchronisiert. Der Arbeitslauf
der beiden Ketten 11, 12 vollzieht sich annähernd
senkrecht, dicht an der Mittellinie der beiden Platten 18, 19 und jeweils an einer Seite
dieser Mittellinie, wobei' die Ketten nach unten laufen und auf der oberen. Hälfe122 ihres Laufes
ein wenig zusammenlaufen, während sie auf der unteren Hälfte 23 genau parallel zu einander sind.
Die beiden Kettenradpaare 13, 14 sind in der Nähe
der beiden unteren Ecken der beiden Platten 18, 19
angebracht, und jede Kette wird in dem Arbeitsteil ihres Laufes von der Kante 25 einer Führungsplatte
26 geführt. Die beiden Führungsplatten. 26 sind mittels durchgehender Bolzen 2"j fest zwischen
den Rahmenplatten so angebracht, daß diese in einem die Breite jeder Kette 11, 12 ein wenig übersteigenden
Abstand gehalten werden. Entlang der Arbeitskante 25 der Führungsplatte 26 erstreckt
sich gemäß Fig. 3 und 4 eine tiefe Aussparung 28, die eine genügende Weite aufweist, um die mittlere
Rollenreihe 29 der Kette und die angrenzenden Platten (Laschen) 30 aufzunehmen. An beiden
Seiten der Aussparung 28 wirken die Kanten 31 der Führungsplatte auf die Rollen 32 der beiden
Außenreinen der Kette. Die Führungs- oder Arbeitskanten 25 sind ferner bei 33, wo sie an die
Flächen der Rahmenplatten 18, 19 anliegen, weggeschnitten
oder abgeschrägt, um die äußeren Laschenreihen, 34 der Kette: aufzunehmen, Der obere Rand 35 jeder Platte 26 ist annähernd halbkreisförmig
und der untere Rand 36 quadrantenförmig ausgebildet, wobei die unteren und äußeren
Ecken der beiden Führungsplatten, bei 37 weggeschnitten sind, um die beiden Kettenradpaa,re 13,
14 aufzunehmen.
Von der mittleren Rollenreihe 29 jeder Kette 11, 12 wird eine Reihe von Blockpaaren 40, 41 ge
tragen, die eine Breite aufweisen,, die der Länge der Rollen 29 etwa entspricht. Die an der äußeren
Seite der Kette befindlichen Blöcke4O sind in einem zu den Rollen 29 senkrechten Schnitt rechteckig,
mit Ausnahme des zur Anpassung an di'e Oberflächen der beiden Rollen 29, zwischen denen sie
getragen werden, vorgesehenen Ausschnitts 42. Die Länge der Blöcke 40 stimmt genau mit der Teilung
der Kette überein. Die inneren Blöcke 41 sind kürzer und verjüngen sich zudem nach ihrer1 Grundfläche
43 hin. Diese Blöcke sind bei 44 ebenfalls so ausgestaltet, daß sie sich den Oberflächen der
Rollen 29 anpassen. Die Verjüngung der inneren Blöcke41 ermöglicht der Ketten, 12, sich nach
der inneren Seite hin zu, biegen. Jeder äußere Block 40 ist zentral durchbohrt und für die Aufnahme
einer Rundkopfschraube ausgesenkt, die in den entsprechenden inneren. Block 41 eingeschraubt
wird, so daß die Schraube durch, den Raum zwischen aneinander angrenzenden Rollen 29 der
Kette führt und die inneren und äußeren Blöcke 40, 41 leicht gegen die Rollen klemmt. Die Grundflächen
43 der inneren, Blöcke liegen an einem am Boden der in der Kante 25 der Führungsplatte 26
vorgesehenen Aussparung 28 angebrachten Phosphorbronzestreifen 46 an, so daß die Kette 11
oder 12 durch diesen Streifen, und die die Außenrollen
32 der Kette' unterstützenden, Kantenteile 31 der Führungsplatte 26 gemeinsam abgestützt wird.
Jede Kette n, 12 wird durch ein gegen die Rollen
32 drückendes Laufrollenpaar 47 (Fig. 1), das mit einer Feder 48 belastet ist und nach oben gedrückt
wird, leicht gespannt. Die Laufrollen 47 sind zwischen den Rahmenplatten. 18, 19 des Gerätes in
kurzem Abstand oberhalb der Kettenradpaare 13, 14 angebracht.
