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Profil- und Nutfräser für Holzbearbeitung Die Erfindung bezieht sich
auf einen Universal-Profil- und -Nutfräser für Holzbearbeitung, insbesondere zur
Herstellung von Fenster- und Türprofilen, mit im Werkzeugträger angeordneten durchgehenden
Ausnehmungen und darin eingesetzten Messern.
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Für die Herstellung von Fenster- und Türprofilen werden vielfach die
bekannten zusammengesetzten Fräsköpfe oder Spannringfräsköpfe verwendet, bei denen
auf einer Grundbüchse Fräsrnesser und Sägeblätter unter Zwischenschaltung von Scheiben
eingespannt sind, um die verschiedenen Schrägen, Kanten und Absätze in einem Arbeitsgang
herstellen zu können. Diese Fräsköpfe sind außerordentlich kompliziert im Aufbau
und erfordern eine sehr genaue Einstellung der Messer und Sägeblätter auf das jeweilige
Profil. Bei den sehr hohen Drehzahlen der Holzbearbeitungsmaschinen muß eine genügende
Sicherung gegen Herausschleudern der eingespannten Messer infolge der Fliehkraft
vorgesehen werden, was bei den Spannringfräsköpfen nicht ohne weiteres erreichbar
ist. Außerdem ist der Umbau für das eine oder andere Profil oder der Ausbau der
Messer und Sägen zum Zwecke des Nachschleifens nicht einfach, und es bedarf größter
Sorgfalt, bis nach dem Zusammenbau alle Teile wieder richtig und gleichmäßig zum
Arbeiten kommen.
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E:: sind weiter für Rechts- oder Linksdrehung verwendbare Fräser zur
Holzbearbeitung mit exzentrisch zur Lagerscheibenmitte gelagerten Fräskörpern bekannt,
bei denen die Fräskörper in einer quer durch die Scheibe gehenden diametralen Nut
schwenkbar sind und zu beiden Seiten ihrer Drehzapfen schräge Anschlagflächen besitzen,
welche sich beim Ausschwenken der Fräskörper an die den Ausschlagwinkel begrenzenden
Kanten der Nut anlegen, so daß die Fräskörper in jedem Drehsinne
in
der Arbeitsstellung zweiseitig gestützt werden. Es sind dabei (schon wegen des Gewichtsausgleichs)
zwei vollkommen gleiche Fräser einander gegenüber angeordnet. Für die Herstellung
von Profilen mit einer Nut, wie z. B. Türprofilen, in einem Arbeitsgang sind diese
bekannten Fräser aber nicht geeignet; vielmehr muß zur Nutherstellung ein zweiter
Arbeitsgang mit einem besonderen Werkzeug eingeschaltet werden.
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Gegenüber diesen bekannten Fräsköpfen weisen die erfindungsgemäßen
Profil- und Nutfräser ganz wesentliche Vorteile auf. Sie sind sowohl im Aufbau als
auch in der Handhabung und beim Nachschleifen wesentlich einfacher und unempfindlicher
als die beschriebenen Fräsköpfe. Außerdem können alle Profile in einem Arbeitsgang
hergestellt werden. Als Träger für die Werkzeuge dient ein zylindrischer Körper
mit kreuzförmig angeordneten 1\Tuten bzw. Ausnehmungen, in welche dann die Werkzeuge
eingesetzt werden können. Um dem zylindrischen Werkzeugkörper die genügende Festigkeit
und Stabilität im Betrieb, auch bei höchsten Drehzahlen, zu geben und um einen Schutz
für die darunterliegenden Werkzeuge zu erreichen, ist ein Schutzdeckel aufgepreßt.
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Die Profil- und Nutfräser nach der Erfindung sind im einzelnen derart
ausgebildet, daß in den beiden durchgehenden Ausnehmungen verschieden geformte und
ausgebildete Messer befestigt sind. Dabei liegen gleichartige und gewichtsmäßig
ausgeglichene, jedoch gegebenenfalls verschiedene Profile aufweisende Messer einander
gegenüber. Über die durch die Ausnehmungen nach oben offene Seite des Werkzeugträgers
ist ein Schutzdeckel mit einem die stehenbleibenden Segmente umgreifenden Bund geschoben.
Schließlich sind die in die Ausnehmungen des Werkzeugträgers eingesetzten Messer
in ihrer Höhenlage absolut und zueinander einstellbar.
