-
Schnurlose Vermittlungseinrichtung für Fernämter Die Erfindung betrifft
eine Schaltungsanordnung für schnurlose Vermittlungseinrichtungen, insbesondere
für Fernämter, bei der die Fernleitungen über die ihnen zugeordneten Wähler unmittelbar
mit den Verbindungsorganen der Vermittlungseinrichtungen verbunden werden.
-
Bei einer bekannten Anordnung enden die ankommenden Fernleitungen
in Wählern, z. B. Gruppenwählern, die bei ihrer Ingangsetzung in freier Wahl ein
Verbindungsorgan des Vermittlungsplatzes aussuchen. Für den abgehenden Verkehr sind
den Verbindungsklinken zugeordnete Wähler vorgesehen, an deren Kontaktfeldern die
abgehenden Fernleitungen angeschlossen sind, welche von den Wählern in jeweils gewünschter
Richtung in freier Wahl ausgesucht werden. Bei einer anderen bekannten Anordnung
werden die Fernleitungen über Anrufverteiler mit den Verbindungsorganen der Fernplätze
verbunden und die Fernverbindung über die eingestellt bleibenden Anrufverteiler
hergestellt.
-
Die Erfindung sieht eine Anordnung vor, die insbesondere für den Übergang
vom halbselbsttätigen zum vollselbsttätigen Fernverkehr geeignet ist. Sie besteht
darin, daß der einer Fernleitung zugeordnete Wähler bei Vorliegen eines Anrufes
auf das Verbindungsorgan eines Vermittlungsplatzes gesteuert wird, das zuvor durch
eine einer Gruppe von Fernleiturigen zugeordneten Verteileinrichtung belegt wurde.
-
Der Vorteil einer solchen Anordnung besteht darin, daB diese für eine
fortschreitende Vollautomatisierung
des Fernverkehrs bestens vorbereitet
ist, weil die den Fernleitungen zugeordneten Wähler für den Selbstwählfernverkehr
benutzt werden können, so daß in solchem Fall nur der Fernplatz mit der zugehörigen
Verbindungseinrichtung abzubauen ist.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert.
-
Fig. i zeigt schematisch einen Übersichtsplan, aus welchem die Verbindungsmöglichkeiten
ersichtlich sind. Die Fernleitungen FL i bis FL 6 sind teils einfach, teils
doppelt gerichtet. Sie endigen mit Ausnahme der Leitung FL 5, über die nur
abgehende Verbindungen hergestellt werden können, in Netzgruppenwählern, denen teilweise
Speicher zugeordnet sind. Der doppelt gerichteten Fernleitung FL i ist der Wähler
DA'GW I zugeteilt, über den Verbindungen im Durchgangsverkehr, z. B. mit
den Fernleitungen FL 4 und FL 5, oder über den Vermittlungsplatz hergestellt
werden können. Der einfach gerichteten Leitung FL 2 ist der Wähler NGW
I zugeordnet, über den ankommende Verbindungen nur über den Vermittlungsplatz
hergestellt werden können. Der Speicher dieser Leitung bzw. des entsprechenden Wählers
dient dazu, die gespeicherte Nummer über die belegte Leitung, z. B. FL 6,
der gewünschten Verkehrsrichtung zur nachgeordneten Vermittlungsstelle zu übertragen.
Die Verbindungsmöglichkeiten der Fernleitungen FL 3, 4 und 6 ergeben
sich nach vorstehendem ohne weiteres aus dem Übersichtsplan. Die nur für abgehenden
Verkehr vorgesehene Fernleitung FL 5 ist, wie bereits erwähnt, nicht mit
einem Wähler versehen. Sie kann nur im Durchgangsverkehr über die Wähler der anderen
Fernleitungen erreicht werden.
-
Für die Verteilung ankommender Anrufe, die im Sofortverkehr (Schnellverkehr)
vermittelt werden, ist ein Anrufverteiler vorgesehen, der den Anruf einem freien
Verbindungsorgan eines freien Arbeitsplatzes zuteilt und dabei zugleich den Wähler
der anrufenden Leitung auf dieses Verbindungsorgan steuert.