An der einen Seite eines jeden der äußeren
Blöcke 40 ist ein rechteckiger Stahlblechstreifen 49 befestigt, der sich über die Fläche des Blocks hinaus
erstreckt: und die gleiche Länge wie der Block aufweist, wobei die Streifen auf eine solche Entfernung
über die Blockfläche hervorspringen, daß die Außenkanten 50 der auf den beiden Ketten n,
12 angebrachten, Streifen, sich einander berühren, wenn die Ketten im Laufe ihres Arbeitsganges einander
am nächsten und parallel zueinander sind.
Ein ununterbrochenes Stahlband 51 umgibt die Ketten 11, 12 vollständig und deckt die Stirnflächen
der äußeren Blöcke 40 über den gesamten Arbeitslauf der Ketten ab, mit denen es durch ein
zwischen den Rahmenplatten; 18, 19 in der Nähe der oberen Ecken der letzteren angebrachtes Laufrad
in Verbindung gehalten wird, das durch eine Feder 53 belastet ist und nach oben gezogen wird.
Die Rückseiten der Bänder 51 sind gestanzt, so daß kleine Vorsprünge 54 auf den Oberflächen der
Bänder gebildet werden. Die eine Kante 55 (Fig. 3) eines jeden Bandes berührt die Oberflächen der an
den äußeren Blöcken 40 befestigten aufeinanderfolgenden Stahlstreifen, 49.
An jeder Rahmenplatte 18, 19 ist eine sich in
der Mittellinib nach abwärts erstreckende Seitenplatte 57, 58 aus poliertem Stahl durch Schrauben
befestigt. Die an, der Rahmenplatte 18 befestigte Seitenplatte 57 stützt die Rückseiten, der
an den Außenblöcken 40 befestigten Streifen: 49,
während die andere Seitenplatte 58 an den Blöcken selbst an der anderen Seite anliegt. Beide Platten
57, 58 haben ein derartiges Profil, daß sie die Laschen (Platten) der Ketten ti, 12 selbst frei
lassen. Die zweite Seitenplatte 58 bildet die vierte und feststehende Seite eines Kanals 59 von rechteckigem
Querschnitt, dessen gegenüberliegende Seite von den an den anderen Seiten der Außenblöcke
40 befestigten Streifen 49 gebildet wird, während die angrenzenden Seiten von den die
Oberflächen der Blöcke 40 bedeckenden ununterbrochenen Bändern 51 gebildet werden. Die zweite
Seitenplatte 58 ist mit einem schrägen Kanal 60 versehen,, der genau unterhalb des Punktes·, an
dem die endlosen Bänder 51 ihren parallelen Lauf beginnen, in den quadratischen Durchlaß 59 eintritt
und sich durch die angrenzende Rahmenplatte 19 erstreckt und mit einem Fülltrichter 61 zur
Anlieferung von pulverförmigem oder granuliertem Material in Verbindung steht. Der Durchlaß
59 ist, wie aus Fig. 3 ersichtlich, von quadratischem Querschnitt. Der Durchlaß kann jedoch einen
anderen, rechteckigen: Querschnitt aufweisen, wobei die Breite der Bänder 51 vorzugsweise größer als
der Abstand zwischen den Bändern gewählt wird. In diesem Falle können die Streifen. 49 in Fortfall
kommen, indem die Seitenplatte 57, wie dies bei der Seitenplatte 58 der Fall ist, eine feststehende
Seite für den Durchlaß 59 bildet.
Am oberen. Ende der beiden Rahmenplatten 18, 19 ist mittels einer Konsole 62 und Säulen 63
ein Druckluftvibrator 64 befestigt, und zwar z. B. derart, wie er zur Rührung der Formkästen in
Gießereien Anwendung findet, dem durch ein Rohr 65 Preßluft zugeführt wird. Unten, an dem Vibrator
ist eine senkrechte Stange 66 von rechteckigem und im wesentlichen dem des Durchlasses
59 gleichem Querschnitt vorgesehen, deren Ende 67 in den zwischen den parallelen Teilen 23 der
Bänder 51 gelegenen Durchlaß 59 eintritt. In der Mitte ihres senkrechten Hubes befindet sich das
Ende der Stange gerade oberhalb der Mitte der Mündung 68 des Materialzufuhrkanals 60. Das
Ende 6y der Stange 66 ist in einem Winkel von etwa io° gegen die Horizontale abgeschnitten,
wobei der unterste Teil an der Seitenplatte 57 anliegt.