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So ist die Auswechselbarkeit der in den Werkzeugträger eingesetzten
Messer und die Verstellung der Nutbreite außerordentlich einfach, da nur jeweils
eine Schraube gelöst werden muß und ohne weitere Paßarbeiten ein neues oder anders
geformtes Messer eingesetzt bzw. die Höhe der Hutmesser zueinander durch Unterlagscheiben
verändert werden kann.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. i den Werkzeugträger in perspektivischer
Darstellung mit dem Schutzdeckel im Schnitt, Abb. z einen Schnitt durch den zusammengebauten
Werkzeugträger mit eingesetzten Messern, Abb. 3 die perspektivische Darstellung
eines vollständigen Fräsers für Türprofile, Abb. 3 a ein mit diesem Fräser hergestelltes
Türprofil, Abb. 4 einen Einzelfräser für Türprofile und Abb. 4a das zugehörige Profil,
Abb. 5 einen Profilfräser für Fensterstabköpfe, Abb. 5 a sowie 5 b verschiedene
Fensterstabprofile. Der Werkzeugträger a ist mit den kreuzförmig durchgehenden Ausnehmungen
ri' und ä" versehen. Außerdem besitzt er in der Mitte eine Bohrung ä, die mit der
im Schutzdeckel b angebrachten Bohrung b' fluchtet. Der Schutzdeckel
b, der einen rundum laufenden Bund b" aufweist, wird über den Werkzeugträger
a von oben her aufgepreßt, um ein Ausweichen des Werkstoffes infolge der auftretenden
Fliehkräfte bei den hohen Drehzahlen zu verhindern. In die Ausnehmungen ä' bzw.
ä " des Werkzeugträgers a werden die Messer c-h derart eingesetzt, daß deren
Befestigungspratzen L in den Ausnehmungen ä' bzw. a"' des Werkzeugträgers
a geführt sind. Zur Befestigung der Messer c-h werden, wie in den Ausführungsbeispielen
gezeichnet, Sechskantschrauben i verwendet, die durch entsprechende Bohrungen der
Werkzeugpratzen L hindurchgehen und im Gewinde des Werkzeugträgers a eingeschraubt
werden.
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Bei dem Profil- und Nutfräser nach Abb. 3 sind gegenüberliegend zwei
Messer c zum Herstellen der Nut na eingebaut, während die beiden anderen
Ausnehmungen a" bzw. ä " mit Profilmessern d oder e bestückt
sind, welche die gewölbten oder schräg angephasten Profile der Türrahmen herstellen.
Das gewölbte Profil nach Abb. 3 a wird z. B. mit den Messern d hergestellt, das
mit schräger Phase ausgeführte Profil nach Abb. 4a mit den Messern e in Abb. 4,
die an Stelle der Messer d in den Werkzeugträger a eingesetzt werden können. Dabei
ist auf der in der Zeichnung nicht sichtbaren Seite das Messer d bzw. e um i8o°
verdreht, so daß die Schneide von der Pratze l aus gesehen nach oben ragt. Die Messer
c arbeiten die Nuten m der Türrahmen aus, wobei die Breite der Nuten yn durch besondere
Einstellung der Messer c verändert werden kann, j e nach der Stärke der einzubauenden
Türfüllung. Die Änderung der Schneidbreite der Messer c wird z. B. so vorgenommen,
daß, wie in Abb. z gezeigt, unter das eine Messer c eine Scheibe h untergelegt wird,
wodurch die Höhenlage des Messers c gegenüber dem auf der anderen Seite liegenden
Messer c verändert wird. Um den notwendigen Gewichtsausgleich zu schaffen, wird
bei dem links gezeichneten Messer c eine gleiche Scheibe k über die Pratze
L gelegt und durch die Schraube i festgehalten.
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Der in Abb. 5 dargestellte Profilfräser mit den eingesetzten Messern
f, g und h dient zur Herstellung von- profilierten Fensterstäben bzw. -leisten.
Dabei erweist sich das erfindungsgemäße Werkzeug dadurch als besonders vorteilhaft,
daß außer der schrägen Kante des Fensterstabes auch noch ein zweifach abgestufter
Absatz n und o, wie er z. B. für Doppelfenster notwendig ist, in einem Arbeitsgang
mitgefräst werden kann, was bei den seither üblichen und bekannten Werkzeugen nicht
möglich war. Soll nur ein einfacher Kittfalz n hergestellt werden, so genügt es,
das Werkzeug bzw. den Tisch, auf den das zu bearbeitende Holz aufgelegt wird, um
die Breite des Messers g hochzustellen. Damit kann dann ein einfaches Profil nach
Abb. 5 b hergestellt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung
liegt darin, daß die Messer c-h so hinterarbeitet sind, daß sich beim Nachschleifen
keine Änderung des Profils ergibt. Dieser Umstand und die leichte Auswechselbarkeit
der Messer c-h machen die Universal-Profil-und -Nutfräser für alle vorkommenden
Arbeiten an Fenster- und Türprofilen besonders geeignet.