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Kern- und Formblasmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Kern-
und Formblasmaschine, bei der die Blasluft gleichzeitig zum Auflockern des Sandes
dient und dem unteren, beispielsweise trichterförmigen Teil des Sandbehälters zugeführt
wird. Mit der Erfindung wird eine weitere Verbesserung der bekannten Bauart einer
solchen Maschine bezweckt, durch die noch bestehende Störungsquellen ausgeschaltet
werden sollen.
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Die bekannte Bauart hat bereits als pneumatisches Rührwerk gegenüber
den mechanischen Rührwerken erhebliche Vorteile, die im wesentlichen darin bestehen,
daß sie einfacher, störungsfreier und betriebssicherer ist und ferner einen geringeren
Kraftverbrauch hat. Bemängelt werden bei den Kernblasmaschinen mit mechanischem
Rührwerk die zu kleinen Sanddruckbehälter mit zu geringer Sandfüllung, ferner die
zu kleinen Zuteilungsvorrichtungen für den Sand, mit denen erst durch mehrmaliges
Blasen große Kerne oder Formen hergestellt werden können. Die Einfüllöffnungen und
deren Verschlüsse liegen teils so ungünstig, daß die Maschinen nicht rationell nachgefüllt
werden können und das Einfüllen zuviel Zeit in Anspruch nimmt. Die im Sanddruckbehälter
liegenden mechanischen Vorrichtungen, denen die Aufgabe zufällt, während des Blasvorganges
den Sand nach der Ausblasöffnung zu fördern, haben einen sehr hohen Verschleiß und
Kraftbedarf. Während des Blasvorganges sperren größere Kernkästen auseinander und
lassen damit den Blasdruck entweichen, weil die Spannvorrichtungen zu klein bemessen
sind.
Der Spanndruck muß auf jeden Fall größer sein 11s der Blasdruck.
Bei der bekannten Kernblastnaschine mit mechanischem Rührwerk besteht bei leicht
fließendem Sand die Gefahr, daß während des Blasvorganges Sand durch die Öffnungen
im Trichterboden in die Kammern rieselt, in die gerade keine Luft eingeführt wird.
Infolgedessen können sich die Kammern je nachdem schon in kurzer Zeit zusetzen und
müssen dann immer wieder entleert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, diese öffnungen so anzuordnen und
deren Steuerung so auszubilden, daß die noch bestehenden 'Mängel beseitigt werden.
Das wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß am oberen Ende des Unterteiles
des Behälters an dessen Umfang ein Kranz von Öffnungen vorgesehen ist, die, mittels
eines ringförmigen Schiebers mit vorzugsweise einer Öffnung gesteuert, nacheinander
zur Wirkung kommen. Vorteilhaft sind diese Öffnungen am Umfang des Behälterunterteiles
als nach der Ausblasöffnung zu gerichtete Düsen ausgebildet. Während bei der bekannten
Maschine mit pneumatischem Rührwerk der ganze Trichterboden mit Öffnungen bedeckt
ist, ferner alle diese Öffnungen immer offen bleiben, befinden sich nach der Erfindung
keine Öffnungen im Trichterboden oder, ganz allgemein gesprochen, Bodenunterteil,
so daß auch kein Sand durch den Boden hindürchrieseln kann. Ferner sind nach der
Erfindung immer nur eine einzige Öffnung, je nach Ausführung aber auch mehrere Öffnungen
offen, durch die gerade Luft eingeblasen wird. Öffnungen, durch die beim Einblasen
Sand hinausgelangen könnte, sind also gar nicht vorhanden, abgesehen selbstverständlich
von der Ausblasöffnung. Die Anordnung nur eines Kranzes von öffnungen am oberen
Ende des Trichters ermöglicht es ohne Schwierigkeiten, diese Öffnungen als wirkungsvolle
Düsen auszubilden, was bei der Vielzahl von Öffnungen im trichterförmigen Boden
bei der bekannten Maschine gar nicht möglich wäre. Die Ausbildung der Öffnungen
als Düsen bewirkt aber eine höhere Strömungsenergie und .damit kräftigere Blaswirkung
sowie Aufwirbelung des Sandes, so daß auch sehr steifer Sand verblasen werden kann.
