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Stück-oder spanabhebendes Werkzeug zur Bearbeitung von Holz,
Kunststoff, Gummi od. dgl.
Die Erfindung betrifft ein stück-oder spanabhebendes Werkzeug zur Bearbeitung von Holz, Kunststoff, Gummi od. dgl. mit auf einer Antriebswelle befestigbaren Messerhalterscheiben, die an ihrem Umfang Ausnehmungen aufweisen, in denen Messer in der Form von drehbaren und in einer eingestellten Drehungslage verriegelbaren, im wesentlichen kreisförmigen Schneidplatten angebracht sind. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind diese Messerhalterscheiben zwischen zwei Druckscheiben unter Reibung gegeneinander einstellbar auf der Antriebswelle befestigt.
Bisher übliche, derartig in Messerhalterscheiben eingesetzte Schneidplatten weisen meistens Schneiden auf, die entlang einer Erzeugenden verlaufen. Dadurch konnte bei der Bearbeitung von spröden Kunststoffen und von gummiartigen Stoffen keine befriedigende Schneidwirkung erzielt werden.
Es sind zwar, bei Werkzeugen zum Zerkleinern von Holz od. dgl., auch schon Messer bekanntgeworden, die mit zumindest zwei zueinander senkrechten Schneiden versehen sind, wobei eine längs einer Erzeugenden verlaufende Schneide in Rotationsrichtung auf eine in der Rotationsebene liegende Schneide folgt, so dass die letztere die Funktion der etwa bei Holzwolle-Erzeugungsmaschinen üblichen Ritzmesser erfüllt. Bei diesen Werkzeugen sind jedoch die genannten Schneiden mit ihren verschiedenen Funktionen voneinander gesondert einstellbar und gehören zu verschiedenen Messerblättern. Die Einstellung ist gesondert durchzuführen und erfordert einen erheblichen Zeit-und Müheaufwand.
Bei einer andern, zur Bearbeitung von Fleisch und Gemüse dienenden Maschine weist ein Schneidorgan zwar zwei, einen spitzen Winkel miteinander einschliessende Schneiden auf, diese Schneiden wirken jedoch gleichzeitig und sind demnach in ihrer Funktion zur Erreichung des der Erfindung zugrundegelegten Zieles ungeeignet.
Ziel der Erfindung ist es nämlich, ein Werkzeug zu schaffen, das befähigt ist, die eingangs genannten Materialien, insbesondere Holz, u. zw. auch Stirnholz, mit einfach gestalteten und austauschbar gelagerten Messern zu bearbeiten, die in einer überaus vielfältig wählbaren und einstellbaren Aufeinanderfolge auf den Werkstoff zur Einwirkung gelangen können.
Zur Erreichung dieses Zieles ist dem wesentlichsten Erfindungsmerkmal zufolge vorgesehen, dass jede Schneidplatte zumindest zwei zueinander senkrechte Schneiden aufweist, von denen die eine längs einer Sehne und die andere im wesentlichen längs einer Erzeugenden verläuft, wobei in der beabsichtigten Schneidrichtung gesehen die letztere Schneide auf die erstere folgend angeordnet ist.
Solche Schneidplatten bewähren sich nicht nur bei der Bearbeitung von Holz, insbesondere Stirnholz, sehr vorteilhaft, sondern auch bei der Granulierung von Kunststoffen, wobei qualitativ besseres Granulat unter wesentlich geringerem Kostenaufwand hergestellt werden kann.
Weitere Erfindungsmerkmale werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen die Fig. l eine einzelne Messer-Haltescheibe mit Messern für ein erfindungsgemässes Werkzeug in einer
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Seitenansicht, die Fig. 2 eine einzelne Schneidplatte mit erfindungsgemässer Schneidenanordnung, die Fig. 3 eine Schneidplatte in anderer Ausführung, die Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 und die Fig. 5 ein vollständiges Werkzeug, bestehend aus mehreren Messerhalterscheiben.
Die in Fig. l dargestellte Messerhalterscheibe --10-- für das erfindungsgemässe Werkzeug ist eben und hat ein mittiges Loch --11-- zur Befestigung der Scheibe auf einer Antriebswelle sowie mehrere kreisförmige Ausnehmungen --12-- in einem Achsabstand vom Umfang, welcher den
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Umfangsfläche der Messerhalterscheibe --10-- vorragen. Die Schneidplatten-13-, die im folgenden näher beschrieben werden sollen, sind einzeln mittels je einer Welle --14-- drehbar gelagert und werden mittels eines achsparallel lose einsetzbaren Verriegelungsbolzen --15-- an einer Drehung gehindert. Die Wellen --14-- sind zweckmässigerweise in der Messerhalterscheibe-10-befestigt, können aber auch über die obere Begrenzungsfläche dieser Scheibe etwas ausragen, um in
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zwei Messerhalterscheiben in Lage gehalten werden.
Im letzteren Fall ist zweckmässigerweise je eine Hälfte der Ausnehmung--12--in den beiden Scheiben--10--angeordnet, wobei die Ausnehmungshälften eine gegen den Umfang der Scheibe abnehmende Tiefe aufweisen. Obgleich dies nicht aus Fig. l ersichtlich ist, kann die Messerhalterscheibe-10-Ausnehmungen-12-in ihren beiden Flachseiten aufweisen, in welchem Fall die Ausnehmungen in der einen Seite zweckmässigerweise nicht denen in der andern Seite gegenüber vorgesehen werden, sondern derart, dass die Ausnehmungen in der einen Seite gegenüber den Ausnehmungen der andern Seite versetzt sind. Die Ausnehmungen --12-- können sich, wie schon erwähnt, auch durch die ganze Scheibe --10-- hindurch erstrecken.
