-
Spielzeit-Regelvorrichtung für Spielgeräte mit Münzeinwurf und durch
diesen bewirkter Freigabe eines Spielkörpers Man kennt Spielautomaten, bei denen
die eingeworfene Marke oder Münze als Spielmittel dient. Es gibt andererseits auch
solche Spielautomaten, bei denen die eingeworfene Münze oder Marke nicht als Spielmittel
dient, sondern bei dem besondere Spielmittel, z. B. in Form von Kugeln, Scheiben
und ähnlichen Körpern, vorhanden sind. Diese Spielmittel werden bei den Geräten
letzterer Art durch einen mechanischen Antrieb, z. B. durch eine Schleuder- oder
Abschußvorrichtung, ins Spielfeld getrieben, das sie durchlaufen oder durchfallen,
um alsdann in die Ausgangsstellung zurückzukehren. Auf ihrem Wege durch das Spielfeld
können die Spielmittel eine Gewinnstellung passieren und eine Gewinnzahlung auslösen,
oder sie können auch ohne Gewinnerfolg das Spielfeld durchlaufen. In jedem Fall
ist es bei den Spielen zweiter Art erforderlich, um den gesetzlichen Vorschriften
Rechnung zu tragen, die Spieldauer, d. h. die Zeit, während welcher die Marke ihren
Lauf im Spielfeld ausführt, zeitlich zu begrenzen. Nach den deutschen gesetzlichen
Vorschriften muB jedes Spiel mindestens 15 Sekunden dauern.
-
Die Begrenzung dieses Zeitabschnitts wurde bisher durch eine Zeituhr
oder ein zeitlich geeichtes Laufwerk bewirkt, das nach Ablauf der bestimmten Zeit
das Gerät, z. B. durch Einschaltung einer Sperre, in Ruhe setzte.
-
Derartige, die Spielzeit bestimmende Kontrollvorrichtungen sind indes
kompliziert und kostspielig.
-
Die Erfindung bezweckt, die minimale Spielzeit selbsttätig und ohne
Zuhilfenahme einer Zeituhr
oder eines zeitgeeichten Mechanismus
zu regeln, also die Spielmöglichkeit innerhalb der zulässigen Spielzeit offen zu
halten sowie nach Ablauf dieser Spielzeit zu sperren. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
mit Hilfe eines Nockenrades oder Sternrades gelöst, das unter dem Einfluß mehrerer
aufeinanderfolgender Spielmittel, insbesondere auf der schiefen Ablaufebene des
Spielgeräts zurollender Spielscheiben, betätigt wird sowie mit einem durch die Auslösung
des Geräts; also durch den Münzen- oder Spielmarkeneinwurf, in Gang gesetzten Sperrmechanismus
zusammenarbeitet. Die zurollenden Spielscheiben setzen sich hinter die Nocken oder
die Arme des Sternrades derart, daß jede neu zurollende Scheibe infolge ihres Gewichts
dazu dient, .das Sternrad weiterzudrehen und dabei die vorderste der am Sternrad
anliegenden Scheiben freizugeben oder auszuwerfen. Dabei wird die Bewegung des Sternrades
durch den erwähnten Sperrmechanismus derart gesperrt und freigegeben, daß eine bestimmte,
z. B. volle Umdrehung des Nockenrades von der Ausgangsstellung bis wieder in die
Ausgangsstellung zurück, auch wenn sie in verschiedenen Abschnitten erfolgt, im
ganzen der vorgeschriebenen minimalen Spielzeit entspricht.
-
Zu diesem Zweck ist einer der Vorsprünge oder Arme des Nockenrades
oder Sternrades länger als die anderen ausgebildet und arbeitet mit einer entsprechenden
Rast der Sperrvorrichtung zusammen, die das Nockenrad in der Ausgangsstellung, in
welcher der erwähnte längere Arm in diese eingreift, in Ruhe hält, während eine
zweite Rast der Sperrvorrichtung dazu dient, das Nockenrad vorübergehend still zu
halten, wenn die Auslösung eines Spieles am Spielgerät erfolgt.
-
Die gesamte vorgeschriebene Spielzeit wird auf diese Weise in verschiedene
Abschnitte zerlegt, deren jeder einem Sektor des Nockenrades oder Sternrades entspricht.
Bildet man z. B. das Sternrad mit vier Armen aus, so erhält man vier Spielabschnitte,
die jeweils mit dem von dem Nockenrad bei seiner Drehung ausgeworfenen Spielkörper,
z. B. der vom Nockenrad abrollenden Spielscheibe, ausgeführt werden.