An den unteren Kanten der Rahmenplatten 18, 19 ist ein Führungsglied 69 befestigt, das
einen Durchlaß 70 von rechteckigem, im wesentlichen dem des Durchlasses 59 zwischen den Bändern
51 gleichem Querschnitt aufweist. Das Führungsglied 69 ist bei 71 so geformt, daß es die
Bänder bei ihrem Lauf um die Quadranten 36 aufnimmt, so daß die Mündung des Durchlasses 70
ganz nahe an den Punkt, an dem die ununterbrochenen Bänder 51 auseinanderzulaufen beginnen,
gebracht werden kann, obgleich ein Spielraum bestehenbleibt, der von der seitlich nicht
unterstützten, in dem Durchlaß 59 geformten Stange aus Material überbrückt wird. Das
Führungsglied 69 ist mittels durch die Platten 18, 19 und durch das Führungsglied 69 führender
konischer Stifte 72 zwischen, den beiden Platten 18, 19 befestigt.
Ein Auspreßkopf 74, der einen zylindrischen Siedekessel 75 mit an, seinem unteren Teil befindlichen
elektrischen. Wicklungen 76 und bei yj
entsprechend wärmeisolierte Seitenwände umfaßt, ist mittels Schraubenbolzen 73 mit dem unteren
Teil des Führungsgliedes 69 verbunden. Der Kessel enthält eine Flüssigkeit 78, wie z. B.
Diphenyl oder Diphenyloxyd oder eine azeotrope Mischung beider, und deren Dampf 79, wobei die
Flüssigkeit 78 bei einem passenden überatmosphärisehen Druck einen Siedepunkt gleich der zum
Schmelzen des Materials erforderlichen Temperatur aufweist. Der die Flüssigkeit enthaltende
Kesselraum ist ringförmig, und in der Achse des Siedekessels erstreckt sich ein die Fortsetzung des
rechteckigen Durchlasses 70 innerhalb des Führungsgliedes 69 bildender rechteckiger Durchlaß
80. Jedoch fällt innerhalb des Kessels und in dem unteren Teil des Durchlasses 80 eine der Seiten 81
des Durchlasses 80 schräg gegen die gegenüberliegende Seite hin ab, soi daß sich der Querschnitt
des Durchlasses gegen das Ende hin verringert. Der zusammenlaufende Teil des Durchlasses 80
bildet eine Schmelzkammer, die mit einem Filter 82 (Fig. r und 5) verbunden ist, das zu einer am
unteren Teil der mittleren Wand des Kessels befestigten Spinndüse 83 führt.
Das Filter 82 und die Düsa 83 sind in Fig. 5
ausführlicher veranschaulicht. Ein Gehäuse 85 aus nichtrostendem Stahl enthält eine Phosphorbronze^
gaze 86 von z. B. 300 Maschen pro Zoll, eine durchlöcherte Platte 87, sechs weitere Gazen 88
mit 300 Maschen pro Zoll und zwei nichtrostende Stahlgazen 89 (Siebe) von 200 Maschen pro Zoll,
die alle durch einen Verschlußring 90 zusammengehalten werden. Zwei weitere nichtrostende
Stahlgazen 91 mit 60 Maschen pro Zoll werden
durch einen weiteren, Verschlußring 92 gehalten. Wenn erwünscht, können eine oder mehrere
Sandschichten z. B. von einer Feinheit von 60/30 Maschen pro Zoll in der Filtervorrichtung
mit eingeschlossen sein;, wobei jede Sandschicht einen zwischen zwei Gazen gelegenen Raum ausfüllt,
wie z.B. zwischen den Gazen 89 und 91. Unterhalb des Filters befindet sich eine aus nichtrostendem
Stahl hergestellte massive Düsenvoriage 93 von solcher Form, daß der Innenraum der nichtrostenden
Stahldüse 83 nahezu ausgefüllt wird. Die Vorlage 93 ist in der Mitte mit einem Loch 94,
das sich von 1Zs" auf 1Ae" verjüngt, und mit elf am
Umfang befindlichen Löchern 95 von. 1Ae" Durchmesser
versehen, die die abfallenden, Seiten 96 der Vorlage durchbrechen. Diese Anordnung bewirkt
eine in zwei Richtungen, fließende radiale Strömung des geschmolzenen Materials zu dem
Kreis von Düsenöffnungen. 97 und verhindert innerhalb der Düse 83 ein Festsetzen geschmolzenenen
Materials in toten Räumen. Die Düse 83, die Vorlage 93 und das Filter 82 sind in dem mittleren
Raum des Kessels 75 mittels eines mit einem
Gewinde versehenen Gliedes 98 (Fig. 1 und 5)
befestigt. Ein Druckanzeiger 99 und ein Temperaturmeßstutzen,
100 stehen mit dem ringförmigen Innenraum des Siedekessels 75 in Verbindung.
