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Röstvorrichtung Durch Rösten von Nahrungsmitteln sindl>ekanntlich
in geschmacklicher Hinsicht besonders günstige ,Ergebnisse zu erzielen, so daß sich
das Rösten etwa von Würstchen, Hühnern o. dgl. allgemeiner Beliebtheit erfreut.
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Die bisher gebräuchlichen Röstvorrichtungen sind in der Regel nur
für Großbetriebe bestimmt. Röstvorrichtungen in einfacher Ausführung eignen sich
dagegen meistens nur für eine einzige Verwendungsart, d. h. sie können z. B. nur
zum Rösten von Würstchen o. dgl. auf einem Planrost oder lediglich für solche Fleischwaren
benutzt werden, die man, wie z. B. Hühner, vorzugsweise am Spieß röstet.
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Demgegenüber wird durch die Erfindung die :'\ufgal)e gestellt, eine
Röstvorrichtung zu schaffen, die einer vielseitigen Verwendung fähig ist und sich
datier in besonderem Maße für Haushaltungen sowie für solche Wirtschaftsbetriebe
eignet, bei denen einerseits sehr unterschiedliche Waren geröstet werden sollen,
anderseits die Anschaffung einer kostspieligen Spezialröstanlage sich nicht lohnt.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß in einem oben durch
einen leicht entfernbaren Planrost abgedeckten Kasten ein für Holzkohlenfeuerung
bestimmter Rost derart drehbar gelagert ist, daß dieser Feuerungsrost einmal das
auf dem Planrost liegende Gut, wie z. B. Würste, zu rösten gestattet, ferner aber
auch, wenn man den Kasten nach Schwenkung um 9o° auf eine Seitenwand stellt, sich
als Heizquelle für ein Rösten am Spieß benutzen läßt.
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Der im letzteren Falle als Träger für das Röstgut,
wie
z. B. Hühner, dienende Spieß ist z. B. durch zwei Bügel über dem erwähnten Planrost
drehbar und leicht lösbar gelagert, so daß er sich bequem entfernen läßt, wenn der
Planrost etwa zum Rösten von Würstchen in Benutzung genommen werden soll. Will man
jedoch ein Huhn o. dgl. am Spieß rösten, so ist zuvor der Planrost zu entfernen,
worauf man den Kasten um 9o° umlegt und sogleich eine Spießröstvorrichtung zur Verfügung
hat. Der Spieß, der in der Höhenlage dem jeweiligen Durchmesser des Röstgutes angepaßt
werden kann, läßt sich mit Hilfe einer Handkurbel drehen. Die Handkurbel ist im
Bedarfsfalle ohne Schwierigkeiten durch einen selbsttätigen Antrieb zu ersetzen.
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Das beim Rösten des Gutes am Spieß während des Röstvorganges anfallende
Fett wird von einer Wanne aufgefangen, die an die beim Spießrösten als Boden dienende
Seitenwand angeklappt wird, wenn sich der Kasten in der zur Benutzung des Planrostes
bestimmten Lage befindet.
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Zur Beschickung des Feuerungsiostes mit Holzkohle bzw. zur Reinigung
des Kasteninnern ist die beim Rösten am Spieß oben liegende Seitenwand aufklappbar.
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Außer der leichten Handhabung und dem einfachen Aufbau liegt ein besonderer
Vorzug der erfindungsgemäßen Röstvorrichtung noch darin, daß sie die beim Rösten
auftretende unangenehme Rauch- und Dampfentwicklung weitgehend zu mildern gestattet,
und zwar dadurch, daß sowohl im Boden des Kastens als auch in der beim Rösten am
Spieß als Boden dienenden Seitenwand Abzuglöcher vorgesehen sind. Diese Abzuglöcher
liegen jeweils im Bereich einer Kreisfläche, die der kreisförmigen, gewöhnlich durch
Ringe abzudeckenden Feuerungsöffnung entspricht, wie sie sich an jedem Herd findet.
Man braucht also die erfindungsgemäße Röstvorrichtung nur jeweils so auf den Herd
zu setzen, daß sich ihre Abzuglöcher über der erwähnten Herdfeuerungsöffnung befinden,
und erreicht auf diese einfache Weise den Abzug der lästigen Röstdünste durch den
natürlichen Kaminzug.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigt Fig. i eine Vorderansicht, den Kasten im Schnitt, Fig. 2 eine Aufsicht;
die Stäbe der beiden übereinander angeordneten Roste sind hierbei der Deutlichkeit
halber teilweise abgebrochen, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig.
i, Fig. d einen der Fig. 3 entsprechenden Schnitt, jedoch bei umgelegtem Kasten
zum Rösten am Spieß.
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Der aus Blech bestehende Kasten hat einen Boden b, zwei kurze Seitenwände
si, s2 und zwei lange Seitenwände s3, k. Die eine der langen Seitenwände, nämlich
k, ist als Klappe ausgebildet. Den oberen Abschluß des Kastens bildet der lose auf
schmalen Randschienen ruhende Planrost w.
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Im Innern dieses Kastens ist der für Holzkohlenfeuerung bestimmte
wannenförmige Rost r in Lagern a derart drehbar gelagert, daß er unter der Wirkung
der Schwerkraft seine Lage beibehält, wenn der Kasten aus der Stellung gemäß Fig.3
in die Spießröststellung nach Fig. ,I geschwenkt wird. Die etwa halbkreisförmig
gebogenen Stäbe des Feuerungsrostes r liegen quer zu den in der Längsrichtung des
Kastens sich erstreckenden Stäben des Planrostes w, sind daher wesentlich kürzer
als die letzteren.
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An den kurzen Seitenwänden si, s.., des Kastens sind zwei in der Höhenrichtung
verstellbare Bügel g befestigt, deren Oberenden die Lager bzw. Aufnehmer für den
leicht daraus lösbaren Spieß p tragen, der bei dem gezeigten Beispiel durch eine
Kurbel h in Drehung versetzt werden kann, sofern man nicht vorzieht, sich für den
Spieß einer selbsttätigenAntriebsvorrichtung zu bedienen. Natürlich kann man im
Bedarfsfalle auch mehrere Spieße verwenden, sei es neben- oder übereinander.
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Will man Würste o. dgl. auf dem Planrost zu rösten, so befindet sich
der Kasten in der insbesondere aus Fig.3 ersichtlichen Stellung; der Spieß p ist
hierbei entfernt. Zum Rösten von Hühnern o. dgl. am Spieß wird der Kasten durch
Umlegen um 9o° in die aus Fig. .4 ersichtliche Stellung gebracht; hierbei hat man
auch die vorher an die Seitenwand s3 angeklappte Fettsaminelwanne t so weit um ihr
Gelenk e gedreht, daß sie in Flucht mit der jetzt als Kastenboden dienenden Seitenwand
s3 liegt.
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Sofern man die erfindungsgemäße Röstvorrichtung nicht im Freien benutzt,
wird der Kasten so auf einen Herd gesetzt, daß die sowohl im Boden b als auch in
der beim Rösten am Spieß als Boden dienenden Seitenwand s3 vorgesehenen Abzugskanäle
L jeweils im Bereich der üblichen Herdfeuerungsöffnung liegen, damit der dann wirksame
Kaminzug die Röstdünste abführen kann.