Der Antrieb des Düsenringes bietet keine Schwierigkeiten. Er ist jedenfalls nicht
komplizierter als die Verteilereinrichtung mit Steuerventil bei der bekannten Maschine.
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Weitere Verbesserungen der Maschine nach der Erfindung mit pneumatischem
Rührwerk werden dadurch erzielt, daß der @7erschlußdeckel des Behälters im Innern
des Behälters von außen bedienbar angeordnet, nach außen gewölbt sowie axial verschiebbar
und seitlich schwenkbar gelagert ist. Ferner können bei Steuerung des Arbeitstisches
mittels eines Stufenkolbens dessen Stufen getrennt voneinander angeordnet und derart
gesteuert sein, daß die 1 iederdruckstufe nur zum Heben und Senken des Arbeitstisches
dient, die Hochdruckstufe erst in der Endstellung des Arbeitstisches zur Wirkung
kommt und diesen dann in dieser Blasstellung hält. Auf diese Weise wird zuverlässig
erreicht, daß der Schließdruck der Maschine zum Schließen der Kern- oder Formkästen
stets größer ist als der Blasdruck.
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In der Zeichnung ist die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel erläutert.
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Fig. I zeigt die Maschine teils in Ansicht von vorn, teils im lotrechten
Schnitt; Fig. 2 ist teils eine Draufsicht, teils ein Schnitt nach der Linie A-B
der Fi:g. i Fig. 3 ist in vergrößertem Maßstab ein lotrechter Schnitt durch die
Luftzuführung.
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Die Maschine besteht im wesentlichen aus dem Maschinengestell i mit
dem Spanntisch 2 und den dazugehörigen Steuervorrichtungen, den Tragsäulen 3 und
dem Sanddruckbehälter 4. Der zylindrische Sanddruckbehälter4 hat oben eine Einfüllöffnung,
durch die der Kern- oder Formsand maschinell oder von Hand eingefüllt wird. Das
Schließen und Öffnen der Einfüllöffnung geschieht durch den Deckel 5 mit Schnellverschluß.
Der Deckel 5 hat die Form einer Kugelkalotte und sitzt schiebbar auf dem Augenbolzen
6. Gehalten wird der Deckel 5 durch -die Zugfeder 7 und die Verbindungsstange 8,
durch die sein Hub begrenzt ist. Der Augenbolzen 6 ist radial beweglich auf der
Schaltwelle 9 verankert. Die Schaltwelle 9 ist zweimal gelagert und ragt auf der
vorderen Seite ein Stück aus dem Sanddruckbehälter heraus. Auf dem vorstehenden
Stumpf der Schaltwelle 9 sitzt der Schalthebel io, der in seiner senkrechten Stellung
nach unten durch eine Sperre i i arretiert wird. Ein neben dem Augenbolzen 6 auf
der Schaltwelle g festsitzender Hebel 12 ist mit der Verbindungsstange 8 und der
Zugfeder 7 beweglich verbunden.
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Beim Schließen der Einfüllöffnung, wenn der Schalthebel io nach unten
bewegt wird, schlägt der Deckel 5 gegen den Anschlag 13 an. Durch Weiterbewegen
des Schalthebels io schiebt sich der Deckel 5 gegen den Dichtungsring 1q.. Der im
Sanddruckbehälter herrschende Überdruck preßt dann den Deckel 5 gegen den Dichtungsring
1q. und dichtet dadurch einwandfrei ab. Durch Lösen der Sperre i i wird der Schalthebel
io nach rechts oben bewegt, Deckel 5 löst sich von dem Dichtungsring 14 ab und schiebt
sich erst wenige Millimeter axial auf dem Augenbolzen 6 nach innen, dann erfolgt
das Weiterschwenken zur Seite, worauf die Einfüllöffnung frei ist. Die Maschine
kann sehr leicht von oben beschickt werden.