Fig. 2 zeigt eine kreisförmige Schneidplatte --13-- mit einer zentrischen Bohrung. Ein
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--13-- istSchneidplatte --l3-- eine axiale, ihren Umfang schneidende Bohrung, die eine zweite, im wesentlichen längs einer Erzeugenden verlaufende Schneide --22-- bildet. An einer andern Stelle ihres Umfanges besitzt die Schneidplatte --13-- die halbkreisförmige Nut-20-, damit sich die Platte mittels eines Verriegelungsbolzens--15- (gemäss Fig. l) gleichfalls undrehbar festhalten lässt.
Obgleich in Fig. 2 nur ein Schneidenpaar--21, 22-- gezeigt ist, können selbstverständlich
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Seite der Platte gebildet werden.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, hat die Ausnehmung--23--eine zum Umfang der Schneidplatte - hin zunehmende Tiefe, um mit der entgegengesetzten Seite der Schneidplatte die Schneide
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Mit dieser Ausführung ist ein besonderer Vorteil verbunden, da das andere Ende der Ausnehmung --23-- eine gleichartige Schneide besitzt, wodurch diese Schneidplatte --13-- in Vergleich zu der in Fig. 2 gezeigten eine praktisch doppelt so grosse Lebensdauer besitzt.
Die Schneiden--25--sind ähnlich wie die Schneide --22-- in der Ausführungsform nach Fig. 2 in der Praxis zu einer Erzeugenden etwas schräggestellt, um das Eindringen der Schneide in das Material zu erleichtern. Die Schneidplatte --13-- besitzt ebenfalls die bereits erwähnten Nuten
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- -20--, die ihrer Fixierung in der Messerhalterscheibe --10-- dienen.
In Fig. 5 ist ein Werkzeug in der Form einer Walze dargestellt, die aus einer Anzahl Messerhalterscheiben --10-- mit Schneidplatten --13-- zusammengesetzt ist. Die Messerhalter- scheiben--10--sind von derselben Dicke wie die Schneidplatten--13--. In einer oder mehreren kreisförmigen Ausnehmungen in jeder Halterscheibe--10--ist eine Schneidplatte --13-- derart angebracht, dass die Schneiden-24, 25- um ein dem Bearbeitungsvorgang entsprechendes Ausmass über den Umfang der Messerhalterscheibe--10--vorragen. Die Schneidplatten --13-- werden in den Ausnehmungen--12--der Halterscheiben--10--mittels eines Verriegelungsbolzens--15-undrehbar festgehalten,
welcher teils in die Nut--20--der Schneidplatte--13--und teils in eine entsprechende Nut am Umfang der die Schneidplatte aufnehmenden Ausnehmung in der Messerhalterscheibe hineinragt. Die Messerhalterscheiben--10--sind ihrerseits drehbar auf einer Antriebswelle --26-- gelagert und zwischen Druckscheiben --28-- mit Hilfe von Muttern - feststellbar. Vor der Verklemmung werden die Messerhalterscheiben--10--derart eingestellt, dass die Schneidplatten --13-- der verschiedenen Messerhalterscheiben --10-- in gewünschter Reihenfolge mit dem zu bearbeitenden Material --29-- in Berührung kommen.
Im vorliegenden Fall sind in zweckmässiger Weise die Schneidplatten --13-- zur Herstellung von Granulat montiert, wobei zunächst die Schneidender ganz links befindlichen Schneidplatte - -13a-- mit der Materialbahn in Berührung gebracht wird und somit einen in der Längsrichtung der Bahn verlaufenden Schnitt zustandebringt, wonach die Schneide --25-- derselben Schneidplatte in der Querrichtung der Bahn das von dem Aussenrand und dem genannten Schnitt begrenzte Stück der Bahn abschneidet, daraufhin macht die Schneide--24--des Messers--13b--einen Schnitt in die Materialbahn, während die Schneide --25-- das zwischen dem vorigen Schnitt und dem neuen Schnitt befindliche Stück der Bahn abschneidet, usw.
Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebene und in den Zeichnungen dargestellte Ausführung beschränkt, sondern kann im Rahmen der nachstehenden Patentansprüche abgeändert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stück-oder spanabhebendes Werkzeug zur Bearbeitung von Holz, Kunststoff, Gummi od. dgl. mit vorzugsweise zwischen zwei Druckscheiben unter Reibung gegeneinander einstellbar auf einer Antriebswelle befestigbaren Messerhalterscheiben, die an ihrem Umfang Ausnehmungen aufweisen, in denen Messer in der Form von drehbaren und in einer eingestellten Drehungslage verriegelbaren, im
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jede Schneidplatte (13) zumindest zwei zueinander senkrechte Schneiden (21, 22 bzw. 24, 25) aufweist, von denen die eine (21 bzw. 24) längs einer Sehne und die andere (22 bzw. 25) im wesentlichen längs einer Erzeugenden verläuft, wobei in der beabsichtigten Schneidrichtung gesehen die letztere Schneide auf die erstere folgend angeordnet ist (Fig. l bis 5).
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