-
Jedem Vermittlungsplatz ist eine Verbindungseinrichtung zugeordnet,
die im wesentlichen aus einem Speicher Sp, einem Vermittlungswähler V und einem
Hilfswähler H besteht. Mit S i, S 2, S 3 sind Leitungen eines Verbindungsvielfachs
bezeichnet, das sich über alle Verbindungseinrichtungen bzw. Vermittlungsplätze
erstreckt. Mittels dieser Verbindungseinrichtung stellt die Fernbeamtin von ihrem
Vermittlungsplatz aus die gewünschte Verbindung im Melde- oder Sofortverkehr her.
-
Es soll nunmehr an Hand der Fig. i die Herstellung von Verbindungen
erläutert werden, ohne dabei zunächst auf Einzelheiten einzugehen.
-
Es wird angenommen, daß über die Fernleitung FL i ein Anruf
einläuft und daß der Speicher des dieser Leitung zugeordneten Netzgruppenwählers
DIVGW I
eine Kennziffer aufgenommen hat, deren zugehörige Vermittlungsstelle
nicht im Durchgangsverkehr erreichbar ist. In solchem Falltritt daher der aus einem
Anrufsucher AS und Verteilerwähler V bestehende Anrufverteiler in Funktion. Der
Verteilerwähler V sucht eine freie Leitung, z. B. Si, der Verbindungseinrichturrg
und steuert bereits bei seiner Einstellung den Netzgruppenwähler DNGW
I der anrufenden Leitung FL x, der somit unmittelbar nach Einstellung des
Verteilers V die Schnur S i erreicht. Der Anrufverteiler hat damit seine Funktion
erfüllt und wird daher wieder freigegeben. Am Vermittlungsplatz wird ein Anruf erzeugt.
Die Fernbeamtin nimmt den Wunsch des anrufenden Teilnehmers entgegen und stellt
im Sofortverkehr die gewünschte Verbindung her. Dies geschieht in folgender Weise:
Es wird angenommen, daß eine Verbindung mit einem Teilnehmer gewünscht wird, der
an eine über die Fernleitung FL 6 erreichbare Vermittlungsstelle angeschlossen ist.
Die Fernbeamtin legt den Schalter A 2 der von der anrufenden Leitung belegten Schnur
um und wählt mittels ihres Nummernschalters die Nummer der gewünschten Vermittlungsstelle,
die vom Speicher SP der Verbindungseinrichtung aufgenommen wird. Nach Speicherung
der Ortsrufnummer wird der Vermittlungswähler V der Verbindungseinrichtung angelassen,
der sich mit Arm 2 auf den durch die Speicherwähler gekennzeichnete Richtung einstellt.
Der Arm i des Verbindungswählers V balegt den diesem Leitungsbündel zugeordneten
Freiwähler FW; der angelassen wird und sich auf eine freie Leitung, im angenommenen
Fall FL 6, einstellt. Die Verbindung vom Freiwähler FW zur Fernleitung FL
6 ist durch eine gestrichelte Linie dargestellt. Es muß nunmehr zur
Verbindung der Fernleitung FL 6
mit der anrufenden Fernleitung FL i
der Netzgruppenwähler NGW III der Fernleitung FL6 auf die Leitung Si gesteuert werden,
auf die der Netzgruppenwähler DNGW I bereits eingestellt ist. Dies geschieht
mit Hilfe des Hilfswählers H der Verbindungseinrichtung. Netzgruppenwähler NGW IIT
und Hilfswähler H
schalten sich gegenseitig so lange weiter, bis die Schnur
S i erreicht ist. Die Fernbeamtin stellt darauf durch Wahl der Teilnehmernummer
die gewünschte Verbindung her und schaltet sich danach von der Schnur ab.
-
Die Herstellung einer Fernverbindung im Meldeverkehr- wickelt sich
analog ab. Die Fernbeamtin steuert somit in der beschriebenen Weise die Netzgruppenwähler
der zu verbindenden Leitungen nacheinander auf die gleiche Schnur. Dabei werden
die Wähler Sp, V, FW, H der Verbindungseinrichtung zweimal hintereinander
benutzt.
-
Von der Erläuterung einer Durchgangsverbindung kann abgesehen wurden,
da diese sich in üblicher Weise abspielt und die einzelnen Vorgänge im Zusammenhang
mit der Erfindung ohne Bedeutung sind.