-
Die Auslösung des Nockenrades aus der Ruhestellung kann dabei in bekannter
Weise durch Einwurf einer Münze oder Spielmarke in das Gerät mittels einer an sich
bekannten Hebelübersetzung od. dgl. erfolgen, welche die Sperrvorrichtung auslöst.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Fig. i stellt in Vorderansicht den erfindungsgemäßen Zeitregler
dar, der für ein beliebiges Spielgerät benutzt werden kann, bei dem besondere Spielmittel
in beliebiger Form und Gestaltung vorhanden sind, die durch mechanischen Antrieb
ins Spielfeld getrieben, z. B. abgeschossen werden; Fig. 2 und 3 zeigen weitere
Stellungen des Zeitreglers während seiner Betätigung; Fig. 4 zeigt die mit Fig.
i übereinstimmende Schlußstellung, in der jedoch die Spielmittel andere Stellung
haben. Im einzelnen bezeichnet in Fig. i und 2 das Bezugszeichen i die bei einem
Spielgerät der erwähnten Art immer vorhandene schräge Ablaufbahn für das Spielmittel,
das durch das Spielfeld hindurchgegangen ist. Auf diese Ablaufbahn i gelangt das
Spielmittel, z. B. eine Kugel oder Scheibe, in jedem Fall, sei es nun, daß sie eine
Gewinnstellung passiert hat oder daß sie durch das Spielfeld hindurchgegangen ist,
ohne eine Gewinnstellung zu berühren.
-
An die schräge Ablaufbahn i schließt sich erfindungsgemäß eine muldenförmige
Bahn :2 an, über der ein Sternrad oder Nockenrad .4 um eine Achse 5 leicht drehbar
angeordnet ist. Die Anzahl der Arme des Nockenrades kann beliebig sein. In vorliegendem
Fall sind vier Arme 6, 7, 8 und 9 vorgesehen. Der Arm 6 ist länger als die übrigen
drei Arme 7, 8, 9. In der Stellung gemäß Fig. i rastet der längere Arm 6 in der
Aussparung io eines Sperrhebels i i ein, der um eine Achse 12 drehbar angeordnet
ist. Der Sperrhebel besitzt eine zweite Aussparung 13, die entgegengesetzt zur Drehachse
12 gelegen ist, wie die Aussparung io. Die Bewegung des Sperrhebels erfolgt z. B.
mit Hilfe eines in den Schlitz 1.4 der Hebelgabel 15 eingreifenden Zapfens 16. Dieser
Zapfen wird mit Hilfe einer beliebigen Übersetzung, z. B. einer Hebelübersetzung,
betätigt, z. B. in der Richtung des Pfeiles 17 gehoben oder gedreht, wenn z. B.
eine Münze oder Spielmarke in den Schlitz des Spielapparats eingeworfen und damit
das Spielgerät ausgelöst wird.
-
Die Arme 7, 8, 9 des Sternrades sind um so viel kürzer als der Arm
6, daß sie bei der Drehung des Sternrades frei unter dem Sperrhebel i i hindurchgehen
können, auch wenn dieser sich in der in Fig. i gezeigten Stellung befindet. In der
Bereitschaftsstellung liegen in dem Sternrad oder Nöckenrad 4 drei Spielkörper,
z. B. Kugeln oder Scheiben 18, i9, 2o, in der aus Fig. i ersichtlichen Stellung
an.
-
Wird durch Einwurf einer Münze oder Spielmarke der an sich bekannte
Auslösemechanismus des Geräts in Gang gesetzt, so führt der Zapfen 16 eine Aufwärtsbewegung
im Sinn des Pfeiles 17 oder entsprechende Drehung aus, so daß auch der Hebel i i
um seine Drehachse 12 im gleichen Sinn gedreht wird. Dabei gelangt der Hebel i i
in die in Fig. 2 gezeichnete Stellung, so daß der Arm 6 des Sternrades freigegeben
wird. Das Sternrad dreht sich unter dem Gewicht der Kugel oder Spielscheibe 18 um
ein kurzes Stück, nämlich so weit, bis der Arm 6 sich in die zweite Rast 13 des
Hebels i i einsetzt. Diese Stellung des Zeitreglers ist in Fig. 2 veranschaulicht.
-
Wird nunmehr der durch den Münzeinwurf betätigte, an sich bekannte
Auslösemechanismus des Spielgeräts, z. B. durch Federdruck, in die Ausgangsstellung
zurückgeführt, so gelangt der Hebel ii wieder in seine Ausgangsstellung gemäß Fig.
z, während der Arm 6. freigegeben wird, so daß das Sternrad 4 unter der Einwirkung
des Spielkörpers 18 sich weiter dreht. Diese Drehung vollzieht sich, bis das Sternrad
4 die in Fig. 3 gezeigte Stellung angenommen hat. Der Arm 7 zeigt jetzt nach unten,
während der lange Arm 6 nach rechts weist. Die
Spielkörper 18 und
i9 liegen beiderseits des Armes 7 auf dem Boden der Mulde 2, so daß das Sternrad
im Gleichgewicht gehalten wird und sich nicht weiterdreht.
