-
Skip-Fördereinrichtung Skip-Fördereinrichtungen werden unter bestimmten
Verhältnissen als sogenannte Skip-Korb-Förderung ausgebildet, bei der als Gegengewicht
für den Skip ein Korb mit ein- und ausfahrbarem Ballast dient. Von einer solchen
Fördereinrichtung wird insbesondere dann Gebrauch gemacht, wenn neben der eigentlichen
Produktenförderung häufiger mit der Beförderung von vollen oder leeren Förderwagen
und Mannschaften zu rechnen ist.
-
Wird bei einer aintrümigen Skip-Förderung ein festes Gegengewicht
als Ausgleich benutzt, so wird dieses mit der ganzen Totlast und der halben Nutzlast
des Skip gewichtsgleich gemacht, um bei jedem Förderzug die gleiche Überlast zu
heben. Bei Verwendung eines Korbes. als Gegengewicht ist es vorteilhaft, nicht einen
mit dem Korb fest verbundenen Ballast vorzusehen, sondern den Ballast, insbesondere
in Gestalt eines Wagens, beweglich auszubilden. Alsdann wird für die Produktenförderung
der Ballast in den Korb eingefahren, vor der Förderung von Förderwagen oder vor
der Seilfahrt aber aus dem Korb ausgefahren. Zum Abstellen des Ballastes ist unter
Tage ein gesonderter Abstellort mit Aufstellgleis vorgesehen.
-
Im Patent 871 359 ist eine Vorrichtung angegeben, die verhindert,
daB bei Abstellung des Ballastes im Abstellort der Skip gefüllt werden kann. Diese
an sich vorteilhafte Anordnung läßt aber noch die Möglichkeit offen, da.ß der Skip
während des letzten Förderzuges vor Herausnehmen des beweglichen Ballastes aus dem
Korb nicht entleert worden ist. Alsdann würden sich ungünstige und betriebsgefährdende
Lastverhältnisse im Seiltrieb ergeben. Die Erfindung schafft hier Abhilfe. Die Lösung
besteht darin, da.B einerseits, wie an sich bekannt, der Entladestrelle des
Skips
eine Entladekurve od. dgl. zugeordnet ist, die im Sinne einer zwangläufigen Entleerung
des Skips wirksam ist, und daß andererseits der Abstellort so angeordnet ist, daß
bei Vorsetzen des den Ballast tragenden Korbbodens vor dem Abstellort der Skip im.
Gegentrum die Entladestelle erreicht hat und somit z-,vangläufig entleert ist. Die
neue Lösung wird vorzugsweise vereinigt mit einer nach dem vorerwähnten Patent ausgebildeten
Sperrvorrichtung, die ein Füllen. des Skips verhindert, solange der Ballastwagen
sich im Abstellort befindet, also nicht in den Korb zurückgeführt ist. Alsdann ist
volle Sicherheit dagegen gegeben., daß eine gefährliche Lastverteilung im Seiltrieb
auftritt.
-
Die Zeichnung veranschaulicht in. F ig. i ein Ausführungsbeispiel
der neuen. Anordnung in Seitenansicht bzw. im Schnitt und in Fig. 2 in einer Einzelheit;
Fig. 3 zeigt mehr oder weniger schematisch eine in Verbindung mit der Anordnung
nach Fig. i und 2 zu benutzende Sperrvorrichtung, die ein Füllen des Skips bei abgestelltem
Ballastwagen verhindert.
-
In Fig. i ist i der Skip, sein Fahrweg erstreckt sich bei der Produktenförderung
zwischen der Fülltasche 2 und der Aufnahmetasche 3. Die, Fülltasche 2 wird von einer
auf der Sohle befindlichen Wipperstation q. beschickt. Die Entladetasche 3 befindet
sich oberhalb der Rasenhängebank. An der Entladestelle ist für den Skip i eine bei
5 schematisch angedeutete Entladekurve vorgesehen, durch die die Bodenklappe des
Skips i zwangläufig geöffnet wird, sobald der Skip i in die Entladestellung einfährt.
Das Fördergut fließt alsdann in die Entladetasche 3 aus. Es ist also durch die Entladekurve
5 dafür gesorgt, daß der Skip beim Einfahren in die Entladestellung zwangläufig
entleert wird.
-
In dem über die Treibscheibe 6 laufenden Seil 7, das am einen Ende
den Skip i trägt, ist am anderen Ende der Korb 8 eingebunden. Er trägt auf seinem
unteren Boden den Ballastwagen g. Der vom Schacht ausgehende Abstellort io ist nun
soa angeordnet, daß beim Einfahren des Skips i in die dargestellte Entladestellung
der den Ballastwagen 9 tragende Korbboden vor dem Abstellort io vorgesetzt wird..
Der Boden des Korbes 8, auf dem der Ballastwagen 9 steht, steht also niveaugleich
mit dem Boden des Abstellortes iö, wenn der Skip i, wie dargestellt, in der Entladestellung
hält. Die Möglichkeit zum Abziehen des Ballastwagens 9 aus denn Korb 8 ist somit
erst gegeben, wenn der Skip i in der Entladestellung hält und infolge der dort vorgesehenen
Entladekurve 5 zwangläufig entleert wird.