Außer dem Druckanzeiger 99 sind übliche (nicht dargestellte) Kontrollmittel vorgesehen, wobei
durch Regulierung der Stromzufuhr zu den Heizwicklungen 76 der Druck innerhalb des Kessels 75
und damit seine Temperatur im wesentlichen konstant gehalten wird.
Die Anordnung des Gerätes zu seiner Benutzung ist in Fig. 6 veranschaulicht. Zum Betrieb des
Gerätes wird pulverförmiges oder granuliertes Material in den Fülltrichter 61 eingefüllt und
zwischen den endlosen Bändern 51 in dem von
starren Wänden begrenzten Raum des Durchlasses 59 zu einer kompakten Stange von rechteckigem
Querschnitt gestampft. Die kompakte Stange wird von den Bändern 51 nach unten geführt und
in den Mund des in dem Führungsglied 69 vor-
ao gesehenen rechteckigen Durchlasses 70 hineingezwungen.
Die Reibung zwischen der frisch zusammengepreßten Stange und den Bändern 51,
zwischen denen sie gehalten wird, ist beträchtlich und wird durch die Vorsprünge 54 noch erhöht,
so daß die Bewegung der Bänder und der Streifen 49 ausreicht, um die verdichtete Stange in die
Schmelzkammer hineinzuzwängen, wo sie schmilzt, sobald sie mit den Wänden des zusammenlaufenden,
die Schmelzkammer bildenden Durchlasses 80 in Berührung kommt. Der Druck der eintretenden
Stange drückt das geschmolzene Material unter Bildung von Fäden 101 durch das Filter 82 und
die Spinndüse 83. Die Fäden 101 treten nach
unten durch ein offenes Rohr 102, durch das sie gegen unregelmäßige Luftströmungen geschützt
werden und in dem sie nach Verlassen der Spinndüse 83 infolge Abkühlung erstarren. Am unteren
Ende des Rohres 102 laufen die Fäden um eine Führung 103 und werden mittels einer bei 104
schematisch dargestellten Wickelvorrichtung in üblicher Weise zusammengefaßt und aufgewickelt.
Zur Inbetriebnahme des Gerätes werden das Führungsglied 69 und der Auspreßkopf 74 entfernt,
und eine Stahlstange von passendem Querschnitt wird von unten in den Durchlaß 59 eingeführt
und in ihrer Lage festgehalten, während das erste granulierte Material, durch den Einfülltrichter
61 zugeführt wird. Sobald dais Zusammenpressen des Materials gegen das Ende der Stahlstange
einmal vollzogen worden ist, wird die durch die vorstoßende Materialstange aus dem
Kanal 59 herausgedrückte Stahlstange unnötig. Nachdem einige Zoll verdichteten Pulvers geformt
sind, werden diese abgebrochen (da sie von minderwertiger Qualität sind), und die Maschine
ist alsdann zur Anbringung des Auspreßkopfes 74 und des Führungsglieds 69 und zum Beginn des
Spinnprozesses bereit.
Die in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Anordnung
ist derart beschaffen,, daß sie auch eine Zufuhr des Materials zu dem Gerät mittels eines wahlweise
anderen Verfahrens gestattet. Anistatt das pulverförmige Material in den, Fülltrichter 61 einzufüllen,
kann es direkt in den zwischen den Bändern 51 befindlichen, sich verengenden Raum 22 eingeführt
werden, wobei die Bänder selbst in Verbindung mit den Seitenplatten 57, 58 einen Fülltrichter
bilden. Die Spitze der Stampfstange 66 ist soi weit verkürzt, daß sie in der obersten Stellung
ihres Arbeitshubes aus dem zwischen den Bändern 51 gelegenen parallelen Teil bei 22 heraustritt und
einer geringen Menge des pulverförmigen Materials den Eintritt gewährt. Wenn eine Materialzufuhr
in dieser Art nicht gefordert wird, kann die in Fig. ι veranschaulichte Vorrichtung in der in
Fig. 7 dargestellten Weise abgewandelt werden, in der an Stelle der Führungsplatten 26 Führungsplatten
in vorgesehen sind, bei denen die bei 22 zusammenlaufenden Teile in Fortfall gekommen
sind. Die inneren Kanten der Führungsplatten in sind in ihrer gesamten Länge parallel und kürzer
als die in Fig. 1 gezeigten Platten 26. Entsprechend ist die Stampfstange 66 kürzer, und ihr
unteres Ende 67 liegt höher zwischen den Seitenplatten in.
