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Vorrichtung zum Zurückhalten des Schmieröls in Gleitbahnen von Maschinen
Zur Erzielung eines einwandfreien Arbeitens müssen die Gleitbahnen von Maschinen
in der richtigen Weise geschmiert werden. Bei großen Maschinen, insbesondere bei
großen Werzeugmaschinen, erfolgt diese Schmierung meistens durch Drucköl, um die
Bildung eines Ölfilms zwischen den aufeinandergleitenden Oberflächen zu ermöglichen.
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Um das Öl daran zu hindern, aus dem Zwischenraum zwischen den aufeinandergleitenden
Flächen auszutreten und sich auf den frei liegenden Flächen der Gleitbahnen auszubreiten,
ist die Anordnung von Vorrichtungen erforderlich, die das Öl an den Enden der aufeinandergleitenden
Flächen der Gleitbahnteile zurückhalten.
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Es ist bekannt, zu dem vorerwähnten Zweck einen eine Schrägfläche
aufweisenden Ölabstreifer zu verwenden, welcher am Ende des einen der beiden Gleitbahnteile
angebracht ist und durch ein federndes Element längs einer Berührungskante gegen
den anderen Gleitbahnteil gedrückt wird. Die bekannten Vorrichtungen dieser Art,
bei denen der Ölabstreifer so ausgebildet und angeordnet ist, daß seine Schrägfläche
auf der dem gleitenden Teil zugekehrten Seite einen spitzen Winkel mit der Gleitbahn
bildet, haben jedoch keine ausreichend kräftige Wirkung, um ein vollständiges und
einwandfreies Abstreifen des Schmieröls zu ermöglichen.
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Von den bisher bekannten Ölabstreifvorrichtungen unterscheidet sich
die Erfindung in der Hauptsache dadurch, daß die Schrägfläche des Ölabstreifers
auf der dem gleitenden Teil zugekehrten Seite einen stumpfen Winkel mit der Gleitbahn
bildet.
Hierdurch wird eine weit bessere Abstreifwirkung erzielt,
da das abzustreifende Schmieröl bestrebt ist, die Berührungskante des Ölabstreifers
in Berührung mit der Gleitbahnfläche zu halten, mit der er zusammenarbeitet, während
bei den bekannten Ausführungen die Gefahr besteht, daß die Berührungskante des Abstreifers
durch das Schmieröl angehoben wird und somit Öl unter der Kante hindurchtreten kann,
so daß die freigelegte Gleitbahnfläche nicht trocken ist, sondern mit Schmieröl
überzogen bleibt und durch von dem Schmieröl festgehaltene Späne oder andere Fremdkörper
verschmutzt wird. Um das nicht abgestreifte Öl wieder verwenden zu können, wäre
ferner eine sehr sorgfältige Filtrierung des Öls erforderlich, wozu außerdem jedenfalls
noch ein erheblicher Ölverlust käme. Bei der Erfindung bleiben demgegenüber die
Gleitbahnen stets sauber, und da das gesamte Schmieröl im Innern der Maschine verbleibt,
kann es nicht verschmutzen und läßt sich leicht wieder auffangen, um ohne besondere
vorherige Behandlung wieder verwendet zu werden.
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Bei einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung besteht der
Ölabstreifer aus einem winkelförmigen Teil, der mit seinen beiden Rändern auf den
Gleitbahnteil, mit dem er zusammenarbeitet, gedrückt wird und so angeordnet ist,
daß seine Ränder quer zu der Richtung der gegensietigen Bewegung der beiden Gleitbahnteile
liegen.
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Der erfindungsgemäß ausgebildete Ölabstreifer kann in einem besonderen
Körper untergebracht sein, der an einem bzw. dem anderen der beiden Gleitbahnteile
am Ende der während des Arbeitens der Maschine niemals freigelegten Zone angesetzt
ist. Bei einer anderen Ausführung kann der Ölabstreifer in einer Aussparung angeordnet
sein, die in dem einen bzw. anderen der beiden Gleitbahnteile am Ende der während
des Arbeitens der Maschine niemals freigelegten Zone vorgesehen ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist in der Nähe dies Ölabstreifers
nach dem Innern der Gleitbahn zu eine Entspannungskammer für das Drucköl vorgesehen,
um das durch den Abstreifer abzustreifende Öl im wesentlichen auf Atmosphärendruck
zu entspannen, wobei diese Entspannungskammer mit einer Vorrichtung zur Rückgewinnung
des Öls in Verbindung steht.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. I ist eine schematische schaubildliche Ansicht, welche das äußere
Aussehen eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Zurückhaltung
des Schmieröls in der Gleitbahn einer Maschine zeigt, welche einen sich auf einem
Bett verstellenden Schlitten aufweist; Abb. 2 ist ein Schnitt längs der Linie II-II
der Abb. I; Abb.3 ist schließlich ein Schnitt längs der Linie III-III der Abb. 2.
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In der Zeichnung sieht man sehr schematisch ein Bett I, welches mit
Gleitbahnteilen 2 versehen ist, auf welchen ein Schlitten 3 gleiten kann. Vorrichtungen
zur Zurückhaltung des Schmieröls in der Gleitbahn sind in ihrer Gesamtheit mit 4
(Abb. I) bezeichnet. Diese beiden Vorrichtungen zur Zurückhaltung des Öls sind symmetrisch,
so daß die Beschreibung einer einzigen genügt.
