DE91650C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34: Hauswirthschaftliche Geräthe.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Juli 1896 ab.

Der Fleischröstapparat ist auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 im Längsschnitt, in Fig. 2 im Querschnitt, in Fig. 3 im Grundrifs und in Fig. 4 in perspectivischer Ansicht dargestellt. Fig. 5 veranschaulicht den Drahtrost.

Der vorliegende Fleischröstapparat besteht aus einem auf Füfsen ruhenden Untertheile a, in welchem ein Wasserkasten b und die Gasrohre c zum Heizen des Apparates angeordnet sind. Der Wasserkasten b ist vollständig geschlossen, bis auf einen seitlichen Austritt d, welcher in einen trichterförmigen Behälter e einmündet. Während des Betriebes, d. h. während des Röstens des Fleisches, wird dieser Behälter b mit Wasser gefüllt gehalten. Auf diesen Behälter b wird ein Rost m aus Draht, der am besten verstellbare Füfse erhält, aufgesetzt und das Ganze durch einen gewölbten Deckel f geschlossen. Um Fleisch zu rösten, hat man zunächst dasselbe auf den Drahtrost m aufzulegen und das zum Braten nöthige Fett dazu zu geben. Es wird jedoch bemerkt, dafs ein Zugeben von Fett nur bei magerem Fleisch erforderlich ist. Ist das Fleisch auf den Rost aufgelegt, so wird der gewölbte Deckel f des Apparates geschlossen, nachdem vorher die Gasflammen angezündetworden sind, und darauf der ganze Apparat sich selbst überlassen. Nach einer bestimmten Zeit, etwa einer bis anderthalb Stunden, ist das Fleisch vollständig gebraten und es kann dann dasselbe nach Oeffnen des Deckels dem Apparate entnommen werden. Bei denjenigen Fleischsorten, welche genügend eigenes Fett enthalten, findet das Braten in eigenem Fett statt, ohne dafs ein besonderer. Fettzusatz erforderlich ist.

Falls eine Zugabe von Fett stattfindet, so schmilzt dasselbe an dem Fleisch herunter und sammelt sich in einer vertieften Mulde η des Wasserbehälters b, aus welcher es von Zeit zu Zeit ausgeschöpft werden kann, um wieder über das Fleisch gegossen zu werden. Auf den trichterförmigen Behälter e kann ein Gefäfs h mit durchlochtem Boden g aufgesetzt werden, in welchem während des Betriebes des ganzen Apparates Kartoffeln gedämpft werden können.

Der vorliegende Apparat besitzt gegenüber den bisherigen Brat- und Röstapparaten folgende wesentliche Vorzüge:

Das Braten geschieht bedeutend schneller als in der Pfanne. Da der Braten bei dem vorliegenden Apparate auf einem Rost, also ganz frei liegt, ist es nicht mehr erforderlich, zu demselben Wasser, durch welches bisher unter Beeinträchtigung der Qualität des Bratens das Anbrennen vermieden wird, zuzusetzen.

Das Fleisch behält seinen Saft vollständig in sich, und daher ist auch das Zusetzen von Butter oder Fett nicht mehr erforderlich, wenigstens nicht bei denjenigen Fleischsorten, welche genügend Fett an sich selbst besitzen. Da der Rost aus Draht und nicht aus Stäben besteht,, so können sich an dem Fleischstück keinerlei Streifen bilden. Das Inbetriebsetzen des Apparates erfolgt durch einfaches Anzünden der Gasflammen, welche ein sehr schnelles Erwärmen des Apparates veranlassen, ohne den Geschmack des Bratens irgendwie zu beeinträchtigen.

Schon nach einer sehr kurzen Zeit, etwa einer Minute, besitzt der Apparat denjenigen.

12. Auflage, ausgegeben am 24. Juli igoi.)

Hitzegrad, welcher zum Braten erforderlich ist, und wird dann bei sehr geringem Kostenaufwand im Betriebe erhalten.

Er läfst sich überall aufstellen und läfst von den Bratendünsten wenig in den eigentlichen Küchenraum gelangen.

Ein wesentlicher Bestandtheil des vorliegenden Apparates ist der mittlere Wasserbehälter b, welcher zunächst das Anbrennen des vom Fleisch herunterfliefsenden Fettes verhindert und aufserdem das Kochen der Kartoffeln während des Betriebes ermöglicht. · Wenn an Stelle dieses Wasserbehälters b nur eine einfache Auffangschale für das Fett vorhanden wäre, so würde dasselbe infolge der starken Hitze sehr schnell anbrennen oder die Schale müfste so weit unter dem Apparate angeordnet werden, dafs derselbe eine für den Betrieb unbequeme Höhe erhalten würde.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Fleischröstapparat, gekennzeichnet durch einen über der Heizvorrichtung angeordneten, einen Drahtrost tragenden Wasserbehälter (bj, welcher ein Anbrennen des vom Fleische ablaufenden Fettes verhindert und vermittelst seiner trichterförmigen Rohrstutzen (de) ein Fertigkochen der Kartoffeln während des Betriebes ermöglicht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.