DE91873C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
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- G01K5/00—Measuring temperature based on the expansion or contraction of a material
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Description
KAISERLICHES /k
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 74: Signalwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. August 1895 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Alarmthermometer,
bei welchem sich bei der Temperaturerhöhung eine Flüssigkeit ausdehnt und unter Vermittelung
einer Quecksilbersäule ein elektrischer Strom geschlossen wird. Da das Quecksilber
jedoch bei der Berührung mit der atmosphärischen Luft sich allmälig in Oxyd verwandelt,
so hatte man schon bereits vorgeschlagen, die Quecksilbersäule mit einer Alkohol-
oder Kreosotsäule zu überdecken. Diese Mafsnahme hat jedoch den Nachtheil, dafs
Alkohol und Kreosot durch den Einflufs des elektrischen Stromes sich zersetzen, und dafs
sich infolge dessen an den Elektroden Kohle abscheidet, welche ein Beschmutzen der Elektroden
herbeiführt und dieselben nichtleitend macht; diese Zersetzung wird namentlich auch
durch den Oeffhungs- und Schliefsfunken verursacht. Aufserdem wird durch den jahrelangen
Einflufs des elektrischen Stromes auf den Alkohol letzterer vollständig aufgebraucht,
so dafs auch durch diesen Umstand die ganze Zuverlässigkeit des Apparates in Frage gestellt
wird. Solche Alarmthermometer müssen aber eine specielle Zuverlässigkeit besitzen, umsomehr,
als man sich gewöhnlich auf ihre Wirksamkeit verläfst und sie, jahrelang ohne Aufsicht
gelassen, doch stets bereit sein müssen, den etwaigen Ausbruch eines Feuers anzuzeigen.
Erfinder hat sich nun die Aufgabe gestellt,
ein Alarmthermometer zu cpnstruiren, welches die Uebelstände beseitigt und welches oberhalb
des Quecksilbers eine Füllung erhält, die durch den elektrischen Strom und Funken weder zersetzt,
noch zum Verdunsten gebracht wird, und welche ein absoluter Nichtleiter der Elektricität
ist. Aufserdem soll die verwendete Flüssigkeit das Innere der Glasröhre schmieren, so dafs
ein Zerreifsen des Quecksilberfadens nicht möglich ist. Erfinder hat herausgefunden, dafs der
erstrebte Zweck durch Kreosot erreicht wird, welches durch längeres Erhitzen von Holzkreosot
auf ungefähr 1500 erhalten wird. Bei dieser Behandlungsweise scheiden sich zunächst
die leichten Kohlenwasserstoffe aus und verflüchtigen sich, während die Fettsubstanzen
sich an der Oberfläche ansammeln und von Zeit zu Zeit abgeschöpft werden; diese Behandlung
wird fortgesetzt, bis der Siedepunkt des Kreosots ungefähr 200° und das specifische
Gewicht des Kreosots 1,07 beträgt.
Wichtig für die nach vorliegender Erfindung construirten Thermometer ist, dafs die betreffenden
Elektroden nunmehr oberhalb des Quecksilbers gelagert werden können, so dafs keine
derselben mit dem Quecksilber in Berührung ist, welches bekanntlich selbst Platinelektroden
bei monate- und jahrelanger Berührung auflöst. Auch diese Lagerung oberhalb der Quecksilbersäule
ist ein durch die vorliegende Erfindung erreichter Vortheil,. da man bei der Leitungsfähigkeit der bisher verwendeten Substanzen,
wie Alkohol und gewöhnliches Kreosot, gezwungen war, die Elektroden bei normalem
Betriebe möglichst weit aus einander zu legen, um einen möglichst grofsen Flüssigkeitswiderstand
,zu erhalten, was man füglich nur da-
durch erreichen konnte, dafs man die eine Elektrode in das Glas an der Stelle einschmolz,
an welcher sich das Quecksilber befindet.
In beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar zeigt
dieselbe eine Feueralarmvorrichtung, bei welcher das Alarmsignal gegeben wird, sobald
eine aufsergewöhnlich hohe Temperatur erreicht wird. Das Thermometer ist U-förmig gestaltet
und mit einem Paar Stromschlufsstücken a a1 aus Platindraht versehen, welche in der Wandung
der Thermometerröhre eingeschmolzen sind und an solchen Punkten in die letztere hineinreichen,
'welche bei normalen Temperaturen ' von der Quecksilbersäule c nicht erreicht werden,
sondern nur dann, wenn dieselbe durch die Ausdehnung der in der Kugel d befindlichen
Flüssigkeit unter dem Einflufs einer aufsergewöhnlichen Temperatur in der Thermometersäule
entlang geführt wird. Der Theil des Thermometers, an welchem sich die Stromschlafsstücke
α α1 befinden, wird bei normalen Temperaturen
durch eine wie beschrieben hergestellte Isolirflüssigkeit ausgefüllt, wobei der Hohlraum des kleinen Behälters e wie gewöhnlich
einen luftleeren Raum bildet.
Die Stromschlufsstücke aal können, wie in der
Zeichnung dargestellt, einander genau gegenüberliegend angeordnet sein; dies ist jedoch
nicht unbedingt erforderlich. Die Stromschlufsstücke werden vorzugsweise durch Zurückbiegen
der Platindrahtenden gebildet, so dafs sie auf eine geringe Strecke an der Innenwandung des
Thermometers liegen. Sie werden mit den Verbindungsschrauben^p1 verbunden und bilden
die Pole eines elektrischen Stromes, in welchen eine Glocke oder irgend eine andere Alarmbezw.
Anzeigevorrichtung eingeschaltet ist. Die Schmierung der Stromschlufsstücke ist wichtig,
da hierdurch die Neigung ausgeschlossen wird, dafs sich durch Adhäsion ein Quecksilber-.kügelchen
vom Ende der Quecksilbersäule losreifst und beim Fallen der vorher gestiegenen Quecksilbersäule den Strom ununterbrochen
geschlossen hält.
Für die Zwecke einer Feueralarmvorrichtung kann die Thermometerflüssigkeit der grofsen
Kugel d aus Quecksilber bestehen, jedoch mufs dabei Rücksicht auf den grofsen Querschnitt der
Thermometerseele genommen werden, wenn die Stromschlufsstücke einander gegenüberliegend
angeordnet werden (etwa 2 mm Durchmesser). Für gewöhnlich wird daher auch für eine
Feueralarmvorrichtung wegen des grofsen Querschnitts der Kugel d, welcher erforderlich sein
würde, Quecksilber als Thermometerflüssigkeit nicht angewendet werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein elektrisches Alarmthermometer, welches oberhalb des den Stromschlufs herstellenden Quecksilbers eine Füllung von zuvor über 1500 erhitztem Kreosot enthält.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Country Status (1)
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