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In Abb. 2 und 3 findet man die Gleitbahnteile 2 und die Vorrichtung
zur Zurückhaltung des Öls wieder. Diese wird wesentlich durch einen Körper gebildet,
der an dem Ende des Schlittens 3 durch auch auf Abb. I sichtbare Schrauben 8 befestigt
ist.
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An diesem Körper 7 wird mit Hilfe von Schrauben Io ein Flansch 9 befestigt.
Der Körper 7 und der Flansch 9 weisen eine Kammer I3 besonderer Form auf, welche
Winkeleisen I4 aufnehmen kann, welche sich mit ihren äußeren Kanten auf die Gleitbahnteile
2 legen, wobei die Kanten dieser Winkeleisen senkrecht zu der Bewegungsrichtung
des Schlittens auf dem Bett angeordnet sind.
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Die Winkeleisen legen sich so mit ihrer in der Zeichnung links liegenden
geneigten Fläche gegen die Innenwände des Körpers 7 oder des Flansches 9, welche
die gleiche Neigung besitzen.
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Im Innern der Kammer I3 des Körpers und des Flansches sind ferner
Druckstücke I5 angeordnet, welche ebenfalls eine geneigte Fläche aufweisen, welche
mit der anderen Seite der Winkeleisen I4 in Berührung kommen soll. Die sich auf
dem Ende des Schlittens 3 abstützenden Druckfedern I6 stoßen die Druckstücke nach
der linken Seite der Zeichnung (Abb. 3), so daß sie die Winkeleisen gegen die Innenwände
des Körpers und des Flänsches zu drücken suchen, so daß die Winkeleisen infolge
der Neigung der einander berührenden Flächen auch mit ihren Kanten gegen die Gleitbahnen
2 gedrückt werden.
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Ferner sind die Druckstücke I5 mit Ausnehmungen I8 versehen, welche
eine Entspannungskammer für das von der Fuge der beiden Gleitbahnteile kommende
Drucköl bilden. Diese Entspannungskammer I8 steht an dem oberen Teil der Gleitbahnteile
mit einer Rinne I9 (Abb. 2) und an dem unteren Teil mit einer Rinne 2o in Verbindung.
Um zu verhindern, daß das aus der Entspannungskammer an dem unteren Teil des Flansches
9 austretende Öl an diesem nach der linken Seite der Zeichnung entlang läuft und
außerhalb der Rinne abfließt, ist ein Abtropfansatz 2I an dem Flansch 9 gerade über
der Rinne 2o vorgesehen.
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Die Arbeitsweise der oben beschriebenen Vorrichtung zur Zurückhaltung
des Öls ist klar: Wenn die Maschine arbeitet, wird das Öl unter Druck zwischen die
aufeinander reibenden Flächen des Schlittens 3 und die Gleitbahnteile 2 des Bettes
gebracht, wo es den zur ric'htig'en Schmierung der Maschine nötigen Ölfilm bildet.
Dias aus den miteinander in Berührung stehenden Flächen an den Längsrändern der
Berührungsfläche austretende Drucköl fällt unmittelbar in die Rinnen i9 :oder 20,
von wo @es zu einem Auffangbehälter geleitet wird, während das Öl, welches durch
die Enden der Gleitbahnteile auszutreten sucht, sich zunächst in der die Gleitbahnteile
2 umgebenden. Entspannungskammer 18 sammelt und durch die durch die Winkeleisen
14 gebildeten Abstreifer zurückgehalten wird, so daß es
gezwungen
ist, wiederum seitlich auszutreten, um sich ebenfalls in den Rinnen I9 oder 2o zu
sammeln.
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Auf diese Weise kann die Schmierung richtig mit Drucköl vorgenommen
werden, die Gleitbahnen bleiben jedoch stets sauber, da die Teile, welche während
des Arbeitens der Maschine freigelegt werden, kein Öl von der Berührungsfläche nach
außerhalb bringen. Ferner verhindert die nach außen gewandte Seite des Abstreifers
das Eindringen von Spänen oder Bearbeitungsstaub zwischen die beiden Gleitbahnteile.
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Es ist noch zu bemerken, daß infolge der geneigten Flächen des Abstreifers
I4 und der durch die Druckstücke auf eine dieser Flächen ausgeübten Wirkung der
Abstreifer stets tadellos mit dem Gleitbahnteil in Berührung bleibt, und zwar unabhängig
von dem Abnutzungsgrad des Abstreifers.
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Es ist wohlverstanden, daß die Erfindung nicht auf die beschriebene
und dargestellte Ausführungsform beschränkt ist, welche beispielshalber angegeben
wurde. So kann man sich z.B. mit der Wirkung der Abstreifer begnügen und keine Entspannungskammer
vorsehen.
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Die zur Aufnahme der Abstreifer und ihrer Druckstücke bestimmte Kammer
kann, anstatt in dem Körper 7 und dem Flansch 9, welche an den Schlitten 3 angesetzt
sind, gebildet zu sein, unmittelbar in dem Schlitten 3 in der Nähe seines Endes
angebracht werden.
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Die Beschreibung erfolgte unter Bezugnahme auf eine Anwendung der
Vorrichtung auf rechteckige Gleitbahnen; es ist jedoch klar, daß eine dieselben
Kennzeichen aufweisende Vorrichtung für Gleitbahnen beliebigen anderen Querschnitts
anwendbar islt, z.B. Gleitbahnen mit trapezförmigem, dreieckigem und anderem Querschnitt.