-
Es sollen nunmehr an Hand der Fig. 2 die Vorgänge, die sich bei der
Weitervermittlung eines ankommenden Anrufes abspielen, so weit in Einzelheiten erläutert
werden, wie es zum Verständnis der Erfindung. erforderlich ist. Fig. 2 zeigt die
Einrichtungen eines Vermittlungsplatzes und der letzterem zugeordneten Verbindungseinrichtung
sowie die Schaltmittel eines einer Fernleitung zugeordneten Netzgruppenwählers NGW,
soweit sie für die Steuerung dieses Wählers auf ein Verbindungsorgan des Vermittlungsplatzes
erforderlich sind. Für den Speicherwähler, für den Wähler zum Abgreifen der Speichereinstellung
und
zur Richtungsausscheidung, sowie für den Netzgruppenwähler sind aus Zehner- und
Einerwähler bestehende Drehwähler vorgesehen, während für den Hilfswähler der Verbindungseinrichtung
ein einfacher Drehwähler angenommen ist.
-
Die Wirkungsweise ist folgende: Es wird wie bei der Erläuterung zu
Fig. i unterstellt, daß ein über eine Fernleitung ankommender Anruf, der am Vermittlungsplatz
in nicht näher dargestellter Weise eine Anruflampe eingeschaltet hat, im Sofortverkehr
von der Fernbeamtin weitervermittelt wird. Wie aus der Erläuterung der Fig. i zu
entnehmen ist, hat sich in diesem Fall der der anrufenden Leitung zugeordnete Netzgruppenwähler
mit Hilfe des Anrufverteilers auf ein freies Verbindungsorgan des Vermittlungsplatzes
eingestellt. Nach Entgegennahme des Wunsches des anrufenden Teilnehmers legt die
Fernbeamtin den Schalter AS des Verbindungsorgans, auf dem der Anruf angelaufen
ist, entsprechend der Darstellung in der Zeichnung nach rechts um, wodurch Relais
A 2 eingeschaltet wird, das mit Kontakt a 2 III Relais H
zum Ansprechen
bringt. In der Verbindungseinrichtung wird hierdurch Relais S erregt, das den Impulsstromkreis
vorbereitet. Die Beamtin wählt darauf die aus zwei Ziffern bestehende Ortsrufnummer
der gewünschten Vermittlungsstelle. Die Impulse werden vom Impulsrelais J aufgenommen
und zuerst (i. Impulsserie) auf den Magneten DSpZ des Speicher-Zehner-Wählers übertragen.
Während einer Impulsreihe ist der nsa-Kontakt des Nummernschalters betätigt. Am
Ende der ersten Impulsreihe wird in bekannter nicht näher dargestellter Weise ein
Umschalterelais U erregt, das mit seinem Kontakt u auf den Magneten
DSpE des Speichereinerwählers umschaltet, so daß durch die zweite Impulsreihe der
Einerwähler eingestellt wird.
-
Wenn nach der zweiten Impulsreihe Relais V 2 abfällt, wird über den
Arm SpE IV des Speicher-Einer-Wählers Relais E erregt, das mit Kontakte I den Magneten
DVZ des Zehnerwählers VZ einschaltet. Dieser Wähler wird in Selbstunterbrecherschaltung
(Kontakt bvz) so lange fortgeschaltet, bis er mit seinem Arm VZ I die durch den
Speicherwähler gekennzeichnete Stellung erreicht, worauf Relais HP anspricht
und mit Kontakt hp Il auf den Magneten DVE des Einerwählers umschaltet. Dieser wird
nun ebenfalls in Selbstunterbrecherschaltung (Kontakt öve) fortgeschaltet und sucht
eine freie Leitung des durch den Zehnerwähler VZ gekennzeichneten Leitungsbündels.
Wird eine solche Leitung erreicht, dann spricht über +, P, hp I, VZ II, VE
I, s i I (im NGW), Pn I, AN,-Relais P an, das mit Kontakt p V die weitere
Fortschaltung des Einerwählers unterbindet. Das im gleichen Stromkreis ansprechende
Relais AN schließt mit Kontakt an II folgenden Stromkreis:
-, DNZ, Pn II, an II, s i II, VE II, VZ III, p i II, ab V,
p IV, d, -j-.