-
Der Spielkörper 20 ist bereits vorher über die Kante 21 der Mulde
2 abgerollt. Er rollt vor die Schleuder- oder Abzugsvorrichtung, mit deren Hilfe
der Spieler die Spielkörper in das Spielfeld befördert.
-
Betätigt der Spieler nun diese an sich bekannte Abzugsvorrichtung
oder Abschlußvorrichtung, so wird der Spielkörper z. B. durch einen senkrechten
Kanal in bekannter Weise aufwärts geschleudert, um am oberen Ende dieses Kanals
in das danebenliegende Spielfeld übergeleitet zu werden, das er nunmehr unter Berücksichtigung
der zahllosen Variationsmöglichkeiten und Bedingungen, die durch die Stärke des
Abschusses, die Verteilung der Hemmnisse im Spielfeld, die Anordnung der Gewinnstellungen
usw. gegeben sind, durchwandert. Schließlich gelangt der Spielkörper 20, sei es,
daß er eine Gewinnstellung passiert hat oder nicht, auf die schräge Bahn i, so daß
er nunmehr auf den jetzt horizontal stehenden Arm 6 (vgl. Fig. 3) aufrollt. Da in
der Stellung gemäß Fig. 3 keiner der Arme des Sternrades gehemmt ist, beginnt das
Sternrad, sobald der Spielkörper 2o auf den Arm 6 aufrollt, sich wieder zu drehen.
Diese Drehung setzt sich fort, bis der Arm 6 nach unten zeigt, wobei die beiden
Spielkörper 2o und 18 an seinen beiden Seiten in der Mulde 2 liegen, während der
Spielkörper i9 abgeworfen wurde.
-
Die Vorgänge wiederholen sich nun in derselben Weise, unter entsprechender
Vertauschung der Rolle der Spielkörper, bis der Arm 6 wieder in die Rast io eingetreten
ist. Das Sternrad q. hat jetzt die gleiche Stellung wie in Fig. i, jedoch sind die
Spielkörper in der Weise vertauscht, daß der Spielköi-per 2o ausgeschieden ist bzw.
nach erfolgtem Abschuß den nach rechts weisenden Arm 7 belastet, während zu beiden
Seiten des nach unten weisenden Armes 8 die Spielkörper 18 und i9 liegen. Die Spielkörper
18, i9 und 2o bewegen sich also bei der Drehung des Sternrades in zyklischer Vertauschung.
-
Nachdem das Sternrad q. die in Fig. q. gezeigte Stellung erreicht
hat, ist es wieder gesperrt. Es kann sich nicht weiterdrehen. Die Spielzeit ist
beendet. Um ein neues Spiel durchzuführen, muß der Apparat wiederum durch Einwurf
einer Münze oder Spielmarke in üblicher Weise in Gang gesetzt werden.
-
Die beschriebene Einrichtung kann mannigfach im Rahmen der wesentlichen
Gedanken abgeändert und ausgestaltet werden. Das Nockenrad oder Sternrad q. kann
mit einer beliebigen Anzahl von Armen versehen werden. Anstatt nur eines längeren
Armes können z. B. auch zwei einander diametral gegenüberstehende längere Arme angeordnet
sein, so daß die gesamte Spielzeit nicht einer ganzen Umdrehung, sondern einer halben
Umdrehung des Sternrades entspricht. Durch Vergrößerung der Anzahl der Arme können
ferner auch mehr als vier Spielabschnitte in einer Spielzeitdauer betätigt werden.
Die Anordnung und Teilung des Sternrades wie die Anzahl der während einer Spielzeit
ins Spiel gesetzten Spielkörper richtet sich nach der durchschnittlichen Verweilzeit
eines Spielkörpers im Spielfeld sowie nach der Gesamtdauer des Spieles. Bemißt man
z. B. die gesamte Spieldauer mit 2o Sekunden und rechnet dabei mit einer Durchfallzeit
von q. Sekunden für jeden Spielkörper, so wird man, wenn eine ganze Umdrehung des
Sternrades der gesamten Spieldauer entsprechen soll, ein Sternrad mit fünf Zähnen
anzuwenden haben. In jedem Fall sind unabhängig von der Anzahl der Spielabschnitte,
aus denen sich die Gesamtdauer des Spieles zusammensetzt, drei Spielkörper, z. B.
Kugeln oder Scheiben, ausreichend. Ist die Anzahl der Spielabschnitte größer als
drei, so werden die Kugeln in zyklischer Vertauschung in den aufeinanderfolgenden
Spielabschnitten eingesetzt.