-
Es ist möglich und es empfiehlt sich auch, eine Verriegelung vorzusehen,
die ein Abziehen des Ballastwagens nur in der vorerwähnten Stellung des Korbes 8
zuläßt. Zu diesem Zweck kann. z. B. gemäß Fig. 2 seitlich am Korb 8 ein Verriegelungshaken,
i i schwenkbar gelagert sein., der unter der Wirkung seines Eigengewichtes oder
unter- der Wirkung einer Feder od. dgl. den Ballastwagen in seiner Lage gesperrt
hält und aus dieser Arbeitslage nur ausgeschwenkt wird durch eine am Abstellort
vorgesehene Stellvorrichtung. Diese Stellvorrichtung kann in einer Kurvenschiene
12- bestehen, die in der ausgezogen dargestellten Arbeitslage den Verriegelungshebel
i i vom Ballastwagen. 9 aushakt. Laie Kurvenschiene 12 wird vom Steuerstand aus
über denPreßluftzylinder 13 ein- und ausgeschwenkt. Die Teile i 1, r2, 13 sind seitlich
angebracht, derart, daß nach dem Aushaken des Verriegelungshebels i i der Ballastwagen
9 an ihnen vorbei zum Abstellort io gefahren werden kann.
-
Es ist schon erwähnt, daß die Anordnung nach Fig. i und 2 vorzugsweise
vereinigt wird mit einer Sperrvorrichtung nach dem vorher genannten älteren Patent.
Der Deutlichkeit halber ist eine solche Sperrvorrichtung, mehr oder weniger schematisch,
in Fig. 3 gezeigt. Es ist angenommen, daß der Ballastwagen 9 sich im Abstellort
io befindet. Der den Ballastwagen 9 tragende Boden- oder Gleisabschnitt 14 ist in
der Lotrechtrichtung beweglich angeordnet und nimmt unter der Wirkung von Federn
15, wenn der Ballastwagen 9 sich nicht am Abstellort befindet, die gleiche Höhenlage
ein wie der übrige Boden- oder Gleisbereich des Ab-
stellortes io. Unter dem
Gewicht des Ballastwagens 9 verschiebt sich jedoch der Bodenabschnitt 1¢ entgegen
der Wirkung der Federn 15 nach unten und öffnet dadurch ein Ventil, über das die
Energieleitung für die Betätigung des Absperrschiebers 16 der Fülltasche 2 (es handelt
sich um die gleichbezeichnete Fülltasche der Fig. i) betätigt wird. Es sei angenommen,
daß es bei der zu sperrenden Leitung sich um eine Druckluftleitung handelt. Diese
Druckluftleitung ist also über das von dem Bodenabschnitt 14 gesteuerte Ventil 17
und ein zweites Ventil 18, das das eigentliche Schaltventil ist, zum Preßluftzylinder
ig geführt, dessen Kolben mit dem Absperrschieber 16 verbunden ist. Wie man sieht,
wird durch das Ventil 17 die Preßluftzufuhr zu dem Ventil i8 und damit zu dem Preßluftzylinder
ig gesperrt, solange sich der Ballastwagen 9 am Abstellort befindet. Es kann also
der Skip i erst dann aus der Tasche 2o gefüllt werden, nachdem der Ballastwagen
aus dem Abstellort abgezogen und somit in den Korb 8 zurückgefahren ist. Die Abmessungen
des Abstellortes können so gewählt werden oder es können Anschläge od. dgl. derart
angebracht werden, daß der Ballastwagen 9 im Abstellort io sich jeweils auf dem
in der Höhenlage beweglichen Abschnitt 14 befindet.
-
Wird, wie angegeben, die Anordnung nach Fig. i und 2 mit der nach
Fig. 3, die, für sich gesehen, Gegenstand des eingangs erwähnten älteren Patents
ist, vereinigt, so ist, wie schon erwähnt, größte Sicherheit gegen eine gefährliche
ungleichmäßige Belastung des Förderseils gegeben.
-
Allgemein ist noch auf folgendes hinzuweisen: Bei gleichem Durchmesser
der Treibmittel, d. h. bei Förderung mit Treibscheibe oder Trommeln gleichen Durchmessers,
sind die Fahrwege für Skip und Korb gleich. Werden Skip und Korb im Seiltrieb so
eingebunden, daß die Endstellungen die gleichen sind, so befindet sich der Abstellort
gegenüber der Füllanlage. Man kann den Abstellort
tiefer anordnen;
dann wird der Skip über seine Entladestellung übertrieben, wenn der Ballastwagen
abgezogen werden soll, auf jeden Fall aber entle«rt, oder der Korb wird entsprechend
tiefer eingebunden. Hat der Skip auch einen Boden für Seilfahrt oder Wagentransport,
so kann die Tiefe des Abstellortes unter der Sohle so gewählt werden, daß bei Vorsetzen
des Skipbodens vor die Hängebank oder Rasenhängebank sich der Korb an der Sohle
befindet. Bei der Seilfahrt bzw. Wagenbeförderung lfann dann zwischen diesen beiden
Anschlägen zwedtrümig gefördert werden. Günstig ist in allen beschriebenen Fällen,
daß sich der Abstellort in der Nähe der Füllanlage befindet und so die Steuer- und
Verriegelungsübertragungen auf ein kurzes Maß beschränkt werden, wie aus Fig. 3
zu entnehmen ist.