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Unterhalb des zylindrischen Sanddruckbehälters q. ist der eigentliche
regulierbare Düsenring 15 angeschraubt oder angeschweißt, an den sich der Kegelstumpf
16 anschließt, der untere Abschlußteil des Sanddruckbehälters. Der Düsenring 15
besitzt auf dem Umfang verteilt eine Vielzahl von einzelnen Düsen 17- Über -den
Düsenbewegt sich in der Ringkammer 18 der von Hand mittels eines Handrades i9 und
einer Zahnradübersetzung oder einem Elektromotor betätigte Regulierring 2o. Dieser
hat die Aufgabe, die in die Ringkammer 18 eintretende Blasluft nach den einzelnen
Blasdüsen zu leiten. Zu diesem Zweck hat der Regulierring 2o auf seinem
gesamten
Umfang eine Öffnung 21 von der Größe einer Blasdüse. Mittels dieser Öffnung 21 wird
nur einer Blasdüse 17 Luft zugeführt, alle übrigen BlasdÜsen 17 sind durch den Regulierring
20 abgesperrt. Durch diese Art der Luftzuführung bilden sich in den Sandmassen im
Innern des Sanddruckbehälters keine Luftkanäle. Die Blasluft lockert den Sand gut
auf und bringt ein einwandfreies Sand- und Luftgemisch nach der Ausblasöffnung 22.
Der Kegelstumpf mit seiner nach unten gehenden Verjüngung begünstigt ganz besonders
das Nachfließen des Sandes nach der Ausblasöffnung 22. Die Ausblasöffnung 22 wird
bei Stillstand der Maschine durch einen kleinen Flachschieber 23 und den Preßluftzylinder
24 dicht verschlossen. Die Betätigung des Preßluftzylinders 24 erfolgt durch das
Hauptsteuerventil 25. Beim Blasvorgang öffnet sich durch die Betätigung des Hauptsteuerventils
25 der kleine Flachschlieber 23 automatisch und gibt damit die Ausblasöffnung 22
frei.
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Der Sanddruckbehälter 4 wird von zwei starkwandigen Tragsäulen 3 getragen,
die in einem stabilen und verwindungsfesten Maschinengestell i verankert sind. Sie
dienen gleichfalls als Preßluftzuführungsleitungen für die im Maschinengestell eingebauten
Aggregate.
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In dem Maschinengestell i mit der Schutzhaube 26 sind alle Aggregate,
wie der Maschinentisch 2 mit seiner mechanischen Höhenverstellung durch das Handrad
27 und den pneumatisch-hydraulisch betriebenen Hubzylinder 28, eingebaut. Mit dem
Hubzylinder 28 wird der zu blasende Kern- und/oder Formkasten gegen die Ausblasöffnung
22 des Sanddruckbehälters gefahren. Die während des Blasens auftretenden hohen Blasdrücke
werden durch den pneumatisch-hydraulisch übersetzten Druckzylinder 32 aufgenommen.
Infolge der zwei verschiedenen Kolbendurchmesser, des größeren Kolbens 33 für Preßluft
und des kleineren Koilbens 34 für Preßöl, erreicht man eine Druckübersetzung, die
so, bemessen ist, daß der größte zulässige Blasdruck aufgenommen wird und somit
den Kern- oder Formkasten vollkommen verschließt.
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Die Betätigung und Steuerung dieser Hub- und Druckzylinder sowie des
Blasventils erfolgt durch das Hauptsteuerventil. Dieses vereinigt zwei Ventile,
und zwar das Kükenventil 29, mit dem durch horizontale Drehung des Schalthebels
31 folgende Vorrichtungen betätigt werden: In Schaltstellung I der Hubzylinder 28
und in Schaltstellung II der Druckzylinder 32 und Preß#luftzylinder 24.
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. Das darunter angebaute Blasventil 30 wird ebenfalls durch
den Schalthebel 31 und die lange Kolbenstange 35 durch Herunterdrücken des Schalthebels
31 in Schaltstellung 11 betätigt und gibt damit die Blasluft nach der Ringkammer
18 frei. Nach Freigabe der Blasluft wird nun mittels des Handrades i9 oder eines
angebauten Elektromotors der Regulierring 2o in Bewegung gebracht und leitet somit
die Blasluft zu den einzelnen Blasdüsen.