Fig. 8 zeigt eine andere wahlweise zu benutzende Anordnung, in der die Bänder 51 weggelassen sind
und an Stelle der Blöcke 40 anders geformte Blöcke 112 Anwendung finden, wobei die sich
gegenüberliegenden Flächen der beiden Blockreihen 112 sich an ihren Seitenrändern 113 treffen
und mit halbzylindrischen Aussparungen 114 versehen sind, die einander genau entsprechen und
einen zylindrischen Durchlaß bilden, in dem das Material zu einer Stange verdichtet wird. Die in
Fig. 8 benutzte Stampf stange 115 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf und ist mit einem
zu der Stange exzentrisch liegenden und sich über ihre Länge erstreckenden Durchlaß 116 versehen.
Das pulverförmig© Material wird durch diesen Durchlaß 116 in den, zylindrischen Raum zwischen
den Blöcken 112 eingeführt. Beim Betrieb wird die Stampfetange 115 sowohl langsam gedreht als
auch von dem Vibrator 64 in der Längsrichtung hin und her bewegt, so daß die gesamte kreiisförmige
Fläche des Durchlasses zwischen den Blöcken 112 auf Grund der Exzentrizität des
Durchlasses 116 der Stampfwirkung unterworfen
wird. Das Führungsglied 69 wird natürlich so abgeändert, daß es einen Durchlaß von kreisförmigem no
Querschnitt zur Aufnahme der gebildeten zylindrischen Stange aufweist.
Die Erfindung ist insbesondere zum Herauspressen von organischen fadenbildenden Substanzen
geeignet, die bei ihren Schmelztemperaturen oder nur wenig darüberliegenden Temperaturen einer
Zersetzung unterworfen sind. Beispiele solcher Stoffe sind die synthetischen linearen Polyamide,
die beispielsweise durch Kondensation von Diaminen mit Dicarboxylsäuren hergestellt werden
können, odef die synthetischen Polyaminotriazole, wie z. B. Pöly-Octämethylen-Polyaminobriazole,
die beispielsweise nach den in den britischen Patentschriften 613 020 und 612 609 beschriebenen
Verfahren erzeugt sein können,, oder Mischpolymerisate von Polyamiden, mit Polyaminotriazolen,
die ζ. B. nach dem in der britischen Patentschrift 627 124 beschriebenen Verfahren erzeugt
sein können.
Die Erfindung kann jedoch auch auf das Spinnen von anderen schmelzbaren fadenbildenden
Materialien; Anwendung finden, z. B. auf PoIyvinylverbindungen, wie Polyvinylidenchlorid, und
Mischpolymerisate von Vinylchlorid mit Vinylacetat oder Acrylnitril.
Claims (18)
1. Verfahren zum Herauspressen von gepulvertem oder granuliertem, schmelzbarem,
fadenbildendem Material, dadurch gekennzeichnet, daß das Material in eine Zone eingebracht
wird, die an den Seiten von sich bewegenden,, parallel zu ihrer Bewegungsrichtung
angeordneten Flächen begrenzt ist, und in dieser Zone derart verdichtet wird, daß es zu
einer zusammenhängenden Stange geformt und in Reibungsangriff mit den genannten Flächen
gebracht wird, und daß die genannte Stange durch die Flächen vorwärts bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorschiebende Stange beim Verlassen der sich bewegenden Flächen
in einen zu eineir Auspireßöffnung führenden
Raum von beschränkter Seitenausdehnung' eintritt, daß das Stangenende in dem genannten
Raum von begrenzter Seitenausdehnung geschmolzen wird und daß das geschmolzene Material durch den. Druck der vorschiebenden
Stange durch die genannte öffnung ausgepreßt wird.
3. Verfahren: nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Seitenflächen
der Verdichtungszone feststehend ist und daß die Materialzufuhr in die Verdichtungszone
durch einen sich durch einen dieser Teile erstreckenden Durchlaß erfolgt.