-
Der Magnet des Zehnerwählers des NGW zieht an und schließt mit Kontakt
dnz II einen Stromkreis für den Magneten DHW der Verbindungseinrichtung über -f-,
dnz II, s i III, VE III, VZ IV, P III, ab IV, DHW, -.
Sowohl der Zehnerwähler
DNZ als auch der Hilfswähler HW machen nacheinander einen Sehritt: Durch Kontakt
d des Magneten DHW wird der Stromkreis des Magneten DNZ unterbrochen, der seinerseits
den Stromkreis für den Magneten DHW auftrennt. Kontakt d schließt daher erneut den
Stromkreis für DNZ, der seinerseits wiederum DHW einschaltet. Diese gegenseitige
Steuerung beider Magneten bewirkt eine abwechselnde Fortschaltung der Wähler, die
so lange andauert, bis der Hilfswähler HW mit seinem Schaltarm HW I den geerdeten
Kontakt erreicht, der zur Kennzeichnung des Platzes dient. Bei den anderen Plätzen
werden andere Kontakte der Hilfswähler geerdet. Beim Erreichen des geerdeten Kontaktes
spricht Relais P i an, das mit Kontakt p i II die weitere Fortschaltung des Wählers
unterbindet.
-
Im Netzgruppenwähler NGW fällt nach der Einstellung des Zehnerwählers
und des Hilfswählers Relais V i ab, das durch Kontakt dnz I eingeschaltet
wurde und sich durch Abfallverzögerung über die kurzzeitigen Unterbrechungen gehalten
hatte. Durch Kontakt v i II wird daher Relais S i eingeschaltet über +, v i II,
NZ I, S i, -.
-
Kontakt s i II bereitet den Magneten DNE des Einerwählers vor. Dieser
spricht an, wenn Relais P i in der Verbindungseinrichtung nach Ansprechen von Relais
Ab abfällt und der Hilfswähler HW in nicht näher dargestellter Weise in die
Ruhelage zurückgekehrt ist. Der Einschaltstromkreis für DNE verläuft über +,
d, P IV, ab V, P i II, VZ III, VE II, s i II; an III, Pn III,
DNE, -.
-
Der Einerwähler und Hilfswähler HW werden abwechselnd fortgeschaltet
in der gleichen Weise, wie zuvor die Einstellung von Zehner- und Hilfswähler erfolgte.
Erreicht der Hilfswähler über seinen Schaltarm HW II das am Vermittlungsplatz gekennzeichnete
Verbindungsorgan, dann wird folgender Stromkreis geschlossen -, P i, P
I, u 1 1, HW 1I, a 2 1I, C 2 (Vermittlungsplatz), +.
-
Kontakt u i I wurde umgelegt, als Relais U i über +, HW IV (Ruhelage),
ab II, Ui, -erregt wurde.
-
Relais P i des Hilfswählers spricht an und unterbindet die weitere
Fortschaltung von Hilfs- und Einerwähler. Der Netzgruppenwähler NGW ist nunmehr
mit demselben Verbindungsorgan verbunden, an das auch die anrufende Leitung angeschaltet
ist. Die Fernbeamtin kann darauf die gewünschte Teilnehmernummer wählen und nach
Vollendung der Verbindung ausscheiden. Diese Vorgänge sind für die Erfindung ohne
Belang. Die Verbindungseinrichtung wird nach Herstellung der Verbindung ausgelöst.
-
In der vorstehend geschilderten Weise kann von der Fernbeamtin eine
Verbindung auch im Meldeverkehr hergestellt werden. Es müssen dann die Netzgruppenwähler
beider zu verbindenden Leitungen nacheinander auf das gleiche Verbindungsorgan gesteuert
werden. Die Vorgänge wickeln sich hierbei analog der vorher beschriebenen Verbindungsherstellung
ab.
Für die Erfindung ist es an sich unwesentlich, ob es sich bei
den vorhandenen Leitungen gerade um Fernleitungen handelt. Sie läßt sich mit dem
gleichen Erfolg auch in allen anderen Fällen verwenden, wenn Verbindungen über einen
Vermittlungsplatz herzustellen sind.