4. Verfahren zum Herauspressen von gepulvertem oder granuliertem, schmelzbarem,
fadenbildendem Material, dadurch gekennzeichnet, daß das Material unter Druck zu
einer zusammenhängenden Stange verdichtet wird, daß das Ende dieser Stange durch einen
in der Längsrichtung wirkenden, über einen seitlich nicht abgestützten Teil der Stange
übertragenen Druck in einen zu einer Auspreßöffnung führenden Raum von beschränkter
Seitenausdehnung eingeführt und daß das Stangenende in diesem letztgenannten Raum so
erhitzt wird, daß das Material unter dem in der Längsrichtung wirkenden Druck durch die
Auspreßöffnung herausgepreßt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verdichtungsdruck in Form eines intermittierenden Stampfdruckes angewendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Bildung eines Bündels von ununterbrochenen
Fäden das geschmolzene Material durch eine Vielzahl von Spinnöffnungen gedrückt wird.
7. Vorrichtung zum Schmelzspinnen von schmelzbarem, in gepulverter oder granulierter
Form vorliegendem, fadenbildendem Material, gekennzeichnet durch zwei endlose, biegsame
Glieder in solcher Anordnung, daß sie durch eine Zone laufen, in der sie einander entgegengesetzte,
zu einer gemeinsamen Mittellinie parallele, durchgehende Oberflächen zuwenden, hinter den parallelen Oberflächen gelegene
Mittel zum starren Abstützen der genannten Glieder, Mittel für eine Zuführung des Materials in den zwiischen den genannten Gliedern
befindlichen Raum und für eine zwischen den parallelen Oberflächen erfolgende Verdichtung
des Materials zu einer Stange sowie Antriebsmittel für die genannten. Glieder, die die verdichtete
Stange vorwärts schieben.
8. Vorrichtung nach. Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen geheizten Auspreßkopf,
der geeignet ist, die verdichtete Stange beim Verlassen der biegsamen Glieder aufzunehmen
und zu schmelzen, und der mit Auspreßöffnungen ausgestattet ist, durch die das geschmolzene
Material unter dem Druck der vorschiebenden Stange hindurchgepreßt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen in den Auspreßkopf
führenden, jedoch mit Abstand zu den sich bewegenden biegsamen. Gliedern angeordneten
und eine Lücke frei lassenden Kanal, die von der seitlich nicht abgestützten verdichteten
Stange überbrückt wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 9, gekennzeichnet durch eine in den Zwischenraum zwischen den parallelen Flächen
eintretende Stampfstange und durch Mittel zum Hinundherbewegen dieser Stange in. der
Längsrichtung, so daß in den genannten Zwischenraum eingeführtes gepulvertes Material
verdichtet wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7
bis 10, gekennzeichnet durch wenigstens· ein feststehendes, eine ebene Oberfläche aufweisendes
Glied, das mit den parallelen durchgehenden Oberflächen der beweglichen Glieder zusammen
einen Durchlaß von rechteckigem Querschnitt bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das feststehende Glied einen Durchlaß für die Zufuhr von gepulvertem
Material in den Raum zwischen den parallelen Flächen aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche^
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der endlosen biegsamen Glieder eine Reihe von
Blöcken umfaßt, die von einer Kette getragen werden und passend ausgebildet sind, um Ende
an Ende aneinander anliegen zu können, so daß eine durchgehende Oberfläche gebildet wird.
14- Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kette eine dreiteilige Rollenkette ist und die Blöcke an den mittleren
Rollen befestigt sind und daß in der Vorrichtung Kettenradpaare vorgesehen sind, die mit den äußeren Rollen der Ketten
im Eingriff stehen und die Ketten antreiben können.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blöcke der beiMen Ketten ebene, einander zugekehrte
Stirnflächen aufweisen und an den Seiten der Blöcke sich derart über die genannten Stirnflächen
hinaus erstreckende Platten befestigt sind, daß eine dritte, sich bewegende Wand für
den Zwischenraum zwischen den beiden Blockreihen gebildet wird.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, gekennzeichnet durch ein
endloses biegsames Band in Verbindung mit jeder der Blockreihen, das die Stirnflächen der
Blöcke bedecken kann.
17. Vorrichtung nach Artspruch 16, gekennzeichnet
durch an den. Bändern vorgesehene, das Vorschieben der verdichteten Stange erleichternde
Vorsprünge.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den biegsamen Gliedern und dem Auspreßkopf
ein Fübrungsglied für die verdichtete Stange vorgesehen und dieses Führungsglied so geformt
ist, daß es sich dem Weg der biegsamen Glieder anpaßt und bis dicht an die parallelen
Teile dieser Glieder erstreckt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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